Bergamo im italienischen Norden


Ein Städtetrip nach Bergamo in der Lombardei belohnt mit viel Tradition und geschichtlichen Highlights. Auch die Moderne kommt nicht zu kurz. Es wartet eine aufregende Mischung aus Kultur und Aktivitäten sowie purer Entspannung (auch) unter freiem Himmel!

Überblick

Städtereisen sind immer wieder schön – entdeckt hier eine weitere Perle Italiens. Es ist Bergamo in der wunderbaren Lombardei, das mit seinen historischen Bauten und modernen Ecken gleichermaßen begeistert. Die Aufteilung in die „Città Alta“ und die „Città Bassa“ macht die Orientierung nach alt und neu einfach. Ist Bergamo auch die richtige Stadt für euch? Ganz bestimmt, wenn ihr gerne eine der folgenden Unternehmungen plant: Besichtigungstouren, Einkaufen, den Besuch einer Kulturveranstaltung oder ein italienisches Essen in entspannter Atmosphäre.

Blick auf Bergamo
Blick auf Bergamo in der Lombardei

Selbst mit wenig Zeit im Urlaub kann sich ein Besuch in Bergamo auszahlen – vielleicht sogar als Tagestrip von Mailand aus? Setzt einfach die wichtigsten Must-sees auf eure Liste und gönnt euch zwischendurch eine Pause mit den Spezialitäten der örtlichen Küche. Den Wissenshunger zu stillen und viel Erholung, diese Vorhaben gehen in Bergamo Hand in Hand.

Sehenswürdigkeiten

Welche Sehenswürdigkeiten auf Besucher Bergamos warten, zeigen wir euch hier. Nun, zumindest ist es eine kleine Auswahl, die Lust auf mehr machen dürfte!

Altstadt

Allgemein startet ihr das Sightseeing am besten in der Altstadt, denn diese ist berühmt für ihre alten Bauten und nostalgisch schönen Kirchen. Selbst, wer gar nichts mit Religion zu tun hat, wird sicher von den Gotteshäusern angetan sein! Da das historische Zentrum auf einem Hügel liegt, fahrt ihr am besten mit der Stadtseilbahn hinauf. Diese stammt aus dem Jahr 1880 und erfüllt vor allem die Funktion, die Menschen von der Neustadt in die Altstadt und zurück zu bringen. Durch die Bauweise Bergamos auf sieben Hügeln – ähnlich wie Rom – mussten sich die Einheimischen etwas einfallen lassen, wenn sie alle Distanzen nicht nur per Treppe bewältigen wollten. Während der Fahrt, die gegen einen vergleichsweise geringen Preis möglich ist, genießt ihr zudem ganz entspannt die Aussicht auf die norditalienische Stadt.

Stadtmauer & Stadttore

Die Altstadt von Bergamo weist eine Besonderheit auf: Sie ist vollständig von Mauern umgeben, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Die imposanten venezianischen Mauern stammen aus dem 16. Jahrhundert und messen rund fünf Kilometer, teilweise sind sie über 50 Meter hoch. Sie wurden jedoch nie für militärische Zwecke genutzt, sondern begrenzten damals einfach nur die Stadt. Aufgrund der Mauern ist der Zugang zur Altstadt außerdem nur über die Stadttore möglich. Vier von ihnen sind bis heute erhalten geblieben und tragen das venezianische Stadtwappen mit einem geflügelten Löwen.

Porta San Giacomo
Die Brücke zur Porta San Giacomo verbindet Ober- und Unterstadt

Piazza Vecchia

Eure Tour durch die Città Alta kann anschließend zum Rathaus aus dem Mittelalter führen, das günstig an der Piazza Vecchia liegt. Dort könnt ihr das bunte Treiben beobachten, während ihr in einem der zahlreichen Cafés rund um den Platz eine kleine Pause macht. Der Contarini-Brunnen plätschert hier entspannt vor sich hin und unterstreicht die gemütliche Atmosphäre.

Piazza Vecchia
Rathaus & Turmhaus Campanone an der Piazzia Vecchia

Das Rathaus selbst, der „Palazzo della Ragione“, ist aber auch einen Besuch wert, denn das Gebäude weist bis heute mittelalterliche Strukturen auf. Trotz mehrfacher Beschädigungen und Restaurierungen über die Jahrhunderte hinweg blieb der nostalgisch schöne Gesamteindruck des Gebäudes bestehen. Im Laufe der Zeit kamen dem Bau unterschiedliche Funktionen zuteil; so war er einmal eine Bibliothek und mal ein Theater, während es heute das Rathaus von Bergamo und einen Ausstellungsort markiert. Innen und außen entdecken aufmerksame Beobachter zahlreiche Besonderheiten wie Fresken oder eine im 18. Jahrhundert erbaute Sonnenuhr.

Basilika Santa Maria Maggiore

Ein Herzstück der Altstadt ist die alte Basilika aus dem 12. Jahrhundert. Ihr Standort wurde nicht zufällig gewählt, denn er gilt schon seit der Römerzeit als heilig. Bevor die Basilika gebaut wurde, befand sich an ihrer Stelle ein Tempel. Die Kirche indes konnte nicht im üblichen Stil gebaut werden, da schlicht der Platz fehlte. Zwei Fassaden sind das Ergebnis, die von Löwen bewacht werden. Durch diesen Umstand schon auf den ersten Blick prachtvoll verbergen sich weitere Kunststücke wie malerische Fresken und imposante Wandteppiche im Inneren des Gotteshauses.

Basilika Santa Maria Maggiore Cappella Colleoni
Die Basilika Santa Maria Maggiore und Cappella Colleoni

Tipp: Neben der Kirche ist ein Baptisterium (christliche Taufkapelle) zu besichtigen, das im 14. Jahrhundert entstanden ist und zu früheren Zeiten in der Basilika selbst zu finden war. Der Aufbau am jetzigen Standort erfolgte erst im 19. Jahrhundert.

Dom von Bergamo

Der Dom von Bergamo ist ein weiteres Juwel in der Oberstadt, das auf den Mauern einer aus dem 6. Jahrhundert stammenden Kirche erbaut wurde. Umbauten und Erweiterungen im 15., 18. und 19. Jahrhundert sorgten für das heutige Erscheinungsbild. Im Inneren begeistern prunkvolle Fresken und andere Verzierungen sowie ein heiliges Kreuz in der Kreuzkapelle, das auf das 16. Jahrhundert zurückgeht. Der Dom wurde Sant’Alessandro, Bergamos Schutzpatron, gewidmet.

Colleoni-Kapelle

Die Cappella Colleoni ist ein Mausoleum des gleichnamigen Söldnerführers, der es im 15. Jahrhundert in Auftrag gab. Die Fertigstellung erlebte er selbst nicht mehr. Wahrscheinlich wäre er aber beeindruckt gewesen, denn die Kapelle ist heute eines der prachtvollsten Gebäude in der ganzen Stadt. Besucher von Bergamo führt es häufig zur Kapelle, um sich an die Zeit der Renaissance erinnern zu lassen. Die Fassade punktet mit Dekorationen aus weißem und rotem Marmor. Sie befindet sich direkt neben der Basilika Santa Maria Maggiore.

Donizetti-Theater

Den Namen Donizetti-Theater trägt das Gebäude heute aufgrund des berühmten Komponisten Gaetano Donizetti, zuvor hieß es Riccardi-Theater. Die Umbenennung erfolgte zu Ehren des 100. Geburtstags des Musikers.

Teatro Gaetano Donizetti
Eine Vorführung im Teatro Gaetano Donizetti gefällig?

Das Donizetti-Theater bildet vor allem eine Anlaufstelle für Kulturfreunde, denn es gibt je nach Saison verschiedene Veranstaltungen zu sehen. Das Theater an sich gehört zu den wichtigsten in ganz Italien. Seine bewegte Geschichte verzeichnet bereits einen Brand, doch es wurde im frühen 19. Jahrhundert im neoklassizistischen Stil wieder aufgebaut. Eine weitere Rekonstruierung fand in den 2010er Jahren statt.

Burg San Vigilio

Die Burg San Vigilio geht wahrscheinlich auf römische Zeiten zurück, denn sie bestand bereits, bevor die Stadtmauer Bergamos errichtet wurde. Die imposante Burg beherbergt diverse Geheimgänge, wodurch ihr ein mystisches und fast schon gruseliges Flair anhaftet. Von dort aus genießt ihr aber auch eine traumhafte Aussicht über Bergamo und könnt die nächsten Stopps auf eurer Tour durch die Stadt von oben sehen!

Aktivitäten

Aktive lieben die Vielseitigkeit der Stadt, denn natürlich enden die Beschäftigungsmöglichkeiten in Bergamo längst nicht bei Besichtigungstouren. Wir hätten da ein paar Vorschläge für Neugierige, Kulturliebende und Genussreisende. Seid gespannt!

Museen besuchen

Eine Vielzahl Museen komplettiert das umfangreiche kulturelle Angebot der Stadt. Nach dem Sightseeing bleibt sicher noch genug Zeit, ein oder mehrere Museen von innen zu betrachten. Gerade an Regentagen kann das eine sinnvolle und kurzweilige Beschäftigung sein. In Bergamo stehen zum Beispiel die folgenden Museen zur Wahl:

  • Pinakothek Accademia Carrara mit mehr als 1.500 Werken aus dem Bereich der Malerei
  • Archäologisches Museum, das unter anderem alte Waffen, Keramiken und Goldkreuze präsentiert
  • Donizetti-Museum, das sich dem Leben des Komponisten und Musikers Gaetano Donizetti widmet
  • Rocca di Bergamo, welches ein stadtgeschichtliches Museum darstellt und sich in einer alten Befestigungsanlage befindet

Welches dieser Museen auf eure persönliche To-do-Liste kommt, legt ihr fest!

Rocca di Bergamo
Stadtgeschichtliches im Museum Rocca di Bergamo erfahren

Einkaufen gehen

Mit leeren Koffern anzureisen, um diese anschließend durch Schnäppchenkäufe zu füllen – das machen viele Urlauber gern. In Bergamo sollte das Vorhaben in der Città Bassa, dem moderneren Part der Stadt, starten. Die hübsche Ecke besticht mit Einkaufsgelegenheiten (fast) aller Art. Da gibt es regionale Geschäfte und Boutiquen, die mit ihrem persönlichen Ambiente überzeugen, aber auch die üblichen Marken, die ihr fast überall in den größeren Städten finden könnt. Einige Einkaufszentren machen das Angebot vollständig.

In der Città Alta hingegen geht es etwas ruhiger zu. Die Altstadt ist weitgehend autofrei und setzt auf inhabergeführte Geschäfte. Das eine oder andere Souvenir wird ins Auge stechen, wenn ihr die Einkaufsstraßen bei einem Bummel entlangschlendert!

Lombardei erleben

Die Lombardei liegt in Bergamo zu euren Füßen! Ein Trip durch die idyllische Landschaft kann viele Gesichter haben. Vielleicht besucht ihr einen der bekannten Seen wie den Lago Maggiore oder Italiens größten See, den Gardasee. Im Winter verführen die Gegebenheiten vor Ort zum Ski- oder Snowboardfahren. Wie ihr seht, handelt es sich um eine vielseitige Region mit Mailand als Hauptstadt.

Tagesausflug nach Mailand machen

Etwa eine Stunde Fahrt müsst ihr für einen Tagesausflug nach Mailand einkalkulieren (gilt sowohl für den Zug als auch das Auto). Weil das nicht viel ist, legen wir daher allen Urlaubern den Trip in die Modestadt ans Herz. Mailand hat sein ganz eigenes Flair und wird euch sicher sofort verzaubern! Wenn ihr echte Fashionistas seid, kommt ihr natürlich beim Einkaufen auf eure Kosten, sofern die Reisekasse für die gehobene Preisklasse ausreicht. Doch auch für einen Tag Sightseeing ist Mailand eine Top-Destination. Erlebt Highlights wie den Mailänder Dom und die ehemalige Festung Castello Sforzesco. Zu guter Letzt empfiehlt sich der Besuch von Mailand besonders für Kunstinteressierte, denn in Mailands Museen gibt es gleich mehrere weltberühmte Werke wie zum Beispiel Da Vincis „Abendmahl“ zu sehen.

Tipp: Umgekehrt lohnt sich auch ein Abstecher von Mailand nach Bergamo. Verbindet den Modetrip mit Besichtigungstouren in einer Stadt, die bis heute teilweise von venezianischen Mauern umgeben ist!

Reise-Infos

Auf geht es zur perfekten Reise nach Bergamo! Diese sollte gelingen, wenn die folgenden Reise-Infos beherzigt werden. Sicher kann nicht jedem Stolperstein vorgebeugt werden, doch mit unseren Tipps senkt ihr das Risiko für Schwierigkeiten bei der Planung.

Reisezeit, Reisedauer & Reisevorbereitung

Für Sightseeing ohne Schwitzen und Sonnenbrand empfehlen wir das Frühjahr oder den Herbst als Reisezeit. Viel Sonne hingegen gibt es in den Monaten Juni, Juli und August. Am wärmsten wird es mit rund 26° Celsius im Juli – für den einen oder anderen ist das allerdings schon zu warm für einen Stadtbummel.

Bergamo ist eine recht überschaubare Stadt. Sofern ihr nur einzelne Sehenswürdigkeiten besuchen wollt, reicht schon ein Tag in dem hübschen Ort in Norditalien. Die komplette Entdeckung Bergamos erfordert aber deutlich mehr Zeit. Mindestens drei Tage sollten es für einen entspannten Urlaub schon sein. In dem Fall bietet sich ein verlängerter Wochenendtrip an.

Spontan freizubekommen, öffnet die Tore für eine Reise nach Italien. Die Reisevorbereitung ist schnell erledigt. Der Personalausweis wandert in die Tasche und schon kann es losgehen. Ein Geldwechsel ist dank der Währung Euro nicht nötig.

Anreise

Der Flughafen Bergamo liegt in wenigen Kilometern Entfernung zum Stadtzentrum. Somit ist der Flug die bequemste Anreise, zumal es ab Deutschland sogar Direktflüge gibt. Shuttlebusse vor Ort sorgen für den Transfer Richtung Unterkunft. Eine Alternative für die Anreise bildet der Flughafen von Mailand (Malpensa), in einer Distanz von rund 90 Kilometern. Ab Süddeutschland könnt ihr auch auf Züge oder den eigenen PKW zurückgreifen. Ab München sind es nach Bergamo mit dem Auto rund sechs Stunden. Fällt die Entscheidung auf eine Zugfahrt, seid ihr mit Start in der bayerischen Landeshauptstadt nach etwas mehr als acht Stunden am Ziel.

Fortbewegung vor Ort

Innerhalb der Stadt geht vieles bequem zu Fuß. Weitere Strecken hingegen können mit kleinen Pausen unterbrochen oder mit dem Bus bewältigt werden. In die Altstadt geht es stilecht mit der Standseilbahn. Die Anfahrt in die Oberstadt mit dem Auto ist übrigens nur dann möglich, wenn ihr dort ein Hotel gebucht habt. Anderenfalls dürfen nur PKW mit Sondergenehmigung einfahren. Möchtet ihr Ziele wie Mailand ab Bergamo besuchen, stehen Busse und Züge zur Verfügung. Für eine weitläufige Rundreise in Norditalien sollte es schon der Mietwagen oder das eigene Auto sein.

Seilbahn in Bergamo
Mit der Seilbahn zwischen Ober- und Unterstadt hin- und herfahren

Essen & Spezialitäten

Schlemmen ohne Reue im Urlaub muss an manchen Tagen drin sein – Figurbewusstsein hin oder her. Wir empfehlen die folgenden regionalen Leckereien:

  • Gerichte mit Gorgonzola, für welche die Lombardei berühmt ist (fast immer gibt es zuerst eine Käseplatte in Restaurants)
  • Casoncelli (Nudeln mit Käse- und Hackfleischfüllung)
  • Pasta e Fagioli (entspricht einer Pasta mit Bohnen)
  • Stracciatellaeis als leckeren Nachtisch, das einst in Bergamo erfunden wurde
Stracciatella
Mmh...lecker, Stracciatellaeis!

Tipp: Die Genießer unter euch suchen am besten den Bereich um die Città Alta auf. Dort gibt es reichlich Lokale und Cafés, um die örtlichen Köstlichkeiten zu probieren. Die Kulisse ist wunderschön; teilweise finden sich Restaurants inmitten von alten Ausgrabungen!

Hotels & Unterkünfte

Beliebte Unterkünfte finden sich zentral in der Stadt, denn von dort aus sind die Reisenden flexibel zu Fuß unterwegs und nicht auf das öffentliche Verkehrsnetz angewiesen. Gerade nach einer langen Partynacht oder einem ausgiebigen Tag mit Besichtigungen ist der kurze Weg ins Bett sehr angenehm. Ruhige Hotels hingegen liegen meist im Randgebiet oder etwas außerhalb von Bergamo. Oft sind diese preislich günstiger zu haben als die zentralen Stadthotels.

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