La Digue auf den Seychellen


Sie ist die kleinste Insel der drei Seychellen-Hauptinseln, hat aber sehr viel zu bieten. Neben dem schönsten Strand der Welt, Riesenschildkröten in freier Wildbahn und leckerem kreolischen Essen gibt es noch einiges mehr zu erleben. Wir verraten euch, warum ein Tag auf der Fahrradinsel nicht ausreicht.

Überblick

La Digue ist mit einer Fläche von zehn Quadratkilometern die viertgrößte Insel der Seychellen. Rund 2.200 Einwohner leben auf dem Eiland, das als Fotomotiv in Bildschirmschoner-Qualität gilt. Es gibt wenige bis gar keine Autos hier, denn für alle, die auf dieser Insel wohnen oder sie besuchen, ist das Fahrrad das Hauptverkehrsmittel. Im westlichen Teil von La Digue liegt die Siedlung La Passe, an der sich auch der einzige Hafen befindet – der Osten der Insel ist größtenteils unbewohnt.

Das beliebte Urlaubsziel ist komplett von einem Korallenriff umgeben, was es zu einem perfekten Spot zum Schnorcheln und Tauchen macht. In der Mitte befindet sich der 333 Meter hohe Berg Nid d’Aigle, der Einzige auf der Insel. Es lohnt sich, hier mehrere Tage zu bleiben, da es zahlreiche fantastische Strände gibt und die Insel tagsüber oft von Kreuzfahrtbesuchern und Tagesausflüglern etwas überfüllt wird. Genießt auf La Digue einige der schönsten Strände der Welt, kreolische Kultur und den perfekten Urlaub im Paradies.

La Digue Strand
Willkommen im Paradies

Strände

Die Strände sind das Aushängeschild der Insel und der Hauptgrund, warum Menschen hier hinreisen. Denn die Insel beherbergt nicht nur viele unterschiedliche Küstenstreifen zum Schnorcheln, Sonnenbaden oder Schwimmen, hier befindet sich auch einer der offiziell schönsten Strände der Welt. Fast alle Badestellen von La Digue, die an das französische Wort für kleine Bucht angelehnt „Anse“ heißen, sind öffentlich zugänglich und ohne Eintrittsgeld besuchbar.

Anse Source D'Argent

Die Hauptattraktion dieser Insel ist zugleich einer der schönsten Strände der Welt: die Anse Source D’Argent. Sie gilt als meistfotografierter Strand der Welt und war schon die Kulisse für zahlreiche internationale Dreharbeiten, besonders Werbung wird hier wegen der malerischen Landschaft gerne produziert. Das ist auch kein Wunder, denn Anse Source D’Argent beinhaltet atemberaubende Felsformationen aus Granit, die Millionen Jahre alt sind. Durch diese sehenswerten Steinblöcke wird der Strand in viele kleine Buchten unterteilt und die eigentlichen Badestellen sind eher klein.

Auch der Weg zum Hauptstrand der Insel ist schon atemberaubend und eine Beach Bar sorgt für Erfrischungen zwischendurch. Da Anse Source D’Argent direkt am L’Union Estate Park liegt und ihr für diesen einen kleinen Eintritt bezahlen müsst, ist dieser Strand der Einzige, der nicht kostenfrei nutzbar ist. Der Besuch im Estate Park lohnt sich aber allemal, insofern sollte euch das nicht von einem Abstecher abhalten.

La Digue Anse Source DArgent
Pures Urlaubsfeeling an der Anse Source D'Argent

Gut zu wissen: Weil die Anse Source D’Argent so populär ist, wird es hier tagsüber recht voll. Wenn ihr diesen fotogenen Spot ein bisschen mehr für euch haben wollt und ihr euch sicher sein möchtet, dass ihr einen Platz bekommt, ist es empfehlenswert, früh morgens schon dort zu sein. In den Abendstunden leert sich der Strand dann wieder ein wenig.

Anse Severe

An der Nordwestspitze der Insel liegt der nächste sehenswerte Strand. Die Anse Severe ist etwas kleiner als die Anse Source D’Argent, aber auf jeden Fall auch einen Besuch wert. Hier erwarten euch flaches, kristallklares Wasser und eine umwerfende Vielfalt an Korallen. Deswegen ist dieser Spot auch optimal zum Schnorcheln geeignet, weil ihr nicht weit rausschwimmen müsst, um neben Korallen auch Fische, Rochen und Schildkröten zu sehen. An dem von Kokosnusspalmen durchzogenen Strand findet ihr auch ein paar Strandbars, an denen ihr köstliche Säfte bekommen könnt und in deren Nähe sich stets zwei Riesenschildkröten aufhalten, die sich auch gerne mal füttern lassen.

La Digue Riesenschildkroete
Tierische Gesellschaft beim Sonnenbad

Anse Marron

Am südlichen Ende der Insel ist ein ganz besonderer Strand. Denn hier kommt ihr nicht einfach mit dem Fahrrad oder zu Fuß hin. Um die Anse Marron sicher zu erreichen, ist eine abenteuerliche Wanderung durch Gestrüpp, über Felsen und sogar durch brusttiefes Wasser nötig. Wenn ihr also an einem Tag Lust auf ein wenig Aktivurlaub an der frischen Luft habt, seid ihr hier genau richtig an. Am Strand angekommen, könnt ihr natürlich auch ein wenig entspannen, aber ihr solltet noch genug Energie für den Rückweg haben.

Wichtig: Die Route zur Anse Marron solltet ihr auf keinen Fall allein versuchen, denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ihr euch verlauft. Nehmt euch also am besten einen Tourguide mit, dann müsst ihr euch keine organisatorischen Gedanken machen und lernt auch noch etwas über die Kultur der Insulaner.

La Digue Anse Marron
Nicht ganz leicht zu erreichen: Anse Marron

Grand Anse, Petite Anse & Anse Cocos

Wenn euch der Sinn nach ein bisschen Strandhopping steht, bieten sich drei Strände an, die im südöstlichen Teil nebeneinander liegen und die ihr gut in einem Rutsch erkunden könnt. Die Grande Anse, die Petite Anse und die Anse Cocos.

Die Grand Anse ist die Südlichste der drei und noch gut mit dem Fahrrad zu erreichen. Mit seinen insgesamt 500 Metern Breite bietet er viel Platz für viele Menschen, ohne dass es ihr euch hier eingeengt fühlen müsst. An diesem traumhaft schönen Strand ist der Sand besonders fein und auch das Wasser sieht aus wie das auf den schönsten Urlaubsfotos: durchsichtig und türkisblau. Wenn ihr Zeit habt, könnt ihr hier auch viele Stunden verbringen, eine Bar und ein Restaurant versorgen euch durch den Tag.

Gut 20 Minuten weiter nördlich – ab hier müsst ihr zu Fuß gehen – ist die Petite Anse, die kleine Schwester der Grande Anse. Da der Fußweg eine Weile dauert, ist hier deutlich weniger los und ihr habt entsprechend viel mehr Platz für euch. Hier habt ihr beim Sonnenbaden die Möglichkeit, Surfern beim Wellenreiten zuzuschauen.

Der nördlichste Strand des Trios ist die Anse Cocos. Hier gibt es neben einem weiteren, idyllischen Sandstrand ein paar verlassene Gebäude, die noch von den ersten Siedlern auf der Insel stammen. Außerdem findet ihr hier einen von Felsen eingerahmten, natürlichen Pool, der euch sicher zu einem Bad verführen wird.

Wichtig: All diese drei Strände an der Südostküste der Insel sind besonders von Mai bis Oktober wegen des Südostmonsuns keine ungefährliche Badestelle, weil es hier kein natürliches schützendes Riff gibt. Beachtet also in jedem Fall die aufgestellten Warnschilder und geht nicht zu weit ins Wasser.

Anse Patates

Am nördlichsten Ende der Insel, direkt oberhalb der Anse Severe, liegt die Anse Patates. Mit ihren 40 Metern Breite ist sie sehr überschaubar und gemütlich, ein wahres Kleinod. Doch auch hier erwartet euch eine malerische Kulisse aus feinem Sand, Granitfelsen und Kokosnusspalmen. Zudem ist die Anse Patates auch ein ganz fantastischer Spot zum Tauchen.

La Digue Anse Patates
Anse Patates im Norden von La Digue

Anse Fourmis

Im Osten der Insel liegt ein weiterer, schöner Strand. Die Anse Fourmis ist mit einer Breite von 300 Metern sehr gut zum Entspannen und Sonnen geeignet. Weil hier keine Bucht den Strand schützt, ist es eher nicht ratsam, zu schwimmen oder zu schnorcheln. Dafür gibt es viele wunderschöne natürliche Schattenmöglichkeiten und eine große Vielfalt an Muscheln in faszinierenden Farben und Formen.

Anse Banane

Direkt oberhalb der Anse Fourmis liegt ein weiterer Strand, der besonders wegen des darauf angesiedelten, sehr beliebten Restaurants bekannt ist. Hier könnt ihr leckeres kreolisches Essen zu euch nehmen und dabei den wunderbaren Ausblick auf das Meer und die Nachbarinseln Félicité, Marianne, Grand Soeur und Petite Soeur genießen. Auch hier residiert eine Riesenschildkröte, die sich gerne unter die Leute mischt.

Sehenswürdigkeiten

Die Sehenswürdigkeiten auf La Digue sind vor allem die Strände und die unvergleichliche Natur. Hier verraten wir euch zwei Orte, die es sich lohnt, darüber hinaus gesehen zu haben.

Giant Union Rock

Im L’Union Estate Park befindet sich ein riesiger Felsen mit einem unglaublichen Alter. 700 Millionen Jahre soll der gigantische Stein alt und außerdem der größte zusammenhängende Granitfelsen der Welt sein. Den 40 Meter hohen Giant Union Rock könnt ihr auch besteigen und dort einen fantastischen Sonnenuntergang und Ausblick erleben.

La Digue Giant Union Rock
Ein Ausflug zum Granitfelsen

Vogelschutzgebiet Veuve Reserve

Im Inselinneren von La Digue gibt es das seit 1982 letzte Refugium für den seltenen Seychellen-Paradiesschnäpper, einen Vogel mit tiefblauem Gefieder und langem Schwanz, der ausschließlich auf den Seychellen seinen Lebensraum hat. Wenn ihr euch diese endemische Art und auch andere seltene Vögel anschauen wollt, kommt in das Schutzgebiet Veuve Reserve – der Besuch ist abwechslungsreich und der Eintritt für Besucher kostenlos.

Aktivitäten

Die beliebtesten Aktivitäten auf La Digue sind natürlich mit dem Meer verbunden. So könnt ihr hier fantastisch schnorcheln, tauchen und surfen. Doch auch an Land gibt es sehr viel zu entdecken.

L'Union Estate Park

Der L’Union Estate Park ist vielen vor allem bekannt, weil der Weg zum Traumstrand Anse Source D’Argent hier hindurchführt. Doch auch der Park an sich hat viel zu bieten. So gibt es am Fuß des Giant Union Rock eine Farm mit zahlreichen Riesenschildkröten, hier liegen eine Vanille- und Kokosnussplantage und auch alte Kolonialbauten, die ihr euch anschauen könnt. Außerdem befindet sich hier ein alter Friedhof, auf dem die ersten Siedler der Insel begraben liegen.

La Digue Schildkroeten
Den Schildkröten einen Besuch abstatten

Eine Fahrradtour um die Insel

Abgesehen davon, dass das Fahrrad sowieso das Hauptfortbewegungsmittel auf dieser Insel ist, solltet ihr unbedingt einmal eine Inselumrundung auf dem Drahtesel vornehmen. Es gibt allerdings keine Straße, die einmal komplett herum führt. Deswegen ist es am sinnvollsten, sich die Umrundung auf zwei Tage aufzuteilen: An einem Tag den Norden und Osten der Insel und am anderen den Süden und Westen erkunden. Auf diese Weise könnt ihr auch einen ersten Eindruck der zahlreichen Traumstrände bekommen. Gut zu wissen: Falls es euch zwischendurch zu anstrengend ist, gibt es an der Straße sehr oft Saftstände, an denen ihr euch eine Erfrischung gönnen könnt.

Wanderung auf den Nid d'Aigle

In der Mitte der Insel thront ein einzelner Berg: der Nid D’Aigle. Wenn ihr an einem Tag mal eine Auszeit vom Meer braucht, könnt ihr hier eine Wanderung unternehmen. Der insgesamt vier Kilometer lange Weg ist zwar sehr steil und bietet nur wenig Schatten, dafür werdet ihr am Ende mit einem atemberaubenden Ausblick über das Meer und die Nachbarinseln belohnt.

La Digue Nid DAigle
Die Aussicht vom Nid d'Aigle genießen

Reise-Infos

Um eure Zeit auf La Digue möglichst rund zu gestalten und auch die Buchung vorab zu erleichtern, haben wir hier einmal alles Wichtige für euren Urlaub auf den Seychellen zusammengefasst.

Anreise

Um La Digue zu erreichen, ist zuerst einmal ein Flug zur Hauptinsel Mahé der Seychellen nötig. Direktflüge dauern etwa zehn Stunden und starten von Frankfurt am Main und manchmal auch von Düsseldorf. Dann könnt ihr entweder mit einem kleinen Flugzeug oder der Fähre nach Praslin aufbrechen und von dort anschließend die Fähre nach La Digue nehmen.

Um auf die Seychellen einreisen zu dürfen, sind ein gültiger Reisepass und eine digitale Einreisegenehmigung nötig. Diese könnt ihr auf der Seite der seychellischen Regierung beantragen und sie wird meist innerhalb eines Tages ausgestellt. Zur Sicherheit solltet ihr sie aber mindestens eine Woche vor Abflug beantragen.

Reisezeit

Aufgrund des warmen Klimas ist La Digue ganzjährig ein traumhaftes Reiseziel. Da es nur einen Berg gibt, an dem Wolken hängen bleiben können, regnet es selten und meist nur nachts. Hier erwarten euch das ganze Jahr über um die 30 Grad, von Mai bis Oktober ist es dort sehr schwül und wegen des Südostmonsuns teilweise nicht sicher zum Schwimmen. Deswegen empfehlen wir euch die Insel La Digue von November bis März zu besuchen.

Währung & Bezahlung

Auf La Digue wird mit der Seychellischen Rupie (SCR) bezahlt. Falls ihr es vor der Reise nicht schafft, könnt ihr auch vor Ort Geld wechseln und abheben. Auf La Digue gibt es einige Orte, an denen ihr mit Karte zahlen könnt, gerade Take Away-Läden an Straßen oder am Strand nehmen aber oft nur Bargeld an. Teilweise könnt ihr dort sogar mit Euro zahlen, dann bekommt ihr aber Seychellische Rupien als Wechselgeld zurück.

Sicherheit

Die Kriminalitätsrate auf den Seychellen ist sehr gering, jedoch gilt hier: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Am besten verstaut ihr Wertgegenstände in einem Hotelsafe und tragt nicht zu viel Bargeld am Körper. Zudem raten wir euch, die Tage an einsamen Stränden mindestens zu zweit zu genießen.

Fortbewegung vor Ort

Auf La Digue bewegen sich alle mit Fahrrädern, Einheimische sowie Besucher. Ihr könnt zwar auch einiges zu Fuß erledigen, aber um das meiste aus eurem Aufenthalt herauszuholen, solltet ihr direkt bei der Ankunft ein Fahrrad mieten. Alternativ gibt es auf der fast autofreien Insel eine sehr geringe Anzahl an Taxen und sogar einen traditionellen Ochsenkarren, der größere Gruppen auf Wunsch stilecht herumfährt.

La Digue Fahrrad
Mit dem Fahrrad unterwegs auf La Digue

Sprache & Verständigung

Die drei Landessprachen der Seychellen sind Kreolisch, Französisch und Englisch. Da die meisten der Einwohner an Besucher gewöhnt sind, werdet ihr mit Englisch gut durchkommen.

Kulinarische Spezialitäten

Das Essen auf La Digue ist ähnlich wie auch der Rest der Kultur eine Kombination verschiedener internationaler Einflüsse. So beinhaltet die kreolische Küche auf La Digue eine ungeheure Vielzahl an maritimen Spezialitäten und Gerichten mit Reis und einer ordentlichen Portion Schärfe. Frische exotische Früchte und Süßspeisen wie Kokospralinen oder karamellisierte Ananasstücke runden das kulinarische Erlebnis ab.

Hotels & Unterkünfte

Auf La Digue gibt es verschiedene Möglichkeiten, zu übernachten. Der Großteil der Unterkünfte ist eher rustikal und mit einem lokalen Charme, dafür von Natur umgeben und mit großartigen Ausblicken. Wenn ihr euch für euren Aufenthalt auf der Trauminsel mehr Komfort wünscht, gibt es auch einige luxuriösere Hotelanlagen.

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2 Kommentare zum Thema
  1. Anneliese Klein

    Hallo! Manchmal wünsche ich mir mehr solcher Artikel. Vielen Dank. Grüße

  2. Anke Bänsch

    Ich war im Oktober da, ein traum?