Lissabon: Portugals Hauptstadt


Lissabon – die geschichtsträchtige Hauptstadt Portugals wartet auf dich! Gelegen an der Mündung des Tejo, wird sie selten zur ersten Liga unter den europäischen Metropolen gezählt. Unzählige Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte sprechen für die Vielseitigkeit der weltoffenen und maritimen Metropole am Atlantik – und zeigen, dass sie mehr bietet als ihr vorauseilender Ruf, ein echtes Schmuckstück unter den urbanen Hauptstädten unseres Kontinents.

Überblick

Wie Rom auf sieben Hügeln erbaut, weckt Lisboa – so ihr portugiesischer Name – mit mediterranem Flair und lebendigem Großstadtleben Reiselust pur. Hier finden alle, die den Sommer inklusive einer frischen Atlantikbrise lieben, alternativ annähernd frostfreie Winter bevorzugen und einen Städtetrip mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis sowie günstigen Unterkünften suchen, genau das Richtige. Ganz nebenbei ist Lissabon für eine hervorragende Gastronomie, exzellente Weine aus dem Umland und der perfekten Kombination aus beeindruckenden Weltkulturerbestätten und Strandtrips, bekannt.

Geschichtsträchtig ist Lissabon allemal: Bereits 1.000 v. Chr. soll an der Stelle des heutigen Lissabons die Siedlung „Allis Ubbo“ von den Phöniziern gegründet worden sein. Nach dieser Theorie ist sie die zweitälteste Stadt Europas. Das Seefahrer- und Handelsvolk der Phönizier empfand die Lage an Tejo und Atlantik als wortwörtlich „sicheren Hafen“ und ausgezeichneten Ausgangspunkt für ihre Reisen. In den folgenden Jahrhunderten wurde der Stadt auf sieben Hügeln diese Lage jedoch teils zum Verhängnis: Neben der Römer-Herrschaft, die ihr unter Julius Caesar das Stadtrecht brachte, besiedelten auch die Mauren das Gebiet, bevor es von den Spaniern besetzt und vom Königreich Portugal annektiert wurde. 1755 brachte ein gewaltiges Erdbeben in der Region den wirtschaftlichen Niedergang der Stadt, aus der sie sich erst im 19. Jahrhundert Stück für Stück erholte. Seitdem ist Lissabon das landesweite Zentrum für Politik, Wirtschaft und Kultur.

Blick ueber Lissabon
Blick ueber Lissabon und den Tejo

Alle diese Faktoren haben die Stadtentwicklung eindrücklich geprägt und spiegeln sich, jede auf ihre Weise, in den einzelnen Stadtteilen wider. Heute zählt die historisch bedeutsame Metropole rund 545.000 Einwohner und 24 Stadtgemeinden, auf einer Fläche von etwa 85 Quadratkilometern, die sich nördlich und südlich der Tejo-Mündung befinden. Großzügige Plätze, vielfältige Sehenswürdigkeiten und abertausend Dächer soweit das Auge reicht – vom höchsten Aussichtspunkt Miradouro Nossa Senhora do Monte einmalig schön zu sehen!

Sehenswürdigkeiten

Die Fülle an eindrucksvollen Gebäuden, Plätzen und Touren durch die Stadt sind fast unendlich, die Möglichkeiten vielfältig und ein Besuch ganz nach eigenen Interessen gestaltbar. Infolge des großen Erdbebens im 18. Jahrhundert entstanden ab dieser Zeit auch die meisten Sehenswürdigkeiten, wie man sie heute kennt – die zehn beliebtesten Highlights präsentieren wir nun.

Castelo de São Jorge

Hoch über Lissabons Dächern thront die Festungsanlage Castelo de São Jorge, dessen archaische Mauern aus dem 11. Jahrhundert stammen und unter maurischer Besetzung entstanden. Auf einer Fläche von rund 6.000 Quadratmetern finden sich hier mehrere Wachtürme, Ausgrabungsstätten aus phönizischer, römischer und maurischer Zeit sowie zwei boulevardähnliche Plätze wieder. Ein grüner Festungsgarten mit einheimischen Baumarten lädt zum Verweilen ein. Umgeben wird alles von einem Burggraben. Innen wartet eine Ausstellung mit gegenständlichen Zeitzeugen der vergangenen Jahrhunderte.

Castelo de São Jorge
Das Castelo de São Jorge wacht über die Hauptstadt

Die meisten Besucher kommen jedoch wegen des geschichtsträchtigen Spitzbogen-Hauses und einer der beliebtesten Aussichtsplattformen, die einen phänomenalen Blick über die ganze Stadt und den Tejo bietet, hierher. Genießt das Panorama und fühlt euch wie ein König, dem die Metropole zu Füßen liegt. Eintrittskarten für die Festung sind über die Homepage erhältlich. Ob zu Fuß oder mit dem frei zugänglichen Aufzug hinauf – in jedem Fall einen Besuch wert!

Tram 28

Lissabon erkunden wie vor 100 Jahren? Und doch bequem fahrend ohne schmerzende Füße? Auch das gibt es hier: eine Stadtbesichtigung mit dem historischen Fuhrpark der Eléctricos de Lisboa! Das nostalgische Ambiente der Tram 28, die 1928 in Betrieb genommen wurde, ist mittlerweile Kult und eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten hier.

Das fast schon antike Fortbewegungsmittel verkehrt heute noch zwischen den Stationen Parazeres und Martim Monitz, wobei sie die Stadtteile Prazeres, Lapa, Baixa und Alfama durchquert. Die geschichtsträchtige Altstadt mit ihren engen Gassen und Steigungen von bis zu 13,5 Prozent meistert sie wie früher und bietet Touristen die Möglichkeit viel Sehenswertes in kürzester Zeit zu erleben. In jedem Fall solltet ihr Geduld mitbringen, denn in den übervollen Straßen Lissabons bekommt auch die Tram 28 keine Flügel. Für eine Fahrt mit der gelben Straßenbahn lohnt sich ein 24-Stunden-Ticket der Öffentlichen Verkehrsmittel, das auch hier gilt, nur an Metrostationen erhältlich ist und das individuelle Ein- und Aussteigen an allen Highlights ermöglicht.

Avenida da Liberdade

Einkaufen, Besichtigungen und das ganz normale Leben Lissabons – das alles bietet die Prachtstraße der Metropole, die dem Pariser Champs-Élysées nachempfunden wurde. Auf 1,1 km Länge findet ihr zwischen dem Praça dos Restauradores und dem Praça Marquês de Pombal allerlei Luxusmarkengeschäfte von Rang und Namen neben neu erbauten Hotelkomplexen der Extraklasse. Mit dem nötigen Kleingeld findet der eine oder andere das perfekte Stück für seinen Kleiderschrank.

Zwischendrin ragen einige elegante Gründerzeitbauten und reich verzierte Jugenstilvillen heraus, die von Lissabons Charme im 19. Jahrhundert zeugen. Hundertjährige Platanen, südländisch anmutende Palmen und geometrisch gepflasterte Straßenmuster verleihen der Avenida da Liberdade den typischen Boulevardcharakter. Ganz nebenbei: weitere Einkaufsmöglichkeiten für den Durchschnittsgeldbeutel findet ihr in den Stadtteilen Baixa und Chiado, die auch ein breites Gastronomieangebot offerieren.

Arco da Rua Augusta & Praça do Comércio

Direkt am Nordufer des Tejo gelegen, befindet sich eines der beliebtesten Fotomotive der portugiesischen Hauptstadt: die Praça do Comércio. Einst stand hier das königliche Uferschloss, das durch das verheerende Erdbeben zerstört wurde und wo anschließend der gewaltige Handelsplatz entstand. Ein herrlicher Ausblick über den blauen Tejo, hinüber zum anderen Flussufer, bietet sich euch hier. Umrahmt wird der Platz vom mondänen Arco da Rua Augusta im Norden und zwei seitlich daran angrenzenden Gebäuden mit meterlangen Kreuzgängen. In der Mitte findet sich die Reiterstatue König Josés I. wieder.

Praca do Comercio
Die Praça do Comércio

Der Arco da Rua Augusta ist der Triumphbogen der Stadt und krönt den Praça do Comércio. Der Bogen selbst zeigt Skulpturen verschiedener römischer Gottheiten sowie historischer Persönlichkeiten wie Vasco da Gama, deren Verdienst Lissabon zu großem Ruhm verhalfen. Im Inneren lockt eine Ausstellung zur Historie des Bogenbaus, wohin gegen die luftige Plattform in schwindelerregender Höhe auch hier eine phänomenale Aussicht bietet.

Torre de Belém

Das Schutzsymbol der Seefahrer grüßt jene, die Lissabon auf dem Wasserweg erreichen, schon von Weitem. Als eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt und ganz Portugals gehört das 1521 fertig gestellte Wahrzeichen seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Einst als Leuchtturm genutzt, diente es später als Gefängnis und Waffenlager und beherbergt in heutiger Zeit ein Museum zu seiner Geschichte sowie auch hier eine Aussichtsplattform auf mehreren Ebenen.

Torre de Belem
Der Torre de Belém im Zwielicht

Mosteiro dos Jerónimos

Wenige Meter vom Torre de Belém entfernt und ebenso von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt, ist eines der schönsten Münster weltweit zu finden. Der Bau des Mosteiro dos Jerónimos begann vom 1502 und zog sich über 70 Jahre, in denen sich fünf Architekten verewigten und ein Symposium verschiedenster Bauelemente miteinander kombinierten. Eine Hallenkirche, ein zweistöckiger Kreuzgang mit Kapitelsaal und Sakristei, ein Chor und ein 193 Meter langer Westflügel entstanden. Das einst vom Orden des Heiligen Hieronymus bewohnte Kloster birgt auch die Grabstätten von 21 Mitgliedern der portugiesischen Königsfamilie sowie die es bekannten Seefahrers Vasco da Gama, die besichtigt werden können.

Hieronymitenkloster
Mosteiro dos Jerónimos und Jardim da Praça do Império

Igreja de São Roque

Im Stadtteil Bairro Alto gelegen, verbirgt sich hinter einer unscheinbaren Fassade ein wahrer Schatz. Die Jesuitenkirche aus dem 16. Jahrhundert, die zu den Prunkvollsten der Iberischen Halbinsel gehört, wurde auf dem Grundstein einer kleinen Kapelle aufgebaut und im Stil der Renaissance aufwendig gestaltet. Der wertvollste Teil ist die Kapelle São João Baptista, die über und über mit wertvollen Materialien wie Marmor, Alabaster, Lapislazuli, Elfenbein, Jade und Amethyst erstrahlt. An das Kirchengebäude angeschlossen ist das Museum für Sakrale Kunst, das großartige Gemälde verschiedener portugiesischer Künstler zeigt. Kirchenbesichtigungen sind langweilig? Bei dieser Pracht sicher nicht!

Cristo Rei & Ponte 25 de Abril

Eine überdimensionale Christus-Statue hoch über der Stadt? Nein, nicht auf dem Corcovado in Rio de Janeiro – die gibt es in Lissabon auch! Die 200 Meter über dem Tejo wachende Cristo Rei Statue begrüßt zusammen mit dem Wahrzeichen der Stadt, der Brücke Ponte 25 de Abril, jeden, der die Stadt über die Brücke betritt. Im untersten Stockwerk des Sockels befindet sich eine Kapelle, die ihr besichtigen könnt, bevor ihr mit dem Aufzug 82 Meter in die Höhe fahrt und von der Besucherplattform die einmalig schöne Fernsicht auf die umliegende Region und den Atlantik genießt.

Über 3,2 Kilometer in Nord-Süd-Richtung überspannt die Hängebrücke Ponte 25 de Abril den Tejo. Das weit verbreitete Postkartenmotiv verbindet die beiden Stadtteile Almeda im Süden und Alcânta im Norden.

Museu Calouste Gulbenkian

Ihr könnt von Kunst und Kultur nicht genug bekommen? Dann setzt Lissabon mit Werken von Rembrandt, Rubens, Monet und René Lalique in nur einer Ausstellung dem Ganzen das i-Tüpfelchen auf! Wo diese Werke zu sehen sind? Im Museu Calouste Gulbenkian. Der vermögende armenische Geschäftsmann Calouste Gulbenkian war Zeit seines Lebens ein vielseitiger Kunstinteressent und starb 1955 in Lissabon. Sein breites Spektrum an Kunstobjekten stiftete er nach seinem Tod dem Museum, das aus diesen eine Dauerausstellung erschuf, dem 1984 ein Museum für Moderne Kunst angegliedert wurde. Genießt eine der umfangreichsten Kunstsammlungen der Welt!

Cabo da Roca

Nicht direkt im Lissaboner Stadtzentrum gelegen, aber eben wegen seiner spektakulären Lage umso sehenswerter. Die kürzeste Entfernung zwischen Europa und New York findet man am Cabo da Roca, das sich wegen der 45-minütigen Autofahrt perfekt für einen Tagesausflug eignet. Wer kann schon von sich behaupten, den westlichen Punkt Europas gesehen zu haben?

Cabo da Roca
Westlichster Punkt Europas: Cabo da Roca

Besucht den Leuchtturm oberhalb der schroffen Klippen, den Seefunksender sowie das Fremdenverkehrsbüro, das gegen Gebühr den Aufenthalt am Kap bestätigt. Besonders schön ist dieser spektakuläre Ort in den Abendstunden, wenn sich die Sonne zum Horizont neigt und ein prachtvolles Farbenspiel am Himmel zaubert. Dazu wäre ein Cocktail perfekt – und den gibt es an der Bar des Leuchtturmareals. Nutzt bei Tageslicht und ausreichend freier Zeit die ausgedehnten Küstenwege um das Cabo da Roca für einen Spaziergang in der Natur.

Lissabons Stadtteile

24 Stadtgemeinden zählt Lissabon seit 2013, die zu diesem Zeitpunkt teilweise zusammengeschlossen, andere wiederum zu Lissabon eingemeindet worden. Sieben dieser Viertel sind touristisch besonders begehrt, gibt es hier doch die meisten lissabonnischen Highlights zu entdecken.

Baixa & Chiado

Das Herzstück der Stadt ist wohl Baixa am Nordufer des Tejo, denn hier gibt es unzählige Highlights wie die Avenida da Liberdade, den Praça do Comércio mit dem Arco da Rua Augusta oder das Terreiro do Paço zu bestaunen. In Baixa wartet auch das Lisbon Story Center auf euren Besuch, das alles rund um die zweitausendjährige Stadtgeschichte zeigt. Das zum Stadtzentrum zählende Viertel repräsentiert dank seiner akkurat rechtwinklig angeordneten Straßen, weitläufigen Plätze, herausgeputzten Boulevards sowie der stilvoll gepflasterten Bürgersteige das elegante Lissabon.

Das benachbarte Chiado jedoch ist das derzeit angesagteste Viertel überhaupt. Im 19. Jahrhundert Treffpunkt und zeitweiliger Lebensmittelpunkt vieler Poeten und Literaten, die die Romantik begründeten, vermengt sich heute darin die Vielfalt und Moderne der Gegenwart. Dieses Fluidum der Kreativität ist an vielen Ecken spürbar und verleihen dieser Gegend den speziellen Charme.

Alfama - die Altstadt

Hier ist Lissabon wohl am authentischsten, denn bei einem Spaziergang durch die pittoresken, engen und kopfsteingepflasterten Gassen fühlt man sich direkt ins Mittelalter zurück versetzt. In dem Viertel ist der Fado, eine historische Musikrichtung, entstanden und erklingt bis heute aus den örtlichen Kneipen. Alfama wird vom Castelo de São Jorge überthront, dessen Aussichtsplattform nur eine der vielzähligen Miradouros der Stadt ausmacht. Besonders viele davon gibt es übrigens im Graça-Viertel, das beispielsweise mit der historischen Tram 28 erreichbar ist, zu entdecken. Der Höchstgelegene in der Stadt ist dabei der Miradouro Senhora do Monte mit seiner weitläufigen Säulenterrasse.

Bairro Alto

Tagsüber ähnlich des malerischen Straßenbildes der Alfama gleichend, verwandelt sich Bairro Alto ab den Abendstunden zur Ausgehmeile. Alternative Läden, Second-Hand-Geschäfte und Kunstgeschäfte wechseln zu Bars, Restaurants und Straßencafés, die je nach Lage auch einen atemberaubenden Blick von einer der Miradouros auf die Lichter der Stadt bieten. Der derzeit angesagteste Treffpunkt für Nachtschwärmer ist dabei die bunte Straße Nova do Carvalho am Cais do Sodré – Partyfeeling pur! Einige der bekanntesten Nachtlokale und Bars sind zudem im Viertel Santos für euch zu finden.

Tejoufer

Nichts prägt Lissabon mehr als das vorbeiströmende Blau des Tejo. Licht und eine frische Brise sind der perfekte Kontrast zu steinernen Mauern und urbaner Geschäftigkeit. Nehmt am beliebten Flussufer zwischen Belém und Ribeira das Naus das alternative Freizeit-, Kultur- und Gastronomieangebote wahr. Spaziergänger, Radfahrer und Laufsportler finden ausreichend Raum für ihre Aktivitäten. Kreuzfahrturlauber landen unterdes auch hier zu ihrer Stadtbesichtigung.

Belém

Der Torre de Belém sowie das Mosteiro dos Jerónimos stehen unter anderem für die Geschichtsträchtigkeit des Viertels. Vom historisch bedeutsamen Punkt am nördlichen Tejoufer stachen so manche Abenteurer zu ihren Weltentdeckungen in See. Sehenswert sind hier auch der Praça do Imperio mit seinem idyllisch angelegten Garten und dem Fontänenspiel, das Museu Colecao Berardo für Moderne Kunst sowie der Centro Cultural de Belém als Veranstaltungsort vieler Konzerte und Ausstellungen. Probiert auf dem Weg zum Kutschenmuseum unbedingt eine Pastel de Nata, eine süße Spezialität Lissabons.

Parques das Nações

Im Osten der Stadt findet sich ein neues, junges Lissabon wieder, das im Hintergrund von der über zwölf Kilometer langen und im Halbbogen gebauten Ponte Vasco da Gama spektakulär umrahmt wird. Das ehemalige Hafengebiet mit Flusslage wurde als modern gestaltetes Areal mit aufsehenerregenden Bauwerken erschaffen. Ins Auge fällt dabei sicher die Seilbahn Telecabine Lisboa. Von hier aus hat man den perfekten Überblick über die Vielzahl an Grünflächen, den herausstechenden portugiesischen Pavillon, den Bahnhof Gare do Oriente, die zum Schlendern einladende Uferpromenade sowie einige Museen – darunter die Hauptattraktion Oceanário de Lisboa. Die benachbarte Meo Arena und das Lissabonner Casino komplettieren das Angebot.

Parques das Nacoes
Parques das Nações mit Seilbahn

Lissabons Umland

Lissabon kann jedoch weit mehr als nur Geschichte, Architektur und Fluss. Rund um die Metropole zeigt sich das Land gebirgig, fruchtbar grün bis hin zu sandig. Um auch diese Seite kennenzulernen, empfiehlt sich ein Ausflug in die folgenden Orte:

Cascais, Estoril & Guincho

Alle drei Orte liegen, wie an einer Perlenkette aufgereiht, an der Atlantikküste. Schon ihre Lage verrät, warum man einen Ausflug hierher machen sollte: die Faszination des Meeres und die abwechslungsreichen Wassersportmöglichkeiten. Nur 30 Autominuten von Lissabon entfernt, entfliehen auch Einheimische dem urbanen Stadtleben hierher und finden das Pendant zum quirligen und manchmal chaotischen Hauptstadttrubel.

Cascais
Beliebter Badeort am Atlantik: Cascais

An der Küstenlinie von Cascais finden sich viele kleine Strände, das elegante Seebad Estoril mit seinem Casino, das einstige Fischerdorf Cascais und der bei Wassersportlern beliebte Strand Guincho. Das Flair des verträumten Fischerdorfes Cascais kann man heute nur noch erahnen; jedoch lässt sich ein Sonnenbad am Strand gut mit dem Besuch des pittoresken Stadtzentrums, einem Bummel vorbei an Geschäften und einem gastronomisch vielfältigen Restaurantbesuch verbinden. Naturspektakel der besonderen Art könnt ihr am Felsentor Boca do Inferno oder im grünen Naturpark Sintra-Cascais erleben.

Sintra

Die Stadt Sintra liegt romantisch eingebettet in einer grünen Gebirgslandschaft und ist dabei nur 25 km von Lissabon entfernt. Zauberhaft sind hier vor allem die Altstadt mit ihren treppenförmig aufsteigenden Häuserzeilen, der Stadtpalast und der majestätisch ruhende Pena-Palast aus dem 19. Jahrhundert. Die mächtige Maurenburg ist ein beliebtes Ausflugsziel im Umland Lissabons. Zur Region Sintra gehört auch das Cabo Roca, dessen Besuch wir bereits empfahlen.

Arrábida & Tejobogen

Grüne Natur und blaues Wasser treffen in der Region Arrábida aufeinander und fügen sich zu einer symbiotischen Landschaft zusammen. Natur pur ist hier das prägende Stichwort: artenreiche Flora und Fauna im Arrábida-Gebirge, intakter Lebensraum für freilebende Delfine und Flamingos in der Sado-Mündung und Weinhänge soweit das Auge reicht. Orte wie das Kloster Nossa Senhora da Arrábida mit seinem Fort sowie Sesimbra und Setúbal mit ihrer Vielfalt an Kulinarik und Spezialitäten setzen hier auch kulturelle Akzente.

Serra da Arrabida
Ackerbau in der Serra da Arrábida

Ebenso ländlich geprägt ist der Tejobogen, östlich von Lissbon gelegen. Dieser Landstrich ist bekannt für seine exzellente Pferdezucht, die Tradition des Stierkampfes, eine fruchtbare Landwirtschaft und, aufgrund des breiten Tejobeckens, natürlich der Fischzucht. Naturnahe Aktivitäten wie Reiten, Wassersport, Vogelbeobachtung oder der Besuch einer Saline stehen hier im Fokus.

Mafra, Ericeira & Oeiras

Eine der ältesten Ortschaften Portugals findet sich 40 Kilometer nördlich von Lissabon wieder: Mafra. Grüne Landschaft und der altehrwürdige, imposante Nationalpalast aus dem 18. Jahrhundert sind hier die Insidertipps, die ihr nicht verpassen solltet. Nur wenige Kilometer westlich von Mafra der Hotspot für SurferEriceitra. Hervorragende Bedingungen, teils einsame Strände und immer ein frisches Atlantiklüftchen sorgen hier für die perfekte Welle – also ab auf’s Brett! Und was liegt hier näher als frisch gefangenen Fisch in einem kleinen Restaurant des Ortes zu probieren?

Das kleine Oeiras profitiert ebenfalls vom milden Meeresklima: unterschiedlichste Sportarten könnt ihr an der frischen Luft ausüben und euch zum genüsslichen Sonnenbaden an den umliegenden Stränden verführen lassen. Lohnende Ausflugstipps sind hier der Palast des Marques de Pombal mit angeschlossenem Park und der Besuch eines Weingutes in Carcavelos.

Die schönsten Strände

Der blaue Tejo ist schon herrlich anzusehen, doch dem einen oder anderen fehlt vielleicht das Strandfeeling mit feinem Sand zum perfekten Urlaubsglück. Dank seiner Lage kann Lissabon auch hier punkten – selbst wenn ihr dafür einen kurzen Fahrweg mit dem Auto in Kauf nehmen müsst. Die schönsten Strände finden sich um Cascais, zwischen der Praia da Torre bis hinauf zur Praia Grande do Guincho, wieder. Südlich des Tejo und näher an Lissabon gelegen, trefft ihr auf den Strand von Almada. Dieser ist jedoch gerade im Hochsommer natürlich frequentierter und ein einsames Plätzchen schwer zu finden. Ruhiger geht es hingegen am Küstenstreifen zwischen Sesimbra und Setúbal sowie um den nördlich gelegenen Surfer-Hotspot Ericeira zu.

Praia Grande do Guincho
Die Praia Grande do Guincho

Veranstaltungen & Festivals

Lissabon als vielseitige Kulturmetropole hat natürlich auch ganzjährig einige musikalische Highlights und Festivals zu bieten, deren Terminierung ihr für euren unvergesslichen Aufenthalt nicht außer Acht lassen solltet:

Was? Wann? Wo?
Musikfestival Rock in Rio Lisboa Mai/Juni Lissabon
Stadtfest Festas de Lisboa Juni Lissabon
Nos Alive Festival Juli Oeiras
Festival de Almada für Theaterfreunde Juli Almada
Festival Amadora für Comic-Fans Oktober/November Amadora

Reise-Infos

Wir haben euch neugierig gemacht und ihr seid begeistert? Wir haben noch einige Tipps für euren Urlaub in Lissabon und seinem Umland zusammengefasst.

Beste Reisezeit

Der Atlantik bestimmt das Klima ganz Portugals – so auch das der sonnigen Algarve, des nördlich gelegenen Portos und der Hauptstadt Lissabon. Die Sommer sind warm bis heiß, die frische Atlantikbrise macht es jedoch erträglich und einen Städtetrip daher nicht zum Saunabesuch. Auch im Winter lässt die Atlantikströmung kaum eisige Kälte zu, sodass an nur wenigen Tagen mit Frost zu rechnen ist. Kurzum: Die Reiseplanung bleibt euch überlassen – Lissabon ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert.

Anreise

Euren Flug nach Lissabon könnt ihr von vielen deutschen Abflughäfen als Direktflug buchen. Ab Berlin ist mit einer Flugzeit von rund dreieinhalb Stunden zu rechnen, ab München sind es gar nur etwas mehr als drei. Portugal gehört zum Schengen-Raum, sodass ein gültiger Personalausweis für eure Einreise ausreicht.

Essen & Spezialitäten

Aufgrund seiner geschichtlichen Entwicklung und historischen Einflüsse hat sich hier auch eine vielseitige Gastronomie entwickelt. Durch die Lage zum Atlantik gehören natürlich Fisch- und Meeresfrüchtegerichte an erster Stelle auf den Speisekarten. Probiert in jedem Falle einmal frittierte Tintenfische und leicht gedünsteten Atlantikfisch. Die landwirtschaftliche Nutzung um den Tejobogen legen natürlich auch Fleischgerichte nahe. Für alle Naschkatzen stehen in fast jedem Restaurant Pastel de Nada, ein original Lissabonner Blätterteigtörtchen mit Puddingfüllung, parat. Kolonialgeschichtlich bedingt haben auch indische, chinesische und afrikanische Einflüsse die Küche Portugals geprägt. Unumgänglich sind auch die Rebensäfte der umliegenden Weinanbaugebiete. Probiert die bekannten Tröpfchen aus Carcavelos, die extravaganten Palmela-Weine oder zum Abschluss der Mahlzeit den süßen Dessertwein Moscatel de Setúbal. Saúde! Und Bom apetite!

Hotels & Unterkünfte

Lissabon gehört in Bezug auf die Übernachtungspreise zu den günstigsten Hauptstadtreisezielen Europas. Von prunkvollen Luxushotels an der Avenida da Liberdade über kleine Mittelklassehotels in der Altstadt Alfama bis hin zu kostengünstigen Hostels in den umliegenden Stadtteilen gibt es hier für jeden Anspruch und Geldbeutel das entsprechende Angebot. Wer sich nicht nur die Stadt anschauen möchte, findet im Umland sicher auch die perfekte Unterkunft für eure individuelle Urlaubsplanung.

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