Death Valley in den USA erkunden


Ein Abstecher zum Death Valley Nationalpark ist eine Reise, die euch mit Sicherheit für immer in Erinnerung bleiben wird. Die Wüstenlandschaft im Westen der USA gehört zu den eindrucksvollsten Orten der Welt und begeistert bei Tag und Nacht.

Überblick

Der Death Valley Nationalpark ist ein Ort der echten Superlative und genau deswegen bei einem Besuch in den USA für viele Urlauber ganz oben auf der Wunschliste. Er dehnt sich über 13.600 Quadratkilometer aus und liegt zum Großteil im Bundesstaat Kalifornien. Ein kleiner Bereich gehört zu Nevada.

Warum die Region Death Valley, also „Tal des Todes“, heißt, wird schnell deutlich: Mit Temperaturen von bis zu 56,7 Grad Celsius, gemessen 1913, und gerade einmal fünf Zentimeter Regen pro Jahr zählt das Gebiet zu den heißesten und trockensten der Erde. Zu den extremen Wetterbedingungen kommen unglaubliche Landschaftsbilder. Für viele Reisende ist das Badwater Basin der Höhepunkt während des Aufenthalts, denn das Tal liegt ganze 85,50 Meter unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefste Punkt Nordamerikas.

Death Valley Blumenmeer
Blumenmeer im Death Valley

Inmitten dieser auf den ersten Blick lebensfeindlichen Umgebung überrascht der Park mit seinen erstaunlichen Tier- und Pflanzenarten. Pumas, Kojoten, Wüstenhasen und Schlangen haben sich den extremen Bedingungen angepasst. Beim Blick auf die Flora wird es vielfältig: Gut 1.000 Pflanzenarten erwarten euch, darunter Kakteen, Salzkraut, Wildblumen wie Mohn und Kiefern.

Der beste Startpunkt hinein in den Nationalpark ist das offizielle Besucherzentrum. Das Furnace Creek Visitor Center stattet euch mit Informationen und nützlichen Tipps aus. Von hier beginnen zudem Wanderwege zu mehreren Aussichtspunkten.

Geschichte

Die geologischen Ursprünge des Death Valleys gehen rund drei Millionen Jahre zurück. Tektonische Kräfte und die Eiszeiten brachten einzigartige Landschaftsformen hervor, darunter schier endlose Sanddünen, bunte Gesteinsschichten, spektakuläre Canyons und die Darwin Falls inmitten der Wüste.

Zu den Einwohnern zählt der noch heute hier lebende indigene Stamm der Timbisha Shoshone. Deren Vorfahren nannten das Gebiet wegen der Hitze ins Englische übersetzt „Ground Afire“, was so viel wie „In Flammen stehender Boden“ bedeutet.

Erst 1849 kamen Goldgräber während des Goldrausches bei einer fast tödlich endenden Expedition durch das Gebiet auf den heute bekannten Namen „Death Valley“. Im Jahr 1933 entschied sich die USA, das Death Valley zum Nationalmonument zu ernennen, und 1994 erfolgte die Erweiterung zum Nationalpark.

Sehenswürdigkeiten

Als Besucher könnt ihr den Nationalpark mit dem Mietwagen oder auf geführten Touren erkunden und atemberaubende Aussichtspunkte wie Dante’s View entdecken. Wir stellen euch einige der schönsten Sehenswürdigkeiten vor!

Dante’s View

Plant ihr einen halbtägigen Ausflug in den Death Valley Nationalpark, sollte Dante’s View ganz oben auf eurer Liste stehen. Startet ab Furnace Creek in Richtung Osten und ihr erreicht nach rund 20 Kilometern den beliebten Aussichtspunkt. Die Dante’s View Road dient als Zufahrtsstraße. Auf einer Höhe von 1.669 Metern über dem Meeresspiegel liegt euch eine faszinierende Aussicht über die Landschaft zu Füßen und ihr bekommt ein Gespür für die Weite und Schönheit. Außerdem wandert euer Blick direkt zum Badwater Basin hinab, der nächsten Sehenswürdigkeit bei einem Besuch im Death Valley Nationalpark.

Dantes View
Ein phänomenaler Ausblick

Badwater Basin

Das perfekte Gegenstück zu Dante’s View als hoch gelegener Aussichtspunkt ist das Badwater Basin. Hier seid ihr 85,5 Meter unter dem Meeresniveau und damit am tiefsten Punkt Nordamerikas. Das Tal, das ihr bereits vom Dante’s View bewundert habt, wirkt aus der Nähe noch beeindruckender: Die surreale Landschaft wird durch die Spuren eines einstigen Sees geprägt, von dem in der Neuzeit nur noch eine Senke übrig ist. An vielen Stellen zeigen sich einzelne durch Quellwasser gefüllte Becken, die alle salzhaltig sind und daher kein Trinkwasser bieten. Der Name Badwater Basin geht auf diesen Umstand zurück. Der Spaziergang zu den Becken und zwischen ihnen hindurch ist dank Holzstegen angenehm eben, mit einem Rundweg über drei Kilometer kurz und eignet sich perfekt für einen weiteren Halbtagsausflug.

Death Valley Badwater Basin
Von Salz bedeckter Boden

Artist Drive

Südlich von Furnace Creek fahrt ihr auf dem Artist Drive. Dabei handelt es sich um eine 15 Kilometer lange Einbahnstraße, die euch durch die Hügellandschaft namens Artist Palette führt. Der Name ist eine Anspielung auf die Farbpalette eines Malers. Denn die Gesteinsformationen hier besitzen durch Kupfer, Eisen und andere Metalle eine große Farbvielfalt von Türkis über Grün bis zu den verschiedensten Rottönen.

Tipp: Nutzt frühe oder späte Tagesstunden für die Fahrt, damit der Stand der Sonne viele Akzente setzen kann.

Death Valley Artist Drive
Den Artist Drive entlangfahren

Devil’s Golf Course

Noch etwas weiter in Richtung Süden stoßt ihr auf den Devil’s Golf Course. Steinsalz bedeckt die weite Ebene und liegt dabei nicht glatt auf dem Boden, sondern bildet viele Erhebungen. Tatsächlich lässt das Landschaftsbild den Eindruck entstehen, dass ein Teufel hier ausgiebig und wenig treffsicher Golf gespielt hat. Die zerklüfteten Strukturen sind als Fotomotiv überaus beliebt und gehören daher zu den beliebten Spots im Death Valley.

Devils Golf Course
Der unebene Devil’s Golf Course

Mesquite Flat

Die Dünen von Mesquite Flat steigen auf über 30 Meter an und vor allem bei einem Besuch am Nachmittag sorgt die Sonne für ein schönes Lichtspiel, bei dem sich Wellenmuster auf dem Sand abzeichnen. Auf Mesquite Flat stoßt ihr nordwestlich von Furnace Greek, wenn ihr ab der Stadt rund 35 Kilometer im Mietwagen zurücklegt. Angekommen am Ziel, könnt ihr atemberaubende Fotos schießen. Wer möchte, wagt sich zusätzlich mit genügend Ausdauer und Sonnenschutz auf den knapp vier Kilometer langen Wanderweg durch die Dünenlandschaft.

Mesquite Flat
Dünen im Death Valley

Zabriskie Point

Eine bekannte Sehenswürdigkeit rund acht Kilometer südöstlich von Furnace Greek trägt den Namen Zabriskie Point. Der Aussichtspunkt auf einem Hügel lässt euch auf die Wüste blicken und lohnt sich besonders bei Sonnenaufgang, wenn die Wellenmuster in goldenes Licht getaucht werden. Was ihr seht, ist eine Erosionslandschaft, denn einst lag hier der Lake Zabriskie. Dieser trocknete jedoch bereits vor neun Millionen Jahren aus. Der Aussichtspunkt wurde durch den gleichnamigen Film aus dem Jahr 1970 noch bekannter.

Zabriskie Point
Aufenthalt am Zabriskie Point

Aktivitäten

Ein Aufenthalt im Death Valley Nationalpark ist immer ein Abenteuer. Entscheidet euch zusätzlich zum Besuch der schönsten Aussichtspunkte für einmalige Erlebnisse wie Sternenbeobachtungen oder Wanderungen durch die weite Landschaft.

Wandern am Golden Canyon Trail

Dieser Rundwanderweg im Death Valley Nationalpark ist über vier Kilometer lang und befindet sich zwischen Furnace Greek und Artist Drive. Die Strecke bietet eine einzigartige Wandererfahrung durch eine Schlucht mit golden schimmernden Felsformationen. Die außergewöhnliche Region, die von Millionen Jahren geologischer Aktivität zeugt, sorgt für die Farbakzente der Gesteinsschichten und unzählige Fotomotive. Mit seiner markierten Route und relativ moderatem Schwierigkeitsgrad ist der Golden Canyon Trail für Wanderer aller Erfahrungsstufen zugänglich. Ein Besuch während des Sonnenaufgangs oder -untergangs bietet eine besonders beeindruckende Farbe und damit eine unvergessliche Kulisse.

Nachthimmel beobachten

Der Death Valley Nationalpark hat einen Spitznamen: Dark Sky National Park. Da das Gelände abseits von starker Bebauung liegt, herrschen nach Einbruch der Dunkelheit beste Bedingungen, um die Sterne zu beobachten. Die Schwärze im Park ist so intensiv, dass sie von der International Dark-Sky Association auf die höchste Ebene, Gold Tier, eingestuft wird und ihr den Blick auf die Milchstraße und eindrucksvolle Meteorschauer erhascht. Die besten Aussichtspunkte für den Blick zum Nachthimmel sind neben den Mesquite Flat Sand Dunes und dem Badwater Basin der Ubehebe Crater und die Harmony Borax Works.

Tipp: Nach etwa 30 Minuten haben sich eure Augen gut an die Dunkelheit gewöhnt, sodass ihr jetzt die meisten Sterne seht! Plant ihr euren nächtlichen Besuch zudem bei Neumond, ist der Himmel noch dunkler und mehr Sterne werden sichtbar.

Death Valley Nacht
Nacht im Death Valley

Geisterstadt Rhyolite entdecken

Gänsehaut und ein Gefühl wie im Wilden Westen erwarten euch in der einstigen Stadt Rhyolite im US-Bundesstaat Nevada. Der 1904 gegründete Ort war für wenige Jahre die Heimat von mehr als 10.000 Menschen, denn als Gold in der Region gefunden wurde, wollten viele im Rausch den Traum von Reichtum wahr werden lassen. Bereits 1910 war der Boom vorbei und Rhyolite verlor nach und nach seine Einwohner. Die Geisterstadt zieht Urlauber an, die einen Besuch im Death Valley Nationalpark mit weiteren Highlights verbinden wollten. Startet ihr vom Tal des Totes in Richtung Las Vegas, seid ihr nach rund 30 Minuten in Rhyolite angekommen.

Tagesausflug nach Las Vegas

Die Entfernung vom Death Valley Nationalpark zu Las Vegas beträgt mit dem Auto weniger als zwei Stunden. Daher stehen bei vielen Reisenden sowohl das Death Valley als auch die Stadt auf dem Programm. In Las Vegas erwarten euch viele Casinos, doch darüber hinaus weltberühmte Sehenswürdigkeiten wie das „Welcome To Fabulous Las Vegas“-Schild, der Stratosphere Tower und Museen wie das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds. Lasst das Treiben in den mehr als 160 Geschäften des Caesars Palace auf euch wirken und genießt die Fountains Water Show der Brunnen vor dem Hotel Bellagio.

Las Vegas Nevada
Las Vegas in Nevada

Reise-Infos

Die Schönheit und das Extreme im Death Valley Nationalpark faszinieren euch? Eine gute Reiseplanung ist sehr wichtig, damit ihr trotz Hitze und endloser Weite eine schöne und sichere Zeit vor Ort habt.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Durchschnittlich herrscht im Death Valley eine jährliche Lufttemperatur von 27 Grad. In den Sommermonaten klettert diese aber regelmäßig über die 40-Grad-Marke, sodass sich für einen Besuch eher Oktober bis März anbieten. Die kältesten Monate sind Dezember und Januar. Doch auch zu dieser Zeit herrschen noch immer 14 Grad am Tag.

Für einen Einblick in die Welt des Death Valley solltet ihr einen Tagesausflug einplanen und nach Möglichkeit bis zum Einbruch der Nacht bleiben, um die Schönheit des Sternenhimmels zu bewundern. Für alle, die sich besonders in die Naturlandschaft verliebt haben, lohnt sich auch ein Aufenthalt von zwei bis sieben Tagen.

Reisevorbereitungen

Für die Einreise in die USA beziehungsweise den Urlaub in Kalifornien benötigt ihr die ESTA-Genehmigung und solltet diese spätestens 72 Stunden vor dem geplanten Flug beantragen. Wir empfehlen, euch lieber etwas früher darum zu kümmern, damit nichts schiefgehen kann. Seid ihr später im Death Valley angekommen, bedenkt den zu zahlenden Eintritt in US-Dollar und geht außerdem vorab drei wichtige Fragen durch: Habt ihr genügend Trinkwasser für den Aufenthalt dabei? Tragt ihr passende Kleidung, insbesondere eine Kopfbedeckung und Sonnenschutz? Besitzt ihr ein Telefon, das im Notfall geortet werden kann?

Sprache und Verständigung

Das gesprochene American English vor Ort weicht zwar in einigen Begriffen und bei der Aussprache vom Erlernten aus den Klassenräumen ab, doch ihr werdet euch mit Schulenglisch sowohl im Death Valley Nationalpark als auch in den Städten bei eurem USA-Urlaub gut verständigen können.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Am schnellsten gelangt ihr in den Death Valley Nationalpark mit einem Direktflug, der euch in Kalifornien oder Nevada landen lässt. Ab Frankfurt am Main oder München könnt ihr beispielsweise nach etwa zwölf Stunden in Las Vegas sein. Seid ihr gelandet, müsst ihr noch etwa 200 Kilometer mit den Mietwagen fahren.

Achtet bei der Fortbewegung vor Ort darauf, dass im Nationalpark nur wenige Tankmöglichkeiten bestehen. Euer Fahrzeugtank sollte daher bei privaten Erkundungen gut gefüllt sein. Häufig empfiehlt es sich, englisch- oder deutschsprachige Touren zu buchen und so, neben dem Plus an spannenden Informationen, die beste Sicherheit während der Fahrt und bei Spaziergängen zu haben.

Essen und Spezialitäten

Ob in Kalifornien, Nevada oder einem anderen US-Bundesstaat: Ihr werdet bei einer Reise durch die USA eine große Vielfalt kulinarischer Einflüsse sehen. Bei großen Burger- und Pommes frites-Portionen, amerikanischer Pizza oder Croissants zum Frühstück und einem frischen Salat zum Mittag wird niemand hungrig vom Tisch gehen.

Für die Zeit im Death Valley Nationalpark ist natürlich reichlich, gut verschlossenes Trinkwasser euer wichtigster Begleiter.

Hotels und Unterkünfte

In Las Vegas habt ihr genügend Auswahl, was Unterkünfte angeht. Möchtet ihr nah am Tal des Todes übernachten, findet ihr insbesondere an dessen östlichem Ende einige Hotels der mittleren Sternekategorie. Nach erholsamen Nächten und einem guten Frühstück könnt ihr mit wenigen Kilometern Fahrt ins Abenteuer aufbrechen.

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