Okinawa: Inseln im Süden Japans


Okinawa wird gern als das “Mallorca von Japan” bezeichnet. Die Einheimischen reisen auf die Inselgruppe, um dem geschäftigen Alltag zu entfliehen und unter Palmen durch den weichen Sand zu spazieren. Auch für Fernreisende hat das exotische Paradies im Land des Lächelns einiges zu bieten!

Überblick

Ein Urlaub in Japan zielt meist auf die Besichtigung moderner Städte mit Wolkenkratzern, die bis in den Himmel reichen. Doch Okinawa zeigt, dass es auch ganz anders geht und die Reise einen tropischen Charakter bekommen kann! Okinawa ist die südlichste Präfektur Japans und erstreckt sich auf über 100 Inseln – davon sind nur etwas weniger als 50 bewohnt. Mitten im Meer zwischen Japan und Taiwan gelegen, vereint sie die Schönheiten ihrer Strände mit sehenswerten Highlights. Die Hauptinsel trägt ebenfalls den Namen Okinawa. Es gibt aber auch beispielsweise die Kerama-, die Miyako- und die Yaeyama-Inseln.

Die Einheimischen versprühen Gemütlichkeit und Lässigkeit, gern gesehen als Kontrast zum eher von festen Strukturen geprägten Lebensstil der Japaner auf den fünf Hauptinseln. Die teils anderen Traditionen ergeben sich daraus, dass die Inseln einst ein eigenes Königreich, Ryūkyū, markierten. Bis ins 19. Jahrhundert hinein dominierte die Ryūkyū-Dynastie, die ihre Spuren bis heute hinterlassen hat. Allein auf der circa 1.200 Quadratkilometer großen Hauptinsel Okinawa lassen sich mehrere Tage mit Trips durch die Vergangenheit oder Strandmomenten füllen.

Okinawa Tempel
Willkommen in Okinawa

Strände

Mit herrlichen Stränden steht und fällt der Urlaub im Paradies. Beim Reiseziel Okinawa müsst ihr euch keine Sorgen machen: Diese Badeplätze sind einfach traumhaft zum Schwimmen!

Nirai Beach

Im Westen der Okinawa-Hauptinsel begrüßt euch der rund 400 Meter lange Nirai Beach. Der Strand ist sehr sauber und funkelt mit seinem weißen Sand fast schon im Sonnenlicht. Ein mögliches Highlight ist die Begegnung mit Wasserschildkröten, die hier durchaus wahrscheinlich ist. Der seichte Einstieg ist ideal für Kinder und vorsichtige Schwimmer. Außerdem erlaubt der eingezäunte Schwimmbereich bequemes Baden ohne störende Quallen an den Füßen. Außerdem könnt ihr ab Nirai Beach auch eure Schnorcheltour starten und erste Blicke auf die bunten Korallen in der Tiefe werfen.

Zanpa Beach

Unser zweiter Tipp für die Hauptinsel von Okinawa ist der relativ zentrale Zanpa Beach. Er gilt als Favorit der einheimischen Urlauber, die aus anderen japanischen Regionen anreisen, um ihre Ferien zu genießen. Doch auch internationale Reisende haben die Vorzüge des 200 Meter langen Strandes früh erkannt. Ihr badet in einem geschützten Bereich, der dank eines Korallenriffs von den starken Strömungen des Meeres verschont wird. Zudem freuen sich die Besucher über einen Spazierweg zu den Klippen, der mit malerischen Ansichten auf die Bucht und das Ostchinesische Meer verwöhnt. Wie wäre es nach dem Sonnenbad mit einem Spaziergang zum nahe gelegenen Leuchtturm? Hier könnt ihr zauberhafte Schnappschüsse vom Ausblick über die wunderschöne Strandregion machen.

Okinawa Zanpa Beach
Der Leuchtturm am Zanpa Beach

Busena Beach

Ebenfalls auf der Okinawa-Hauptinsel sonnt ihr euch am Busena Beach. Auch er verfügt über hellen Sand und könnte gerade einer Postkarte entsprungen sein. Die Palmen des rund 800 Meter langen Strandes spenden Schatten und ihr findet bei dem weniger überlaufenen Badeplatz sicher schnell einen gemütlichen Ort für euer Sonnenbad. Abenteurer können von Busena Beach aus mit dem Glasbodenboot über den Ozean fahren und ganz ohne Tauch- oder Schnorchelausrüstung die Unterwasserwelt kennenlernen. Alternativ lockt ein Besuch des nahe gelegenen Meeresparks.

Sehenswürdigkeiten

Okinawa bezaubert nicht nur als Stranddestination, sondern auch mit vielseitigen Sehenswürdigkeiten. Einige davon sind ideal für die ganze Familie, andere begeistern eher den geschichtlich interessierten Urlauber – so kommt hier jeder auf seine Kosten.

Churaumi-Aquarium Okinawa

Das Must-see für Familien mit Kindern und alle, die mehr über das Leben im Meer erfahren möchten, ist das Churaumi-Aquarium, das im Jahr 2002 neu eröffnet wurde. Es befindet sich im Ocean-Expo-Park Okinawa, der bereits seit den 1970er Jahren zum festen Bestandteil der Insel gehört. Das Aquarium punktet mit mehreren eindrucksvollen Fakten: So ist es aufgrund der Dimensionen der Becken kein Problem, Tiere wie Walhaie oder selbst Mantarochen zu halten. In den über 60 Becken schwimmen aber noch viele weitere Tierarten aus dem Meer. Die Anfahrt zum Aquarium ab Naha, dem Hauptort der Hauptinsel Okinawa, dauert circa 1,5 Stunden mit dem Auto.

Okinawa Churaumi Aquarium
Ein Walhai im Churaumi-Aquarium

Sefa Utaki

Sefa Utaki ist das wohl höchste Heiligtum des alten Königreichs Ryūkyū der Okinawa-Inseln und somit eine Pflichtstätte für die religiös oder geschichtlich geprägte Sightseeingtour. Die Anlage aus Felsenhöhlen und Steinwegen ist Teil des UNESCO-Welterbes. Eine der bizarr geformten Höhlen soll durch ein Erdbeben entstanden sein, welches das fast perfekte Dreieck als Höhleneingang formte. Andere Legenden besagen, dass ein Gott die Höhle kreierte. So oder so ist es ein geheimnisvoller und mystischer Ort.

Okinawa Sefa Utaki
Besuch von Sefa Utaki

Burg Nakagusuku

Eine der ältesten Burgen der Eilande von Okinawa ist Nakagusuku aus dem 16. Jahrhundert. Im Gegensatz zur Burg Shuri waren die Beschädigungen im Krieg überschaubar, sodass lediglich ein kleiner Teil renoviert werden musste. In der imposanten Lage auf 150 Metern Höhe könnt ihr nicht nur die Burg selbst bestaunen, sondern auch die Umgebung aus der Vogelperspektive entdecken und tolle Erinnerungsfotos schießen.

Burg Shuri

Die Burg Shuri, ursprünglich aus dem 14. und 15. Jahrhundert, ist ein Nationales Geschichtserbe der Insel Okinawa. Auch sie ist ein Relikt der Vergangenheit aus dem Ryūkyū-Königreich und fungierte teilweise als Palast. Leider wurde sie im Zweiten Weltkrieg zerstört, aber detailgetreu wieder aufgebaut. Die UNESCO-Weltkulturerbestätte zeigt Geschichtsinteressierten eine Ausstellung zu den einstigen Königen von Okinawa.

Okinawa Burg Shuri
Der Eingang ins Shuri Castle

Ehemaliges Hauptquartier der Marine

Ein trauriger Zeitzeuge ist das ehemalige Hauptquartier der japanischen Marine: Ein unterirdisches Bunkersystem, in dem die Menschen Schutz vor US-Angriffen suchten und eine Kommandozentrale einrichteten. Von den etwa 1.500 Metern Tunnel sind knapp 200 für Besucher zugänglich. In diesen seht ihr bewegende Fotografien und Räumlichkeiten, die im Originalzustand belassen wurden und beispielsweise von einem Massenselbstmord der Soldaten zeugen, die auf diese Art der US-Besetzung entgehen wollten. Auch den Wortlaut eines letzten Telegramms könnt ihr auf einem Stein lesen.

Friedenspark und Friedensmuseum

Ebenfalls an die Kriegsschrecken erinnert der Friedenspark nahe dem Ort Itoman. Ein 45 Meter großer Friedensturm, mehrere Mahnmale und ein Museum erzählen von den Gräueln der 1940er Jahre. Die Gedenksteine verraten die Namen vieler Getöteter. Im Friedensturm könnt ihr kurz innehalten und an die Opfer des Krieges denken. Eventuell werdet ihr auch die Einheimischen bei dem Ritual beobachten, aus Papier gefaltete Kraniche niederzulegen. Sie sind in Japan ein Symbol für den Frieden und ein langes Leben.

Okinawa Friedenspark
Ein Spaziergang durch den Friedenspark

Aktivitäten

Nach Strand und Sightseeing habt ihr vielleicht Lust, noch etwas aktiver zu werden. Kein Problem auf den Okinawa-Inseln! Ob im Wasser, auf dem Wasser oder an Land: Diese To-dos sorgen für Abwechslung.

Schnorcheln und Tauchen gehen

Schnorcheln ist fast überall auf den Okinawa-Inseln möglich. Zu den besten Spots soll aber der Shigira-Strand auf den Miyako-Inseln zählen. Eine Begegnung mit bunten Clownfischen oder freundlichen Meeresschildkröten ist dort recht wahrscheinlich. Auch der Yoshino-Strand, ebenfalls auf den Miyako-Inseln, lässt euch wunderbare Meereseindrücke mit nach Hause nehmen. Ein Labyrinth aus Korallen ist das Aushängeschild dieser Schnorchelregion.

Okinawa Schildkroete
Eine Schildkröte vor der Küste der Miyako-Inseln

Insel-Hopping machen

Jetzt habt ihr schon so einiges über die anderen Inseln neben der Okinawa-Hauptinsel gehört und wollt sie sicher auch kennenlernen! Dann nutzt die Fähr- und Flugverbindungen ab Naha, um beispielsweise die Kerama-Inseln zu erkunden. Besonders berühmt sind diese Eilande für das unvergleichliche Blau des dortigen Meerwassers. Auf den Miyako-Inseln genießt ihr ein ähnliches Strandfeeling. Die relativ abgelegenen Yaeyama-Inseln sind hingegen ein Geheimtipp für Taucher, die den selten zu sehenden Mantarochen unter Wasser und in freier Wildbahn treffen möchten. Idyllische Wander- und Spazierwege gibt es im Übrigen auf jeder der Inseln. Euer Ausflug sollte rechtzeitig geplant werden, da gerade die Fährüberfahrten manchmal mehrere Stunden dauern können.

Königliche Gärten besuchen

Wer lieber entspannt auf der Hauptinsel bleiben möchte, hat auch hier die Möglichkeit eines Ausflugs. Im Hauptort Naha von Okinawa flaniert ihr etwa durch die rund 25.000 Quadratmeter großen Shikinaen-Gärten, die ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert stammen. Wie bei der Burg Shuri bestand aber nach den Schäden durch den Zweiten Weltkrieg die Notwendigkeit, sie detailgetreu zu rekonstruieren.

Der teure Wiederaufbau hat sich gelohnt, denn Einheimische und Urlauber lieben die Kulisse gleichermaßen und kommen gern zur Erholung nach einem langen Arbeits- oder Sightseeingtag hierher. Spaziert den mehrere hundert Meter langen Rundweg entlang, um einen Blick auf den Teich, den ehemaligen Palast der königlichen Familie und die Steinbrücken zu erhaschen.

Okinawa Koenigliche Gaerten
Ein Ausflug in die Königlichen Gärten

Nachtleben feiern

Das Nachtleben von Naha ist beinahe so legendär wie das am Ballermann von Mallorca. Daher solltet ihr euch genug Energie für die Abendstunden aufsparen, wenn ihr gemeinsam mit den Einheimischen oder anderen Reisenden in die Clubs oder Kneipen aufbrecht. Beweist euer Gesangstalent in einer Karaoke-Bar oder feiert klassisch in einer Cocktail-Strandbar – mit Blick auf den Sonnenuntergang. Eines ist gewiss: Langweilig wird es nicht, wenn sich Urlauber und Inselbewohner gleichermaßen ausgelassen in die Partywelt begeben.

Reise-Infos

Okinawa fasziniert euch und ihr würdet am liebsten sofort die Koffer packen und euren Urlaub in Japan beginnen? Das könnt ihr gerne machen, aber denkt vorher noch an unsere Reise-Infos! Diese erleichtern die Urlaubsplanung für das Land des Lächelns und die Präfektur Okinawa.

Anreise

Es gibt drei Flughäfen in Okinawa, doch Naha auf der Hauptinsel ist jener, an dem ihr wahrscheinlich ankommen werdet. Dieser ist vergleichsweise groß und verfügt über ein nationales und ein internationales Terminal. Ab Frankfurt am Main ist je nach Flugverbindung nur ein Umstieg erforderlich. Der Zwischenstopp erfolgt in Taiwan oder Südkorea. Wer in Tokio Urlaub macht und von dort aus einen Ausflug zu den Inseln machen möchte, muss eine Flugzeit von 2,5 Stunden einkalkulieren.

Fortbewegung vor Ort

Auf den Okinawa-Inseln fahren viele Busse sowie eine einschienige Hochbahn auf der Hauptinsel. Diese bringt euch etwa vom Flughafen ins Zentrum von Naha. Wenn ihr euch für einen Mietwagen und damit mehr Flexibilität entscheidet, ist das aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens der Inseln sicher problemlos möglich. Allerdings müsst ihr den Linksverkehr beachten! Ein Verkehrsmittel, um das ihr vermutlich nicht herumkommen werdet, ist die Fähre. Diese gilt oft als einzige Verbindung zwischen den verschiedenen wunderschönen Trauminseln.

Okinawa Hochbahn
Mit der Hochbahn unterwegs in Okinawa

Ideale Reisezeit

Das ganze Jahr über ist es auf den Inseln relativ warm. Die kälteste Außentemperatur ist in der Regel nicht niedriger als 15 Grad. Badeurlauber sollten dennoch während der Hochsaison zwischen April und August anreisen. Ende April und Anfang Mai kann es recht voll werden, da die Japaner dort ihre Feiertage haben und sehr oft die Inseln für ihren Urlaub nutzen.

Reisedauer

Allein durch die lange Anreise ergibt sich ein Mindestaufenthalt von zwei Wochen. Ihr müsst auf dem Weg nach Okinawa mindestens einmal umsteigen und Langstreckenflüge in Kauf nehmen. Das zahlt sich aber spätestens nach einigen erholsamen Tagen an den Stränden von Okinawa aus!

Dokumente

Zu den wichtigsten Reisedokumenten zählt der Reisepass. Dieser muss so lange gültig sein, wie ihr in Okinawa bleiben möchtet. Ihr müsst vor Ort ein Portraitfoto machen lassen sowie eure Fingerabdrücke abgeben. Keine Sorge: Das gehört zum ganz normalen Einreiseprozess für Japan!

Währung & Bezahlung

Während in größeren Städten Japans problemlos mit Kreditkarten bezahlt werden kann, ist das auf den Okinawa-Inseln weniger der Fall. Denkt daher bitte unbedingt daran, vorab euer Geld in die japanische Landeswährung Yen umzutauschen.

Sprache & Verständigung

Keine Angst vor der japanischen Sprache mit ihren Schriftzeichen: Wichtige Schilder und Beschriftungen sind üblicherweise zweisprachig auf Japanisch und Englisch verfasst. Wenn ihr euch sprachlich auf den Urlaub vorbereiten möchtet, frischt lieber eure Englisch-Kenntnisse noch einmal auf.

Okinawa Schild zweisprachig
Schilder sind in Okinawa oft zweisprachig

Essen & Spezialitäten

Angeblich liegt es an der Küche der Inseln, dass die Bewohner oft älter als 100 Jahre alt werden und der Anteil der alten Bevölkerung sehr hoch ist. Wer die typische Okinawa-Küche mit Seefischen und reichlich Obst und Gemüse probieren möchte, kann sich auf der Hauptinsel in das Getümmel des überdachten Marktes Daichi Makishi Kōsetsu Ichiba stürzen. Während auf der unteren Etage Händler ihre frischen Waren anbieten, wartet weiter oben die regionale Küche in zahlreichen gemütlichen nationalen und internationalen Restaurants.

Hotels & Unterkünfte

Hotels und Resorts, die keine Wünsche offen lassen, sind in Okinawa nahezu überall vertreten. Ob Standard oder Luxus, übersichtliche Pension oder großer Komplex, traditionelle Unternehmen oder internationale Kette: In fast allen Bereichen könnt ihr auswählen, was euch gefällt. Klassischerweise logiert ihr in einer Unterkunft mit Blick auf den Strand und das Meer. Preisgünstiger sind die Hotels innerhalb von Orten wie Naha.

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