Erlebt einen aktiven Urlaub in Norwegens Norden! Der Ort Narvik begrüßt euch als ehemaliges Fischerdorf mit einem früher strategisch wichtigen Hafen. Heute liegt der Fokus auf Bootstouren entlang der Fjorde und Wanderungen durch die alpine Schönheit der Region.
Überblick
In der herrlichen Landschaft zur Ruhe kommen, zwischen Bergen und Gewässern umherwandern, Tiere beobachten und einfach mal den Alltag auf Pause setzen: Das gelingt an diesem erholsamen Ort sofort. Denn das eindrucksvolle Panorama aus hohen Gipfeln und malerischen Buchten zieht jeden Betrachter gleich in seinen Bann und aus dem Hotelzimmer vor die Tür. Ski- und Schlittenfahrt, Bootsausflug, Spaziergang, Radtour oder Picknick im Grünen sind je nach Saison die üblichen Aktivitäten in der Region rund um den Ofotfjord.
An Schlechtwettertagen oder um die Sehnsucht nach mehr Geschichte zu stillen, locken zusätzlich tolle Museen mit interessanten Ausstellungen. Und auch ein Bummel durch die Stadt mit ihrer Historie im Fischfang kann wohltuend sein und wirkt nahezu verlangsamend auf euch und den Urlaub. Freut euch auf einen gemütlichen Aufenthalt in dem 14.000-Einwohner-Ort und begebt euch zwischen dem Hafen und Zentrum auf Spurensuche mit geschichtlichem Fokus. Oder startet gleich in die Gipfelwelt, um die Natur nördlich des Polarkreises auf euch wirken zu lassen. Vielleicht habt ihr sogar das Glück, das faszinierende Nordlicht zu entdecken!
Sehenswürdigkeiten
Der Kulturfreund wird in Narvik sicherlich auf seine Kosten kommen, was sowohl in Hinblick auf die Vergangenheit als auch Moderne gilt. Die Mischung ist bestens gelungen.
Narvik kirke
Aus den Jahren 1924 und 1925 stammt die minimalistische Steinkirche des Ortes, die rund 700 Gläubigen Platz bietet. Sie steht im Ortsteil Frydenlund und ist eines der wenigen von den Weltkriegszerstörungen verschont gebliebenen Gebäude. Mit einer kupferverzierten Krone ragt der Kirchturm des Gotteshauses in die Höhe. Er wurde von Architekt Olaf Nordhagen entworfen, der sich auch für die Gestaltung des Doms in Trondheim verantwortlich zeigte.
Polish War Memorial
An die polnischen Gefallenen des Zweiten Weltkriegs erinnert ein von einem Park gerahmtes Denkmal aus dem Jahr 1979. Während einer Schlacht im Mai 1940 mussten zahlreiche Seeleute des Zerstörers “Grom” ihr Leben lassen. Ihr Schicksal symbolisiert die Figur eines Matrosen, der eine Schiffsgranate in der Hand hält. Zudem gibt es Gedenktafeln auf Steinen, sowohl mit Texten in polnischer als auch in norwegischer Sprache.
The Hiroshima Stone
Im Rahmen der Initiative „Mayors for Peace“ (zu Deutsch Bürgermeister für den Frieden), die auf einen engagierten Politiker in Hiroshima zurückgeht, bekam die Kommune diesen besonderen Stein. Das unter dem schlichten Namen bekannte Geschenk stammt aus dem sogenannten Nullpunktfeld (die Stelle, wo die Atombombe einschlug) und befindet sich auf einem zentralen Platz. Daneben existiert ein zweites Denkmal, das den Gedanken des Friedens stets aufrechterhalten soll. Beide wurden 2006 enthüllt.
Hålogalandsbrua
Länger als anderthalb Kilometer und mit einer Spannweite von mehr als 1.100 Metern ausgestattet, ist die 2018 eröffnete Brücke eines der örtlichen modernen Highlights. Hinter ihr steckt eine Bauzeit von fünf Jahren und sie ist seit der Einweihung der zweitlängste Überwasserweg in ganz Norwegen. Die Hängebrücke teilt sich in einen Fuß- und Radweg sowie eine zweispurige Fahrstrecke für motorisierte Verkehrsmittel. Wer sie überquert, kommt in den wunderbaren Genuss eines ungetrübten Ausblicks auf die Bergwelt und wird währenddessen über die filigrane Baukunst staunen.
Aktivitäten
Wer nun Lust auf weitere Erlebnisse in Narvik und Umgebung hat, liest jetzt weiter. Die nachfolgenden Inspirationen regen dazu an, noch mehr Urlaubstage einzuplanen und diese mit einzigartigen Beschäftigungen und Ausflügen zu füllen.
Mit der Ofotbanen fahren
Eine besondere Attraktion samt bewegter Geschichte erwartet euch in der Nähe eines Fjords, in der die Linie der Ofotbanen mit ihrem treffenden Beinamen „Arktischer Zug“ beginnt. Sie darf sich als nördlichste Strecke dieser Art im Land bezeichnen und bringt ihre Fahrgäste zunächst, begleitet von traumhaften Aussichten, hoch ins Gebirge. Das finale Ziel liegt hingegen im Nachbarland Schweden.
Die Route errichtete einst die Marine, damit wertvolles Eisen von dort zum Hafen transportiert und weltweit verkauft werden konnte. Durch diesen Vorteil wurden jedoch auch die Deutschen auf sie aufmerksam, was 1940 letztlich zu einer zweimonatigen Schlacht führte. Taucht während einer Fahrt noch tiefer in die Ereignisse ein, wenn euch das fachkundige Personal mit in die spannenden Geschichten nimmt.
Wandern auf den Narvikfjellet
Wer sich lieber aktiv betätigen möchte, entscheidet sich für eine Bergtour. Der quasi direkt vor der Tür liegende Narvikfjellet ist ideal dafür und wird über eine bequeme Seilbahn erreicht, die im Norden der Innenstadt beginnt. Am Gipfel erwarten euch verschiedene Strecken, die durchaus einen familienfreundlichen Charakter haben können und die ihr entspannt bewältigt. Immer dabei ist eine atemberaubende Aussicht!
Wintersport treiben
Die Berge sind auch abseits des Wanderns ein beliebtes Ziel, besonders für Skifahrer und Snowboarder. Fast das ganze Jahr über sind die Voraussetzungen hervorragend und die Wintersportsaison zieht sich von November bis Juni, jedoch liegt der meiste Schnee etwa im März und April. In wenigen Minuten erreicht ihr den Gipfel und das Skigebiet per Gondel mit Ausblick. Ein Großteil des Bereichs für Snowboarder befindet sich in circa 650 Metern Höhe. Begebt euch also zum Narvikfjellet oder wahlweise den Ankenesfjellet. Letzterer liefert euch beinahe fünfeinhalb Pistenkilometer – insbesondere Anfänger sind auf den vorwiegend als leicht eingestuften Abfahrten willkommen. Insgesamt zwei Lifte bringen euch auf maximal 406 Meter.
Museen besuchen
Euch steht eher der Sinn nach Kultur und Geschichte als nach Bewegung im Freien? Keine Sorge, die spannende Welt des Wissens kommt keinesfalls zu kurz. Im Kriegsmuseum werden relevante Schlachten beleuchtet. Zu den Exponaten in der Ausstellung zählen authentische Fotografien und Videos, aber auch Militärgerät. Ergänzend zu den Informationen über Kriegshandlungen erfahrt ihr mehr über den Ort selbst, seine Zeit mit den Wikingern und Interessantes zu den Bräuchen und Traditionen, die sich teilweise bis heute bewährt haben.
Einen näheren Blick auf den Bau der Ofotbanen und die Strecke, die sie bedient, erhascht ihr hingegen im Narvik Museum. Dieses thematisiert unter anderem die tragende Bedeutung von Eisen, das in Schweden gewonnen und in die Hafengemeinde transportiert wurde. Auch die Stätte selbst ist sehenswert, denn es handelt es sich um ein historisches Backsteinhaus aus dem Jahr 1902.
Polarlichter in der Polarnacht sehen
Ein grünes oder violettes Spektakel am Himmel, dem sich kein Romantiker, Fotograf oder Naturliebhaber entziehen kann? Das sind die Polarlichter, die ihr mit etwas Glück erspäht. Durch die Lage nördlich des Polarkreises steigt die Chance darauf, das Phänomen zu entdecken. Vor allem von der Bergspitze des Narvikfjellets aus ist die Gelegenheit günstig. Fahrt mit der Seilbahn hinauf und wartet ab, ob sich die Aurora borealis zeigt. Die Hauptsaison für Polarlichtjäger erstreckt sich grob zwischen Oktober und März. Besonders gut sind sie in der Polarnacht von etwa Ende November bis Mitte Januar zu sehen, wenn die Sonne tagsüber kaum für Helligkeit sorgt.
Mit dem Hundeschlitten unterwegs
Während in Großstädten zu früheren Zeiten die Pferdekutschen die hauptsächliche Beförderung übernahmen, war es in den nordischen Gegenden der Hundeschlitten. Durch die scheinbar nie enden wollende Energie der Huskys konnten die Menschen selbst in einsamen und zutiefst verschneiten Regionen von A nach B gelangen. Das war unter anderem für den Transport und Kauf von Waren essenziell. Mittlerweile übernehmen entsprechend ausgestattete Autos oder Schneemobile diese Aufgabe, doch die von den Tieren gezogenen Schlitten haben nach wie vor ihre Daseinsberechtigung. Lediglich der Schwerpunkt hat sich verlagert, und zwar auf vergnügliche Ausflüge!
Ihr entscheidet dabei, ob ihr selbst die Zügel in die Hand nehmen und die Hunde leiten wollt oder lieber als „passiver Passagier“ mitreist. Beides sind unvergessliche Erlebnisse, zu denen ihr euch unbedingt warm anziehen solltet (und das ist ganz wörtlich gemeint, denn die Temperaturen werden durch den Fahrtwind extrem eisig).
Polar Park entdecken
Seid ihr bei den Huskys auf den Geschmack gekommen und wollt ein paar arktische Tiere kennenlernen? Dann auf in den Polar Park, den nördlichsten Zoo der Welt! Er verfügt über großzügige 110 Hektar Fläche und zeichnet sich dadurch aus, dass er der artgerechten Unterbringung seiner Bewohner eine hohe Priorität einräumt. Es finden sich insgesamt zwölf Gehege für Tiere wie Elche, Moschusochsen, Bären, Wölfe, Luchse und Rentiere auf dem Gelände. Wichtig zu wissen ist, dass manche von ihnen Winterschlaf halten. Allerdings ist die geführte Tour mit reichlich Hintergrundwissen zum Polar Park immer interessant, insbesondere für Familien mit Kindern. Einem ausgedehnten Tagesausflug steht nichts im Weg, da durch ein Café vor Ort bei Bedarf bestens für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt wird.
Vesterâlen besuchen
Eine typisch norwegische Atmosphäre erlebt ihr 176 Kilometer entfernt im Gebiet der fünf Gemeinden Andøy, Bø, Hadsel, Sortland und Øksnes. Als Teil einer Inselgruppe zwischen den Lofoten und dem Festland gelegen, überzeugt die Region Vesterâlen mit einer hervorragenden Mischung aus Naturbelassenheit und Aktivitäten. Wer sich für Walbeobachtungen begeistert, kommt hier besonders auf seine Kosten. Denn ihr habt die Möglichkeit, die Tiere das ganze Jahr über bei einer Safari zu sichten. Wie in Narvik und Umgebung lohnt es sich auch hier, Polarlichter zu bestaunen. Allein dieses Spektakel macht eueren Ausflug zu einem einmaligen Erlebnis.
Fjorde erkunden
Was ist eurer Meinung nach neben der vorgestellten Fauna richtig typisch für Norwegen? Wahrscheinlich werdet ihr früher oder später die langen Meeresarme nennen, die von Gletschern gebildet wurden und die märchenhafte Landschaft prägen. Auch bei Narvik gibt es sie in großer Zahl, sodass sie euch zu Auszeiten auf dem Wasser verführen. Ihr fahrt als Passagier bequem mit einem Schiff, während ihr Jagd nach dem besten Foto macht oder euch auf die Suche nach den majestätischen Seeadlern am Himmel begebt. Sehr Mutige und Erfahrene wagen sich sogar auf ein Taucherschiff und schauen sich das eisige Gewässer aus einer ganz anderen Perspektive an. Eine weitere Alternative ist der Angelurlaub.
Reise-Infos
Abschließend erhaltet ihr noch Tipps zum Urlaub in Norwegen. Wenn ihr euch für eine Auszeit in Narvik entscheidet, orientiert euch an den folgenden Punkten, um die Planung ganz einfach umzusetzen.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Für Skifahrer und Snowboarder empfiehlt sich die Zeitspanne zwischen November und April. Wer in dem skandinavischen Land wandern möchte, kann sich auf die übrigen Monate fokussieren. Am wärmsten ist es im Juli und August mit durchschnittlich 14 Grad Celsius. Das ist perfekt für Bootstouren, Besichtigungen und Einkäufe, wenn eine ausreichend gefütterte Jacke im Gepäck ist.
Wählt mindestens einen Zeitraum von drei bis vier Tagen. So besichtigt ihr die wichtigsten Attraktionen in Ruhe, begebt euch auf ein paar Ausflüge und werdet auch im Umland aktiv.
Reisevorbereitung
Norwegen ist kein Teil der EU und es wird nicht in Euro bezahlt, weshalb ihr die Norwegische Krone benötigt. In vielen Teilen der Stadt ist es inzwischen jedoch üblich, alles mit der Karte zu zahlen.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Zunächst solltet ihr nach Oslo fliegen und von dort aus in eine Maschine in Richtung Tromsø umsteigen. Ab dort sind es noch dreieinhalb Stunden mit dem Mietwagen oder fünfeinhalb per Bus. Diese Verkehrsmittel sind auch in der Gegend ideal, während im Zentrum selbst das Auto stehen bleiben kann, denn vieles ist fußläufig zu erreichen.
Essen und Spezialitäten
Übliche Köstlichkeiten in Narvik setzen auf Zutaten wie frische Beeren oder Wildfleisch (beispielsweise Rentier und Elch). Rund um die Hafenstadt ist aber auch getrockneter Fisch populär, ebenso Räucherlachs (Røkelaks). In Nordnorwegen ist jedoch eines ungeschlagen: der Skrei beziehungsweise Winterkabeljau. Er wandert von Januar bis April zum Laichen in die Region. Zusätzlich zählt er zu den am besten geschützten und nachhaltigsten Fischbeständen der Welt.
Hotels und Unterkünfte
Eine schöne Bleibe am Berg oder Fjord komplettiert die Buchung, denn dort residiert ihr stilecht für euren Natur- oder Erholungsurlaub. Die meisten Gebäude bieten von vornherein den ersehnten Blick in die Hügel- oder Wasserwelt. Manche von ihnen liegen aber auch zentraler und verbinden den alpinen Aufenthalt gekonnt mit kurzen Wegen zum Hafen und Ortskern. Dann müsst ihr etwa mit vollen Einkaufstaschen nicht weit laufen. Auch besteht in der Regel die Wahl zwischen modernen und traditionell gehaltenen Hotels sowie zwischen schlicht ausgestatteten und luxuriösen Unterkünften.