Side: Badeort am Mittelmeer


Nach Side an der Türkischen Riviera zieht es Jahr für Jahr sonnenhungrige Urlauber, um an den Stränden im warmen Wasser des östlichen Mittelmeers zu baden. Auch wer kulturell interessiert ist, kommt auf seine Kosten, befinden sich auf dem Stadtgebiet doch zahlreiche antike Zeugnisse. Des Weiteren bieten sich Ausflüge ins Hinterland an.

Überblick zu Side

Der Ferienort Side befindet sich recht mittig zwischen Antalya im Westen und Alanya im Osten. Wo heute gerade im Sommer Urlauber ins warme Wasser der Türkischen Riviera gehen, um zu baden, lebten schon in der Antike Menschen. Griechen und Römer ließen sich unter anderem hier nieder und die Stadt entwickelte sich zu einem Handelszentrum. Mit dem Ende der Römerherrschaft setzte der Untergang ein: Der Hafen versandete und ein Brand im 9. sowie Erdbeben im 12. Jh n. Chr. waren nur einige von mehreren Gründen, dass die Stadt verlassen wurde und erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wieder besiedelt werden sollte. In den 1940er-Jahren fanden die ersten Ausgrabungen statt und dreißig Jahre später entdeckten Urlauber die schönen Strände beiderseits der auf einer Halbinsel gelegenen alten Stadt.

Sides Altstadt von oben
Sides Altstadt von oben

Heute besteht Side quasi aus zwei Teilen: Auf der einen Seite die Altstadt mit zahlreichen Restaurants, Cafés und Souvenirläden sowie die mittendrin stehenden und dahinter anschließenden antiken Sehenswürdigkeiten, auf der anderen Seite die modernen Hotels mit entsprechender touristischer Infraktur westlich und östlich des historischen Zentrums. Das Gros der insbesondere für einen Pauschalurlaub anreisenden Urlauber machen Deutsche, Skandinavier und Russen aus. Side ist ein Urlaubsziel, das sowohl Sonnenhungrigen als auch Geschichtsinteressierten etwas zu bieten hat. Dank der flachen Einstiege an den Stränden fühlen sich zudem die Kinder wohl und die vielen Wassersportangebote und Ausflugsmöglichkeiten sorgen für willkommene Abwechslung.

Strände in Side

Nahe des historischen Zentrums von Side und dessen Umgebung gibt es gleich mehrere Strände, von denen wir einige vorstellen. Sie befinden sich westlich und östlich der auf einer Halbinsel gelegenen Altstadt. Alle verfügen über Duschen, Gastronomie, Toiletten und Liegestühle, die ihr als Gäste in einem der angrenzenden Hotels auf jeden Fall nutzen könnt.

Strand in Side
Strand in Side

Auch das Wassersportangebot richtet sich teilweise nur an Hotelkunden. Bananenboot- und Jetskifahren ist überall genauso möglich wie Parasailing. Darüber hinaus gibt es weitere Beschäftigungsmöglichkeiten mit hohem Spaßfaktor, wie Kanu-, Tretboot- oder Wasserski fahren. Hier unterscheidet sich das örtliche Angebot. Allen Stränden gemein ist feiner, goldbrauner Sand, ein flacher Einstieg und Familienfreundlichkeit.

Side Beach

Side Beach schließt östlich an die Altstadt an und grenzt im Westen an den Kumköy Beach. Über seine volle Länge verfügt er über eine begrünte Promenade, die zum Flanieren einlädt. Hinter der Promenade liegen öffentliche Restaurants und es haben sich Wassersportanbieter und Geschäfte mit Strandbedarf angesiedelt. Wollt ihr eine Boots- oder Stadttour unternehmen, müsst ihr nur auf einen der über den Strand laufenden Touranbieter warten.

Side East Beach

Der Side East Beach liegt, wie der Name schon verrät, im Osten der Stadt. Er grenzt an das historische Zentrum, weite Teile hinter ihm sind unbebaute Fläche. Daher sind hier auch eher weniger Familien anzutreffen, die es vorziehen, von ihrem Hotel aus kurze Wege zum Wasser zu haben. Wundert euch nicht, hier Hunde anzutreffen, deren Mitnahme zur Freude von Haltern erlaubt ist. Als Kunden der Beachclubs könnt ihr die Liegen und Sonnenschirme teilweise kostenlos nutzen und im Sommer veranstalten einige Clubs bis in die Nacht Partys.

Side East Beach mit der Altstadt im Hintergrund
Side East Beach mit der Altstadt im Hintergrund

Gündogdu Beach

Am Gündogdu Beach haltet ihr euch ganz im Westen des lang gezogenen Sides auf. Östlich grenzt der Strand an den Colakli Beach, dort stehen auch die meisten Hotels und das damit verbundene Angebot an Urlauber. Richtung Ortsgrenze wird der Strand breiter und naturbelassener, rückwärtig liegt eine Dünenlandschaft, wo Schildkröten zur Eiablage hinwandern. Das westliche Ende des Strands markiert eine Flussmündung mit Naturhafen. Eure Vierbeiner dürft ihr mitnehmen.

Colakli Beach

Der Colakli Plaji liegt zwischen dem Kumköy Beach und Gündogdu Beach. Kennzeichnend sind luxuriöse Hotel Resorts und eine Promenade, deren Begrünung dazu beiträgt, gerne hier entlang zu spazieren. Es gibt einige Holzstege, auf denen ihr trockenen Fußes übers Wasser wandeln könnt und eine kleine Landzunge ist gut dazu geeignet, abends dem Sonnenuntergang beizuwohnen. An einer kleinen Flussmündung befindet sich ein Hafen mit Fischerbooten. Ein kleiner Abschnitt ist für Regierungsvertreter und deren Angehörigen reserviert. Ihn zu durchqueren ist möglich, aufhalten dürft ihr euch dort aber nicht.

Strandpromenade am Colakli Beach
Strandpromenade am Colakli Beach

Kumköy Beach

Der Kumköy Plaji grenzt im Osten an den Side Beach. Verglichen mit diesem ist es hier etwas leiser, falls ihr lärmempfindlich seid. Auch hier sorgen Rettungsschwimmer für die Sicherheit der Badegäste. Anbieter von Bootstouren bewerben Fahrten, auf denen die Chance besteht, auf Delfine und Schildkröten zu treffen. Wolltet ihr schon immer mal segeln oder surfen lernen, habt ihr an der örtlichen Schule Gelegenheit dazu. Kurse für Kinder gibt es auch. Im östlichen Teil von Kumköy Plaji stehen Restaurants und Cafés bereit. Gehört ihr zu denen, die zeitig aufstehen, begegnet ihr Hotelgästen beim Frühsport.

Sehenswürdigkeiten in Side & Umgebung

Aus der Antike könnt ihr in Side so einige Sehenswürdigkeiten bestaunen. Da sie alle dicht beieinander auf verhältnismäßig kleinem Raum liegen, sind sie mühelos zu Fuß erreichbar.

Römisches Theater

Das römische Theater aus dem 2. Jh. v. Chr. ist sicherlich der beeindruckendste Bau in Side. 15.000 Zuschauer hatten Platz darin. Die unterste Sitzreihe befindet sich nicht direkt am Boden, denn damals wurden an diesem Ort auch Gladiatoren- und Tierkämpfe gezeigt und die Bühne für Schiffswettkämpfe geflutet. Den Unterbau des nicht in Hanglage befindlichen Theaters bilden Steine aus der Hafenmauer Sides. Da die Stadt zum damaligen Zeitpunkt keine feindlichen Angriffe fürchten musste, wurde sie nicht mehr gebraucht.

Blick auf das römische Theater
Blick auf das römische Theater

Nymphäum

Bei dem Nymphäum handelt es sich um die Überreste eines Gebäudes, das ebenfalls aus dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert stammt und einen Brunnen barg, der von einem Aquädukt gespeist wurde. Einst 52 lang, 20 m hoch und 4 m tief, sind von dem damals mit Marmor verkleideten, prachtvollen Bau nur noch 12 m zu sehen. Statuen und Säulen zierten den Bau, Letztere sind auch heute noch zu sehen. Der Brunnen hatte ein Fassungsvermögen von 500 m³.

Ruine des Nymphäums
Ruine des Nymphäums

Apollontempel

Vom altertümlichen Apollontempel findet ihr nur noch wenige Säulen. Eigentlich stand neben dem Tempel für den Sonnengott auch noch einer zu Ehren von Göttin Athene, dieser wurde aber während eines Erdbebens zerstört. Von einer später in byzantinischer Zeit errichteten Kirche ist an dieser Stelle nur noch ein Stück Mauer zu sehen.

Apollon Tempel vor der Kulisse des Mittelmeers
Apollon Tempel vor der Kulisse des Mittelmeers

Bogentor & Vespasiandenkmal

Heute nicht mehr vorhanden, schmückte eine bronzene Quadriga den vollständig erhalten gebliebenen Torbogen. Wer mit dem Auto ins historische Zentrum möchte, muss dieses Nadelöhr passieren. Direkt am Torbogen könnt ihr außerdem noch einen Brunnen sehen. Die dazugehörige Statue des Kaisers Vespasian ist leider nicht mehr vorhanden.

Am Bogentor und Vespasiandenkmal führt kein Weg vorbei
Am Bogentor und Vespasiandenkmal führt kein Weg vorbei

Kolonnadenstraße

An der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Kolonnadenstraße fällt auf, dass sie niedriger liegt als das Gelände drumherum. Einzelne große Steine lassen den Weg erkennen, links und rechts von ihm stehen oder liegen Säulen.

Überbleibsel der Kolonnadenstraße
Überbleibsel der Kolonnadenstraße

Byzantinisches Krankenhaus

Bei diesem aus dem 6. Jh. n. Chr. stammenden Gebäude geht man davon aus, dass es sich um das Krankenhaus Sides handelte.

Früheres byzantinisches Krankenhaus
Früheres byzantinisches Krankenhaus

Bischofspalast

Zugegebenermaßen ist vom Bischofspalast nicht mehr allzu viel übrig, wenn man bedenkt, dass nur ein paar Rundbögen, Mauern und Säulen die Zeit überdauert haben. Er nimmt jedoch eine große Fläche ein und ist deshalb erwähnenswert. Erbaut wurde der Sitz des Bischofs im 6. Jh. n. Chr.

Hafenbad

Der Name mag irritieren, liegt das Hafenbad nicht unmittelbar am Meer. Der Bau kann nicht betreten werden, was aber nicht schlimm ist, weil man von außen alles gut sehen kann, darunter die Umkleide und den sogenannten Kalt- und Heißraum.

Hafen

Mit den Jachten und Ausflugsschiffen in Piratenbootoptik gibt der Hafen von Side ein schönes Bild ab. Wenn euch danach ist, irgendwo einzukehren, habt ihr die Möglichkeit dazu.

Ausflugsboot im Hafen von Side
Ausflugsboot im Hafen von Side

Side Museum

Im Side Museum sind Objekte ausgestellt, die bei Ausgrabungen gefunden wurden. So interessant die Ausstellungsgegenstände und Infos, so originell der Standort. Untergebracht ist das Museum in einer antiken Therme und dem angrenzenden Garten.

Aktivitäten & Ausflüge in Sides Umgebung

Jenseits von Strandaufenthalt und Besichtigung der Altstadt samt dahinter liegenden antiken Sehenswürdigkeiten gibt es noch eine Reihe an kurzweiligen Aktivitäten, die ihr in der Umgebung Sides unternehmen könnt.

Wasserfall in Manavgat

Gleich hinter Side liegt mit Manavgat ein beliebter Ausflugsort, eine seiner Attraktionen ist ein Wasserfall im Fluss, der den gleichen Namen wie die Stadt trägt. Der Wasserfall ist zwar nur etwa vier Meter tief, dafür aber sehr breit und in einer schönen Landschaft eingebettet. Direkt vor ihm befindet sich ein Aussichtspunkt sowie Restaurants und Cafés.

Basar in Manavgat

Möchtet ihr günstig einkaufen oder einfach nur eine Urlaubserinnerung mit nach Hause nehmen, bietet sich ein Besuch des Basars in Manavgat an. Dort werdet ihr eine Menge Kleidung und Accessoires finden. Wundert euch nicht, wenn ihr auf gefälschte Markenware trefft. Sollte sie euch optisch und von der Verarbeitung her ansprechen, könnt ihr sie mitnehmen, solange ihr es mengenmäßig nicht übertreibt. Der Einkaufswert von 430 Euro darf nicht überschritten werden, wollt ihr Ärger mit dem Zoll vermeiden. Montags und donnerstags kann man zudem in einer Seitenstraße einen Lebensmittelmarkt besuchen.

Nova Mall in Manavgat

Wer keine Lust auf Feilschen oder eventuell aufdringliche Händler hat, wird in Manavagat auch in der Nova Mall glücklich. Dort kann man in Ruhe zwischen den mit Preisen ausgezeichneten Waren stöbern. Vielleicht ist ja was für euch dabei?

Alanya

Neben Side gibt es an der Türkischen Riviera noch andere Urlaubsorte, die es sich anzuschauen lohnt. Während ihr Antalya in Zusammenhang mit der An- oder Abreise besichtigen könnt und dabei Sehenswürdigkeiten wie den schmucken Hafen oder das Hadrianstor kennenlernt, könnt ihr inmitten eures Side-Urlaubs eine Tagestour nach Alanya machen. Dort warten unter anderem der Rote Turm im Hafen, eine Schiffswerft aus der Zeit der Seldschuken und der Burgberg auf euch.

Der Rote Turm im Hafen von Alanya
Der Rote Turm im Hafen von Alanya

Stauseen

Nördlich von Side liegen zwei durch den Manavgat verbundene Stauseen, die touristisch erschlossen sind. Besonders reizvoll ist eine Bootsfahrt zum sogenannten Green Canyon im oberen der beiden Seen, der seinen Namen der Wasserfärbung verdankt. Des Weiteren könnt ihr zwischen den beiden großen Binnengewässern eine mächtige Talsperre bestaunen. Netter Nebeneffekt einer Tour zu den Stauseen: Ihr bekommt einen Eindruck vom Taurusgebirge, das sich entlang des Südens der Türkei zieht.

Green Canyon nördlich der Talsperre
Green Canyon nördlich der Talsperre

Reise-Infos zu Side

Ihr könnt es kaum abwarten, in Side Urlaub zu machen? Dann haben wir anschließend noch ein paar Tipps für euch, damit ihr gut auf die Reise vorbereitet seid und ihr vor Ort eine schöne Zeit habt.

Beste Reisezeit

Zum Baden fliegt ihr zwischen Juni und September nach Side, wobei es insbesondere im Juli und August sehr heiß werden kann. In den beiden Monaten klettern die Wassertemperaturen bis auf 27 °C und in der Luft werden bis zu 35 °C erreicht. Mögt ihr es ein bisschen kühler und müsst ihr bei der Planung nicht Rücksicht auf die Sommerferien nehmen, könnt ihr im Mai die 20 °C des östlichen Mittelmeers ausnutzen. Möchtet ihr Side und Umland erkunden, ohne ins Schwitzen zu geraten, empfehlen sich die Monate Mai, Juni, September und Oktober. Strandurlaub ist in diesem Zeitraum ebenso möglich. Von Dezember bis März fällt im Jahresvergleich am meisten Regen und die Tagestemperaturen erreichen maximal 17 °C. Ältere Urlauber lassen sich davon nicht abschrecken und überwintern in Side.

Anreise

Für gewöhnlich erfolgt die Anreise über den Flughafen Antalya, von wo es dann per Bustransfer zum Hotel in Side geht. Da es sich bei den meisten Buchungen um Pauschalreisen handelt, ist die ungefähr eine Stunde dauernde Fahrt praktischerweise Bestandteil der Reiseleistung. Im Falle eines Direktflugs beträgt die Flugdauer weniger als vier Stunden. Sollte eine Verbindung nur per Zwischenstopp möglich sein, erfolgt dieser häufig in Istanbul. Für die Einreise in die Türkei reicht übrigens ein Personalausweis.

Beförderung

In Side und Umgebung verkehren Kleinbusse als Sammeltaxen. Mit einem sogenannten Dolmuş gelangt ihr auch bis nach Antalya und Alanya. Der Busbahnhof in Side liegt direkt neben dem Nymphäum. Dank der vielen Haltestellen müsst ihr nie lange laufen, um mit einem der Busse fahren zu können. Die Fahrer reagieren aber auch an heranwinken.

Dolmuşe mit dem Ziel Colakli
Dolmuşe mit dem Ziel Colakli

Kulinarik

Für den Fall, dass ihr einmal nicht im Hotel mit seiner internationalen und türkischen Küche essen solltet, stehen euch in Sides Altstadt zahlreiche Restaurants mit landesüblichen und anderen Speisen zur Verfügung. Allerdings werdet ihr hier mehr zur Kasse gebeten als in den anderen Teilen Sides.

Pide mit Hackfleisch
Pide mit Hackfleisch

Türkisches Essen ist vielfältig, wie ihr bald merken werdet. Nicht weniges landet auf dem Grill und als Küstenort gibt es in Side natürlich auch viele Fischgerichte. Gebt nicht nur Dönerkebab, Köfte, Lahmacun, Pide oder Baklava eine Chance. Probiert euch durch die Vorspeisen (meze), wozu Humus oder Şakşuka zählen. Letzteres besteht aus verschiedenen, geschmorten Gemüsen, darunter Auberginen. Zusammen mit Brot können sie bereits satt machen. Lasst euch auch nicht Hirtensalat entgehen, am besten mit leckerem Fetakäse. Aus Bulgur werden die unterschiedlichsten Gerichte kreiert. Belebend wirkt ein Glas Çay, wie der Türkische Tee auch genannt wird.

Unterkünfte

In Side reihen sich die Hotels direkt am Strand hintereinander. So seid ihr immer schnell am Meer, wenn ihr darauf Wert legt. Es gibt aber auch Abschnitte, die noch unbebaut und naturbelassen sind. Wollt ihr Geld sparen, könnt ihr aber auch ein Hotel in Side buchen, das sich weiter weg vom Wasser befindet. Je nachdem, welche Ansprüche ihr habt, könnt ihr euch zwischen mittelklassigen bis luxuriösen Unterkünften entscheiden, die auch die Bedürfnisse mitreisender Kinder berücksichtigen. Große Außenbereiche und Poollandschaften sind typisch.

Ein Hotel in Side direkt am Strand
Ein Hotel in Side direkt am Strand
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