Essaouira an der Küste von Marokko


Weiß getünchte Hausfassaden, ein großer Seehafen und ein typisch orientalischer Flair prägen euren Urlaub in Essaouira. Besucht die kleine Schwester von Marrakesch, die mit einem angenehmen Mix aus Ruhe und marokkanischer Lebendigkeit überzeugt!

Überblick

Friedlich und entspannt einerseits, turbulent und bunt andererseits: Das ist Essaouira an der Atlantikküste von Marokko. Die Stadt ist eine der ältesten in Marokko und besticht mit vielen Highlights. Dazu zählen der Strand, die verschlungenen Gassen und der Hafen mit den Fischerbooten. Es locken Aktivitäten wie Bummel über Märkte und viele Stunden auf dem Surfbrett. Denn nicht umsonst trägt Essaouira den Beinamen “die windige Stadt”.

Blick-auf-Essaouira
Blick auf Essaouira an der Atlantikküste von Marokko

Früher als Reiseziel eher unbekannt haben mittlerweile viele Urlauber Essaouira auf dem Schirm; und sei es nur als Tagestrip von Marrakesch aus. Trotzdem müsst ihr keinen Besucheransturm fürchten, wenn ihr durch die Medina schlendert. Seit den 1970er Jahren herrscht hier ein lässiges Flair, das euch spätestens mit einem pulsierenden Musikfestival in seinen Bann zieht. Vielleicht verliert auch ihr euer Herz an Essaouira. Übrigens liegen die beiden Städte Marrakesch und Agadir nur etwa drei Stunden mit dem Auto von Essaouira entfernt, falls ihr den Urlaub mit einem Tagestrip dorthin garnieren wollt. Natürlich ist es auch eine Überlegung wert, von Marrakesch oder Agadir nach Essaouira zu fahren, solltet ihr eine Reise in die anderen beiden Städte unternehmen.

Urlaub in Essaouira – für wen?

Hier ist es eindeutig eher ruhig, es gilt die gemütlichen Seiten des nordwestafrikanischen Landes zu erkunden. Zudem können sich Wassersportler an der vom Wind verwöhnten Küste rundum austoben. Auch wer das Einkaufen liebt, wird in den Gassen der Altstadt so manches Schnäppchen finden.

Orte

Gäste Essaouiras halten sich gerne in der Altstadt mit ihren Gassen, weißen Häusern und Geschäften auf. Die gleiche Anziehungskraft übt der Hafen mit seinen Fischerbooten und der Zitadelle aus. Wir stellen beides vor.

Altstadt

Die märchenhafte Altstadt von Essaouira mag im Vergleich zu denen anderer Städte Marokkos eher kompakt ausfallen – das nimmt ihr aber nichts von ihrem Charme! Auch hat dieser Fakt die UNESCO nicht davon abgehalten, die Medina Essaouiras im Jahr 2001 zum Welterbe zu erklären. Schon auf den ersten Blick begeistert die Altstadt mit ihren weißen Häusern, die Essaouira den Beinamen “weiße Stadt” gegeben haben sowie mit ihrer malerischen Küstenlage. Konkret bedeutet das: Zwischen Meer und Medina befindet sich lediglich die frühere Stadtmauer des Ortes.

Essaouira-Medina
Essaouiras Medina

Das Zentrum der Medina ist die Hauptstraße, auf der ihr Geschäfte, Cafés, Restaurants und Verkaufsstände finden könnt. Meist sind die Waren sogar mit einem Preis ausgeschildert, was ansonsten in Marokko eher unüblich ist. So habt ihr bei der anschließenden Verhandlung schon eine grobe Orientierung, was sich der Verkäufer letztlich preislich vorstellt. Abseits der Hauptstraße geht es, wie für Essaouira typisch, in der Medina sehr ruhig zu. Ihr habt genügend Gelegenheiten, den magisch anmutenden Ort in aller Ruhe kennenzulernen, ohne häufig von Verkäufern angesprochen zu werden.

Hafen

Am Hafen geht es etwas turbulenter zu als in den Nebengassen der Medina. Doch auch hier seid ihr noch weit von einem quirligen “Basar-Charakter” entfernt. Am ehesten trifft diese Beschreibung auf den morgendlichen Fischmarkt zu. Das bunte Treiben ist aber ein sehenswertes Spektakel! Nachmittags könnt ihr den Fischern bei ihrer Arbeit zusehen, die mit den typischen blauen Booten auf den Atlantik hinausfahren.

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Fischerboote im Hafen von Essaouira

Bekommt ihr dabei Hunger auf frischen Fisch, solltet ihr den Hassan-Platz ansteuern und eine der vielen Garküchen aufsuchen. Dort werden die Leckereien vor euren Augen zubereitet. Alternativ finden sich am Platz auch Restaurants. Das Flair des Hafens ist maritim und wird von über euch kreisenden Möwen und dem Rauschen der Ozeanwellen stimmig gerahmt.

Sehenswürdigkeiten

Essaouira gilt als eine der schönsten Städte Marokkos und ist an sich eine große Sehenswürdigkeit. Einzelne sehenswerte Gebäude gibt es eher weniger. Ein paar haben wir aber doch gefunden.

Zitadelle

Wenn ihr schon am Hafen wart, habt ihr sicher bereits die Zitadelle gesehen. Gegen einen kleinen Eintrittspreis kann sie besucht werden. Von der Ferne aus erhascht ihr den besten Blick vom Hassan-Platzt auf sie. Auch von der Zitadelle selbst ist die Aussicht beeindruckend: Der Blick streift die Altstadt mit ihren Mauern sowie die Strände und das Meer.

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Essaouira: die Zitadelle

Sidi Mohammed ben Abdallah Museum

Lust auf Kultur und Wissen? Dann auf ins Sidi Mohammed ben Abdallah Museum, das die Geschichte der Stadt präsentiert. In einem aus dem 19. Jahrhundert stammenden hübschen Herrenhaus befinden sich Exponate wie alter Schmuck und reich verzierte Teppiche. Auch Münzen und Keramiken gehören zu den Ausstellungsstücken im Inneren des Museums. Dessen Namensgebung beruht übrigens auf dem Stadtgründer Mohammed ben Abdallah.

Stadtmauer

Die dicken Stadtmauern der Medina möchten wir euch noch einmal als eigene kleine Sehenswürdigkeit ans Herz legen. Ihr könnt sie bei einem Bummel in der Altstadt, aber auch von außen betrachten. Wählt ihr die erste Variante, begegnen euch immer wieder Bronzekanonen, die auf das Meer gerichtet sind. Nahe dem Wasser führt ein entspannter Spazierweg unterhalb der Mauern entlang.

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Die Stadtmauer von Essaouira mit Kanonen

Strand

Essaouira hat auf seinem Stadtgebiet einen Strand, der sich als eine Art muschelförmig verlaufende Bucht präsentiert. Mit seiner ausgedehnten Breite findet ihr aber sicher problemlos einen Ort für euer Sonnenbad. Der Erholungsfaktor ist groß, da der Strand sauber und in Form einer Strandpromenade von Cafés und Restaurants umgeben ist. Nördlich der Stadtgrenze schließ sich ein langgezogener Strand an Essaouira an, dessen Hinterland unbebaut ist.

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Die leere Plage d'Essaouira

Lediglich Badefans sollten eins beachten: Das Meer des Atlantiks und die windige Lage von Essaouira machen die beiden Strände nicht unbedingt zum Favoriten unter Schwimmern und Tauchern. Die 20-Grad-Marke des Wassers wird auch im Hochsommer nur selten geknackt. Das sollte eurem Strandurlaub jedoch keinen Abbruch tun – immerhin könnt ihr viele andere Dinge unternehmen!

Surfen

Die mögliche Lieblingsbeschäftigung vor Ort ist das Kite- oder Windsurfen. Windstärken von 7 Bft und höher machen den Strand zum perfekten Ausgangspunkt des Wellensports. Zudem zeigt sich der Wind relativ konstant. Diese Gegebenheiten haben dazu beigetragen, dass ihr in Essaouira fast überall Surfschulen findet und ihr euch auch spontan ein Brett leihen könnt.

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Essaouira: Surferin am Strand

Erholen

Der Strand von Essaouira ist groß und kaum überlaufen, daher eignet er sich bestens für einen erholsamen Tag fernab von Stress – auf welche Art auch immer! Möchtet ihr ein gutes Buch lesen und dem Wellenrauschen zuhören oder zieht euch eher die Aussicht auf ein Sonnenbad an die Küste? Vielleicht habt ihr auch Lust auf einen Spaziergang, der bei Ebbe bis zu 150 Meter in Richtung Meer führen kann!

Aktivitäten

Wer die Medina und den Hafen kennengelernt und die Annehmlichkeiten des Strandes ausgekostet hat, sucht im Essaouira-Urlaub bald nach neuen Abenteuern. Hier hätten wir ein paar Ideen.

Bootsrundfahrt machen

Vielleicht habt ihr schon beim Hafenbesuch die vorgelagerten Inseln im Atlantik entdeckt, die sich quasi unmittelbar vor der Küste befinden. Zwar dürfen sie nicht betreten werden, weil dort zwischen April und Oktober seltene Falken brüten – eine Rundfahrt mit dem Boot ist aber fast immer möglich. Ihr müsst nur vor Ort die Fischer ansprechen, die mit ihren Booten die Inseln anfahren und einen Preis ausmachen. Mit etwas Glück ist ein Blick auf die Eleonorenfalken möglich, die sonst eigentlich auf Madagaskar leben!

Einkaufen

Die erste Anlaufstelle für alle Schnäppchenjäger ist die Medina, wo vor allem entlang der Hauptstraße verschiedene Souvenirs, Schmuck und Kunsthandwerk feilgeboten werden. Charmante Läden verführen zu Spontankäufen und das ohne zu aufdringliche Verkäufer. Wer nur ein bisschen schauen möchte, ist herzlich willkommen. Typtische Verkaufsprodukte sind das in Familienbetrieben hergestellte Arganöl oder Skulpturen aus Holz.

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Einkaufen in Essaouira

Tipp: Zwar sind in Essaouira häufig Preise ausgeschildert, sie bilden jedoch nur eine mögliche Verhandlungsgrundlage. Wer Geschick beim Feilschen beweist, bekommt das Objekt der Begierde in den meisten Fällen etwas günstiger.

Festival besuchen

Das Gnaoua-Festival von Essaouira findet jährlich im Mai oder Juni statt. Wer in diesem Zeitraum vor Ort ist, wird sich sofort von der aus Westafrika stammenden Musik begeistern lassen. “Gnaoua” oder auch “Gnawa”-Musik basiert auf rhythmischen Klängen unter dem Einsatz von Instrumenten wie Lauten und Trommeln.

Das Festival erstreckt sich über mehrere Tage und sorgt dafür, dass im sonst so ruhigen Essaouira richtig Stimmung aufkommt. Außerdem gibt es Auftritte von Musikern aus ganz anderen Bereichen wie Blues und Jazz. Die Bühnen werden in der ganzen Medina und an der Küste aufgebaut, sodass ihr überall die Gelegenheit für ein musikalisches Highlight habt. Ihr könnt euch schon vor dem Urlaub eine der Eintrittskarten für das Gnaoua-Festival sichern oder ihr lauscht der Musik einfach von der Ferne aus.

Reise-Infos

Wer es gar nicht abwarten kann, seinen Urlaub in Essaouira anzutreten, sollte sich noch mit hilfreichen nötigen Reise-Infos vertraut machen. Dazu müsst ihr einfach weiterlesen.

Reisezeit & Reisedauer

Die Reisezeit für Essaouira ist großzügig bemessen und geht von März bis November. Die Temperaturen sind mild und das Regenrisiko gering. Eine Ausnahme bildet der Ramadan: Dann können tagsüber oft keine Restaurants besucht werden. Es lohnt sich also, vorab zu prüfen, wann der Fastenmonat stattfindet.

Wenn ihr das Musikfestival Gnaoua aufsuchen wollt, liegt eure Reisezeit im Mai oder Juni je nach Veranstaltungstermin. Solltet ihr zu den Reisenden gehören, die auch vor einem kühlen Bad im Meer nicht zurückschrecken, wählt ihr die warmen Sommermonate. Dann ist die Chance auf angenehmere Wassertemperaturen am größten.

Plant ihr einen Tagestrip von Marrakesch oder Agadir nach Essaouira (oder umgekehrt), solltet ihr möglichst früh aufbrechen. Einige Stunden sollten schon drin sein, wenn ihr vor Ort unterwegs seid. Deutlich entspannter ist es allerdings mit einer Übernachtung.

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Essaouira: Palmen an der Stadtmauer

Dokumente & Währung

Bei einem Aufenthalten von bis zu 90 Tagen in Marokko ist kein Visum nötig, jedoch einen gültigen Reisepass.

Die Währung ist der Marokkanische Dirham, den ihr aber nicht in Bargeldform ins Land einführen dürft. Gleich am Flughafen ist es möglich, Euros eintauschen. Wer bargeldlos bezahlen möchte, kann dies in größeren Einrichtungen wie Restaurants oder Hotels tun. Beachtet allerdings, dass meistens Gebühren anfallen.

Anreise & Fortbewegung vor Ort

Essaouira hat keinen eigenen Flughafen, dafür kann man von Deutschland aus mit einem Zwischenstopp nach Marrakesch oder Agadir gelangen. Wie ihr bereits wisst, trennen euch von dort rund drei Stunden vom finalen Ziel. Nutzt eine der praktischen Busverbindungen, um nach Essaoura zu gelangen.

Innerhalb der Medina von Essaouira bleibt der Wagen stehen – es ist eine autofreie Zone. Auch zum Strand oder Hafen ist es zu Fuß nicht weit. Wer neben Essaouira auch noch weitere Städte Marokkos erleben möchte, greift am besten zu einem Mietwagen oder den verschiedenen Überlandbussen.

Sprache & Verständigung

In Marokko sind Arabisch und die Berbersprache Tamazight Amtssprachen, doch mit etwas Französisch solltet ihr auch zurechtkommen, da viele Einheimische diese Sprache ebenfalls beherrschen.

Essen & Spezialitäten

Klassiker Minztee und Couscous stehen vorwiegend auf der Speisekarte. Aber auch frischer Fisch dominiert aufgrund der Küstenlage. Fleischgerichte, wie sie etwa aus dem Lehmgefäß Tajine stammen, werden oft mit Fisch abgewandelt.

Hotels & Unterkünfte

In Essaouira führt kaum ein Weg an den schönen, für Marokko typischen Riads vorbei. Diese traditionellen marokkanischen Gasthäuser mixen die orientalische Atmosphäre mit modernen Annehmlichkeiten und befinden sich oft in malerischen alten Gebäuden. Es gibt sie in unterschiedlichen Preisklassen, meist in einer günstigen Lage in der Medina. Von dort aus ist fast alles fußläufig erreichbar! Es gibt aber auch größere Hotels, darunter am Strand, so dass ihr es nie weit bis zum Wasser habt.

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