Ascona im Süden der Schweiz

Eine Lage am See, ein Mix aus Schweizer Charme und italienischer Lebensfreude sowie ein insgesamt ruhiges Flair: das bietet Ascona. Mit 5.500 Einwohnern begrüßt euch der Ort zur Entschleunigung vom Alltag, und zwar beim Besichtigen, Wassersport oder bei Wanderungen.

Der Ferienort Ascona fasziniert mit seinem idyllischen Ambiente am Lago Maggiore in der Schweiz. Nahe der italienischen Grenze gelegen, trefft ihr aber auch auf unverkennbare Einflüsse des mediterranen Nachbarlandes. Das Ergebnis ist eine interessante Mischung beider Länder, die man einfach lieben muss. Ascona ist nicht nur ein malerischer Kurort, sondern auch die tiefst gelegene Ortschaft in der Schweiz; ein Rekord, den man vor Ort im Kanton Tessin mit Stolz trägt.

Zur beschwingten Atmosphäre des ehemaligen Fischerdorfs tragen die bunten Häuser an der Promenade, das meistens sonnige Wetter sowie die gute Laune der wenigen Einheimischen bei. Kulturelle Höhepunkte erlebt ihr in der Altstadt Asconas mit ihren historischen Gebäuden und das Shopping-Herz schlägt bei den kleinen Boutiquen in den verschlungenen Gassen oder den Märkten am Seeufer höher. Aktiv wird es am und um den See, beim Wandern oder Wakeboarden. Kurz: Hier gestaltet ihr einen Urlaub nach Maß!

Alte Bauten sind euer liebstes Fotomotiv im Urlaub? Dann dürfte Ascona mit seinen Sehenswürdigkeiten nicht enttäuschen, denn allein das Altstadtviertel strotzt nur so vor nostalgischen Bauten wie alten Kirchen. Dazu kommen weitere Stopps für die kulturelle Besichtigungstour, die unsere Liste komplettieren.

Ursprünglich aus dem 14. bis 15. Jahrhundert stammt die Kirche Santa Maria della Misericordia, welche Asconas Altstadt prägt. Sie vereint kunstvoll gotische und spätromanische Elemente und offenbart in ihrem Inneren eindrucksvolle Fresken, teilweise wahrscheinlich von Leonardo da Vincis Schülern geschaffen.

Das heutige Erscheinungsbild des Gotteshauses wurde aber durch Umbauten ab den 1960er Jahren erzielt, die infolge von Brandbeschädigungen nötig waren. Jedoch bezaubert der prachtvolle Bau mit dem hinter dem Hauptgebäude liegenden Turm noch immer auf Anhieb und macht den charakteristischen Charme von Asconas historischer Seite aus.

Bei der Kirche Santa Maria della Misericordia wurde im 16. Jahrhundert eine römisch-katholische Mittelschule, das Collegio Papio, errichtet. Ursprünglich fungierte es als Priesterseminar. Es ist ein Gebäude im Stil der Renaissance, welches als eines der ältesten Bildungseinrichtungen der Region bekannt ist und von Gästen besucht werden kann. Sehr beliebt ist der Hof, ebenfalls passend im Renaissancestil gehalten.

Die Pfarrkirche San Pietro e Paolo wurde den gleichnamigen Aposteln (deutsch: Petrus und Paulus) gewidmet. Sie ist ein Bau des 16. Jahrhunderts, das einst ein Oratorium aus früheren Zeiten und das Wahrzeichen der Ortschaft Ascona ersetzte. Im Innenraum der prächtigen Basilika seht ihr ebenso wie in der Santa Maria della Misericordia wunderschöne Fresken. Ein weiterer Höhepunkt ist der Altar aus Marmor samt Altarbild.

Neben der Altstadt bildet die Bucht am Ufer des Lago Maggiore ein Ziel für den Spaziergang. Dort, wo die kleinen Boote sanft auf den Wellen schaukeln und auf ihren nächsten Einsatz warten, könnt ihr insbesondere zum Sonnenaufgang oder -untergang traumhafte Fotos machen. Das gemächliche Ambiente zieht sich bis weit in die von Palmen gerahmte Promenade, die zu einem romantischen Abendausflug zu Fuß verführt.

Die Casa Serodine ist ein dreistöckiges Haus und befindet sich neben der Kirche Santi Pietro e Paolo. Besonders sehenswert ist die Fassade des Gebäudes. Der mittlere Teil bildet eine Madonna mit Kind sowie einige Engel ab. Wen ihr genau hinseht, werdet ihr auch ein Abbild von Adam und Eva entdecken. Doch das war es noch lange nicht, umso länger ihr euch die Fassade anseht, desto mehr Details werden euch ins Auge fallen.

Habt ihr in Ascona alle Sehenswürdigkeiten angeschaut, könnt ihr den Rest der Zeit mit wohltuendem Nichtstun füllen oder euch für eine der folgenden Aktivitäten entscheiden. Diese machen jede Reise in den Ort im Nu zum vielseitigen Abenteuer.

Kein Sommerurlaub in Ascona ohne einen Sprung in den Lago Maggiore. Das gelingt dank der vorhandenen Bademöglichkeiten. Das „Bagno Pubblico“ lädt zu ausgelassenen Badetagen oder einem Sonnenbad ein. Wählt zwischen Liegewiesen und einem 300 Meter langen Sandstrand, um euer Handtuch aufzuschlagen oder vor Ort einen Liegestuhl zu mieten. Schattenspendende Bäume und ein Kinderspielplatz runden die Annehmlichkeiten ab.

Ein alternatives Ziel für den Aufenthalt am See ist der 600 Meter lange Sandstrand „Lido di Ascona“, mit einer Ausstattung wie Sprungtürmen, einer Sportbar und einem Wellnessbereich. Ein Beach Club sorgt bei Bedarf für die Stärkung zwischendurch.

Ein Strandbad eröffnet aber auch Optionen für sportliche und abenteuerliche Aktivitäten. Wassersport am See bei Ascona kann fast so vielseitig sein wie am Meer. Der beste Beweis ist die örtliche Vielfalt. Die Seeoberfläche erlaubt Sportarten wie Wasserski, Stand-Up-Paddling sowie Wakesurfen und -boarden.

Ruhige Gemüter leihen sich ein Banana- oder Segelboot aus, Familien mit Kindern planschen im kühlen Wasser. Ein Blick unter die Wasseroberfläche ist bei geführten Tauchgängen zu realisieren. Im Umland warten zudem mit rauschenden Flüssen wie der Maggia tolle Gelegenheiten zum Rafting.

Asconas Bimmelbahn, die Trenino Turistico Ascona, nimmt euch mit auf eine Entdeckungsfahrt quer durch die verbundenen Orte Ascona und Locarno. Es ist eine tolle Alternative oder Ergänzung zur Stadtbesichtigung zu Fuß, denn während der Rundfahrt mit dem kleinen Zug erblickt ihr ebenfalls die typischen Hotspots der Ortschaften, auch ganz ohne Anstrengung. Zudem wird mehr über die Geschichte der Gegend verraten. Für die Jüngsten ist wohl auch die Bahn selbst ein Höhepunkt im Urlaub.

Erwischt ihr wider Erwartungen einen weniger sonnigen Tag im Urlaub oder wünscht euch mehr Kunst und Kultur, könnte euch eines der Museen in Ascona interessieren. Seit 1922 existiert das Museo Comunale d’Arte Moderna (Museum für Moderne Kunst), eine historische Institution der Stadt, die verschiedene Sammlungen beinhaltet. Zu den Must-sees gehören unter anderem Gemälde von Arthur Segal und Paul Klee. Ein zeitgemäßer Gegenpart ist das Museo Castello San Materno, das ähnliche Ausstellungsstücke für Kunstliebhaber beherbergt. Informiert euch hier vorab über die Öffnungszeiten, denn das Museo Castello San Materno macht unter anderem eine Winterpause.

Zieht es euch im Rahmen eines Aktivurlaubs eher raus in die Natur, könnt ihr um Ascona und den Lago Maggiore wunderbar wandern gehen. Ein mögliches Ziel ist der Monte Verita, der „Berg der Wahrheit“; eine leichte, maximal halbstündige Wanderung ab Ascona trennt euch von diesem geschichtsträchtigen, 322 m hohen Hügel. Nach dem Gang wird man mit Aussichten über die Umgebung belohnt. Vor Ort könnt ihr außerdem einen alten Kräutergarten und ein Museum besichtigen, das die Vergangenheit des Berges als Treffpunkt von Kreativen hervorhebt. Doch der Monte Verita ist selbstverständlich nicht das einzige Ziel, denn zahlreiche Wanderwege stehen euch in der Region am Lago Maggiore zur Verfügung. Anspruchsvolle Pfade auf Berge, Spaziergänge durch Täler oder entspannte Bummel am Seeufer lassen euch die Qual der Wahl für die Wandergestaltung.

Mehr Natur gibt es aber auch dann für euch, wenn ihr nicht die Wanderschuhe auspackt, sondern eine Bootstour plant. Diese führt idealerweise zu den Eilanden im Lago Maggiore, die als Brissago-Inseln bekannt sind. Sie genießen aufgrund ihres Botanischen Gartens, der in dieser Form einzigartig in der Schweiz ist, Berühmtheit. Die größere der zwei Inseln kann betreten werden und wird nach einer Überfahrt ab Ascona binnen 15 Minuten über den Wasserweg erreicht. Auf einer Fläche von circa 25.000 Quadratmetern entdeckt ihr Pflanzen aus mediterranen und subtropischen Gebieten der Erde.

Der Bummel durch Ascona lohnt sich nicht nur in kultureller Hinsicht, auch der Shoppingtag wird sicher von Erfolg gekrönt sein. Ihr habt die Wahl zwischen versteckten Boutiquen in den geheimnisvollen Gassen und einer größeren Einkaufsmeile, der Gallerie della Carrà, mit verschiedenen Geschäften und Einkehrmöglichkeiten unterschiedlicher Art. Möchtet ihr lieber kulinarische Erinnerungen besorgen, solltet ihr an einem Dienstag in Richtung Seeufer aufbrechen und euer Glück auf dem Markt versuchen. Beachtet bei eurer Planung, dass dieser eine Winterpause einlegt.

In Ascona finden das ganze Jahr abwechslungsreiche Veranstaltungen statt, sodass sicherlich für jeden etwas Passendes dabei ist. Für Musikfans lohnt sich ein Besuch der beiden Jazzfestivals. Zehn Tage lang wird die Altstadt mit den Klängen internationaler Jazzmusiker bereichert. Noch aufstrebende Talente nutzen ihre Chance bei der Veranstaltung Ticina Musica.

Sportfans besuchen im Juni die Segelregatta Laveno-Ascona, die mittlerweile international bekannt ist. Köstlich wird es hingegen beim herbstlichen Kastanienfest. Hier wird die Nuss in allen Formen zelebriert. Kastanienmarmelade, Kastanienhonig oder Kastanientorte – dem Angebot sind kaum Grenzen gesetzt. Probiert euch durch die verschiedenen Variationen, während ihr am Seeufer von Ascona entlangschlendert.

Locarno ist von Ascona aus nur einen Katzensprung entfernt. Es handelt sich um den direkten Nachbarort, welcher bequem fußläufig erreichbar ist. Die sonnige Schönheit präsentiert sich ganzjährig einladend in einem ähnlichen Charakter wie Ascona. Locarno bezaubert ebenso mit seiner Seelage und Sehenswürdigkeiten wie der Wallfahrtskirche der Madonna del Sasso in exponierter Lage. Auch eine alte Burg zählt zum Stadtbild von Locarno. Dort befindet sich übrigens das Stadt- und Archäologiemuseum mit Exponaten wie römisches Glas und der Falkenpark, eine grüne Lunge mit spannenden Greifvogel-Flugshows für Groß und Klein.

Lugano ist ebenfalls ein reizvolles Ausflugsziel, bedingt aber einer längeren Anfahrt von rund einer Stunde. Ein Tagestrip ist ideal ab Ascona, um Luganos wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Darunter teilweise farbig gestaltete Häuser wie das historische Rathaus, der Parco Ciani und ein Kulturzentrum für die Regentage.

Sofern Ascona euren Geschmack getroffen hat, könnt ihr mit unseren abschließenden Reisetipps sofort in die Planung für den Urlaub im Kanton Tessin übergehen. Erfahrt mehr über die ideale Reisezeit, Anreise und worauf ihr euch essenstechnisch freuen dürft.

Das sonnenverwöhnte Ascona punktet fast ganzjährig mit herrlichem Wetter, das zu Aktivitäten unter freiem Himmel einlädt. Zum Baden im See kommen die Urlauber aber vorwiegend im Juli und August. Besichtigungen, Wanderungen und vieles mehr können auch getrost in den Frühling oder Herbst gelegt werden, wenn die Temperaturen bis zu 17 Grad Celsius erreichen. Im Winter müsst ihr eine dickere Jacke einpacken, dürft aber trotzdem bei vergleichsweise milden Temperaturen durch die Stadt flanieren.

Ein Tag ist zu wenig für einen Aufenthalt in Ascona; es sei denn, ihr plant einen Tagesausflug ab Locarno, Lugano oder anderen Orten. Für den reinen Urlaub in Ascona solltet ihr drei oder vier Tage Minimum ansetzen, um sowohl eine Stadttour machen zu können als auch ausreichend Zeit am See zu verbringen.

Direktflüge verbinden die Region um Ascona mit deutschen Städten wie Köln oder München. Nach einer kurzen Flugzeit von einer bis anderthalb Stunden seid ihr zum Beispiel im italienischen Mailand. Die Fahrt nach Ascona dauert dann noch einmal rund zweieinhalb Stunden, entweder mit dem Zug oder einem Mietwagen. Ähnlich sieht es aus, wenn ihr an den Flughafen Lugano reist. Dieser wird jedoch überwiegend durch Umsteigeverbindungen ab Deutschland bedient.

Im Kanton Tessin sind Orte wie Ascona sehr gut an das Busnetz angeschlossen. Das gilt auch für Kurzstrecken innerhalb der Stadt. Wer genug Energie hat, kann aber auch zu Fuß vieles erkunden, denn Ascona ist nicht besonders groß.

Die Hauptsprache in Ascona ist Italienisch, daher hilft ein Wörterbuch im Gepäck im Zweifelsfall bei der Verständigung oder ihr lernt die wichtigsten Wörter vorab. In der Urlaubsregion um den Lago Maggiore könnt ihr aber oft auf Englisch oder auch Deutsch ausweichen.

In Ascona speist ihr stilecht in einem rustikalen Restaurant mit der Bezeichnung „Grotto“. Das umschreibt in schattigen Gegenden gelegene Lokale, in denen die Temperatur immer gleich ist. Spezialitäten aus der italienischen Küche kommen dank der Nähe zu dem Nachbarland ebenso auf den Tisch wie Schweizer Leckereien. Zudem sind Risotto, Pasta, Käse und Fondue typische Stichworte. Auch ein Wein darf nicht fehlen.

Schicke, moderne Designhotels treffen in Ascona auf zünftige Gemütlichkeit. Je nach Wunsch residiert ihr in einem Stadthotel oder einer Unterkunft mit familiärem Charakter. Auch kann der Fokus auf Wellness gelegt und ein Hotel mit Pool oder Spa-Bereich gebucht werden. Da Ascona klein und übersichtlich ist, müsst ihr nicht unbedingt auf den Standort achten. Kurze Wege zum See oder in die Altstadt gibt es fast überall. Noch mehr Alternativen findet ihr im angrenzenden Locarno.