Salzseen – Top 10 weltweit


Salzseen sind ein wahres Spektakel der Natur: Die Binnenseen haben einen hohen Salzgehalt und meist keinen Abfluss, was zu einem wahren Feuerwerk an Farben führen kann. Eine Übersicht der zehn schönsten Salzseen weltweit für eure nächste Reise findet ihr hier!

Größter Salzsee der Welt

Wenn wir an Seen denken, haben wir meist solche mit Süßwasser im Sinn. Etwa drei Prozent der Erdoberfläche sind mit Seen bedeckt und die größten davon haben oftmals einen hohen Salzanteil. Das Kaspische Meer ist streng genommen das größte Binnengewässer, aber es gibt Debatten darüber, ob es sich um ein Meer oder einen See handelt. Der Great Salt Lake in den USA ist etwa 2.500 Quadratkilometer groß und gehört zu den größten Salzseen. Salar de Uyuni in Bolivien taucht immer wieder auf der Liste auf. Mit fast 12.000 Quadratkilometern ist das Seebett das größte der Welt.

Viele der salzigen Seen sind Jahrtausende alt oder älter. Da sie größtenteils abflusslos sind, verlieren sie nur durch Verdunstung Wasser. Spektakuläre Farben, ein schwebendes Schwimmerlebnis und einzigartige Natur zeichnen diese fotogenen Seen aus. Achtet vor der Reise darauf, wie der aktuelle Wasserstand ist, da manche Salzseen die Hälfte des Jahres als Salzwüste verbringen – ebenfalls sehr sehenswert! Wissenswertes zu den Top 10 Salzseen haben wir hier zusammengestellt.

1. Großer Salzsee

Der Great Salt Lake im US-Bundesstaat Utah ist einer der bekanntesten und eindrucksvollsten Salzseen der Welt. Er liegt in der Großen Salzwüste, die das Szenario mit ihrem weißlichen Boden noch unterstreicht. Mit einer Länge von 120 Kilometern und einer Breite von 48 bis 80 Kilometern ist der Salzsee ein großartiges Reiseziel. Mit einer maximalen Tiefe von zehn Metern ist der See recht flach. Seine Größe hängt davon ab, wie viel Schmelzwasser ankommt und wie warm es im Sommer wird. Der Salzgehalt liegt zwischen neun und 25 Prozent und ist damit zu salzig für Fische, trotzdem wurden schon Salzwassergarnelen beobachtet.

Grosser Salzsee Utah
Großer Salzsee bei Salt Lake City

Verschiedene Wassersportaktivitäten wie Kajakfahren und Bootstouren, aber auch Vogelbeobachtungen, Wanderungen und Radtouren sind in diesem Salzsee der USA möglich. Schwimmen geht ihr am besten im Antelope Island State Park, wo es weiße Strände und guten Zugang zum Wasser gibt. Dank des hohen Salzgehalts könnt ihr auf dem Wasser “schweben” – ein einmaliges Gefühl. Die vorhandenen Duschen ermöglichen es, sich direkt im Anschluss nach dem Bad vom Salzwasser zu befreien. Direkt am See liegt auch die nach ihm benannte Stadt Salt Lake City. Hier könnt ihr das Utah State Capitol und den Temple Square, ein wichtiges Zentrum der Mormonen, besichtigen. Im Jahr 2002 fanden hier Olympische Winterspiele statt, die bis heute ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen haben.

2. Salar de Uyuni

Der wohl größte Salzsee der Welt, definitiv die größte Salztonebene, ist in Bolivien zu finden: Salar de Uyuni ist eine riesengroße Salzpfanne, die fast 11.000 Quadratkilometer misst. Die Salzkruste entstand vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Paläosees Tauca. Die Region liegt im Südwesten von Bolivien auf einer Höhe von über 3.600 Metern. Hier findet ihr eine bemerkenswerte Landschaft, die wie von einem anderen Planeten zu stammen scheint: prähistorische Seen, konische Vulkane und unerwartete Tiere.

Salar de Uyuni
Kakteen am Ufer des Salar de Uyunis

Die nächste Stadt ist Uyuni. Ihr könnt sie mit dem Bus, Zug oder Flugzeug erreichen. Auch Tupiza ist ein beliebter Ausgangspunkt für Touren zu dem Salzsee in Bolivien. Geht unbedingt mit einem Guide, denn in der Salzpfanne herrschen teils extreme Bedingungen. Die beste Reisezeit für diese Salzpfanne ist zwischen November und März, während der Regenzeit. Denn dann erreicht der See seine größte Fläche und sieht aus wie ein unendlicher Spiegel. Die Fotos, die hier entstehen, werden euch begeistern: Alles spiegelt sich und der Horizont scheint komplett zu verschwinden. Lasst euch den Sonnenuntergang nicht entgehen. Aber auch während der Trockenzeit von April bis Oktober ist Salar de Uyuni mit seiner weißen Oberfläche ein Highlight.

3. Saline Tigaki

Einen Salzsee gibt es ebenfalls auf der griechischen Insel Kos. Diese Salzpfanne ist als Saline Tigaki bekannt. Ein weiterer Name für die ehemalige Salzgewinnungsanlage ist Alykes. Sie eignet sich besonders gut zum Spazierengehen. Nehmt unbedingt ein Fernglas mit, denn hier gibt es viele verschiedene Vögel und je nach Saison auch Flamingos in freier Wildbahn zu beobachten. Der Salzsee liegt neben dem Dorf Tigaki und ist etwa 80 Hektar groß. Durchschnittlich ist das Wasser hier nur wenige Zentimeter tief. Das Ufer ist geschützt, durch das wachsende Bambus an den Seiten, um Vögeln ein sicheres Brutgebiet zu geben.

Am Ufer der Saline Tigaki spazieren

Am besten erkundet ihr diesen Salzsee von der Straße aus, die um ihn herumführt. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad ist die Strecke besonders angenehm, nur an der Ostseite des Sees kann es von Mal zu Mal matschig werden. Denkt an festes Schuhwerk und an Sonnen- sowie Mückenschutz. Am Westufer des Sees könnt ihr Pferde ausleihen und einen Ausritt unternehmen. Das ist vor allem zum Sonnenuntergang sehr schön. Die besten Chancen auf Flamingos habt ihr im Frühling und Herbst.

4. Tuz Gölü

Bei Sereflikochisar im Südosten von Ankara stößt man auf einen Salzsee in der Türkei. Er heißt Tuz Gölü beziehungsweise Golu und zählt zu den größten Seen des Landes. Er ist geradezu blendend weiß, weshalb der Anblick an Eis erinnert. Aber keine Sorge, hier ist es warm! Mit Gummistiefeln könnt ihr über die Salzpfanne wandern. Das Binnengewässer ist je nach Regenfall meist nur wenige Zentimeter tief. Viel tiefer als 30 bis 40 Zentimeter wird es hier nicht. Bedenkt, dass ihr nach dem Besuch dieses Sees eine dünne Salzschicht auf eurer Kleidung finden werdet. Diese lässt sich problemlos auswaschen. Mit 32,9 Prozent zählt der Tuz Gölü nämlich zu den salzhaltigsten Seen der Welt.

Tuz Goelue
Besucher am Tuz Gölü

Der See ist schon seit osmanischer Zeit wichtig für die Salzproduktion. Bis heute ist er für etwa 70 Prozent des Salzes, das die Türkei pro Jahr benötigt, zuständig. Entsprechend werdet ihr auch Spuren des Salzabbaus entdecken. Außerdem werden viele Arten von Melonen am Ufer des Sees angebaut, die herrlich süß und erfrischend sind.

5. Karakul

Am Fuß der Pamir-Berge in Tadschikistan liegt der malerische Karakul, eine wahre Augenweide inmitten der schroffen, harschen Landschaft. Er befindet sich auf einer Höhe von 4.020 Metern über dem Meer und ist etwas über 200 Kilometer von Kashgar entfernt. Das Binnengewässer ist von drei hohen Bergen umgeben, während auf der anderen Seite eine endlose, steinige Wüste mit Sanddünen und einigen kleinen Oasen zu finden ist. Hirten lassen sich von dieser unwirtlichen Landschaft jedoch nicht abschrecken, dementsprechend werdet ihr viele Jurten sowie Herden an Schafen, Pferden und Kamelen sehen.

Karakul
Der Karakul nahe der Grenze zu China

Am besten erreicht ihr den Salzsee im Pamir im Rahmen einer Exkursion ab Kashgar. Nachts ist die Spiegelung des Mondes und der vielen Lagerfeuer im See besonders schön. Es ist nicht erlaubt, im Karkul zu schwimmen. Aber Temperaturen um die null Grad verleiten euch vermutlich ohnehin nicht zum Baden im See.

6. Lago Rosa de Torrevieja

Auch in Spanien gibt es einige Salzseen zu besichtigen, in der Nähe von Torrevieja sogar gleich zwei. Diese Stadt lebt vom Salzabbau und ist inzwischen auch als Urlaubsort beliebt. Der La Mata See befindet sich in einem Naturpark und sticht mit seiner grünlichen Farbe hervor. Ein weiteres Highligth ist die Laguna Rosa, auch als Lago Rosa bekannt. Denn aufgrund von Bakterien ist die Wasseroberfläche rosa gefärbt. Für das Fotomotiv gibt es hier vor allem im Spätsommer auch Flamingos, die wunderbar ins Farbschema passen.

Lago Rosa de Torrevieja
Rosafarbener Salzsee in Torrevieja

In dem in Torrevieja befindlichen Salzsee ist es nicht erlaubt zu baden, da es sich um einen Naturpark handelt. Dafür gibt es aber schwarzen Schlamm in der Nähe, der therapeutische Wirkung haben sollen. Im Besucherzentrum des Lago Rosa erfahrt ihr mehr über das Gewässer.

7. Larnaka-Salzsee

Auf Zypern gibt es ebenfalls einen eindrucksvollen Salzsee, nämlich die Lagune von Larnaka im Süden der Stadt. Auf dem Weg vom Flughafen fahrt ihr sicherlich daran vorbei. Dabei werdet ihr auch direkt die berühmte Hala Sultan Tekke Moschee am Ufer entdecken, die ein Zeugnis der jahrhundertelangen osmanischen Herrschaft in Larnaka ist. Bis heute stellt diese Moschee ein wichtiges Heiligtum des Islams dar und gehört zu den wichtigen Orten der Religion.

Larnaka Salzsee
Hala Sultan Tekke Moschee am Seeufer

Das Binnengewässer diente der Stadt lange Zeit als Einkommensquelle, denn das Salz ließ sich gut exportieren. Heute wird hier kein Salz mehr abgebaut, aber dafür ist die Lagune von Larnaka als Wandergebiet und als Rastplatz für Zugvögel bedeutend. Flamingos machen auf ihrem Weg gen Norden gern Halt am See. Ihr seht sie am besten in den Wintermonaten. Im Sommer trocknet der Salzsee aus und wird zu einer Wüste. Schwimmen kann man in dem Salzwasser. Entdeckt dafür den schönen Wanderweg bis zum alten Kamares-Aquädukt.

8. Schiyata

In der Nähe der ägyptischen Oase Siwa und nur etwa 15 Kilometer von der libyschen Grenze befinden sich gleich mehrere Salzseen, wovon Schiyata einer der Schönsten ist. Es ist nicht ganz leicht, hierherzukommen, aber die Anreise lohnt sich auf jeden Fall. Natürlich benötigt ihr dafür ein geländetaugliches Allradfahrzeug und zusätzlich eine Sondergenehmigung des Militärs. Lasst euch davon nicht abschrecken, die Genehmigung dauert meist nicht länger als einen Tag und die Touristeninformation in Siwa ist euch gern behilflich.

Schiyata
Schiyata im Westen Ägyptens

Die Seen haben einen Salzgehalt von bis zu 95 Prozent. Dadurch schwebt ihr nahezu auf der Wasseroberfläche. Sie sind etwa vier Meter tief und bestehen teils aus warmem und teils aus kaltem Wasser. Unter anderem soll das Seewasser Probleme mit den Nasennebenhöhlen, mit der Haut und mit den Augen kurieren. Außerdem gibt es heiße Quellen, die unter anderem bei Rheuma helfen. Schiyata selbst ist als größter Quellsee mit sieben Metern auch am tiefsten. Am Ufer steht vor allem Schilf, andere Pflanzen wachsen aufgrund des Salzgehaltes nicht besonders gut. In näherer Umgebung sind dann aber wieder Palmen, Gräser und Sträucher vorhanden. Wenn ihr noch etwas Zeit habt, solltet ihr den Kalksteinfelsen etwa fünf Kilometer nordwestlich besichtigen. Hier findet ihr menschliche Fußabdrücke aus der prähistorischen Zeit. Die nächstgelegene Übernachtungsmöglichkeit ist in Siwa – vor allem die Altstadt hat einen einzigartigen historischen Charme, den ihr so schnell nicht vergessen werdet.

9. Chott el Djerid

Die tunesische Region Kebili ist vom Sandmeer der Sahara geprägt. Hier gibt es den Jebil-Nationalpark, der aus Wüsten- und Halbwüstengebieten besteht. Auch der Salzsee Chott el Djerid ist in dem Park zu finden – ein berühmter Drehort für Star Wars, denn er stellt die Kulisse für Lars’ Homestead dar.

Chott el Djerid
Rot gefärbtes Wasser im Chott el Djerid

Übersetzt heißt Chott el Djerid so viel wie „Lagune im Land der Palmen“, obwohl ihr Palmen hier vergeblich suchen werdet. Wie auch andere Schotts (so werden in Nordafrika Salzseen genannt, die die meiste Zeit des Jahre trocken bleiben) handelt es sich um ein Binnengewässer, das während der Sommermonate nicht gefüllt ist. Aber wenn ab Herbst wieder Regen fällt, verwandelt er sich in einen Augenschmaus aus Weiß-, Grün- und Lilatönen. Unternehmt eine Bootstour, um das Gewässer zu erkunden. Im Frühling gibt es Flamingos zu erspähen und im Sommer ist die trockene Salzpfanne vom Auto aus über die Hauptstraße befahrbar.

10. Salar de Atacama

Zu guter Letzt ist auch noch die Salzpfanne von Salar de Atacama in Chile zu nennen, eine der wichtigsten Lithium-Quellen der Welt. Aber die Region ist nicht nur als Rohstoffquelle für Batterien, sondern auch als Urlaubsort beliebt. Es handelt sich um den wohl trockensten Ort der Welt. Insgesamt ist er über 3.000 Quadratkilometer groß. Besucht die Cejar-Lagune mit ihren weißen Ufern und ihrer türkisen Farbe, die Flamingos und Tagua-Vögel beheimatet. Hier könnt ihr auch schwimmen.

Salar de Atacama
Flamingos auf Nahrungssuche

In der Nähe befinden sich außerdem heiße Thermalquellen, Geysire und auch Vulkane. Über den Norden und den Osten erstreckt sich das Nationalreservat Los Flamencos. Wie der Name schon vermuten lässt, wurde das Reservat nach den großen Flamingobeständen benannt. Ihr findet hier aber auch eine Vielzahl an anderen Vögeln und sogar Lamas und Alpakas könnt ihr hier beobachten.

Zusatz-Tipp: Totes Meer

Unser Zusatz-Tipp Totes Meer entführt euch nach Israel beziehungsweise Jordanien, denn beide Länder grenzen an den See. Mit fast 430 Metern unter dem Meeresspiegel markiert er den tiefsten zugänglichen Punkt der Erde. Für den Aufenthalt am See eignen sich auf israelischer Seite beispielsweise der Ein Bokek Beach im Süden, wo ihr zwischen vielen Spa-Einrichtungen und Hotels wählen könnt, oder der Kalia Beach im Norden, der den Vorteil hat, besonders nah an Jerusalem zu sein. Verbringt ihr den Urlaub in Jordanien, bietet sich ein Aufenthalt am Amman Beach an, ebenfalls am nördlichen Teil des Toten Meeres gelegen.

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