Julische Alpen: Tipps für den Urlaub


Das Ziel Julische Alpen begeistert im Urlaub mit hohen Gipfeln, tiefen Tälern und malerischen Landschaften. Entdeckt bei eurer nächsten Reise nach Slowenien die vielseitigen Möglichkeiten, die diese Landschaft im Nordwesten des Landes zu bieten hat!

Überblick

Gipfelstürmer aufgepasst: Gleich mehrere über 2.000 Meter hohe Berge erwarten euch in den Julischen Alpen. Sie gelten nicht umsonst als das Traumziel für Naturfreunde in Slowenien. Ob beim Wandern, Raften, Canyoning, Skifahren oder Snowboarden: Ihr könnt das ganze Jahr über die Schönheiten der Kulisse genießen. Dazu gesellen sich hübsche Städte und Dörfer mit slowenischen Traditionen, in denen ihr in familiärer Atmosphäre entspannte Tage verbringen könnt.

Bergsee in den Julischen Alpen
Julische Alpen: Wasserspiegelung in einem See

Die Julischen Alpen erstrecken sich auf rund 4.400 Quadratkilometern in Slowenien und Italien, an der Grenze zu Österreich. Der Großteil befindet sich in Slowenien und beherbergt den Triglav Nationalpark. Die Flora und Fauna sind vielseitig. Mehr als 7.000 Tierarten können euch bei Streifzügen durch die bewaldeten Hügel begegnen, dazu blühen verschiedene Pflanzenarten im ebenfalls vierstelligen Bereich. Trotz der beeindruckenden Ausdehnung und Popularität ist das Urlaubsziel Julische Alpen nicht zu überlaufen und lässt genügend Raum, um dem Alltagsstress zu entkommen. Besonders, wer sich für eine Reise abseits der Ferienzeiten entscheidet, wird in der idyllischen Kulisse jenseits des Trubels auf seine Kosten kommen.

Gipfel

Zwölf jeweils über 2.000 Meter hohe Gipfel prägen unter anderem das Panorama und bilden einen scharfen Kontrast zu den tiefen, grünen und von Bächen und Seen durchzogenen Tälern. Wir zeigen, welche sich besonders für Ausflüge und Wanderungen lohnen!

Triglav

Der 2.864 Meter hohe Triglav ist nicht nur der namensgebende Berg des Nationalparks, sondern auch gleichzeitig der höchste in Slowenien. Er gilt als Wahrzeichen des Staates und wird dem aufmerksamen Beobachter bereits auf der Landesflagge begegnet sein: Es ist der Berg im Wappen oben links. Jeder “echte” Slowene soll der Tradition entsprechend mindestens einmal auf dem Triglav gewesen sein! Als Reisende in der Region habt ihr die Chance, den Gipfel, der erstmals im 18. Jahrhundert bezwungen wurde, zu besteigen. Natürlich sollte die Herausforderung trotz der vielen vorhandenen Wanderwege nicht unterschätzt werden. Egal, ob ihr aus dem Vrata-Tal oder dem Trenta-Tal Kurs auf den Triglav nehmt, genügend Proviant gehört wie festes Schuhwerk zur Ausstattung.

Tipp: Der Aljaž-Turm markiert seit dem späten 19. Jahrhundert das Wahrzeichen der Spitze des Triglavs und wurde im Jahr 1999 zum Kulturdenkmal deklariert. Selbstverständlich darf ein Foto des Turms nicht fehlen, wenn ihr ihn erreicht habt!

Montasch

Der Montasch rangiert mit 2.754 Metern Höhe auf Platz zwei hinter dem Triglav, wenn es um die höchsten Berge der Julischen Alpen geht. Er soll schon viele Besucher – zumindest von italienischer Seite aus blickend – an das Matterhorn erinnert haben. Er verfügt mittlerweile über drei Klettersteige, die ihn für Mutige zugänglich machen.

Montasch
Den Montasch besteigen

Škrlatica

Einer der am schwierigsten erreichbaren Berggipfel der Julischen Alpen soll die Škrlatica mit 2.740 Metern Höhe sein. Zwar ist sie niedriger als der Triglav und der Montasch, dafür aber auch anspruchsvoller in der Besteigung. Es ist sehr viel Kondition erforderlich, wenn ihr die “Frau des Triglav”, wie der Gipfel auch liebevoll genannt wird, bezwingen wollt. Erstmals gelang dies im Jahr 1880. Wer den heute bevorzugten Klettersteig nutzt, sollte schwindelfrei sein, wird aber mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt!

Mangart

Der 2.679 Meter hohe Mangart muss sich vor seinen höheren Nachbarn nicht verstecken, denn die Aussicht von ihm gilt als besonders malerisch. Von diesem Berg aus kommt der Triglav gut zur Geltung. Auch hier muss ein anspruchsvoller Klettersteig oder wahlweise ein Wanderweg, der sich für fortgeschrittene Wanderer eignet, bewältigt werden. Ihr solltet vorher sicher sein, dass eure Kondition für das Abenteuer ausreicht.

Sehenswürdigkeiten

Der Großteil der Sehenswürdigkeiten in den Julischen Alpen wird von der Natur geprägt. Dazu gesellen sich idyllische Ortschaften mit ihren kulturellen Highlights.

Triglav Nationalpark

Rund um den Triglav begeistert der gleichnamige Nationalpark auf mehr als 830 Quadratkilometern Fläche. Er ist der einzige seiner Art in Slowenien und einer der ältesten in ganz Europa. Die Landschaft verfügt über hohe Berggipfel, saftig grüne Alpenwiesen, dichte Wälder sowie malerische Flüsse und Seen in den Tälern. Mit über 7.000 einheimischen Tierarten – darunter Steinadler, Luchse, Braunbären und Gämse – sowie mehr als 1.600 Pflanzenarten verwundert es nicht, dass die UNESCO den Nationalpark auf die Liste der Biosphärenreservate aufgenommen hat. Tierbeobachter und Naturfotografen können sicherlich ebenso viele Stunden im Nationalpark verbringen wie Romantiker, Spaziergänger und Wanderer. Erlebt neben den Gipfeltouren Schönheiten wie den See von Bohinj und vergesst die Hektik des Alltags zu Hause!

Soča-Tal

Das Soča-Tal bietet einen Mix aus Natur, Kultur und Festivals. Anlaufziele für Naturfreunde sind die Große und die Kleine Soča-Schlucht mit dem smaragdgrünen, mystisch schimmernden Fluss. Canyoning, Wildwasserfahren oder sogar eine Erfrischung beim Baden im kühlen Nass sind hier je nach Jahreszeit möglich. Kulturliebhaber können auf den Spuren des Friedens nach dem Ersten Weltkrieg wandeln. Ein entsprechender Themenweg entführt euch in die Vergangenheit. Festivals finden ebenfalls in der traumhaften Kulisse statt. Allgemein gilt das Soča-Tal als einer der malerischsten Orte in ganz Slowenien.

Soca-Tal
Die smaragdgrüne Soča

Bovec

Im Soča-Tal erstreckt sich auch die Region Bovec mit weiteren Naturschauspielen. Sehenswert sind unter anderem der über 140 Meter hohe Boka-Wasserfall und der etwa zwölf Meter hohe, aber nicht weniger spektakuläre Virje-Wasserfall. Im gleichnamigen Dorf Bovec könnt ihr zudem aufregende Abenteuer mit der Seilrutsche erleben oder Touren buchen, die euch durch den quasi vor der Tür liegenden Triglav Nationalpark führen. Selbstredend ist auch die Aussicht auf die Berglandschaft ein nachvollziehbarer Grund für einen Besuch im Dorf, in dem ihr bei Bedarf übernachten oder die landestypischen Spezialitäten kosten könnt. Bovec könnte euer Tor zur Bergwelt sein!

Radovljica

Radovljica ist eine mittelalterliche Stadt in der Nähe der Julischen Alpen, die vorwiegend Naschkatzen anziehen dürfte. Denn sie gilt mit dem jährlichen Schokoladen-Festival im April als “süße Stadt”. Auch die Imkereitradition ist ausgeprägt, sodass honigsüße Speisen die Naschereivielfalt ergänzen. Daneben hat Radovljica aber auch mit seiner Altstadt und den Bauten, die teilweise aus dem 16. Jahrhundert stammen, für Kulturreisende viele pittoreske Überraschungen auf Lager. Museen runden die Annehmlichkeiten als Kontrast zum Naturabenteuer ab. Mit traumhaften Aussichten auf die Berge sind diese aber trotzdem nie weit entfernt!

Aktivitäten

Viele Möglichkeiten der Beschäftigung haben wir bereits erwähnt, nun möchten wir uns den Aktivitäten etwas genauer widmen. Wo lässt es sich bevorzugt Wandern, Snowboarden oder Wildwasserfahren?

Wandern

Spaziergänger und Wanderer lieben in den Julischen Alpen die abwechslungsreichen Wege für jeden Fitnessgrad. Es wäre unmöglich, alle aufzuzählen, daher beschränken wir uns auf vier Tipps. Der erste richtet sich an Anfänger oder Urlauber, die einen Kurzausflug bevorzugen, und führt durch die sogenannte Tolmin-Klamm im Nationalpark Triglav. Er bedingt eine leichte Kondition, überwältigt circa 200 Höhenmeter und dauert mit zwei Kilometern Länge rund eine bis zwei Stunden. Auf dem Soča-Weg zwischen Bovec und der Soča-Quelle solltet ihr ebenfalls nicht zu sehr ins Schwitzen geraten.

Wandern in den Julischen Alpen
Die Julischen Alpen eignen sich gut zum Wandern

Mittelschwer ist der circa acht Kilometer lange Rundweg zum Rudnica-Gipfel, der knapp vier Stunden Zeit kostet und bis zu 420 Höhenmeter überwindet. Für mehrtägige und ambitionierte Wanderungen sollte der Juliana-Trail aufgesucht werden. Er lässt sich in rund 16 Tagesetappen aufteilen und umfasst insgesamt fast 270 Kilometer. Dabei belohnt er mit unzähligen Ausblicken auf Panoramen, die für die Julischen Alpen typisch sind.

Schneeschuhwanderung starten

Wer im Winter nach Slowenien reist, tauscht die Wander- einfach gegen Schneeschuhe und entscheidet sich für eine der beliebten Winterrouten. So könnte die Tour etwa am Parkplatz der Planica-Sprungschanzen beginnen und zu einer Berghütte führen, die in nicht allzu großer Höhe liegt. 6,5 Kilometer müsst ihr für diesen Weg einplanen. Längere Tagesausflüge führen hingegen zum Beispiel zur Alm Božac. Ausdauernd, aber nicht allzu fordernd, ist der 21 Kilometer lange Bergweg mit herrlichen Ausblicken über das Umland.

Skifahren

In den Julischen Alpen finden sich selbstverständlich auch Skigebiete, die euch sofort die Skier oder das Snowboard auspacken lassen. Stark frequentiert ist das schneereiche Skigebiet Vogel-Bohinj mit ganzen 22 Kilometer Pisten, die bequem über Lifte erreichbar sind. Eine Talabfahrt zum Bohinj-See ist besonders interessant, denn sie bewältigt mehr als 1.200 Höhenmeter. Auch im Skigebiet Stari Vrh könnt ihr euch ausprobieren. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade der Pisten lassen sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene ihren Spaß haben. Sessel- und mehrere Schlepplifte verbinden das Skigebiet mit dem Umland der Julischen Alpen.

Skifahren auf dem Berg Vogel
Mit dem Skilift auf den Berg Vogel hinauf

Fallschirmspringen und Gleitschirmfliegen

Wer die Gegend von oben betrachten möchte, hat dazu nicht nur im Sessellift die Gelegenheit. Denn auch Fallschirmspringen und Gleitschirmfliegen werden beispielsweise von Berggipfeln wie dem Mangart angeboten. Pro Flugabenteuer sollte man mit Vor- und Nachbereitung mehrere Stunden einkalkulieren, während das reine Fliegen mit Gleitschirm selten eine Dauer von einer halben Stunde übersteigt.

Auf dem Wasser austoben

Das Soča-Tal zieht weitere Entdecker an – diesmal auf dem Wasser! Bei einer Fahrt mit dem Kajak erkundet ihr den Fluss auf ruhige und entspannte, beim Rafting auf abenteuerliche und rasante Weise. Ihr habt die Wahl, ob ihr es gemütlich angehen oder den puren Nervenkitzel verspüren wollt. In den Sommermonaten dürfte es keine Probleme geben, eine entsprechende Tour zu organisieren und somit noch eine weitere Perspektive der Julischen Alpen zu erleben!

Reise-Infos

Der Slowenien-Urlaub mit der Zielregion Julische Alpen ist mittlerweile fest geplant? Dann lest noch kurz ein wenig weiter und erfahrt alles Wissenswerte zur passenden Reisezeit, Reisevorbereitung und allem weiteren Wichtigen!

Reisezeit

Je nach Urlaubswunsch empfehlen wir unterschiedliche Reisezeiten. Wanderungen und Kletterabenteuer sind im Frühjahr, Sommer und Herbst am schönsten, während Ski- und Snowboardfahrer zwischen Dezember und März anreisen sollten. Die Winter sind kalt, die Sommer mäßig warm. Besichtigungstouren in den umliegenden Dörfern sind ganzjährig möglich, Wildwasser- und Kajakfahrten sollten in den Sommer gelegt werden.

Reisevorbereitung & Anreise

Ihr könnt in Slowenien bequem mit dem Personalausweis oder Reisepass einreisen und mit dem Euro bezahlen. Demzufolge ist weder eine aufwändige Dokumentenbeschaffung noch der Geldwechsel vor dem Urlaub nötig.

Von den Julischen Alpen trennen euch nur rund 2,5 Autostunden ab Ljubljana, der slowenischen Hauptstadt. Diese wird wiederum nonstop von einigen deutschen Städten aus, etwa Frankfurt am Main oder München, angeflogen. Nach nur etwa einer Stunde Flugzeit seid ihr in der Regel da und könnt mit dem Mietwagen weiterfahren.

Fortbewegung vor Ort

Während der Sommermonate bringen euch viele Shuttlebusse zu den Julischen Alpen. Diese starten etwa im Juli und August im Luftkurort Bled und ermöglichen zudem den kostenlosen Fahrradtransport.

Ein Fahrrad ist sinnvoll, um Panoramen wie das Soča-Tal autofrei zu erkunden. Durch die Steigungen bieten sich auch Elektrofahrräder an, die ihr in der Regel in den Ortschaften leihen könnt. Für ambitionierte Urlauber stehen Mountainbikes zur Verfügung.

Tipp: Mit dem Mietwagen bleibt ihr allgemein flexibel in Slowenien. Beachtet aber, dass für einige Routen Mautgebühren anfallen und die Julischen Alpen teils sehr enge Straßen haben.

Outdoor-Sicherheit

Wer sich für eine Klettertour oder Wanderung zum Berggipfel entscheidet, sollte das Wetter prüfen und mit eventuellen Umschwüngen rechnen. Die nötige Ausrüstung ist so unerlässlich wie die Gewissheit darüber, dass der gewünschte Weg mit der eigenen Kondition zu schaffen ist. Im Zweifelsfall greift ihr lieber auf geführte und gemäßigte Touren zurück, um den Urlaub sorgenfrei genießen zu können.

Sprache & Verständigung

In Slowenien wird logischerweise Slowenisch gesprochen, doch viele Einheimische lernen bereits in der Schule Italienisch. Euch fehlen beide Sprachkenntnisse? Dann versucht doch mal euer Glück auf Deutsch – oft ist dies ebenfalls verbreitet in der Urlaubsregion Julische Alpen. Ihr werdet so oder so einen Weg finden, euch verständlich zu machen, denn die Einheimischen gelten als sehr gastfreundlich und helfen euch sicherlich, wo sie können.

Essen & Spezialitäten

Das slowenische Nationalgericht Heidensterz ist gerade in der ländlichen Bergregion der Julischen Alpen verbreitet, denn es stärkt wunderbar vor oder nach den anstrengenden Wanderungen. Es handelt sich um ein Gericht aus Buchweizenmehl, das üblicherweise als Eintopf serviert und mit Wurst gereicht wird.

Heidensterz
Typisch für die Region: Heidensterz

Hotels & Unterkünfte

In den umliegenden Dörfern und Ortschaften finden sich Hotels und Unterkünfte verschiedener Art. Urige Pensionen dominieren ebenso wie gemütliche familiengeführte Hotels. Dazu kommen vereinzelte Luxusunterkünfte und auch moderne Hotelketten – oft mit Blick auf die Gipfel. Wer tief in die Bergwelt eintauchen möchte, wählt eine Übernachtung in authentischen Berghütten oder Bauernhöfen in hügeliger Kulisse.

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