Insel Römö in Dänemark besuchen


Die dänische Nordseeinsel Rømø, auf Deutsch korrekt Röm, aber von vielen Menschen Römö genannt, ist der ideale Ort für einen erholsamen Urlaub mit der Familie. In der traumhaften Landschaft und in den charmanten Orten gibt es einiges zu entdecken.

Überblick

Römö ist die südlichste dänische Wattenmeerinsel, mit einer Größe von knapp 130 Quadratkilometern. Genauere Angaben sind wegen des unscharfen Grenzverlaufs zwischen Land und Meer nicht möglich. Bis zur Insel Mandø sind es sechs Kilometer und bis zur deutschen Insel Sylt drei Kilometer. Mit dem Festland ist Römö über den etwa neun Kilometer langen Rømødæmningen verbunden. Die Stadt Esbjerg ist 69 Kilometer entfernt.

Roemoe Heidelandschaft
Rømøs Heidelandschaft

An den Stränden könnt ihr euch den Wind durch die Haare wehen lassen und einen Drachen steigen lassen. Beobachtet die talentierten Surfer oder steigt selbst aufs Board! Anschließend könnt ihr mit den Kindern eine Sandburg bauen und geheimnisvolle Bunker erkunden! Bei Bootsfahrten seht ihr Robben, bevor ihr bei einer Wanderung das Wattenmeer erkundet. In einem Museum erfahrt ihr mehr über Dänemarks Geschichte.

Geschichte

Rømø wurde 1190 erstmals schriftlich erwähnt. Die Insel gehörte zur damaligen Zeit dem Sankt-Knud-Kloster in Odense. Im 2. Weltkrieg wurde Römö durch die Wehrmacht besetzt. Von dort wurde mit einem „See-Elefant“-Radargerät die deutsche Bucht überwacht. Um sich gegen britische Angriffe zu schützen, wurden Bunkeranlagen gebaut. Ein Teil kann heute besichtigt werden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte die Insel den Wandel zum beliebten Urlaubsort, bedingt durch den Bau des Rømødæmningen. Er ermöglichte es Erholungssuchenden, auf einfache Weise dem Festland für wenige Tage zu entfliehen.

Strände

Dänemark ist bekannt für herrliche Strände, an denen sich alle wohlfühlen. Zwei wahre Prachtexemplare auf Römö stellen wir euch jetzt vor, damit die Vorfreude auf den Urlaub steigt. Holt die Badesachen raus!

Bilstrand

Der Bilstrand bei Lakolk ist der berühmte Autostrand von Römö. Er ist mehrere hundert Meter breit und erscheint unendlich lang. Die Besonderheit ist, dass ihr mit dem Auto auf den Strand fahren könnt. Da der Sand fest genug ist, kommt ihr normalerweise sogar ohne Allradantrieb zurecht. Beachtet werden muss die Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde. Trotz der Euphorie bei diesem außergewöhnlichen Erlebnis solltet ihr auf die Menschen und Tiere am Strand achten. Der Motor sollte zudem nicht unnötig laufen. Ruhiger geht es bei den Dünen zu, an denen ihr immer ein lauschiges Plätzchen zum Entspannen findet. In der Nähe gibt es einen Surfstrand, an dem sich auch Stand-Up-Paddler und Drachenflieger treffen. Trotz der Beliebtheit ist dieser Strand nicht überlaufen und das perfekte Ziel für Erholung und Abenteuer.

Bilstrand
Der Bilstrand im Westen Römös

Südstrand

In der Nähe des Urlaubsorts Østerby im Süden von Röm ist der Sønderstrand, dessen südlicher Bereich Sydstrand genannt wird. Er ist ein echtes Eldorado für Strandsegler und zählt zu den beliebtesten Revieren in ganz Europa. Sonnenanbeter und Ruhesuchende fühlen sich an diesem idyllischen Ort ebenfalls wohl. In der bildschönen Kulisse mit den sanften Dünen und dem rauschenden Meer könnt ihr euch richtig erholen. Es ist der perfekte Ort für romantische Strandspaziergänge. Ein bestimmter Bereich gilt als inoffizieller FKK-Strand von Römö. Ihr könnt an den Dünen parken oder mit dem Auto auf den Strand fahren. Für etwas Abwechslung steht euch ein ausgewiesener Abschnitt für Kitebuggys und Strandsegler zur Verfügung.

Sehenswürdigkeiten

Das Besichtigen von Römö ist aufregend und abwechslungsreich. Auf dem Programm stehen eine Kirche und mehrere Bunker, die an die schicksalhafte Vergangenheit der Insel erinnern. Nach den interessanten Einblicken bekommt ihr fabelhafte Ausblicke auf den höchsten Punkten der Insel.

Bunkertour

Auf Röm gibt es zahlreiche Bunker, die historische Relikte aus dem 2. Weltkrieg darstellen. Die ersten Exemplare wurden im Jahr 1943 gebaut. Während die meisten Bunker aus Sicherheitsgründen gesperrt sind, können einige im Rahmen einer professionellen Führung von innen besichtigt werden. Von den Experten bekommt ihr das nötige Hintergrundwissen, um die geschichtsträchtige Bedeutung der Befestigungsanlage des Atlantikwalls zu verstehen.

Roemoe Bunker
Ein Bunker auf der dänischen Insel

Da der Sand auf Römö wegen seiner Feinkörnigkeit ungeeignet war, wurden die Bunker in einer Massenproduktion nach einem Regelbausystem errichtet. 1.500 Kubikmeter Stahlbeton kamen bei den zwei bis dreieinhalb Zentimeter dicken Wänden zum Einsatz. An verschiedenen Orten sind Bunker zu sehen, obwohl viele von den Dünen verdeckt sind. In der Tvismark Plantage gab es eine Luftwaffen-Nachtjäger-Leitstellung, die zur Tarnung als „Robbe“ bezeichnet wurde. In der Region wurden mehrere Stützpunkte und große Radarstationen errichtet. Die Bunkerdichte ist dort am höchsten. Weitere findet ihr im Ort Lakolk.

Aussichtspunkt: Spidsbjerg Rømø

Viele tolle Aussichtspunkte auf der Insel schenken euch einen grandiosen Ausblick auf die maritime Landschaft. Einer ist Römös Spidsbjerg, der mit seinen 19 Metern genauso hoch ist wie der Höstbjerg. Über 50 Holzstufen gelangt ihr auf die Spitze. Die Nachbardünen sind niedriger und geben den Blick auf die Umgebung mit der Kirkeby Plantage frei. Es ist ein wunderbarer Ort, um tief durchzuatmen und schöne Urlaubsfotos zu schießen.

Spidsbjerg
Der Spidsbjerg als Aussichtspunkt

Sankt Clemens Kirke

Die bezaubernde St.-Clemens-Kirche von Römö heißt auf Dänisch Sankt Clemens Kirke. Sie befindet sich im Osten der Insel und ist dem Heiligen Clemens geweiht. Er ist der Schutzpatron der Seeleute. Die ältesten Kirchenteile wurden etwa um 1250 gebaut und im Laufe der Zeit erweitert. Im Innenraum ziehen die magischen Votivschiffe alle Blicke auf sich. An dem Gotteshaus gibt es einen Friedhof, auf dem die prachtvollen Grabsteine der reichen Walfangkapitäne besichtigt werden können. Sie werden Kommandeursteine genannt.

Roemoe Kirche
Weg zur Kirche

Aktivitäten

Bei einer ausgedehnten Wanderung könnt ihr die erholsame Natur erkunden, bevor ihr euch im Nationalmuseum über die spannende Geschichte und Kultur des Landes informiert. Wer lieber auf dem Meer ist, kann vielfältigen Wassersportarten nachgehen oder eine Bootstour nach Sylt oder zu den Robben machen.

Wandern gehen

Neben Touren über die Insel bietet sich bei Niedrigwasser eine Wattwanderung an. Dabei könnt ihr das sensible Ökosystem hautnah erleben. Wenn ihr mit einem fachkundigen Führer durch das Watt geht, erfahrt ihr Wissenswertes über dieses schöne Fleckchen Erde. Inzwischen wurde der dänische Teil des Wattemeers zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Es ist der Lebensraum von zahlreichen Fischarten sowie Krebsen und Algen. Hübsche Muscheln findet ihr bei eurer Wanderung bestimmt auch. Fragt vorher den Wattführer, welche ihr mitnehmen dürft!

Eine Bootstour unternehmen

Bei einem Bootsausflug lernt ihr das Meer und die Insel Rømø von einer anderen Seite kennen. Es werden verschiedene Touren angeboten. Wie wäre es mit einer Robbensafari? Sie ist ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie. Ihr fahrt mit dem Schiff raus, um die Robben aus der Nähe zu sehen. Unterwegs werden mit Schleppnetzen kleine Fische und Seesterne gefangen. Die Robbensafaris finden meist bei Ebbe statt, weil sich die Tiere dann auf dem hohen Sand im Trockenen ausruhen.

Robben
Robben auf einer Sandbank

Ein anderer Ausflug auf dem Meer ist die Fahrt mit der Fähre, die zwischen Sylt und Römö verkehrt. Von Havneby auf Rømø geht es nach List auf Sylt. Die Überfahrt dauert etwa 40 Minuten und findet normalerweise mehrmals täglich statt. Mit viel Glück seht ihr auf den Sandbänken Robben. Die Meeresbewohner gibt es übrigens auch aus Plüsch oder als Schlüsselanhänger. Sie sind beliebte Souvenirs aus Dänemark.

Wassersport ausüben

Auf Röm findet jeder den passenden Verleih für seine Wassersportaktivitäten. Ihr könnt euch die Ausrüstung einfach für ein paar Tage ausleihen oder eure eigene mitbringen, wenn ihr im Urlaub in Dänemark aufs Wasser wollt. Schwimmer und Wellenreiter fühlen sich genauso wohl wie Windsurfer und Kiter. Es gibt ausgewiesene Bereiche, in denen die jeweiligen Wassersportarten erlaubt sind. Am besten sind die Windrichtungen Süd-West und Nord-West, weil auf Römö dann Side-Onshore-Bedingungen vorherrschen. Dank der vorgelagerten Sandbänke ist das Meer in Strandnähe ruhig und für Anfänger geeignet. Weiter draußen warten steile Rampen auf Profis, die Adrenalinkicks lieben und den Zuschauern am Strand ihre Kunststücke zeigen möchten. Rømø ist also der perfekte Urlaubsort für Surfer.

Ein Fahrrad leihen

Wenn ihr eine Radtour über die Insel machen möchtet, könnt ihr einen Verleih für Fahrräder aufsuchen. Auf Römö befinden sich viele der Panorama-Routen von Dänemark. Sie tragen den Namen „Der Kapitän und der Wal“ und sind rund 29 Kilometer lang. Es gibt weitere schöne Wege, auf denen auch Kinder gut fahren können. Hervorragend ausgebaut sind vor allem die Radwege, die von Norden nach Süden und von Havneby zum Sönderstrand verlaufen. Da der Verkehr auf den meisten anderen Straßen überschaubar ist, könnt ihr beruhigt fahren. Aufpassen solltet ihr an der stärker befahrenen Strecke vom Damm nach Lakolk. Eine kleine Herausforderung sind die Hügel im Norden.

Roemoe Fahrradtour
Mit dem Rad über die Insel

Nationalmuseets Kommandørgård

Eine Augenweide ist der reetgedeckte Kommandeurshof, der zu den reichen Erbhöfen der Insel gehört. Der Wohlstand ist an den bemalten Decken und den blau-weißen Fliesen zu sehen. Das Mobiliar ist vornehm. Der Hof war lange Zeit das Zuhause des Amtsvorstehers. Heute ist es einer der Standorte des Dänischen Nationalmuseums von Kopenhagen, das die Kulturgeschichte Dänemarks präsentiert. Sie beginnt mit der Urgeschichte und der Wikingerzeit und reicht über das Mittelalter und die Renaissance bis in die Neuzeit. Weitere Museumsstandorte sind über das ganze Land verteilt. Zum Kommandeurshof gehört eine Scheune, in der eine Dauerausstellung über den Walfang zum Besten gegeben wird. Sie beinhaltet ein spektakuläres Pottwalskelett. Für einen Besuch solltet ihr euch vorab informieren, da die Öffnungszeiten je nach Jahreszeit variieren können.

Reise-Infos

Unser nördliches Nachbarland ist vielen deutschen Urlaubern sehr vertraut. Für alle anderen haben wir die wichtigsten Infos für die Reiseplanung zusammengestellt. Lest sie euch in Ruhe durch und bucht noch heute eure Reise nach Dänemark!

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Einen Sommerurlaub wie im Bilderbuch könnt ihr im Juli und August auf Rømø verbringen. Die Temperaturen sind angenehm und es gibt kaum Regen. Das Wasser lädt mit rund 19 Grad Celsius zum Baden ein. Im Juli erlebt ihr die mit 20 Grad Celsius höchste Durchschnittstemperatur, während es im Januar und Februar meist am kältesten ist. Für Wanderungen bieten das Frühjahr und der Herbst beste Voraussetzungen.

Römö ist super geeignet für einen zwei- oder dreiwöchigen Erholungsurlaub. Dann könnt ihr euch in aller Ruhe an den Stränden entspannen und die Gastfreundschaft der Dänen genießen. Wer nur eine Woche oder ein paar Tage Zeit hat, sollte sich die dänische Insel trotzdem nicht entgehen lassen. Ein Abstecher dorthin lohnt sich immer.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Der geografisch nächste Flughafen ist in Westerland auf Sylt. Von dort könnt ihr mit dem Taxi oder Bus nach List fahren und mit der Fähre nach Rømø übersetzen. In der dänischen Stadt Esbjerg gibt es einen Flughafen, der allerdings vor allem für Inlandsflüge gedacht ist. Eine andere Möglichkeit ist die Anreise über den Flughafen im 95 Kilometer entfernten Billund. Ihr könnt auch in der Hansestadt Hamburg landen und mit dem Zug weiterfahren. Wer lieber mit dem Auto anreisen möchte, kann vom dänischen Festland über den neun Kilometer langen Rømødæmningen fahren.

Die dänische Insel Rømø ist durch die Buslinie 285 mit dem öffentlichen Nahverkehrsnetz Sønderjylland verbunden. Der nächste Bahnhof befindet sich in Skærbæk an der Marschbahn. Von dort fahren Regionalzüge in Richtung Norden und Süden. Die Insel Sylt erreicht ihr mit einer 40-minütigen Fährfahrt.

Roemoe Damm
Der Rømødæmningen

Essen und Spezialitäten

Auf Römö könnt ihr nach Herzenslust schlemmen. Dänische Gerichte sind geschmackvoll und abwechslungsreich. Den Klassiker Smørrebrød könnt ihr euch schon zum Frühstück gönnen. Er wird mit Butter bestrichen und mit Salat und Wurst oder Käse belegt. Wer mehr Hunger hat, kann das dunkle Roggenbrot Stjerneskud nehmen. Es wird mit Fisch, Garnelen oder Kaviar serviert.

Als Imbiss zwischendurch eignen sich die dänischen Hotdogs Pølsevogns. Die Würstchen werden dafür gegrillt. Dazu gibt es natürlich Ketchup und Mayo sowie geröstete Zwiebeln und saure Gurken. Was daran typisch dänisch ist? Die Würstchen sind länger als das Brötchen.

Das Nationalgericht des Landes ist Stegt flæsk. Dabei handelt es sich um gebratenes Schweinefleisch, das mit Kartoffeln und einer feinen Petersiliensoße gegessen wird. Naschkatzen sollten Wienerbrød aus süßem Blätterteig probieren. Nach einem aufregenden Tag auf Rømø könnt ihr mit einem dänischen Bier aus einer der Privatbrauereien auf den Urlaub anstoßen.

Hotels und Unterkünfte

Dänemark ist der Inbegriff von „Hygge“. Die damit zum Ausdruck gebrachte Gemütlichkeit werdet ihr in den Unterkünften auf Römö selbst erleben. Wenn ihr in den Genuss der Gastfreundschaft der Dänen kommen möchtet, könnt ihr eine kleine Pension oder ein inhabergeführtes Hotel nehmen. Urlaubsfeeling pur bekommt ihr in einem Hotel mit Blick auf das Meer. Für jedes Budget gibt es die passende Unterkunft. Bucht jetzt euren Traumurlaub auf der dänischen Insel Römö!

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1 Kommentar zum Thema
  1. Karl Heinz Schmidt

    Es finden in Romö viele Veranstaltungen statt, wie z.B. das Drachenfest.
    Bitte, bitte diese mit Datum in die Broschüre aufnehmen …. ganz wichtig!
    Danke
    Heinz Schmidt