Tarifa: Südlichster Punkt in Spanien


Das Kitesurfingparadies Tarifa liegt an der spanischen Costa de La Luz . Mit seinem Panorama aus Sonne, Strand und Meer zieht es neben Wassersportlern auch klassische Badeurlauber an. Dazu sorgt die Kultur der Stadt für Abwechslung bei Besichtigungstouren.

Überblick

Am südlichsten Punkt von Kontinentaleuropa begrüßt euch die Stadt Tarifa an der Costa de La Luz. Die spanische Küstenstadt beeindruckt nicht nur mit ihrer Lage direkt gegenüber der afrikanischen Küste, sondern insbesondere mit ihren hervorragenden Ausgangsbedingungen fürs Kitesurfen. Dank meterhohen Wellen und günstigen Windverhältnissen hält es wohl keinen Profi am Ufer. Auch, wer sich erstmals mit dem aufregenden Wassersport beschäftigt, kann durch die zahlreichen Surfschulen auf seine Kosten kommen. In der Stadt selbst dominiert ein Schmelztiegel der Kulturen: Spuren der spanischen Vergangenheit mit leicht nordafrikanischen Einflüssen erschaffen ein ganz eigenes Flair. Zwischen Mittelmeer und Atlantik wartet die potenzielle neue Lieblingsdestination auf Entdecker, Badeurlauber, Familien mit Kindern und Kulturhungrige!

Luftbild von Tarifa
Luftbild vom andalusischen Tarifa

Strände

Tarifa ist berühmt für seine vielseitigen Strände. Welcher davon ist der Richtige für euch? Wir hätten da Ideen, die wir natürlich nicht vorenthalten möchten.

Playa Los Lances

Die Playa Los Lances ist sicherlich einer der am bequemsten zu erreichenden Strände, denn er liegt direkt vor den Toren der Stadt. Mehrere Kilometer Länge und bis zu 120 Meter Breite lassen Raum zur Entfaltung – ob nun beim Sonnenbaden, Reiten oder Kitesurfen. An der Playa Los Lances kann gerade dieser Wassersport nach Herzenslust ausgelebt werden. Doch auch, wer in die Zuschauerrolle schlüpfen und sich die Sonne an der Costa de La Luz auf den Bauch scheinen lassen möchte, wird in der Kulisse mit feinem, hellem Sand zufrieden sein.

Playa Los Lances
Die Playa Los Lances unweit der Altstadt

Zusatztipp: Kulturreisende finden am Eingang der Promenade der Playa Los Lances in Form einer Bronzefigur von Pedro Barragán schon ihren ersten Fotospot. Hierbei handelt es sich um eine Wetterfahne in Form eines metallenen Thunfisches.

Playa del Cañuelo

Die Playa El Cañuelo ist durch feinen, goldfarbenen Sand gekennzeichnet und verfügt über ein wildromantisches Ambiente. Umrahmt von grünen Kiefern und imposanten Dünen, zeigt sich bereits der Zuweg zum Strand natürlich schön. Einmal am Meer angekommen, könnt ihr dank des glasklaren Wassers tief hineinblicken. Der Wellengang ist vergleichsweise gering, sodass auch vorsichtige Schwimmer eine Abkühlung wagen können. Es gibt keine Infrastruktur am Strand, sondern allein die Weiten der Natur – herrlich für Ruhesuchende und Freunde der ursprünglichen Landschaft!

Playa del Canuelo
Punktet mit wildromantischem Charme: Playa del Canuelo

Playa de Valdevaqueros

Schon die einem Bumerang ähnliche Form der Playa de Valdevaqueros ist markant und auffällig. Weniger einzigartig, aber nicht weniger attraktiv, ist der erneut weiche Sand, der hier in einer eher helleren Farbgebung präsent ist. Die bis ins Meer ragenden Dünen verleihen dem Ort eine besondere Atmosphäre. Die rahmenden Pinien spenden Schatten und der Strand ist in der Regel weniger gut besucht. Inmitten des Parque Natural del Estrecho gelegen, kommt ihr zwar zur Ruhe und Besinnlichkeit, müsst aber auch nicht auf Annehmlichkeiten wie kleine Verkaufsstände für Kaffee und öffentliche Sanitäranlagen verzichten. Außerdem tummeln sich einige Surfschulen im Umkreis des Strandes, denn auch die Playa de Valdevaqueros ist ein möglicher Kitesurfingspot.

Playa de Valdevaqueros
Playa de Valdevaqueros im Parque Natural del Estrecho

Playa Punta Paloma

Die rund zehn Kilometer von Tarifa entfernt liegende Punta Paloma ist eine riesige Sanddüne, die ihr mit etwas Glück bei gutem Wetter bereits von der Stadt aus sehen könnt. Ein kleiner, von der Welt der Dünen geschützter Strand verbirgt sich dort. Allerdings müsst ihr zwischen den steinigen Zugängen etwas länger nach der Badestelle eurer Träume suchen. Besser eignet sich die Playa Punta Paloma für ausgedehnte Spaziergänge entlang der Küste.

Sehenswürdigkeiten

Wenn Besichtigungen irgendwo Spaß macht, dann sicher in Tarifa! Denn hier gibt es abwechslungsreiche Must-sees aus verschiedenen Kategorien. Was Urlauber vor Ort erwartet, zeigen wir schon einmal anhand unserer kleinen Vorauswahl.

Altstadt

Tarifas historisches Zentrum ist überschaubar groß, mittelalterlich gestaltet und seit einigen Jahren ein wichtiges und offizielles Kulturgut. Verwinkelte Gassen laden zu Spaziergängen ein. Hinter jeder Ecke gibt es etwas zu sehen: Mal ist es ein Café, mal eine Boutique und mal eine Sehenswürdigkeit wie die Kirche von San Mateo. Die Altstadt wurde früher vollständig von einer Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert gerahmt, heute sind nur noch wenige Fragmente von dieser übrig.

Tipp: Mindestens eine Stunde Zeit solltet ihr euch für einen Bummel durch das alte Tarifa nehmen, damit sich dessen Charme voll entfalten kann.

Tarifas Altstadt
Tarifas Altstadt und die afrikanische Küste

Puerta de Jerez

Gleich nach dem Blick auf die Stadtmauer geht es zum dazu passenden Highlight: Es ist das letzte übrig gebliebene Tor der Stadtmauer, die aus dem 13. Jahrhundert stammende Puerta de Jerez. Ursprünglich war sie einer von vier Zugängen zur ummauerten Altstadt Tarifas. Die Gedenktafel oberhalb der Puerta de Jerez soll an König Sancho IV. von Kastilien erinnern, während das Tor selbst einen leicht orientalischen Touch aufweist.

Iglesia de San Francisco de Asis

Die eigentlich im 16. Jahrhundert erbaute Kirche wurde im 18. Jahrhundert fast vollständig erneuert. Sie verfügt über neoklassizistische und barocke Bauelemente. Sehenswert sind an dem Gotteshaus beispielsweise der alte Glockenturm und die verzierte Eingangstür. Hier lohnt es sich, die Kamera für eine Aufnahme bereitzuhalten.

Die Iglesia de San Francisco de Asis in Tarifa
Tarifas Iglesia de San Francisco de Asis

Iglesia de San Mateo

Als Hauptkirche von Tarifa dürft ihr auch dieses Gotteshaus beim Sightseeing nicht außer Acht lassen. Die Iglesia de San Mateo wurde im 16. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert erweitert. Alle wichtigen Prozessionen der spanischen Stadt starten und enden hier, denn sie gilt als religiöses Herz Tarifas. Sie weist Elemente der Gotik und des Barocks auf, ist also definitiv auch eine Anlaufstelle für Kunst- und Architekturinteressierte. Sie steht auf den Resten einer früheren Moschee.

Castillo de Guzmán el Bueno

Aus dem 10. Jahrhundert soll diese Festung stammen, die auf den ersten Kalifen von Córdoba zurückgeht. Sie diente der Stadt, um Piraten fernzuhalten und der Bevölkerung Schutz zu bieten. Aufwändige Restaurierungen im 17. Jahrhundert veränderten das Bild des Castillos nur unwesentlich. Eine Besichtigung der Anlage ist möglich, der Ausblick von der Burg über das Meer lohnt sich. Bei passendem Wetter reicht die Aussicht bis zur Küste von Afrika!

Castillo de Guzman el Bueno
Das Castillo de Guzmán el Bueno

Aktivitäten

Wer allein reist und einen Adrenalinkick nach dem anderen an der Costa de La Luz sucht, sollte jetzt weiterlesen. Aber auch Familien, die Abenteuer im Urlaub erleben wollen, oder Paare mit dem Wunsch nach romantischen Ausflugszielen finden bei unseren Freizeitempfehlungen Tipps für einen spannenden Aufenthalt in Tarifa.

Kitesurfen

Tarifa ist mit Recht als Surfhauptstadt von Europa bekannt. Der sogenannte Levante-Wind, der sich seinen Weg durch eine Engstelle der Gebirge der Straße von Gibraltar bahnen muss, ist verantwortlich für die idealen Ausgangsbedingungen des Kitesurfens. Für Windsurfer können die durch den starken Wind beeinflussten hohen Wellen sehr herausfordernd sein, doch gerade das macht für Fortgeschrittene und Profis den Reiz aus. Beide Sportarten werden in den Surfschulen gelehrt und die Ausrüstung kann nahezu überall ausgeliehen werden. Genügend Mut ist an der windigen Surfdestination allerdings ebenso eine Voraussetzung für einen erfolgreichen Kurs wie die nötige Ausdauer.

Kitesurfen in Tarifa
Kitesurfen am Strand von Tarifa

Ausflug mit Walbeobachtung

Tarifa eilt nicht nur der Ruf eines Surferziels, sondern auch jener eines Whale Watching Spots voraus. Das liegt daran, dass die Meeresriesen oft die Straße von Gibraltar passieren oder gar permanent in dieser leben. Die Touren, um Wale zu sehen, können abenteuerlich sein und bieten Familien mit Kindern viel Abwechslung im Urlaub. Besonders groß ist die Chance auf die Sichtung eines Pottwals, Orcas oder Grindwals zwischen Juli und August. Auch Delfine gehören zur Fauna der Meerenge.

Wandern

Romantische Touren durch die Natur sind in Tarifa problemlos machbar, denn die kleine Stadt wird von traumhaften Landschaftspanoramen umgeben. Als Naturfreunde hält es euch sicher nicht allzu lang im Hotel. Schöne Wanderungen führen beispielsweise von der Altstadt entlang der Straße von Gibraltar oder durch den nahegelegenen Nationalpark de los Alcornocales. Dieser dehnt sich über eine Fläche von mehr als 167.000 Hektar aus. Berühmt ist er besonders für seinen Korkeichenwald. Der bereits erwähnt Parque Natural del Estrecho ist natürlich ebenso lohnenswert. In ihm sind die Korkeichen auch vielerorts vertreten.

Parque Natural del Estrecho
Wandern im Parque Natural del Estrecho

Einkaufen

Shoppingfreunde können zunächst beim Spaziergang durch die Altstadt die Augen nach einem Schnäppchen offenhalten. Für ausgedehnte Touren ist aber die Calle Batalla del Salado ein besseres Einkaufsziel. Sie leitet euch auf ihrem Weg nicht nur direkt zum Stadttor Puerta de Jerez, das wir euch vorgestellt haben, sondern wird auch von zahlreichen Geschäften und Lokalen geprägt.

Tipp: Ihr solltet am besten an einem der letzten Urlaubstage zum Bummel aufbrechen, damit ihr genau kalkulieren könnt, wie viel Geld noch in der Reisekasse übrig ist.

Tagesausflug nach Gibraltar machen

Nur 50 Kilometer trennen Tarifa und Gibraltar. Ein Tagestrip dorthin wird vor allem Natur- und Tierfreunden empfohlen, leben auf dem bekannten Felsen des britischen Überseegebiets die Berberaffen! Sie gelten als einzige freilebende Makaken in ganz Europa und stellen die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit Gibraltars dar. Auch die Windsor-Brücke und der Leuchtturm sind übliche Highlights, die ihr mit einem gültigen Personalausweis oder Reisepass von Tarifa aus besuchen könnt.

Tagesausflug nach Tanger machen

Wer schon immer von einem Kurztrip nach Afrika geträumt hat, kann ihn nahe Tarifa ebenfalls in die Tat umsetzen. Denn nur eine kurze Fahrt mit der Fähre trennt euch von der afrikanischen Küste und von Tanger, der bunten und vielseitigen marokkanischen Stadt. Sie mischt gekonnt Elemente aus 1001 Nacht mit der Moderne. Schlendert über die lebendigen Souks oder besichtigt die Altstadt, die das Sightseeing in Tarifa ergänzt. Denkt jedoch daran, dass ihr für die Einreise zwingend einen Reisepass benötigt.

Blick auf die Medina von Tanger
Blick auf die Medina von Tanger

Reise-Infos

Ob Tarifa allein oder der Mix aus Tarifa, Gibraltar und Tanger: Der abwechslungsreiche Urlaub ist nur noch eine Buchung entfernt. Bevor ihr mit eurer Urlaubsplanung startet, schließen wir wie immer an dieser Stelle mit unseren Reise-Infos ab.

Reisezeit

Die Hauptreisezeit für die spanische Küstenstadt erstreckt sich auf die Sommermonate Juni bis August, jedoch wird es logischerweise etwas voller an den Stränden. Unser Tipp: Achtet darauf, ob gerade in Spanien Ferien sind, denn Tarifa ist auch bei den Einheimischen ein beliebter Ort für die verdiente Auszeit. In der Nebensaison von September bis Mai wird es ruhiger an der Costa de La Luz – perfekt zum Wandern und für Sightseeing. Die Saison zum Beobachten von Walen startet übrigens bereits im späten März, wenn auch die Chance auf Sichtungen der Meeressäuger im Juli und August am größten ist.

Reisedauer & Anreise

Tarifa selbst kann in wenigen Stunden besichtigt werden, denn die historische Altstadt ist nicht sehr groß. Tagesausflüge von anderen spanischen Orten im Urlaub an der Costa de la Luz sind in diesem Fall denkbar. Wer alle drei Reiseziele – Tarifa, Gibraltar und Tanger – mitnehmen möchte, sollte pro Stadt mindestens einen Tag einplanen.

Am schnellsten gelangt ihr über den Luftweg nach Spanien. Tarifa hat zwar keinen eigenen Flughafen, doch in der Umgebung habt ihr als Flugreisende mehrere Optionen. Empfehlenswert ist der Flug nach Málaga, denn es gibt Direktflüge aus ganz Deutschland dorthin. Von Málaga trennen euch knappe 150 Kilometer bis nach Tarifa, die mit Busverbindungen überbrückt werden können. Alternativ nehmt ihr schon am Flughafen einen Mietwagen und könnt die Costa de La Luz flexibel erkunden.

Fortbewegung vor Ort

Innerhalb der Stadt sind viele Strecken prima zu Fuß zu bewältigen – Aussichten auf die Küste meist inklusive! Mit Fahrrädern seid ihr ebenfalls gut unterwegs. Während der Hauptsaison fahren Busse zu den Stränden oder anderen interessanten Punkten. In der Nebensaison ist ein Mietwagen für längere Strecken nahezu obligatorisch.

Sprache & Verständigung

Einige Wörter auf Spanisch sind in der Region von Vorteil, aber nicht zwingend nötig. Durch die hohe Bekanntheit von Tarifa, das seit den 1970er Jahren als Urlaubsdestination begehrt ist, sind einige Einheimische auch auf Englisch eingestellt. Gerade bei den Hotspots und größeren Hotels solltet ihr keine Probleme mit der Kommunikation haben.

Essen & Spezialitäten

Fangfrischer Thunfisch direkt aus dem Meer vor der Tür gilt als Delikatesse in Tarifa. Wer sich nicht vegetarisch oder vegan ernährt, sollte daher unbedingt die Gelegenheit nutzen und eines der vielen Thunfischgerichte probieren!

Windfahne Thunfisch
Thunfisch als Windfahne in Tarifa

Hotels & Unterkünfte

Tarifa gliedert sich in die Bereiche der Altstadt, des modernen Zentrums und des Strandes. Je nach Lage variieren die Kosten für ein Hotel. Am teuersten ist es am Strand sowie im Umkreis der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Außerhalb der Stadt wird es günstiger und oft auch ruhiger. Grundsätzlich bleiben bei der Ausstattung keine Wünsche offen. Ein einfaches Hostel oder Bed & Breakfast ist ebenso zu finden, wie eine luxuriöse Wellnessunterkunft.

Sag uns Deine Meinung zu diesem Thema

* Pflichtfelder