Geysire: Top 10 für den Urlaub


Geysire sind heiße Quellen, die in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen eine beeindruckende Wasserfontäne ausstoßen. Als natürlicher Springbrunnen sind sie ein unglaubliches Spektakel, das sich in mehreren Ländern bewundern lässt und ein wunderbares Urlaubsziel für alle Naturspektakelfans darstellt.

Überblick

Geysire gehören ohne Frage zu den schönsten Spektakeln, die die Natur zu bieten hat. Bei jedem Ausbruch der heißen Quelle werden Wasser, kleine Gesteinspartikel und Minerale an die Oberfläche transportiert. Die entstehende Fontäne ist oftmals viele Meter hoch und sehr beeindruckend. Insgesamt gibt es Geysire recht selten – nur etwa 1.000 Geysire sind weltweit aktiv, da sie das Ergebnis spezifischer geologischer Bedingungen sind. Umso schöner ist es, wenn ihr im Aktivurlaub die Chance habt, eines dieser Naturwunder zu besichtigen. Hier findet ihr eine Liste der 10 schönsten Geysire der Welt.

Geysir Island
Imposante Naturspektakel erleben

Tipp: Wer möglichst viele Geysire auf einmal sehen möchte, sollte nach einem Geysirfeld suchen. Das größte der Welt befindet sich im Yellowstone National Park. Auch El Tatio in Chile sowie das Geysir-Tal in Russland bieten besonders viele und spektakuläre Fontänen, während Island mehrere hohe und regelmäßige Geysire aufweist.

1. Großer Geysir (Island)

Einer der bekanntesten Geysire der Welt ist der Große Geysir in Island. Es handelt sich hier um den Urvater der Geysire oder zumindest um den ersten Geysir, der offiziell beschrieben wurde. Tatsächlich stammt der Begriff Geysir von dem isländischen Namen für Fontäne. Der Great Geyser ist vermutlich schon seit über 10.000 Jahren aktiv. Er spritzt das Wasser bis zu 70 Meter in die Höhe, weshalb die Eruptionen besonders spektakulär sind. Sie finden allerdings nicht regelmäßig statt.

Geysir Grosser Geysir Island
Der Urvater der Geysire in Island

Die bisherige Rekordhöhe aus dem Jahr 1845 liegt bei 170 Metern, aber heute ist eher mit 20 bis 60 Metern zu rechnen. Da es durch spezielle Chemikalien möglich ist, die Eruption des Geysirs zu provozieren und die Isländer diese zu bestimmten Zeiten planen, lohnt es sich, vor der Buchung einen Blick auf die Website zu werfen. Außerdem gibt es im Süden von Island andere Highlights zu sehen. Es brodelt und zischt überall, denn Vulkane und heiße Quellen sind hier verbreitet. Falls ihr den Ausbruch des Großen Geysirs verpasst, könnt ihr den nahe gelegenen Strokkur besuchen, der regelmäßig ausbricht.

2. Parque de Timanfaya (Lanzarote)

Auf der Kanarischen Insel Lanzarote, die zu Spanien gehört, ist der Timanfaya Nationalpark ohne Frage eine der schönsten Sehenswürdigkeiten. Aufgrund seiner einzigartigen vulkanischen Landschaft, die an den Planeten Mars erinnert, wurde er von der UNESCO als Biosphärenreservat erklärt. Freut euch auf schwarze und rote Felsformationen, die das Ergebnis von Explosionen sind, die vor knapp 300 Jahren stattfanden.

Geysir Lanzarote
Auf Lanzarote brodelt es unter der Erde

Aber natürlich gibt es hier auch Geysire! Denn obwohl die Vulkane von Lanzarote glücklicherweise aktuell nicht aktiv sind, brodelt es unter der Erde. Nur zehn Meter unter der Erdoberfläche werden schon Temperaturen von 600 Grad erreicht. In Hilario sowie an einigen anderen Orten gießen Mitarbeitende des Parks Wasser in Erdlöcher, das kurz danach als eindrucksvoller Geysir in die Höhe schießt. Diese Geysire sind zwar künstlich, demonstrieren aber sehr effektiv und eindrucksvoll, wie viel Hitze unter der Erde zu finden ist.

3. El Tatio Geysir (Chile)

Im Norden von Chile befindet sich ein großes Feld mit aktiven Geysiren. Es liegt inmitten der Anden in einer Höhe von über 4.300 Metern. Hier findet ihr mehr als 80 aktive Geysire, die zwar alle nicht sehr hoch sind, aber ihr Dampf dennoch so in die Höhe steigt, dass dieser zu sehen ist. Insgesamt entsteht so ein Effekt, der definitiv eine Reise wert ist.

El Tatio ist aufgrund der Höhe und Lage eine kalte Region, weshalb hier warme Kleidung empfehlenswert ist. Wer mutig ist, zieht sich schnell aus und wärmt sich in einer der heißen Quellen auf. Dabei handelt es sich sicherlich um eines der spektakulärsten Badeerlebnisse, die ihr je haben und niemals vergessen werdet.

Geysir Chile
In Chile gibt es 80 aktive Geysire

4. Umnak Island (Alaska)

Auf der Umnak-Insel in Alaska findet sich eine der heißesten und größten geothermischen Regionen der Welt. Dies liegt am Mt. Recheshnoi-Vulkan sowie an Magma, das unter der Erde fließt. Im Jahr 1850 wurden die heißen Quelle und Geysire der Region erstmals schriftlich beschrieben. Sie befinden sich in einem weiten Tal am Fluss Geyser Creek auf den Aleuten-Inseln.

Geysir Alaska
Geysire auf Umnak Island

Die Anreise nach Umnak ist abenteuerlich: Zunächst reist ihr mit dem Flugzeug in die Stadt Anchorage. Von dort steht eine Schifffahrt an, denn die Insel ist Teil der Aleuten-Inseln am Südrand der Beringsee. Es ist empfehlenswert, eine Kreuzfahrt durch die Aleuten-Inseln zu buchen, um so viel wie möglich von der Umgebung aufsaugen zu können.

5. Yellowstone National Park (USA)

Im Yellowstone National Park in den USA sind Tausende von Geysiren beheimatet. Der bekannteste unter ihnen ist der Old Faithful, der „Alte Zuverlässige“. Er hat als erster Geysir im Park einen Namen erhalten und stellt seit 1870 eine beliebte Attraktion dar. Da er regelmäßig ausbricht, ist ein Besuch hier ein garantiertes Abenteuer. Derzeit ist von einem Intervall von 45 bis 125 Minuten auszugehen, sodass ihr mehrere Ausbrüche an einem Tag erleben könnt. Jeder Ausbruch des Old Faithful Geysirs dauert um die 5 Minuten und ist 50 bis 60 Meter hoch. Es handelt sich hier um eines der am einfachsten vorherzusagenden Phänomene der Welt!

Aber der Yellowstone National Park, der seit 1872 existiert, ist ein wahres Wunderland an vielen weiteren Naturschönheiten. Viele kleinere Geysire, heiße Quellen, toll gefärbte Teiche und Tiere wie Büffel oder Bären sind hier zu sehen. Ein riesiger Vulkan liegt unter der Oberfläche des Parks. Seine letzte Explosion ist schon fast 640.000 Jahre her und ihr müsst euch keine Sorgen machen, dass ein Ausbruch ansteht. Aber die vielen Quellen und brodelnden Geysire zeigen, dass sich hier unter der Erde sehr viel tut.

Geysir Yellowstone USA Castle
Der Castle Geysir und seine Fontäne

Auch diese Geysire und heißen Quellen im Yellowstone National Park sind einen Besuch wert.

  • Castle Geysir
  • Daisy Geysir
  • Grand Geysir
  • Lion Geysir
  • Morning Glory Pool
  • Norris Geysir Basin
  • Porcelain Geysir
  • Steamboat Geysir
  • Twin Geysirs
  • Ulysses Geysir

6. Andernach Geysir (Deutschland)

Auch in Deutschland gibt es einen Geysir, einen der wenigen Kaltwasser-Geysire der Welt. Er liegt im Naturschutzpark Namedyer Werth in Andernach. Es handelt sich hier um einen menschengemachten Geysir, der im Jahr 1903 gebohrt wurde. Als höchster Kaltwasser-Geysir der Welt erreicht die Fontäne eine Höhe von etwa 64 Meter. Das Wasser wird durch CO2 in die Höhe gelenkt, ähnlich wie bei einer Flasche Sprudelwasser.

In der schönen Eifel mitten im Mittelrheintal könnt ihr etwa alle 2 Stunden diese majestätische Wasserfontäne bewundern. Es handelt sich um eine der wichtigsten Attraktionen der Region. Im Erlebniszentrum am Andernacher Rheinufer gibt es zudem weitere Informationen sowie eine virtuelle Reise, die 4.000 Meter tief unter die Erde führt.

Geysir Andernach
Der Kaltwasser-Geysir von Andernach

7. Pohutu Geysir (Neuseeland)

Der größte Geysir in der südlichen Hemisphäre ist Pohutu oder Pōhutu in Neuseeland. Der Name bedeutet so viel wie „Großer Platscher“ oder „Explosion“. Bis zu 20 Mal am Tag explodiert dieser eindrucksvolle Geysir mit großen Mengen an Dampf und Schwefel. Jede Eruption dauert bis zu 20 Minuten. Hier bekommt ihr auf eurer Reise einzigartige Erlebnisse geboten, die ihr so schnell bestimmt nicht vergessen werdet.

Der Geysir liegt in Rotorua und ist Teil von Te Puia Springs. In diesem Naturschutzgebiet gibt es über 500 heiße Quellen und 60 weitere Geysire, wobei der Pohutu als am sehenswertesten gilt. Außerdem findet ihr Māori-Kulturzentrum mit traditionellem Kunsthandwerk wie Weben und Schnitzen. Ein sehr gutes Restaurant und die Chance, Kiwi-Vögel in freier Natur zu sehen, sind weitere Gründe, um Te Puia in Neuseeland zu besuchen.

Geysir Neuseeland
Der Pohutu Geysir in Neuseeland

8. Ampefy Geysir (Madagaskar)

In der Nähe von Ampefy auf Madagaskar liegt ein schöner Geysir, der unter anderem als Analavory Geyser bekannt ist. Ab dem Ort Ampefy ist er mit dem Mountainbike oder im Rahmen einer Wanderung zu erreichen. Zahlreiche Quellen speisen die Wasserfontänen, die jeweils mehrere Meter hoch sind. Die sprudelnden Mineralquellen haben das Wasser hier mit der Zeit in eindrucksvollen Rot- und Kupfertönen gefärbt.

Nehmt eure Badesachen mit, denn hier findet ihr auch einen natürlichen Pool mit Warmwasser. Zudem werden Massagen mit Lehm angeboten, dessen Rückstände ihr in der angenehm warmen Dusche und dem Wasserdampf, die der Geysir mit jedem Ausbruch anbietet, wieder abspülen könnt.

Geysir Ampefy Madagaskar
Der Ampefy Geysir auf Madagaskar

9. Strokkur Geysir (Island)

Neben dem Hvítá-Fluss im Südwesten Islands liegt der Geysir Strokkur, der zu den berühmtesten Geysiren in Island gehört. Er erreicht eine Höhe von 15 bis 20 Metern, wobei auch 40 Meter nicht unüblich sind. Ein Besuch hier lohnt sich, da der Geysir alle vier bis acht Minuten ausbricht. Der Grund dafür ist, dass ein Erdbeben im Jahr 1789 seine Zuflüsse geöffnet hat. Anschließend haben die Isländer 1963 noch einmal nachgeholfen, um die häufigen Explosionen zu ermöglichen.

Überhaupt ist diese Gegend, die als Haukadalur-Tal bekannt ist, sehr schön. Die größten und bekanntesten Geysire von Island erlebt ihr hier. Ebenso wie der Great Geysir befindet sich auch Strokkur im Örtchen Geysir, sodass ihr beide Geysire an einem Tag erkunden könnt. Haltet dabei unbedingt den vorgegebenen Sicherheitsabstand zu den Geysiren ein.

Geysir Strokkur Island
Der Strokkur Geysir kurz vor einem Ausbruch

10. Fly Geysir (USA)

Der Fly Geysir in den USA ist zwar relativ klein, aber dafür sehr besonders. Er hat eine kegelförmige Basis und entstand erst 1964, als Bohrarbeiten im Boden anders verliefen als geplant. Dabei zeigten sich nämlich Mineralien im Boden, die sich schnell ansammelten und einen Geysir formten, der etwa 1,5 Meter hoch ist. Durch die Algen im Wasser, die zu bunten Effekten führen, hat er tolle Farben aufzuweisen. Insgesamt drei Fontänen sind auf der Fly Ranch in Nevada zu erwarten.

Geysir Fly USA
Die drei Fontänen des Fly Geysir

FAQ

Wer bereits ein erfahrener Abenteurer ist und möglicherweise sogar schonmal einen Geysir hautnah erlebt hat, kann sich gleich eines der Top 10 Reiseziele aussuchen. Für alle Neueinsteiger gibt es nun die wichtigsten Informationen und Antworten, die ihr für eure Reise zu den schönsten Geysiren der Welt benötigt.

Was ist ein Geysir?

Geysire, oftmals auch in falsche Schreibweise Geisire, sind heiße Quellen, die in Abständen durch die Erde stoßen und dabei eine eindrucksvolle Wasserfontäne kreieren. Sie kommen weltweit in vulkanischen Gebieten vor. Die Erdwärme erhitzt das Wasser, das dann aus dem Boden geschleudert wird. Bei verstopften Löchern kann die Eruption auch versiegen oder seltener auftreten.

Welche Bedingungen braucht ein Geysir?

Damit der Geysir ausbricht, sind drei Faktoren nötig: Eine Hitzequelle, eine großzügige Wasserversorgung und ein unterirdisches Leitungssystem. Durch Wettervorkommnisse wie Regen oder Schnee werden manche Geysire ausgelöst, da sich dann die Bedingungen verschieben.

Wie nah darf man an einen Geysir ran?

Bei Geysiren ist es wichtig, einen großzügigen Sicherheitsabstand zu beachten, da das Wasser weit über 200 Grad warm sein kann, was lebensgefährlich ist. Haltet euch genau an den vorgeschriebenen Abstand, der meist Dutzende Meter beträgt. Und keine Sorge: Die Top 10 Geysire der Welt sind alle hoch genug, dass ihr sie auch aus ausreichender Entfernung sehen könnt.

Was gibt es bei Geysiren zu beachten?

Achtet bei Geysiren gut darauf, wie der Wind steht, um eine warme Dusche zu vermeiden. Haltet euch an alle Regeln und stellt euch auf recht viele andere Besucher ein. Denn schließlich gibt es weltweit nur etwa 1.000 Geysire, die Spektakel sind rar gesät!

Welche Arten von Geysiren gibt es?

Es gibt dampfbetriebene und Kaltwasser-Geysire. Die dampfbasierten Fontänen entstehen, wenn Wasser unter der Erdoberfläche von Magma erhitzt wird, wodurch ein anschließender Druck entsteht. Das Wasser sucht sich dann einen Weg, um in die Höhe zu schießen. Die Kaltwasser-Geysire werden durch CO2-Blasen ausgelöst.

Welche anderen berühmten Geysire gibt es?

Neben den hier vorgestellten 10 Geysiren gibt es beispielsweise noch den Steamboat Geysir in den USA, der die höchste Fontäne der Welt darstellt. Seine unregelmäßigen und recht seltenen Eruptionen erreichen eine Höhe von fast 100 Metern. Sehenswert sind auch der Lady Knox Geysir und der Waimangu-Geysir in Neuseeland.

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1 Kommentar zum Thema
  1. Conny

    Wunderbar herzlichen Dank