Danzig – die Hafenstadt entdecken


Eine traumhafte Lage an der polnischen Ostseeküste und ein historisch schönes Zentrum: Es gibt viele Gründe für einen Urlaub in Danzig. Lasst euch vor allem von den vielen Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten sowie dem maritimen Flair der Stadt zwischen der Mottlau und der Ostsee begeistern.

Überblick

In unserem Nachbarland Polen verbirgt sich so manche städtische Schönheit. Neben der Hauptstadt Warschau und dem sehenswerten Breslau weiß auch Danzig mit seinem einladenden Ambiente zu verzaubern. Idyllisch an der Ostseeküste gelegen, vereint ihr durch einen Urlaub in Danzig die Annehmlichkeiten eines Strandurlaubs mit den Vorzügen eines Städtetrips.

Blick über die Altstadt von Danzig
Blick über die Altstadt von Danzig

Weiterhin erwartet euch in der nordöstlich gelegenen Stadt die typisch polnische Gastfreundschaft, die ihr nicht nur in den urigen Cafés und Restaurants bei frischen Piroggen oder warmem Apfelkuchen zu spüren bekommt. Auch die vielseitigen Märkte zeigen euch das Lebensgefühl der Polen und sorgen gleich dafür, dass ihr die Kultur besser kennenlernt.

Ambiente in Danzig

Danzig blickt auf eine langjährige Geschichte zurück und zeigt sich bis heute sehr vielseitig. Es ist eine Stadt der Tore, Stadt des Kunsthandwerks und Stadt der Gegensätze. Allein 13 Stadttore begleiten euch während eures Urlaubs in der Hafenstadt – das Krantor als Wahrzeichen wird euch sicher besonders in Erinnerung bleiben. Doch auch das Grüne und das Goldene Tor sind beliebte Sehenswürdigkeiten. Als Stadt des Kunsthandwerks begeistert Danzig überdies mit vielen kleinen Boutiquen, in denen beispielsweise Bernsteinamulette oder Miniaturschiffe verkauft werden. Und warum ist Danzig eine Stadt der Gegensätze? Weil das historische Herz in einem spannenden Kontrast zu den modernen Shoppingzentren und Partyhochburgen steht.

Sehenswürdigkeiten

Wenn ihr Danzig besucht, werdet ihr vor allem in der Altstadt in puncto Sehenswürdigkeiten staunen. Doch nicht nur dort erlebt ihr eine kleine Zeitreise. Lasst euch von den verschiedenen Wahrzeichen und Bauwerken in längst vergangene Tage versetzen und findet durch die modernen Elemente Danzigs rasch wieder zurück in die Gegenwart. Auch typisch für die nordöstlich gelegene Stadt: Die herrlichen Aussichtspunkte, die es fast überall zu entdecken gibt.

Krantor

Das imposante Krantor befindet sich an der Mottlau und kann von verschiedenen Punkten Danzigs aus bestaunt werden. Wenn ihr direkt davorsteht, wirkt es noch opulenter – jedoch könnt ihr das Tor aus Holz und Backstein so nicht in seiner vollen Pracht genießen. Besser ist ein entfernter Blick von der anderen Mottlau-Seite oder während einer Fährfahrt über den Fluss. So ist es möglich, das Bauwerk, das als Wahrzeichen Danzigs gilt, komplett zu bestaunen.

Das historische Krantor am Hafen
Das historische Krantor am Hafen

Weiterhin ist das nationale maritime Museum teilweise dort untergebracht und zeigt euch die Welt des Ozeans direkt in der Hafenstadt an der polnischen Ostsee.

Grünes Tor

Eigentlich grüner Sandstein, der sich heute aber vorwiegend in einem tiefen Orange präsentiert, war der Namensgeber des zweiten bekannten Danziger Tores. Das Grüne Tor markiert den Durchgang zur so genannten Speicherinsel in der Mottlau. Wie auch das Krantor beherbergt das Grüne Tor ein Museum: Teile des polnischen Nationalmuseums sorgen hier für regelmäßige, interessante Sonderausstellungen.

Goldenes Tor

Die älteste Straße in Danzig, und wahrscheinlich auch eine der berühmtesten, beginnt am Goldenen Tor: die Langgasse. Doch schon das Tor selbst wird euch in pures Staunen versetzen. Es erstrahlt in nahezu königlicher Optik mit seinen acht Statuen, der aufwändig verzierten Fassade und dem angrenzenden, schlossähnlichen Backsteinbau. Es wurde als jüngstes der drei bekanntesten Danziger Tore erst im 17. Jahrhundert erbaut. Entdeckt ihr auch die lateinische Inschrift am Goldenen Tor?

Das goldene Tor, auch Langgassentor
Das goldene Tor, auch Langgassentor

Rechtstädtisches Rathaus

Eine Stadtmauer teilt Danzig in zwei Bereiche, die jeweils ein eigenes Rathaus haben. Besonders prunkvoll zeigt sich das Rechtstädtische Rathaus in der berühmten Langgasse. Neben dem Goldenen Tor findet ihr hier weitere Sehenswürdigkeiten. Das Rathaus selbst ist ein eindrucksvoller Bau aus der Renaissance und misst an seiner höchsten Stelle etwas mehr als 80 Meter. Kein Wunder, dass hier eine weitläufige Aussicht über Danzig möglich ist.

Marienkirche

Die Marienkirche ist nicht nur ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, sondern des ganzen Landes sowie ein echtes Symbol der Geschichte. Sie ist mehr als 500 Jahre alt und gehört zu den größten Kirchen aus Backstein weltweit.

Altehrwürdige Marienkirche in Danzig
Altehrwürdige Marienkirche in Danzig

In 80 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform, im Inneren der Kirche verbergen sich diverse Inschriften auf dem Kirchenboden. Diese helfen euch dabei, der Vergangenheit des rund 105 Meter langen und über 60 Meter breiten Gotteshauses auf die Spur zu kommen.

Bernsteinmuseum

Danzig gilt als Bernsteinstadt und die Handwerkskunst rund um den Stein aus fossilem Harz wird bis heute gelebt. Das Bernsteinmuseum zeigt anschaulich, was es mit dem als “Gold der Ostsee” bekannten Material auf sich hat und was sich daraus fertigen lässt.

Hinzu kommt ein kleiner Teil des Museums, der sich einem gänzlich anderen Thema widmet: der Vergangenheit des Gebäudes als ehemaliges Stadtgefängnis. Dieses ist nichts für schwache Nerven, denn es zeigt eindrucksvoll antike Foltermethoden; ein richtiger Kontrast zum eher romantisch funkelnden Bernstein-Part.

Aussicht in Danzig

Nicht nur durch die Altstadt und entlang der Uferpromenade zu flanieren, zeigt euch die Schönheiten der Stadt Danzig. Auch die zahlreichen Aussichtspunkte ermöglichen euch tiefe Einblicke. Wie wäre es mit einem Aufstieg zur Plattform im Turm der Marienkirche, die sowohl nahe gelegene Sehenswürdigkeiten als auch die entfernt liegenden Werften bei gutem Wetter ins Blickfeld rückt? Oder ihr besucht den Turm des Archäologischen Museums, der jene Marienkirche aus einem anderen Winkel zeigt.

Weitere Aussichtspunkte gibt es auf dem Bernsteinmuseum und auf dem Hagelsberg, der sich nordwestlich der Altstadt befindet. Da sich auf seiner Spitze ein so genanntes Milleniumskreuz befindet, solltet ihr ihn rasch finden können. Vom Hagelsberg aus könnt ihr fast ganz Danzig erblicken.

Shopping

Habt ihr im Bernsteinmuseum richtig Lust auf ein eigenes, funkelndes Schmuckstück bekommen? Nichts leichter als das! Immerhin handelt es sich bei Danzig um eine der “Bernsteinstädte”. In der Altstadt habt ihr die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Schmuckläden und Boutiquen. Unser Tipp: Besucht die Frauengasse (Mariacka), die als eine der schönsten Straßen Danzigs bekannt ist. Hier findet ihr neben den eleganten Häusern und Fassaden ebenfalls kleine Geschäfte mit dem Objekt der Begierde.

Mariacka, die Frauengasse in Danzig
Mariacka, die Frauengasse in Danzig

Doch nicht nur Bernsteinfans können gut shoppen: Auch Strick- und Lederwaren, Schiffsmodelle und weitere Kunstobjekte lassen sich in Danzig gut kaufen. Seid ihr auf der Suche nach einem besonderen Schnäppchen, besucht außerdem im Juli und August den Dominikanermarkt. Dieser findet jährlich statt und sorgt nicht nur mit Kunsthandwerk und Leckereien für gefüllte Taschen, sondern bringt auch einen Schlussverkauf der umliegenden Geschäfte mit sich. Ebenfalls den einen oder anderen Złoty sparen könnt ihr, wenn ihr zum Shoppen die Gegenden außerhalb des Zentrums aufsucht. Dort finden sich beispielsweise Einkaufszentren wie die Galeria Bałtycka, die neben Handwerkskunst auch Kleidung und Accessoires anbietet und zu den größten ihrer Art in Danzig gehört.

Strandurlaub an der Ostsee

Danzig liegt an der Ostsee – da wäre es ja fast schon ein Skandal, wenn ihr dieser nicht einmal einen Besuch abstattet. Gerade im Sommerurlaub lohnt sich ein romantischer Strandspaziergang oder das Abtauchen ins kühle Nass. Direkt in Danzig finden sich zahlreiche Strände, außerdem gibt es Badeorte wie Oliwa und Zoppot in der näheren Umgebung. Auch die Westerplatte, eine Halbinsel mit geschichtsträchtigem Hintergrund, ist für Baderatten einen Ausflug wert.

Badeorte Oliwa und Zoppot

Zu den Badeorten Oliwa und Zoppot bringen euch Straßenbahnen in kürzester Zeit. Dort erlebt ihr alles, was das Urlaubsherz begehrt: Ihr könnt surfen oder segeln, einfach gemütlich im Sand liegen oder schwimmen gehen. In Oliwa liegt ihr an den weißen Sandstränden, die euch unweigerlich an die Karibik erinnern. Und das mitten in Europa!

Strand im Ostseebad Zoppot
Strand im Ostseebad Zoppot

In Zoppot geht es hingegen etwas lebendiger zu. Der Sandstrand mit vielen Bars und Cafés verwandelt sich abends in eine kleine Partyhochburg. Feiern bis weit über den Sonnenuntergang hinaus ist in den Strandclubs kein Problem. Wenn ihr es etwas ruhiger mögt, betretet die Mole: Der Seesteg verfügt über windgeschützte Bänke, ragt tief in die Ostsee hinein und verschafft Entspannung.

Westerplatte

Die Westerplatte ist eine Halbinsel, auf der im Jahr 1939 der Zweite Weltkrieg begann. An den Angriff auf die polnische Verteidigung der Insel erinnert heute noch immer ein Denkmal. Auch auf der Anhöhe der Westerplatte genießt ihr eine wunderbare Aussicht, diesmal über die Ostsee und die Umgebung der Halbinsel. Vielleicht ein gelungener Abschluss eures Urlaubs in Danzig, das, wie ihr nun seht, mit Städten wie Krakau locker mithalten kann?

Reise-Infos

Auf nach Danzig – doch wann, wie und was ist zu beachten? Die passenden Reise-Infos verraten wir euch wie immer in unseren Abschlusstipps für den gelungenen Urlaub.

Reisezeit

Die beste Reisezeit für euren Urlaub in Danzig liegt ungefähr zwischen Mai und September. Die Stadt an der polnischen Ostsee ist jedoch ganzjährig eine Reise wert! Für einen Badeurlaub solltet ihr natürlich bestenfalls während der warmen Sommermonate anreisen, doch für den Besuch der Sehenswürdigkeiten eignet sich die Nebensaison fast noch besser. Lohnenswert ist auch ein Besuch zur Weihnachtszeit, wenn die Stadt im Schein der Lichter des Weihnachtsmarktes hübsch beleuchtet wird.

Schmale Stadthäuser in der Danziger Altstadt
Schmale Stadthäuser in der Danziger Altstadt

Dokumente

Da Polen zur EU gehört, benötigt ihr für die Einreise nichts weiter als euren gültigen Personalausweis. Somit eignet sich Polen auch prima für einen Spontanurlaub ohne großen Planungsvorlauf.

Währung

Wie auch beispielsweise Schweden hat Polen trotz seiner EU-Zugehörigkeit eine eigene Währung. Daher müsst ihr den Euro gegen den Złoty eintauschen. Ein Złoty entspricht rund 0,23 Euro (Stand: Februar 2020). Doch keine Sorge, wenn vorab nicht genügend Zeit für den Geldwechsel bleibt: Es gibt zahlreiche Geldautomaten und auch die Option, mit eurer Kreditkarte zu bezahlen. Sogar in vielen öffentlichen Verkehrsmitteln ist das schon möglich.

Anreise

Je nachdem, von wo ihr anreist, könnt ihr Danzig binnen weniger Stunden mit dem Auto oder der Bahn erreichen. Beachtet bei der Autoreise, dass auf den meisten Autobahnen Polens Mautgebühren anfallen. Schneller geht es mit dem Flugzeug zum städtischen Flughafen. Von dort aus könnt ihr das rund zehn Kilometer entfernte Zentrum Danzigs einfach erreichen. Die Busse der Linien 110 und 210 fahren direkt dorthin, alternativ ist die Fahrt mit einem Leihwagen oder Taxi möglich. Wenn ihr euch für den Zug entscheidet, müsst ihr in dem Stadtteil Wrzeszcz einmal umsteigen, um ins Zentrum zu gelangen.

Fortbewegung vor Ort

Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen in Danzig dicht beieinander und laden zu einem entspannten Spaziergang ein. Auch entlang der Promenade lässt es sich herrlich zu Fuß gehen. Nur für weitere Strecken, beispielsweise zu den Badeorten, solltet ihr auf die Straßenbahn oder ein Taxi zurückgreifen. Vorsicht vor der Kostenfalle: Achtet darauf, dass ein Taxameter vorhanden ist und kein vermeintlich willkürlicher Pauschalpreis genannt wird.

Brunnen im historischen Zentrum von Danzig
Brunnen im historischen Zentrum von Danzig

Sprache und Verständigung

In Polen wird selbstverständlich Polnisch gesprochen, Danzig ist allerdings größtenteils auf Touristen eingestellt. Rund um die Hotspots solltet ihr mit Englisch weiterkommen.

Sitten und Traditionen

In Danzig dürft ihr in der Öffentlichkeit keinen Alkohol trinken. Für den Besuch von Restaurants und Bars gilt das aber natürlich nicht. Außerdem solltet ihr beim Betreten einer Kirche eine mögliche Kopfbedeckung abnehmen. Die meisten Einheimischen sind streng katholisch, somit solltet ihr euch mit Kritik am Katholizismus oder dem Papst lieber zurückhalten. Auch das hohe Nationalbewusstsein der Polen spielt eine Rolle im Alltag. Ein Gespräch über die polnische Nation erfordert, wenn es denn überhaupt dazu kommt, Fingerspitzengefühl. Wusstet ihr zudem, dass es in Polen Unglück bringen soll, sich über einer Türschwelle die Hand zu geben? Wartet daher mit der Begrüßung lieber, bis ihr in einem Gebäude seid.

Kulinarik und Spezialitäten

In Polen kommt ihr natürlich nicht an dem Nationalgericht Bigos und den berühmten Piroggen vorbei! Und auch warmer Apfelkuchen und frische Waffeln erfüllen die Stadt Danzig regelmäßig mit ihrem herrlichen Duft. Da es sich um eine Hafenstadt handelt, werdet ihr außerdem in den Genuss verschiedener Fischgerichte kommen. Beispielsweise könnt ihr zwischen Heilbutt, Aal und Dorsch wählen. Begleitend dazu oder als Schlummertrunk gibt es reichlich regionale Biere, etwa das “Browar Piwna” direkt aus der Stadt.

Typisch polnische Pieroggi
Typisch polnische Pieroggi

Hotels und Unterkünfte

In Danzig gibt es rund um das Stadtzentrum ein breites Angebot an Hotels in verschiedenen Preisklassen. Euer Vorteil: Ihr befindet euch dort unmittelbar in der Nähe der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und könnt die Umgebung zu Fuß erkunden. Allerdings sind die Danziger Hotels im Zentrum meist etwas teurer als Unterkünfte im Randgebiet – hier lohnt sich der Preisvergleich! Alternativ bieten sich Hotels und Pensionen in Ostseenähe an. Das ist natürlich dann empfehlenswert, wenn ihr lieber einen Urlaub mit Fokus auf Strand und Meer plant oder außerhalb des Trubels der Innenstadt residieren möchtet. Wenn ihr im Urlaub möglichst tief in die polnische Kultur eintauchen möchtet, schaut nach einem inhabergeführten Hotel mit wenigen Zimmern und selbst zubereitetem Frühstück seitens der Gastgeber.

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