Brest in der Bretagne entdecken


Brest in der ist ein ideales Ziel für Erholungsurlauber und historisch Interessierte. Dort zeigt sich das bretonische Lebensgefühl von seiner schönsten Seite. Hier erfahrt ihr alles, was ihr vor der Reise nach Brest in Frankreich wissen solltet.

Überblick

Die Stadt Brest liegt geschützt an der gleichnamigen Bucht am Atlantik. Dort befindet sich auch ein natürlicher Hafen an der Mündung des Flusses Penfeld. Brest ist die größte Stadt im Westen der Bretagne. Ihre ursprüngliche Bekanntheit erlangte die Seestadt durch ihre militärische Bedeutung, da sie ein wichtiger Marinehafen und Stützpunkt der französischen Atlantikflotte ist. Urlauber aus aller Welt genießen die Vielfalt der Stadt und das gemäßigte Seeklima, das im Sommer und Winter sehr angenehm ist.

Brest Jachthafen
Blick auf den Jachthafen von Brest

Geschichte

Brest hat eine bemerkenswerte und ungewöhnliche Historie. Zur Römerzeit seit dem Ende des 3. Jahrhunderts befand sich an diesem Ort ein befestigter Stützpunkt, der für den Küstenschutz zuständig war. Er war unter dem Namen Gesocribate bekannt. Im 5. Jahrhundert kam es zur Einwanderung britischer Stämme aus England, nach denen die Region Bretagne benannt wurde. Im Laufe der Zeit wurde ein Kastell errichtet, das vor den Angriffen der Normannen schützen sollte.

Wie die Bretagne stand auch Brest im 12. Jahrhundert unter der Oberhoheit Englands. Seit 1202 herrschte wieder die französische Lehnsherrschaft vor. In der Neuzeit brachte der Überseehandel einen Aufschwung. 1593 verlieh König Heinrich IV. Brest das Stadtrecht und 1631 bekam die Stadt einen Militärhafen. Nach den Bombardements von 1944 wurde sie wieder aufgebaut.

Sehenswürdigkeiten

Kunst- und Architekturfans haben bei einem Stadtrundgang durch Brest ihre wahre Freude. In der facettenreichen Stadt treffen Moderne und Neoklassizismus auf Moderne Kunst und Art déco. Deshalb wird Brest auch liebevoll „Ville d’art et d’histoire“ genannt – die Stadt der Kunst und Geschichte. Wir verraten, was Brest darüber hinaus noch zu bieten hat.

Quai du Commandant Malbert

Dieser sehr belebte Kai mit Blick über die Stadt lädt zu einem Spaziergang ein. Die Kulisse ist traumhaft: Farbige Bojen und malerische Leuchttürme wechseln sich mit Baken ab. Beim Schlendern durch den Hafen könnt ihr bei den Arbeiten an urigen Holzbooten zusehen, bevor es zum mythischen Schoner La Recouvrance geht.

Château de Brest

In der aus dem 17 Jahrhundert stammenden Festung Château de Brest befindet sich heute ein Schifffahrtsmuseum. Es vermittelt Besuchern Interessantes über die Militärgeschichte der Stadt. Vollendet wird die Ausstellung durch eine Sammlung von Schiffsmodellen. Da die Festung an der Mündung der Penfeld in die Rade de Brest liegt, gibt es einen fantastischen Ausblick über den Marinehafen, die Stadt und das Umland.

Chateau de Brest
Das Château de Brest an der Mündung der Penfeld

Quartier des Capucins

Dieses Viertel liegt am westlichen Ufer des Flusses Penfeld. Er ist das ideale Ziel für alle, die einen Rundumblick über Brest haben möchten. Das Quartier des Capucins trägt seit dem Jahr 2009 den Titel „Ökoviertel“ und vereint auf gekonnte Art und Weise modernes Business mit traditioneller Kultur. Alte Werften wurden zu stylsischen Büros umgebaut, in deren Nähe sich die Mediathek befindet. Für Kunstliebhaber und Freunde der alternativen Szene gibt es das Straßenkunstmuseum Fourneau. Eine gute Gelegenheit zur Fortsetzung dieses Ausflugs ist eine Fahrt mit der ersten innerstädtischen Seilbahn, die zum gegenüberliegenden Ufer führt.

Kirche St-Louis

In diesem historischen Bauwerk wandert ihr auf den Spuren der französischen Kirchen. Das Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert, wurde im 2. Weltkrieg zerstört und in den Jahren 1953 bis 1958 neu aufgebaut. Die Atmosphäre in den Gemäuern ist magisch und lädt zum kurzen Verweilen ein.

Tour Tanguy

Dieser mittelalterliche Turm lässt das Herz von Geschichtsfans höherschlagen. Er beherbergt auf insgesamt drei Etagen ein Museum, in dem Modelle und historische Dokumente ausgestellt sind und liegt am rechten Ufer der Penfeldmündung. In den Dokumenten erfahrt ihr mehr über Brest vor dem 2. Weltkrieg. Der Turm liegt direkt gegenüber des Château de Brest und wurde damals gebaut, um den Hafen zu schützen. Wenn ihr die Treppen des Turms überwunden habt, eröffnet sich eine wunderschöne Aussicht über den Hafen, das Château und die Küste.

Tour Tanguy
Der Tour Tanguy schräg gegenüber vom Château de Brest

Musée des Beaux-Arts

Wenn ihr eine Museumstour durch Brest macht, solltet ihr einen Abstecher in das Musée des Beaux-Arts machen. Es präsentiert europäische Malerei, die im 16. bis 21. Jahrhundert entstanden ist. Die Sammlung ist klein, aber für Besucher interessant.

Océanopolis

In diesem Erlebnispark geht es auf eine spannende Entdeckungsreise durch alle Ozeane. Er beschäftigt sich mit der Erforschung der Weltmeere und ist einzigartig in Europa. Der Meereszoo besitzt über 40 Meerwasseraquarien, in denen die Gäste die Flora und Fauna der bretonischen Küste bewundern können. Insgesamt wurden drei Klimazonen nachgebildet: polar, tropisch und gemäßigt. Gerade die Besichtigung der Robbenklinik und eine Fahrt mit dem Panoramaaufzug sind lohnend. Er führt direkt in das Haifischbecken hinab, wodurch ihr einen einmaligen Blick in die Unterwasserwelt erhaltet. Der Océanopolis Park zeichnet sich dadurch aus, dass die verständliche Darstellung wissenschaftlicher Aspekte mit grandiosen Inszenierungen abgerundet wird. Deshalb ist der Besuch des Freizeitparks ein Highlight für große und kleine Tierfreunde.

Oceanopolis
Ein paar Stunden im Océanopolis verbringen

Botanischer Garten

Im Botanischen Garten von Brest kommen Pflanzenfreunde auf circa 30 Hektar voll auf ihre Kosten. Der Garten beherbergt seit 1975 eine umfangreiche Sammlung bedrohter Pflanzenarten. Die Gewächse sind in einem etwa einem Kilometer langen ehemaligen Steinbruch geografisch angeordnet. Gerade ein Besuch im Frühling oder Herbst lohnt sich, wenn die Pflanzen blühen oder sich mit ihrer Laubfärbung auf den Winter vorbereiten.

Botanischer Garten in Brest
Brest: unterwegs im Botanischen Garten

Aktivitäten

Wer im Urlaub gerne aktiv ist, ist in Brest gut aufgehoben. Probiert das umfangreiche Sportangebot aus, besucht eine amüsante Veranstaltung oder geht ausgiebig einkaufen.

Märkte in Brest

Frankreich steht für kulinarischen Hochgenuss und schöne Märkte. Es macht Spanß, an den liebevoll dekorierten Ständen vorbeizugehen und das bunte Treiben zu betrachten. Zu den bekanntesten Märkten in Brest gehören diese:

  • Markthalle Saint-Louis
  • Marché Saint Louis
  • Quatre-moulins
  • Sadi-Carnot

Spazierengehen und Radfahren

Die Hafenstadt lädt zu erholsamen Spaziergängen und Radtouren ein. Am Ufer des Flusses Penfeld gibt es bestens geeignete Rad- oder Wanderwege und gemütliche Plätzchen, um sich niederzulassen und bei einem leckeren Picknick zu stärken. Für Küstenliebhaber sei ein Abstecher zu der Pointe du Diable empfohlen, an der es einen überragenden Ausblick auf das Meer und die Schiffe gibt. Ein toller Kontrast ist das saftige Grün der Wiesen und Wälder, die bei einem Spaziergang im Vallée du Coustour durchquert werden. Mit viel Glück zeigen sich die heimischen Rehe und Reiher.

Penfeld in Brest
Die Penfeld in Brest

Fotosession auf der Pont de l’Iroise

Diese imposante Schrägseilbrücke aus dem Jahr 1994 führt über den Fluss Élorn. Sie befindet sich zwischen Le Cap und Pointe Sainte Barbe. Es ist der perfekte Ort, um traumhafte Urlaubsfotos zu schießen. Die spezielle Konstruktion der Brücke aus verschiedenen Perspektiven ist ebenfalls ein exzellentes Motiv. Fotos beim Sonnenuntergang an der Ponte de l’Iroise sorgen für besonders eindrucksvolle Erinnerungen.

Pont de l Iroise
Fotos vom Pont de l'Iroise aus machen

Romantische Bootsfahrten

Für viele Urlauber gehört ein Schiffsausflug zum Urlaub dazu. Diese Chance gibt es auch in Brest. Einige Bootsfahrten führen durch die Bucht Rade de Brest. Der natürliche Hafen erstreckt sich über ein Gebiet von 180 Quadratkilometern. Er ist über den 1,8 Kilometer langen Kanal Goulet de Brest mit dem Atlantik verbunden. Eine weitere Option ist eine Fährfahrt zu den Ponante-Inseln, auf denen gemeinsam mit wenigen Einwohnern eine seltene Schafrasse lebt.

Erholsame Strandtage

Dank des ruhigen Wassers lädt Rade de Brest zu entspannenden Stunden am Strand ein. Es gibt viele Strände, an denen gebadet werden kann. Ein beliebter Ort ist am Leuchtturm Pointe du Petit Minou, der sich westlich von Brest befindet. Zwischen den Felsen liegt eine kleine Sandbucht, die ideal für Erholungssuchende und Surfer ist. Etwas näher ist die Plage du Moulin Blanc, die besonders geeignet für Familien mit Kindern ist. Dort können sich Strandgänger im feinen Sand niederlassen, sonnen und entspannen.

Strand in der Rade de Brest
Der Phare du Petit Minou an einem Strand in der Rede de Brest

Sportveranstaltungen

Große Sporveranstaltungen werden in der Brest Arena abgehalten. 2017 war sie einer der Austragungsorte der Handball-Weltmeisterschaft der Männer, während dort 2018 der entsprechende Wettbewerb für Frauen stattfand. Die 2014 eröffnete Multifunktionsarena wird ganzjährig für Konzerte unterschiedlicher Musikrichtungen genutzt. Ein Blick in das Veranstaltungsprogramm lohnt sich auf jeden Fall.

Les vendredis du Dellec

An vier Freitagen im Juli präsentieren Amateurkünstler und bekannte Gruppen ihr Können in verschiedenen Vierteln verteilt über die ganze Stadt. Lasst euch von der ausgelassenen Atmosphäre begeistern und genießt die Show der Künstler.

Les Jeudis du Port

Das Lebensgefühl wird in Frankreich großgeschrieben. Deshalb gibt es im Juli und August die Hafendonnerstage, an denen tolle Konzerte stattfinden. Die Veranstaltungen sind kostenlos. Besucht Konzerte und unterhaltet euch mit Einheimischen.

Reise-Infos

Ihr seid in Gedanken schon auf dem Weg nach Brest? Damit der Urlaub in der Bretagne ein voller Erfolg wird, geben wir euch vorab noch ein paar wichtige Reiset-Infos mit auf den Weg.

Ideale Reisezeit

Frankreich ist ein ganzjähriges Urlaubsziel. Die beste Reisezeit für Brest hängt davon ab, welche Unternehmungen geplant sind. Wenn gutes Wetter gewünscht ist, bieten sich die Monate Mai bis Oktober an. Wer es etwas wärmer mag, hält sich am besten zwischen Juni und September in dem Ort auf. Zum Baden ist hingegen der August perfekt. Alle, die es lieber etwas kühler mögen, fahren zwischen Januar und März. Insgesamt solltet ihr aber nicht allzu viel Sonne erwarten, denn in Brest regnet es durchschnittlich an 151 Tagen im Jahr und auch die durchschnittliche Temperatur im Juni erreicht maximal 20,1 Grad.

Marinehafen Brest
Blick auf den Marinehafen und Brest

Reisedauer & Reisevorbereitung

Da Brest eine so facettenreiche Stadt ist, eignet sich die Stadt für alle Reisearten. Sie lädt zum Wochenendtrip ein und wird selbst bei einem mehrwöchigen Aufenthalt nicht langweilig. Dank der Lage sind auch unterhaltsame Ausflüge in die Umgebung möglich.

Für eine Frankreichreise sind keine besonderen Vorbereitungen erforderlich. Das Einzige, was ihr benötigt, ist ein gültiger Personalausweis. Außerdem könnt ihr ganz einfach mit dem Euro bezahlen. Auch die Bezahlung mit der Kredit- oder mit der Girokarte ist fast überall möglich.

Anreise

Wir empfehlen von Deutschland aus einen Flug nach Paris mit anschließender Zugfahrt bis zum Ziel. Der TGV startet im Bahnhof von Paris Montparnasse und benötig bis nach Brest 4 Stunden und 10 Minuten.

Die Anfahrt mit dem Mietwagen erfolgt aus der Pariser Region über die Autobahn A11 beziehungsweise die E50/A81 bis Rennes. Von dort aus nehmt ihr die Schnellstraße RN 12, um nach Brest zu gelangen. Für Anreisende aus Nantes steht die Schnellstraße RN 165 zur Verfügung.

Fortbewegung vor Ort

Öffentliche Verkehrsmittel ermöglichen in Brest eine komfortable und flexible Fortbewegung. Der Nahverkehr besteht aus einer Straßenbahnlinie und 14 Buslinien. Seit 2015 gehört die Seilbahn Téléphérique de Brest dazu. Zusätzlich gibt es sieben Rufbuslinien, die abgelegene Bereiche der Stadt abdecken.

Flugreisende wissen die Pendelbuslinien zum Flughafen Guipavas zu schätzen. Am Hafen von Brest gibt es Schiffsverbindungen, die Passagiere zur Crozon-Halbinsel oder zu den Inseln der Iroise-See bringen. Letztere liegt westlich der Rade de Brest.

Sprache & Verständigung

In der Bretagne wird von vielen Einwohnern Bretonisch gesprochen. Dabei handelt es sich um eine keltische Sprache, die im Gegensatz zu Französisch nicht nasal betont wird. Bretonisch ist keine romanische Sprache, sondern wird von den britophonen Bretonen gesprochen. Sie ist die einzige keltische Sprache, die auf dem Festland Europas zu hören ist. Bei einem Urlaub in der Bretagne kommen Reisende aber auch wunderbar mit Französisch zurecht. Auch mit Englisch solltet ihr euch problemlos verständigen können. Es kann sogar sein, dass plötzlich eine Antwort auf Deutsch kommt.

Essen & Spezialitäten

Frankreich ist bekannt für seine exquisite Küche. Gourmets mögen insbesondere die vielfältigen Meeresspezialitäten, zu denen neben Langusten und Austern auch Taschenkrebse und Venusmuscheln gehören. Fischliebhaber sollten das Gericht „Plateaux de fruits de mer“ probieren. Es beinhaltet Crevetten und Strandschnecken. Wer Fleisch bevorzugt, bestellt sich „Coq au vin“ oder „Boeuf Bourguignon“. Zum Dessert oder als süßen Imbiss zwischendurch servieren die gastfreundlichen Bretonen die Buchweizenpfannkuchen „Galettes de Blé Noir“ oder die legendären „Crêpes Bretonnes“. Danach lässt es sich mit einem Cidre auf das Leben anstoßen.

Hotels & Unterkünfte

Ein Aufenthalt in Brest ist mit nahezu jedem Budget erschwinglich. Wer sich Komfort gönnen möchte, findet im Stadtzentrum gehobenere Hotels. Einfache Unterkünfte gibt es über das Stadtgebiet verteilt und auch in der Umgebung.

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