Long Island im Bundesstaat New York


Im Sommer zieht es nicht nur Urlauber, sondern auch New Yorker auf die Insel Long Island vor den Toren der Stadt. Kein Wunder, hier gelten die Strände als unvergleichlich schön und die Orte entlang der Küste als besonders exklusiv und elegant. Diese einzigartige Verbindung von Luxus und Natur macht Long Island auch bei Fernreisenden sehr beliebt.

Überblick

Long Island liegt im Bundesstaat New York an der Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika. Im Westen der Insel befinden sich zwei Countys, die identisch mit Stadtteilen von New York City sind, nämlich Brooklyn und Queens. Das eigentliche Long Island als Naherholungsgebiet der New Yorker beginnt östlich davon, mit den Countys Nassau und Suffolk. Long Island bietet euch eine großartige Mischung aus urbaner Kultur und fast unberührter Natur, durchzogen von einigen Farmen und Weinanbaugebieten und umrandet von wunderbaren Stränden. Egal ob als Familie, Paar, allein oder als partyfreudige Gruppe – auf Long Island findet jeder seinen Spaß.

Long Island von oben
Long Island von oben

Geschichte

Bevor die Europäer nach Amerika kamen, teilte sich eine ganze Reihe von Indianerstämmen die Insel. Viele Stammesbezeichnungen finden sich heute noch in Ortschafts- oder Landschaftsnamen wieder, etwa Montauk im äußersten Osten von Long Island.

In den Anfängen der europäischen Besiedlung der nordamerikanischen Ostküste gab es zunächst einen langwierigen Streit zwischen den Engländern und Holländern darüber, wem Long Island gehört. Die Ureinwohner wurden nach und nach verdrängt. Im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg war Long Island eine Festung der Loyalisten und hielt sich bis zum Ende der Kämpfe.

Mit New Yorks Aufstieg zur internationalen Metropole erreichte der Aufschwung Long Island. Nassau County wurde zum Nobelvorort und der Osten der Insel zum Erholungsgebiet. Zuzüge nach dem 2. Weltkrieg machten aus Long Island eine dicht bevölkerte Gegend mit inzwischen acht Millionen Einwohnern.

Strände

Long Island ist auch deswegen so beliebt bei den Großstädtern aus New York, weil die langgezogene Insel über viele schöne Strände verfügt. Die wohl schönsten davon befinden sich in den Hamptons, doch auch überall anders werdet ihr die Gelegenheit haben, direkt am Atlantik zu entspannen.

Jones Beach

Der Strand auf Jones Beach Island ist der bekannteste und beliebteste auf ganz Long Island. Er liegt an der südlichen Küste, ist mehrere Kilometer lang und verfügt über eine weitläufige Strandpromenade mit allem, was zu einem Tag am Strand dazugehört.

Fire Island

Das genaue Gegenteil dazu ist der Strand auf Fire Island, ein gutes Stück östlich von Jones Beach Island. Hier gibt es keine Einkaufszentren und viel weniger Geschäfte und Restaurants, dafür aber einen schönen Sandstrand und einen malerischen Ausblick auf das Meer. Die Insel bietet zudem einen Nationalpark, der zum Wandern einlädt sowie einen alten Leuchtturm.

Fire Island
Strand auf Fire Island

Coopers Beach

Coopers Beach gehört zu den schönsten Stränden Amerikas und wird daher gerne von Urlaubern besucht. Er befindet sich in den Hamptons, bei Southampton, und geht auf beiden Seiten fast nahtlos in eine Reihe anderer Strände über. Coopers Beach ist weitläufig, sauber, mit feinem weißem Sand, aber nicht ganz so preiswerten Parkgebühren.

Sehenswürdigkeiten

Besonders die noblen Gegenden von Long Island sind schon eine Sehenswürdigkeit für sich. Diese bieten Villen und Landhäuser aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Ein tolles Fotomotiv ist außerdem der berühmte Leuchtturm im Osten der Insel. Gleich zwei Museen widmen sich der besonderen Rolle der Luftfahrt auf der Insel.

Gold Coast Mansions

Die Zeit nach dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs 1865 wird in den USA auch Gilded Age, also in etwa „Vergoldetes Zeitalter“ genannt. Damals wurde aus dem eher landwirtschaftlich geprägten Land sehr schnell eine reiche und hochindustrialisierte Nation. Dabei wuchs allerdings auch die Kluft zwischen Arm und Reich immer mehr. Auf Long Island seht ihr noch heute vor allem die positive Seite des Gilded Age, allem voran in den prächtigen Villen und Herrenhäusern entlang der Gold Coast Mansions Tour. Einige wunderbare Gebäude wie Oheka Castle oder Old Westbury Gardens sind für die Allgemeinheit zugänglich. Andere leider nicht.

Montauk Point Lighthouse

Im äußersten Osten von Long Island befindet sich das Dorf Montauk sowie mit dem örtlichen Leuchtturm eines der Wahrzeichen der Insel. Das Montauk Point Lighthouse ist der älteste Leuchtturm im Staat New York und verbreitet eine nostalgische Aura einer fast vergessenen Epoche.

Montauk Point Lighthouse
Montauk Point Lighthouse ganz im Osten der Insel

Generell ist Montauk und die Gegend an der Ostspitze der Insel ideal für alle, die es etwas ruhiger und entspannter angehen wollen. Direkt am Leuchtturm liegt der Montauk State Park. Dort könnt ihr picknicken, wandern oder einen der Spielplätze besuchen, wenn ihr mit Kindern unterwegs seid.

Luftfahrtmuseum

Long Island hat eine lange Tradition in der Luftfahrt. Diesem Thema widmen sich gleich zwei Museen auf der Insel. Das kleinere von beiden, das American Airpower Museum, liegt am Republic Airport und hat sich eher auf modernere und vor allem militärische Flugzeuge spezialisiert.

Größer und bekannter ist das Cradle of Aviation Museum in Garden City. Hier gibt es mehr als 70 Fluggeräte, vom Doppeldecker bis hin zur Mondlandefähre. Seinen Ruf als Wiege der Luftfahrt hat Long Island nicht nur einfach so. Von Long Island aus startete der erst Transatlantikflug (1919), bei dem Charles Lindbergh 1927 nach Paris flog und im selben Jahr der erste Passagierflug startete – und zwar ins deutsche Eisleben.

Aktivitäten

Neben den luxuriösen Anwesen der Gold Coast und den vielen wunderbaren Stränden gibt es auf Long Island vor allem eine Menge schöner Natur zu entdecken. Wandern und Kajakfahren sind ebenso zu empfehlende Aktivitäten wie der Besuch in einem der renommiertesten Weinanbaugebiete des Landes.

Weinprobe in North Shore

Auf Long Island gedeihen ganz prächtige Weine, von denen einige sogar Weltrang haben. Vor allem am östlichen Ende der Insel in North Fork, aber auch in den Hamptons befinden sich etliche Weinberge sowie die dazugehörigen Kellereien. Angebaut werden vor allem die bekannten Rebsorten Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon sowie in kühleren Zonen Chardonnay und sogar der Riesling. Seid ihr Weintrinker, dann besucht eines der Güter und überzeugt euch bei einer Probe von der Qualität der edlen Tropfen.

Long Island Weinanbau
Auf Long Island wird auch Wein angebaut

Zu Besuch in den Hamptons

Fast jeder hat schon einmal von den Hamptons gehört, in denen Stars gerne ihren Sommer verbringen. Gemeint ist eine Region, in denen viele Städtchen auf -hampton enden, zum Beispiel Southampton, Bridgehampton oder East Hampton. In Letzterem begann auch der Trend der Vermögenden, sich hier einen Sommerwohnsitz zu kaufen. Heute gehören Steven Spielberg oder Mariah Carey zu den regelmäßigen Gästen der Hamptons. Doch auch als Urlauber ist man hier willkommen. In den vielen Boutiquen und Restaurants sollte man nur die Kreditkarte nicht vergessen.

Washinghton Spy Trail folgen

In den Zeiten des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges war Long Island eine Festung Großbritanniens und der Loyalisten. Um das Ruder im Krieg gegen die übermächtig scheinenden Kolonialherren herumzureißen, baute George Washington auf der Insel einen legendären Spionagering auf. Entlang der Nordküste von Long Island gibt es eine Reihe von historischen Schauplätzen und Museen, die diesen Culper Spy Ring gewidmet sind. Folgt dem Pfad der Spione und erfahrt, wie es der Armee mithilfe dieses Rings gelang, die Briten letztlich aus Amerika zu vertreiben.

Wandern in den Hither Hill Walking Dunes

Wer weg vom Strand möchte, dem bieten sich auf Long Island einige tolle Möglichkeiten, sich aus dem Trubel zurückzuziehen und zu wandern. Da wäre zunächst der Caleb Smith State Park Preserve. Dieser Park bezaubert vor allem im Spätsommer und Herbst durch herrliche Laubfarben.

Hither Hill Walking Dunes
Dünenwanderung auf Long Island unternehmen

Eine tolle Alternative dazu findet ihr im Osten der Insel, auf dem Hither Hill Walking Dunes Trail. Dabei handelt es sich um eine schöne Dünenlandschaft, die sich unter anderem zur Vogelbeobachtung eignet. Viele der Dünen sind Wanderdünen, die sich aufgrund des Windes mehrere Zentimeter pro Jahr bewegen.

Kajak durch die Natur

Wer nicht wandern gehen möchte, der sollte es einmal mit Kajakfahren auf Long Island probieren. Über die ganze Insel verteilt gibt es eine große Anzahl toller Gelegenheiten, die Gewässer der Region mit dem Paddel in der Hand zu erkunden. Vor allem die zahlreichen Buchten laden zum Kajakfahren ein. In vielen kleinen Städten an der Nord- sowie Südküste findet ihr Kajakverleihe und gleich nebenan die passende Bucht, um direkt loszulegen. Dazu zählen unter anderem Oyster Bay und Woodmere in Nassau County sowie Stony Brook Harbor oder East Islip in Suffolk County.

Reise-Infos

Konnten wir euch Long Island als euer nächstes Ziel für eine Reise schmackhaft machen? Dann bucht schon mal den Flieger für einen Urlaub in den USA, aber nehmt euch ein bisschen Zeit für die Planung. Auf Long Island gibt es einiges zu beachten, weshalb wir die wichtigsten Reise-Infos für euch zusammengestellt haben.

Reisezeit

Die typische Reisezeit für Long Island ist der Sommer. Nicht umsonst verbringen wohlhabende New Yorker diese Jahreszeit gern in den Hamptons. Von Mai bis August ist es warm, das Wasser ist angenehm und eine kleine Brise vom Meer sorgt für ein wenig Abkühlung. Allerdings ist es im Sommer natürlich auch entsprechend voll auf der Insel.

Reisedauer

Allein schon wegen der langen Anreise von Europa aus ist Long Island sicher kein Ziel für ein langes Wochenende. Zehn bis vierzehn Tage Aufenthalt solltet ihr euch schon nehmen, um auch wirklich Erholung zu haben. Wenn New York City euer Reiseziel ist, dann lohnt sich Long Island allerdings auch als Ausflugsziel für ein oder zwei Nächte.

Reisevorbereitung

Bevor ihr euch ins Flugzeug setzt, solltet ihr nachschauen, ob euer Reisepass noch gültig ist. Zusätzlich benötigt ihr entweder ein Visum oder die elektronische Reisegenehmigung ESTA. An das Visum gelangt ihr über die US-Botschaft in Berlin, das ESTA beantragt ihr im Internet.

Außerdem solltet ihr immer ein paar US-Dollar in bar in der Tasche haben. Zwar werden so gut wie überall Kreditkarten akzeptiert, doch in einigen kleinen Läden oder bei Strandverkäufern bezahlt ihr besser mit Scheinen und Münzen. Bereitet euch außerdem auf den Jetlag vor, denn Long Island liegt sechs Stunden hinter der Mitteleuropäischen Zeit.

Anreise

Wenn ihr Long Island besucht, werdet ihr in der Regel auf dem John F. Kennedy Flughafen in Queens landen. Von dort aus geht es weiter per Inlandsflug auf einen der Regionalflughäfen der Insel. Alternativ fahrt ihr im Mietwagen an euren endgültigen Zielort.

Falls ihr aus Richtung des Festlandes nach Long Island fahren wollt, habt ihr die Wahl aus gleich zehn teils weltbekannten Brücken und Tunneln, die allesamt zu den auf der Insel gelegenen Stadtteile von New York führen. Darunter sind die Brooklyn Bridge, die Manhattan Bridge oder der Queens-Midtown-Tunnel.

Sprache & Verständigung

Die offizielle Amtssprache auf Long Island ist selbstverständlich das US-amerikanische Englisch. Mit einfachem Schulenglisch solltet ihr also bereits bestens klarkommen. Auf Long Island gibt es zudem große Gemeinschaften von Immigranten, wie zum Beispiel eine halbe Million Chinesen in den Chinatowns von Brooklyn und Queens.

Essen & Spezialitäten

Historisch betrachtet war Long Island lange ein Zentrum der Fischerei. Auch heute noch spielt der Fischfang eine gewisse Rolle und Fisch und Meeresfrüchte sind fester Bestandteil der lokalen Speisekarte. Wer lieber Geflügel isst, der sollte die bekannte Long Island Duck in einer der regionalen Variationen probieren. Natürlich findet ihr aber auch alle anderen Arten internationaler und typisch amerikanischer Gerichte.

Long Island Ice Tea
Mit Long Island Ice Tea auf den Urlaub anstoßen

Die wohl bekannteste Spezialität ist allerdings der bekannte Long Island Ice Tea. Dieser hochprozentige Cocktail aus Wodka, Tequila, Rum, Triple Sec, Gin und Cola wurde 1972 von einem Barkeeper der Bar im Oak Beach Inn auf Long Island erfunden. Vorsicht also, wenn ihr den Drink auf der Karte seht – es ist kein echter Eistee, sondern hat seinen Namen nur deshalb, weil er an das Erfrischungsgetränk erinnert.

Hotels & Unterkünfte

Long Island gehört zu den reichsten Regionen der USA und wird im deutschsprachigen Raum gerne mal mit Sylt verglichen. Entsprechend teuer und luxuriös sind auch die meisten Hotels der Insel. Wenn ihr euch etwas gönnen möchtet, dann bucht ein Zimmer in einem der tollen 4- oder 5-Sterne-Hotels.

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