La Rochelle in Frankreich

Eindrucksvolle Hafentürme, malerische Strände und eine nostalgische Altstadt fügen sich in La Rochelle zu einem stimmigen Stadtbild zusammen. Schlendert an der Atlantikküste entlang, probiert köstliche Austern und lasst entspannt die Seele baumeln!

An der französischen Atlantikküste präsentiert sich zwischen Nantes und Bordeaux die wunderschöne, aber eher unbekannte Stadt La Rochelle. Gut informierte Reisende bringen sie oft mit Filmfestivals, Ausflügen rund ums Wasser oder auch mit den Hafentürmen in Verbindung. Die historische Altstadt und die Museen in besonderen Kulissen wie einem alten Bunker ziehen Kulturreisende und geschichtlich interessierte Urlauber an. Bei Familien mit Kindern punkten der Stadtpark und das Aquarium, zudem freuen sie sich ebenso wie Surfer, Segler und Wasserratten sicherlich über die drei hauseigenen Strände. La Rochelle bietet einen perfekten Mix aus fast allem, das Frankreich ausmacht.

Den Anfang der Highlights in La Rochelle machen die Strände, die sich teilweise nur fußläufig vom Stadtzentrum entfernt befinden. Vielleicht möchtet ihr den Urlaub mit reichlich Entspannung am Meer beginnen? Dann wählt eine der folgenden Optionen, um dort euer Badetuch auszubreiten!

Ein kurzer Fußweg trennt euch vom Zentrum La Rochelles von diesem mit Sand ausgestatteten Strand, der familientauglich und gemütlich ist. Er verfügt über Ausblicke quer über den Alten Hafen – einen begehrten Sightseeing-Spot, den ihr später noch näher kennenlernen werdet. Für die Stärkung zwischendurch ist dank einer Snackbar auch gesorgt. Ein behindertengerechter Zugang ist mittels einer Rampe möglich.

Auch dieser Stadtstrand kann von Personen mit körperlicher Behinderung bequem aufgesucht werden. Er ist der größte seiner Art in der Region um La Rochelle und bietet reichlich Platz für verschiedene Urlaubstypen. Familien mit Kindern mögen die Kulisse aus weichem Sand und Meer, Aktive kosten die Wassersportmöglichkeiten wie Stand-Up-Paddling oder Fahrten mit dem Segelboot aus. Diese können gleich hier an der Plage des Minimes beginnen. Auch ein Spaziergang wird wunderbar ausgedehnt, wenn ihr ihn am Strand beginnt und im Stadtpark fortführt, den wir später genauer vorstellen.

Zu diesem Strand ist eine längere Anreise erforderlich, der einen dafür aber auch mit seinem Naturpanorama belohnt. Denn die Plage de Chef de Baie gehört zu einem gleichnamigen Naturgebiet. Fotografen und Tierbeobachter werden sich hier ebenso wohlfühlen wie Ruhesuchende, Individualisten oder Romantiker auf der Suche nach einem Ort, an dem sie ungestört spazieren gehen können. Zu den Annehmlichkeiten gehören unter anderem eine große Liegewiese und die Aussicht auf das Umland samt historischer Gebäude.

Sightseeing in La Rochelle führt vorwiegend zu zwei Zielen: in die Altstadt und zum Hafen. Was es dort und im Umland zu entdecken gibt, lest ihr nachfolgend!

Das historische Zentrum von La Rochelle liegt in der Altstadt. Diese bietet aufgrund der von Arkaden gesäumten Straßen ein ganz außergewöhnliches Bild. Gelegenheiten für Fotostopps finden sich ebenso wie Optionen für kleine Shoppingtouren in den inhabergeführten Läden. Die alten Häuser aus den Zeiten der Renaissance komplettieren das Szenario. Manchmal kann ein spontaner Bummel allein durch eine Stadt schön sein, um ein neues Reiseziel zu erkunden. Aber: Die meisten Infos erhaltet ihr bei einer geführten Tour durch La Rochelles Altstadt. Ihr könnt diese in der Regel vor Ort buchen.

Eines der sehenswerten Gebäude der Altstadt von La Rochelle ist die Kathedrale Saint Louis. Zwar wirkt sie von außen etwas schlicht, beeindruckt aber im Inneren umso mehr mit ihren aufwändigen Gemälden und Glasmalereien, die zum Teil geschätzt aus dem 17. bis 18. und teilweise aus dem 19. Jahrhundert stammen. Wenn eure Französischkenntnisse es ermöglichen, erzählt euch eine Tafel in der Kirche einiges über La Rochelle und seine Vergangenheit.

In der Altstadt lohnt weiterhin eine Stippvisite des Rathauses aus dem 17. Jahrhundert. Der heutige Bau ersetzt ein Gebäude aus dem 13. bis 14. Jahrhundert. Seine Fassade hat gotische Elemente und verfügt über zahlreiche Skulpturen, die bei einem Spaziergang in der Nähe unweigerlich ins Auge fallen. Das Rathaus wurde im 19. Jahrhundert etwas umgebaut, was seiner Schönheit aber keinen Abbruch tut.

Der Alte Hafen von La Rochelle gehört zu den beliebtesten Must-sees der Stadt. Er wird von drei Türmen „bewacht“ und erstrahlt vorwiegend in der abendlichen Beleuchtung in einem romantischen Licht. Doch auch zum Sonnenaufgang hat er ein eindrucksvolles Flair. Schlendert an den Kais entlang, besucht den kunsthandwerklichen Markt oder lasst euch von einem der Straßenkünstler porträtieren, um ein außergewöhnliches Souvenir zu haben. Der Alte Hafen soll bereits viele Künstler zu ihren Werken inspiriert haben. Schon nach einem kurzen Besuch wisst ihr sicher, warum! Einmal am Alten Hafen angekommen, solltet ihr die typische Spezialität der Region, die Austern, nicht verpassen. Hier bekommt ihr sie ganz frisch serviert!

Die drei Türme am Hafen könnten als kleine Museen bezeichnet werden, denn alle drei Denkmäler dürft ihr auf Wunsch besichtigen. Sie erinnern auf den ersten Blick an die imposanten Festungen, die Städte am Meer vor Eindringlingen schützen sollten. Und genau diese Rolle kam auch dem größten Turm St. Nicolas zu. Der Kettenturm markiert hingegen den ehemaligen Zugang zum Hafen, der früher mit dem St. Nicolas verbunden war. Als Gefängnis und Leuchtturm fungierte indes der Laternenturm, der das Turmtrio komplettiert. Besonders als Fotomotiv machen sich alle drei Türme gut.

Auf etwa zwei Kilometern Länge erstreckt sich der Stadtpark Charruyer von La Rochelle. Zur Landschaft des im 19. Jahrhundert angelegten Parks gehören beruhigend plätschernde Bäche, ein Tierpark mit Eseln, Rehen, Gänsen und Schwänen sowie schattenspendende Bäume. Über einen Fuß- und Radweg durchquert ihr den Park entspannt. Familien mit Kindern sollten neben dem Tierpark auch den Kinderspielplatz besuchen.

Im alten Fischerviertel St. Nicolas herrscht ein künstlerisch anmutendes Ambiente. Es ist ein Bohème-Viertel voller Kunstgalerien und Second-Hand-Geschäften geworden, das unter den Sehenswürdigkeiten von La Rochelle eher zu den Geheimtipps zählt. Die Fußgängerzone ist vergleichsweise ruhig und lädt zu einem Bummel ohne Stress ein. Außerdem verführt der zentrale, von Bäumen gerahmte Platz dazu, eine kleine Pause zu machen und die müden Füße auszuruhen.

Wer mehr Zeit für Sightseeing hat, kann sich auch im Umland von La Rochelle umsehen. Ein mögliches Highlight ist das Schloss Saint Jean d’Angle. Von La Rochelle aus trennt euch gerade mal eine knappe Autostunde von dem Favoritenziel für Familien mit Kindern. Vor Ort dürft ihr euch passend zur Vergangenheit als Ritter oder Burgfräulein verkleiden und ganz in die Zeit des Mittelalters eintauchen. Der Bau des Schlosses begann bereits im 12. Jahrhundert. Als Beschützerin der Burg gilt eine Fee, die ihr während eures Aufenthaltes mit wachsamen Augen und ein bisschen Glück auf dem Gelände entdecken könnt.

Nach Strand und Sightseeing ist in La Rochelle noch lange nicht Schluss mit Beschäftigung. Die folgenden Tipps helfen euch dabei, während eurer Zeit in der Stadt an der Küste noch mehr zu erleben!

Vielleicht hält es euch nicht allzu lange auf den Handtüchern am Strand, sondern ihr wollt euch lieber in die Fluten stürzen. Rund um La Rochelle könnt ihr nicht nur schwimmen, sondern auch tauchen oder surfen. Es liegt an euch, wie hoch der Nervenkitzel am und im Wasser sein soll! Für Anfänger existiert eine Surfschule, während Fortgeschrittene und Profis einfach die meist optimalen Ausgangsbedingungen für den Sport am Meer ausnutzen können. Die frische Brise bietet genau die Abkühlung, die nach einem kräftigen Sonnenbad gewünscht wird. Auch Fahrten mit dem Jetski, Segelboot, Speedboot oder Katamaran sind denkbar. Zudem laden kleinere Kreuzfahrten zu umliegenden Inseln die ruhigeren Urlauber zur Auszeit auf dem Wasser ein. Genießt die Aussichten auf La Rochelle und den Alten Hafen!

Die Museen von La Rochelle bedienen thematisch wirklich fast jeden Bereich. Neben klassischen Kunst- und Naturkundemuseen gibt es einen alten Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, der mit authentischen Gewehren, nachgestellten Kriegsszenen und anderen Exponaten in die dunkle Vergangenheit des Krieges entführt. Er gilt als besonders gut erhalten und ist seit einiger Zeit für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Musée des Automates erwarten die Besucher hingegen automatisierte Puppen und Figuren, die teilweise aus dem 16. Jahrhundert stammen. Die rund 300 Ausstellungsstücke auf mehr als 1.800 Quadratmetern Fläche sind ständig in Bewegung. Toll für Junggebliebene und Kinder!

Nautische Themen werden unterdessen durch das Schifffahrtsmuseum im Hafen bedient. Es gibt Schiffsmodelle zu besichtigen, die vom Segelboot bis hin zum Schlepper reichen. Die Geschichte von La Rochelle in Bezug auf die Seefahrt ist ab dem 2. Jahrhundert nachzuvollziehen. Ein Blick unter die Wasseroberfläche wird im Aquarium von La Rochelle gewährt. Hier trefft ihr auf rund 12.000 Tierarten des Atlantiks, aus der Karibik und dem Mittelmeer. Seit 1988 zählt das Aquarium zu den Top-Destinationen in der ganzen Stadt, nicht nur für die Jüngsten. Seid ihr mutig genug, einen Blick in das Hai-Aquarium zu werfen?

Wer noch nicht genug in der Altstadt und am Alten Hafen gebummelt hat, sollte Les Halles de La Rochelle anvisieren. Dabei handelt es sich um einen zentralen Markt rund um die hiesigen Spezialitäten, der sich jeden Morgen abspielt. Die historische Markthalle stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert und ist an sich schon einen Besuch wert. Ebenso erwarten euch viele Möglichkeiten zum Bummeln im Viertel St. Nicolas – auf dem Place de la Motte Rouge findet regelmäßig ein Flohmarkt statt.

La Rochelle ist bekannt für die ausgelassenen Festivals und Feierlichkeiten, die sich fast über das gesamte Jahr erstrecken. Wer Lust auf Events hat, reist zum Beispiel im Sommer zu den Internationalen Filmfestspielen an oder kommt passend zum Francofolies Musikfestival. Oder er wählt den Herbst, wenn das FIFAV (Internationales Festival des Abenteuerfilms und -buchs) alles in ein besonders kulturelles Licht taucht. Abseits dieser Festivals und konkreten Partyanlässe werdet ihr sicher aber auch tolle Abende mit den Einheimischen verbringen. Touristen werden von ihnen mit offenen Armen empfangen und ins abwechslungsreiche abendliche Treiben mit einbezogen.

Wenn in La Rochelle alles ausgeschöpft wurde, geht es an die Ausflugsziele im Umland. Da hätten wir einen besonderen Tipp: Etwa zwei Stunden Autofahrt führen euch nach Bordeaux, der Hauptstadt des Weines. Alles steht hier im Zeichen des berühmten Getränks – vom Weinmuseum bis hin zum Urban Wine Trail, einer thematisch dem Wein zugeordneten Sightseeing-Route. Abseits der Weinanbaugebiete könnt ihr in der UNESCO-Altstadt weitere imposante Kirchen und Kathedralen besichtigen.

Ein weiterer Tipp für ein tolles Tagesziel ist das wie La Rochelle maritim geprägte Nantes, das gekonnt Tradition und Moderne verbindet. Es ist ein ehemaliges Industriezentrum Frankreichs, besticht heute aber mit einem urbanen und gemütlichen Flair. Nutzt auch hier die Gelegenheit für Einkaufsbummel in den Boutiquen der verwinkelten Gassen oder in der nostalgischen Einkaufspassage Pommerraye. Nach Nantes sind es erneut etwa zwei Stunden mit dem Auto.

Wer sich jetzt in La Rochelle und die Umgebung verliebt hat, bekommt wie immer abschließend unsere Reise-Infos. So könnt ihr ganz einfach mit der Planung von eurem Urlaub an der Französischen Atlantikküste beginnen!

Zwischen Mai und Oktober wird eine Reise nach La Rochelle besonders empfohlen. Dann sind die Temperaturen angenehm für einen Stadtbummel und es gibt vergleichsweise wenig Regenrisiko. Zum Baden solltet ihr zwischen Juli und August anreisen. Bedenkt jedoch, dass der Atlantik das ganze Jahr über eine eher kühle Wassertemperatur aufweist.

Mit einem Zwischenstopp in Paris oder Lyon erreicht ihr den hauseigenen Flughafen von La Rochelle, der nur etwa fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ist. Diese Distanz überbrücken Shuttle-Busse oder ein Mietwagen. Wer einen Direktflug bevorzugt, fliegt nach Nantes und fährt dann ebenfalls mit dem Mietwagen weiter. Die Gelegenheit ist in diesem Fall günstig, gleich noch einen Extra-Tag in Nantes einzuplanen.

Vieles geht zu Fuß in der historischen Stadt mit ihren fast unzählbaren Highlights. Mit dem Fahrrad könnt ihr La Rochelle ebenfalls entspannt erkunden. Längere Strecken werden dank der Stadtbusse und Fähren auch bei der Anreise ohne eigenes Auto nicht zum Problem. Flexibilität für Ausflüge in die Region habt ihr mit einem Mietwagen, den ihr am besten schon vorab bucht.

Die Landessprache ist Französisch. An touristisch interessanten Spots und in größeren Hotels oder Einrichtungen sollten die Reisenden auch mit Englisch vorankommen. Dennoch: Die wichtigsten Ausdrücke und Wendungen auf Französisch zu lernen, ist empfehlenswert und höflich, denn die Franzosen sind sehr stolz auf ihre Sprache.

Genießt das besondere Erlebnis, morgens von der Sonne über dem Ozean begrüßt zu werden, wenn ihr euch für ein Hotel am Strand oder mit der Aussicht auf den Atlantik entscheidet. Purer Luxus könnte in den 4- und 5-Sterne-Hotels in der Nähe des Alten Hafens zum ständigen Urlaubsbegleiter werden. Warum nicht, wenn das Budget passt! Sollte die Reisekasse nicht allzu üppig gefüllt sein, sind aber auch andere Unterkünfte verfügbar. Zudem könnt ihr an Spots wie der Altstadt viele Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichen oder nach einem ausgelassenen Abend schnell ins Hotel zurückkehren.