Tamil Nadu: Juwel in Indien

Wer in das exotische Indien eintauchen möchte, ist im Bundesstaat Tamil Nadu genau richtig. Dort warten magische Tempel und beeindruckende Denkmäler auf euch. In der Hauptstadt Chennai und in anderen faszinierenden Städten könnt ihr spannende Museen besuchen oder euch auf das Shopping und die kulinarischen Köstlichkeiten konzentrieren.

Tamil Nadu im Süden Indiens gelegen ist ein Bundesstaat, der sich wie ein farbenfroher Teppich über den südlichen Teil des indischen Subkontinents erstreckt. Mit Andhra Pradesh im Norden, Karnataka im Nordwesten und dem entspannten Kerala im Westen teilt Tamil Nadu eine lebhafte Nachbarschaft. Die östlichen und südlichen Grenzen schmiegen sich an die malerischen Gewässer des Indischen Ozeans samt seinen Nebenmeeren, dem Golf von Mannar und dem Golf von Bengalen. Nicht zu vergessen ist die Palkstraße, die Tamil Nadu vom Inselnachbarn Sri Lanka trennt.

Tamil Nadu wurde vor 300.000 Jahren erstmals besiedelt. Archäologische Funde deuten auf eine florierende Gesellschaft um 1.200 vor Christus hin. Die kulturelle Welle der brahmanischen Kultur Nordindiens erreichte auch Tamil Nadu, wobei die Entwicklung zunächst vor allem entlang der Küste stattfand. Auf geht es zu einer Zeitreise durch die faszinierenden Facetten von Tamil Nadu – eine Region, die Indienurlauber nicht nur durch ihre geografische Vielfalt, sondern auch durch ihre reiche Vergangenheit beeindruckt.

Die Städte in Tamil Nadu vereinen historische Sehenswürdigkeiten mit dem indischen Flair, das Urlauber so lieben. Nach der Besichtigung von Tempeln und Museen könnt ihr in zahlreichen bunten Läden stöbern oder euch in einem Restaurant ein landestypisches Curry servieren lassen.

Die Hauptstadt von Tamil Nadu ist beliebt. Sie liegt an der Koromandelküste am Golf von Bengalen. Ihren Ursprung hat die Stadt in der britischen Kolonialzeit, als sie um das 1640 gegründete Fort St. George herum entstand. Die Festung kann noch heute besichtigt werden. Aus dem damaligen Stadtnamen Madras wurde ab 1996 Chennai. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Kapaliswarar-Tempel. Anschließend könnt ihr euch am schönen Stadtstrand Marina Beach entspannen und die Sonne genießen.

Im Westen Tamil Nadus befindet sich die Stadt Coimbatore, in der ihr neben eindrucksvollen Tempeln den Freizeitpark Kovai Kondattam besuchen solltet. Mit seinen amüsanten Fahrgeschäften und seinen Wasserrutschen ist er ein Ausflugsziel für die ganze Familie. Die Stadt gilt außerdem als bedeutender Industriestandort für die Textilbranche und wird deshalb auch gerne als „Manchester des Südens“ bezeichnet.

Im Süden Tamil Nadus liegt Madurai, eine der ältesten Städte Südasiens. Sie befindet sich 140 Meter über dem Meeresspiegel auf einer Ebene und ist von einzelnen Bergen umgeben. Darunter der markante Elefantenkopfberg im Nordwesten. Beim Sightseeing solltet ihr unbedingt dem Minakshi-Tempel einen Besuch abstatten. Der pompös gestaltete Tempel ist nicht nur die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt, sondern bildet wortwörtlich auch den Mittelpunkt – denn der Stadtgrundriss richtet sich mit mehreren Ringstraßen um den Tempel.

In dieser Hafenstadt erlebt ihr das maritime Flair am Golf von Mannar. Lasst den urigen Charme auf euch wirken und probiert in einem Restaurant die Küche Indiens! Bereits im Altertum zählte Thoothkudi als Hotspot. Früher war die Perlenfischerei der wichtigste Wirtschaftstreiber. Mittlerweise sind es die Baumwoll-, Fischerei-, Salz- sowie Genussmittelindustrie. Hübsche Souvenirs findet ihr hier ebenfalls. Da Thoothukudi nur 100 Kilometer vom Kap Komorin entfernt ist, lohnt sich ein Abstecher dorthin. Denn es ist der südlichste Punkt des indischen Festlands.

Im Binnenland Tamil Nadus erkundet ihr Salem. Es bietet sich die Besichtigung des Sri Sugavaneswarar Tempels an, der dem Hindu-Gott Shiva geweiht ist. Er ist der größte Tempel der Stadt und soll 500 bis 1.000 Jahre alt sein, auch wenn große Teile jünger sind. Von Salem aus könnt ihr einen Ausflug in den 30 Kilometer entfernten Bergort Yercaud machen. Er liegt idyllisch in den 1.600 Meter hohen majestätischen Shevaroy Hills.

Das Sightseeing in Tamil Nadu ist von Tempeln und Denkmälern geprägt. Ihr werdet von der Vielfalt überrascht sein und bekommt einen sehr guten Eindruck von der Geschichte des Landes. Beenden könnt ihr eure Erkundungstour im Botanischen Garten.

Der Minakshi-Tempel in der Stadt Madurai ist der Inbegriff der dravidischen Tempelarchitektur. Über sechs Hektar umfasst der weitläufige Komplex. Er ist um zwei Hauptschreine aufgebaut, die Sundareshvara und Minakshi geweiht sind. Einige Tempelteile stammen aus der Pandya-Zeit, einer südindischen Dynastie, im 12. bis 13. Jahrhundert. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt das Bauwerk während der Nayak-Herrschaft im 16. bis 17. Jahrhundert. Ein Blickfang sind die farbenfrohen Tortürme mit den Namen Gopurams.

Dieses faszinierende Bauwerk steht in Thanjavur, der ehemaligen Hauptstadt des Chola-Reichs, einem der einst bedeutendsten indischen Königreiche. Es handelt sich um einen der angesehensten Tempel Südindiens, der unter König Rajaraja I. erbaut wurde. Er ist einer der drei großen Chola-Dynastie-Tempel, die zum UNESCO-Welterbe gehören. Umgeben ist das aufwendig verzierte Bauwerk von einem weitläufigen Waldgebiet und dem Grand Anikut Kanal.

Naturliebhaber spazieren durch diesen wunderschönen Botanischen Garten im Bergkurort Udhagamandalam, in der Nähe von Coimbatore. Er wurde 1848 von dem Architekten William Graham Mclvor gestaltet und liegt 2.250 bis 2.500 Meter hoch an den Hängen des Doddabette Peak. Auf einer Fläche von etwa 22 Hektar lernt ihr die hübsche Pflanzenwelt Indiens kennen.

Dieses einzigartige sakrale Bauwerk seht ihr in Mylapore, einem Stadtteil von Chennai. Es soll an der angeblichen Grabstätte des Apostels Thomas stehen. Die 1893 entstandene Kirche präsentiert sich im Stil der Neugotik. Der Grundriss der Kirche ist einem lateinischen Kreuz nachempfunden. An ihrem heutigen Standort gab es vorher einen Bau aus dem 16. Jahrhundert, der von den Portugiesen errichtet wurde.

Zu den beliebtesten Attraktionen in Tamil Nadu gehört dieses Denkmal an der Südspitze Indiens. Es thront auf einem von zwei Felsen, die 500 Meter vom Festland von Vavathurai entfernt sind. Das seit 1970 existierende Rock Memorial ist dem hinduistischen Mönch Swami Vivekananda gewidmet, der an diesem Ort die Erleuchtung erlangt haben soll. Die Hauptgebäude heißen Vivekananda Mandapam und Shripada Mandapam. In der dazugehörigen Meditationshalle Dhyana Mandapam können auch Besucher Stille finden.

Zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört diese Gruppe von Denkmälern, die ihr in dem Küstenort Mahabalipuram findet. Die Lage an der Koromandelküste am Golf von Bengalen ist traumhaft. Bis nach Chennai sind es nur 60 Kilometer. Die antike Stätte beherbergt 40 Denkmäler und Hindu-Tempel. Eine Augenweide ist ein gigantisches Freiluft-Relief, das zu den größten der Welt zählt. Die Denkmäler umfassen neben den Ratha-Tempeln und den Höhlentempeln Mandapa-Viharas auch in Stein gehauene Gottesstätten. Ihren Ursprung haben viele Bauwerke in der Pallava-Dynastie.

Strandtag, Shopping oder Museumsbesuch: Wir haben die besten Aktivitäten in Tamil Nadu für euch ausgesucht und geben Tipps für ein abwechslungsreiches Programm.

In Tamil Nadu laden Traumstrände zum Entspannen ein. Eine wahre Perle ist der Silver Beach, der mit seinen über 57 Kilometern der zweitlängste Strand der Koromandelküste ist und zu den längsten Küstenabschnitten in Asien zählt. An diesem bildschönen Fleckchen Erde habt ihr die Chance auf ruhige Stunden am Meer, obwohl der Silver Beach nur zwei Kilometer vom quirligen Cuddalore entfernt ist. Vom Stadtbusbahnhof fahren Busse zum Strand. Während ihr ein Sonnenbad nehmt oder einen Strandspaziergang macht, könnt ihr den fabelhaften Ausblick genießen. Wer Abwechslung braucht, besichtigt das nahegelegene Fort St. David.

Wenn ihr gerade in der Küstenmetropole Chennai seid, findet ihr dort mehrere innerstädtische Strände. Sie sind oft lebhafter, bieten aber tolle  Annehmlichkeiten wie Restaurants, Cafés und Geschäfte. Definitiv einen Ausflug wert ist auch der Rameshwaram Strand, der auf einer spitzen Landzunge liegt und mit seinem paradiesischen Flair überzeugt.

Indien ist für seine lebensfrohe Farbenvielfalt berühmt, die in den Geschäften zur Geltung kommt. Fans von Shopping Trips werden das Einkaufszentrum Phoenix Marketcity in Chennai lieben, das eines der größten des Landes ist. Stöbert in den bunten Läden und kauft euch landestypische Kleidung! Das indische Flair und die Herzlichkeit der Einheimischen spürt ihr auf den Straßenmärkten, die es an vielen Orten gibt. Die exotischen Düfte sind verführerisch.

Ein Höhepunkt ist das Gandhi Memorial Museum in Madurai, in dem sich alles um Mahatma Gandhi dreht. Eine Besonderheit der Ausstellung ist ein Teil der blutbefleckten Kleidung, die Gandhi bei seiner Ermordung trug. Unter den Exponaten ist ein Originalbrief, den Gandhi an Narayanan Satsangi von Devakottai geschrieben haben soll. Ebenso interessant ist eine Glückwunschbotschaft an den Freiheitskämpfer Subramania Bharati. Wer sich nach diesen ernsten Themen Leichtigkeit wünscht, geht in das Mamallapuram Muschelmuseum. Es zeigt die Schönheit der Natur in einer Sammlung von seltenen und einzigartigen Muscheln, die euch ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Schaut euch die eleganten Kunstwerke der Natur an und bewundert die Komplexität der Kaurimuschel! Nebenbei informiert das Museum über die Bedeutung des Seehandels.

Von der kulinarischen Seite lernt ihr Tamil Nadu kennen, wenn ihr ins Teemuseum Ooty geht. Die Teefabrik liegt auf einer Höhe von 1.839 Metern. Ihr erfahrt Wissenswertes über die Teeherstellung – vom Pflücken der Blätter bis zur Verpackung. Damit euch der indische Tee auch nach eurer Reise schmeckt, bekommt ihr im Museumsshop schmuckvolle Tassen.

In Chennai lockt dieser spannende Nationalpark Urlauber aus aller Welt an. Er ist 2,8 Quadratkilometer groß und war ursprünglich ein Wildgehege an der Koromandelküste. 1978 wurde er zum Nationalpark erklärt. Ein mystischer Dornenwald und eine immergrüne Macchia treffen auf Wiesen und Gewässer. Bei einer Tour durch den Park seht ihr mehr als 350 Pflanzenarten. Darüber freuen sich die mehr als 150 Vogelarten, die mit 14 Arten von Säugetieren dort leben. Mit Glück begegnet ihr Hirschziegenantilopen und Axishirschen.

Ihr steht schon in den Startlöchern für eure Reise nach Indien? Lest euch noch kurz unsere Informationen durch, die ihr für die Planung benötigt! Wir verraten euch unter anderem die perfekte Reisezeit und Urlaubsdauer.

In Indien gibt es grundsätzlich drei Jahreszeiten: Winter, Sommer und Monsunzeit. Für Reisen in die Region Tamil Nadu ist der Zeitraum zwischen Januar und September zu empfehlen. Dann erwarten euch tagsüber Temperaturen von 25 bis 30 Grad Celsius – an der Küste und auf den Ebenen. Nachts müsst ihr euch auf 15 Grad Celsius einstellen. In den Bergen ist es kühler, nämlich zwischen fünf und 20 Grad Celsius. Von März bis Ende Mai ist die Hitze eine Herausforderung, während sich Ende Mai oder Anfang Juni die ersten Anzeichen des Monsuns zeigen. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch und es kann heftige Gewitter geben, die meistens aber kurz und stark sind.

Aufgrund der langen Anreise und der Größe von Tamil Nadu solltet ihr für euren Urlaub mehrere Wochen einplanen. Dann lernt ihr die Region von allen Seiten kennen und lasst euch auf das Abenteuer Indien ein.

Deutsche Staatsangehörige brauchen einen Reisepass beziehungsweise Kinderreisepass. Ein Visum für Indien ist ebenfalls erforderlich. Ihr könnt es bei einer indischen Auslandsvertretung oder als e-Visum beantragen. Wichtig ist, dass ihr die Beantragung des e-Visum spätestens vier Tage vor dem Einreisedatum vornehmt. Plant lieber mehr Zeit ein, falls dabei Fragen oder Schwierigkeiten auftauchen! Ein Touristenvisum hat eine Gültigkeitsdauer von 365 Tagen ab dem Ausstellungsdatum und ermöglicht einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen je Besuch. Mehrfache Einreisen sind normalerweise erlaubt.

Wie in Sri Lanka wird in der Region Tamil als Hauptsprache verwendet. Sie stammt aus der dravidischen Sprachfamilie und hat eine über 2.000 Jahre alte Literaturgeschichte. Im modernen Tamil unterscheidet sich die am klassischen Tamil angelehnte Schriftsprache von der Umgangssprache. In den touristisch erschlossenen Gebieten könnt ihr euch allerding meist ohne Probleme mit den Überbleibseln eures Schulenglisches durchschlagen.

Flugreisende landen gerne in Chennai, der Hauptstadt von Tamil Nadu. Der Chennai International Airport ist der einzige indische Flughafen, der einen Metro- und Eisenbahnanschluss hat. Eine Alternative ist die Anreise über den Flughafen in Coimbatore.

Die beste Art der Fortbewegung richtet sich danach, wo ihr euch gerade aufhaltet. In den Städten habt ihr oft die Wahl zwischen Zügen, Bussen und Taxen. Busverbindungen gibt es auch in anderen Regionen. Mit einem Mietwagen seid ihr flexibel, wenn ihr eine Rundreise durch Tamil Nadu machen möchtet.

Als Snack oder Beilage dient das indische Naan-Brot. Das dicke und weiche Fladenbrot wird aus einem Sauerteig hergestellt und im Tandoor-Ofen gebacken. Es kann pur oder mit einer Füllung gegessen werden, die beispielsweise aus Kartoffeln, Gemüse und Hackfleisch besteht. Typisch indisch ist eine Rote-Bete-Suppe, die mit Granatapfel und Kokosmilch abgerundet wird.

Bei den Hauptgerichten stehen Currys in allen Variationen oben auf der Speisekarte. Linsen-, Kartoffel- oder Hähnchencurry: Sie schmecken in Indien besonders gut. Ebenso lecker ist ein Mango Lassi, der als Getränk oder Dessert serviert wird. Weitere Genüsse für den süßen Gaumen sind die Teigspeise Gulab Jamun und die milchreisähnliche Nachspeise Kheer. Der traditionelle Schwarztee mit Milch heiß Chai, wobei eine speziell gewürzte Variante als Masala Chai bezeichnet wird.

Die Übernachtungsmöglichkeiten in Tamil Nadu sind so vielseitig wie der Bundesstaat selbst. In den Städten gibt es verschiedene Hotels, die modern oder traditionell eingerichtet sind. Die ländlichen Regionen setzen häufig auf den urtümlichen Charme. Schaut euch die Angebote an und bucht euren Traumurlaub in Indien!