Utah im Westen der USA


Der US-Bundesstaat Utah verzaubert mit einem Panorama aus riesigen Felsformationen, kargen Salzwüsten und atemberaubenden Flüssen. Zu den Wahrzeichen gehört ein imposanter, von der Natur geformter Torbogen. Logisch, dass die Destination vorwiegend ein Ziel für echte Outdoorfans ist.

Überblick

Im Westen der USA, zwischen Nevada, Idaho, Wyoming, New Mexico und Arizona gelegen, erstreckt sich ein landschaftlich bezaubernder Bundesstaat: Utah! Bei europäischen Urlaubern selten sofort präsent, zeigt sich der “Beehive State” (“Bienenkorb-Staat”), wie sein Spitzname lautet, all jenen, die ihm eine Chance geben, sogleich in voller Pracht und Schönheit. Zahlreiche Nationalparks machen Aktivitäten wie Spaziergänge, Wanderungen, Tierbeobachtungen, Kletter- oder Raftingtouren möglich.

Kulturreisende wählen üblicherweise bewusst die Hauptstadt Salt Lake City als Ziel aus. Sie hat viele, traditionelle Sehenswürdigkeiten zu bieten. Unter ihnen zum Beispiel das Utah State Capitol und den Temple Square. Letzterer bildet ein Zentrum der Mormonen, denen hier über die Hälfte der Bevölkerung angehört. Salt Lake City erreicht ihr nach einem bequemen Nonstop-Langstreckenflug von Deutschland aus und könnt mit dem Mietwagen über Highways wie die State Route 12 fahren.

Orte und Regionen

Utah ist vermutlich eher ein Ziel für Naturliebhaber als für Städteurlauber. Nichtsdestotrotz gibt es genügend Anlaufstellen für Kultur und Besichtigungen: Die über 190.000 Einwohner starke Hauptstadt Salt Lake City und das kleinere Provo. Dazu kommen Regionen wie das Colorado Plateau.

Salt Lake City

Salt Lake City, das weltweit als Austragungsort der Olympischen Winterspiele im Jahr 2002 bekannt wurde, wird von der faszinierenden Landschaft Utahs eingerahmt. Einerseits befindet sich der Great Salt Lake, welcher der Stadt ihren Namen verleiht, in der Nähe. Andererseits gehören verschiedene Bergketten zum Szenario. Inmitten des Ortes werdet ihr umgehend ein städtisches Flair bemerken. Ob nun am berühmten Temple Square mit seinen individuellen Highlights oder beim imposanten Utah State Capitol sowie in Museen wie dem Natural History Museum of Utah.

Salt Lake City
Skyline von Salt Lake City

Provo

Provo ist die zweitgrößte Stadt des US-Bundesstaates und wird auch als Tor zur Natur betrachtet. Hier finden sich ebenfalls ein paar Must-sees im Zentrum der kleinen Stadt. Zu den Höhepunkten gehören der neoklassizistische Provo City Centre Temple und die beiden Museen der hiesigen Universität (das Naturkunde- und das Kunstmuseum). Einer der Naturschätze in der Region sind die Bridal Veil Falls als idyllische Wasserfälle des Provo Canyon.

Provo
Blick auf Provo

Colorado Plateau

Im Süden Utahs erstreckt sich das Colorado-Plateau, eindrucksvoll geformt von witterungsbedingten Einflüssen wie Regen und Schnee. Es befindet sich in rund 2.000 m Höhe und beinhaltet mehrere Nationalparks wie den Bryce Canyon National Park, welcher einem Labyrinth aus Sandsteinfelsen gleichkommt. Im gesamten Colorado Plateau beeindrucken Wanderwege, Aussichtsplattformen und informative Besucherzentren.

Basin and Range Province

Die von zahlreichen Gebirgsketten durchzogene Basin and Range Province fasziniert ebenfalls als Naturschönheit, welche den Westen von Utah einnimmt. Außerdem erstreckt sie sich über Teile von Arizona, Nevada und Kalifornien. Abseits der Hügellandschaft sind es karge Wüstenbecken und meist kurzlebige Salzseen, welche die Kulisse prägen, die teils bis ins Nachbarland Mexiko reicht.

Rocky Mountains

Die Liste wäre nicht vollständig ohne die Rocky Mountains, die zum Teil ebenfalls in Utah gen Himmel ragen, und zwar im Nordosten. Das Gebirge zieht sich von Kanada bis in die USA. Zwischen imposanten Geysiren, tiefen Schluchten und hohen Bergspitzen sind Wanderungen oder Skifahrten im Winter eine Option. Auch ein besinnliches Picknick an den Bergseen mit Blick auf die eindrucksvollen Gletscher kann ein unvergessliches Abenteuer sein.

Mount Timpanogos Rocky Mountains
Mount Timpanogos in den Rocky Mountains

Sehenswürdigkeiten

Ihr ahnt es sicher bereits: Die meisten Spots und Sehenswürdigkeiten die Urlauber interessieren, befinden sich in der Natur von Utah. Doch auch Salt Lake City kann mit Attraktionen glänzen.

Temple Square

Der Temple Square darf sich als am häufigsten besuchte Sehenswürdigkeit Utahs bezeichnen. Bis zu fünf Millionen Menschen aus aller Welt reisen jährlich zu dem Platz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Auf dem Tempelplatz der Mormonen befinden sich noch Gebäude wie der Salt Lake Temple, die Salt Lake Assembly Hall und der Salt Lake Tabernacle.

Temple Square
Temple Square in Salt Lake City

Utah State Capitol

Im neoklassizistischen Stil thront das Utah State Capitol aus dem frühen 20. Jahrhundert in Salt Lake City. Innen und außen mit seiner Fassade aus Granit und Dekorationen aus Marmor beeindruckend, könnt ihr euch von der Kuppel aus den besten Blick über die städtische Skyline sichern. Das Wahrzeichen der Hauptstadt Utahs dürft ihr am Wochenende im Rahmen von kostenfreien Führungen ausgiebig erkunden.

Utah State Capitol
Das State Capitol vor schöner Kulisse

Delicate Arch

Einer der schönsten und von der Natur gestalteten Steinbögen weltweit ragt im Arches National Park in Utah in die Höhe. Mit 16 m Höhe und der prägnanten, rotbraunen Farbe gilt der Delicate Arch als Lieblingsfotomotiv der Gegend. Dabei ist er nicht allein: Neben ihm befinden sich mehr als 2.000 Bögen dieser Art im Umland. Einflussfaktoren wie das Wetter und Erosionen bilden ständig neue Steintorbögen und lassen andere nach und nach verschwinden. Deshalb ist ein Trip im Park nie langweilig.

Delicate Arch
Das beliebte Fotomotiv Delicate Arch

Salzwüsten

Die Große Salzwüste (Great Salt Lake Desert) zählt ebenfalls zum Szenario in Utah. Neben ihr gibt es noch weitere Gebiete dieser Art, die über einen weißlichen Boden verfügen. Vorwiegend entstanden sie aufgrund der Austrocknung prähistorischer Seen, die dem heute noch existierenden Great Salt Lake ähnelten. Die Große Salzwüste misst über 10.000 km² Fläche und ist ein weiteres Pflichtmotiv für euer Fotoalbum. Sie reicht bis an die Grenze des Bundesstaates Nevada.

Great Salt Lake
Utahs Great Salt Lake

Monument Valley

Gefallen euch die imposanten, von der Natur geschmiedeten Monolithen, Felsen und Türme, die charakteristisch für Utah sind? Dann solltet ihr das Monument Valley, das sich über mehrere Bundesstaaten der USA ausdehnt, nicht auslassen. Ein Teil der Hochebene befindet sich logischerweise in Utah und ihr könnt bequem zu Tagestouren aufbrechen. Ihr kennt das Monument Valley, das eher einer Wüste als einem “richtigen” Tal gleicht, vermutlich bereits aus Filmen oder von Plakaten. Die turmähnlichen Felsen sind seit Jahrzehnten beliebte Drehorte magischer Filmmomente.

Rainbow Bridge National Monument

Eine andere Sehenswürdigkeit im Freien ist die natürliche Steinbrücke “Rainbow Bridge”, die vom Stamm der Navajos ihren Namen erhielt. Sie verfügt über eine Höhe von bis zu 88 m und eine Spannweite von knapp 82 m. Das von den Navajos verehrte Monument hat an der höchsten Stelle einen Durchmesser von zwölf Metern und entstand einst durch Erosionsprozesse in den vergangenen Millionen Jahren.

Seit 1910 ist die Brücke, die optisch an die Form eines Regenbogens erinnert, ein offizielles National Monument. Da die einzige Möglichkeit für einen Besuch des Monuments eine ganztägige Bootstour ist, bleibt die Brücke wenig überlaufen und somit ein wohl gehütetes Geheimnis, das nur ambitionierte Besucher lüften.

Canyonlands National Park

Ein Nationalpark, der bei vielen Besuchern für Begeisterung sorgt, ist der Canyonlands National Park. Der 1.360 km² große Park besteht überwiegend aus wilden Flüssen, verborgenen Pfaden, tiefen Schluchten und hohen Felsen. Er ist definitiv ein Abenteuerziel, das ungeübte Wanderer aber mit Vorsicht betreten sollten. Belohnt wird der mutige Besucher mit etwas Glück mit einem Blick auf das scheue, einheimische Wüsten-Dickhornschaf, das hier lebt. Der Ort Moab ist der Ausgangspunkt für Kletter- oder Raftingtouren durch den Park. Dort werden zudem Outdoor-Ausrüstungen und Mountainbikes verliehen.

Dämmerung über dem Canyonlands National Park

Weitere Parks

Wer Lust auf die Erkundung eines weiteren Naturparks hat, genießt eine riesige Auswahl in Utah. Einer von vielen Spots ist der Capitol Reef National Park mit seinen bizarren Felsformationen. Auch Touren durch den Snow Canyon State Park mit seinen Versteinerungen, den feengleichen Goblin Valley State Park oder den mit Sanddünen ausgestatteten Coral Pink Sand Dunes State Park lohnen sich.

Überraschend viel Grün gibt es, im Vergleich zu Utahs Osten, im westlich gelegenen Zion National Park. Fast 600 Quadratkilometer groß verfügt auch dieser Park über bizarre Felsformationen in unterschiedlichen Farben. Einer von vielen Höhepunkten sind die Emerald Pools. Bei ihnen handelt es sich um drei Süßwasserpools, die über ausgeschilderte Wanderwege erreichbar sind. Ein Bad ist in ihnen allerdings verboten.

Aktivitäten

Die üblichen To-dos in Utah lassen sich schon durch die Szenerie erahnen. Es sind abenteuerliche Ausflüge mit den Wanderschuhen, auf dem Wasser oder sogar im Sand. Einen Ort zum Schwimmen hält der Bundesstaat allerdings auch bereit.

Wandern

Eine Lieblingswanderroute in Utah zu benennen, ist aufgrund der Fülle beinahe unmöglich. Dennoch erfreuen sich einige Wege großer Beliebtheit. So könnten es im Zion National Park die Trails um die Narrows-Schlucht oder die Wege zu den Emerald Pools sein. Im Bryce Canyon National Park bezaubern der Navajo Trail oder der Queens Garden Trail, die bis zu fünf Kilometer lang sind.

Zum Naturbogen Delicate Arch gilt es etwa 150 Höhenmeter zu überwinden, weshalb ausreichend Proviant und Wasser im Gepäck sein sollten. Ein Favorit von Wanderern ist außerdem der sogenannte “Y-Trail” mit etwas mehr als zehn Kilometern Länge, der sich bei Provo befindet.

Zion National Park The Narrows
Durch die Narrows wandern

Kajakfahren und Raften

Im Canyonlands National Park zählt eine Kanufahrt auf dem Colorado River fast schon zum guten Ton. Stellt euch den reißenden Stromschnellen am besten mit professioneller Begleitung denn trotz allen Nervenkitzels steht die Sicherheit an erster Stelle. Auch Rafting in einem Schlauchboot ist beliebt. Dafür werden Flüsse wie der Green River bei der gleichnamigen Kleinstadt gewählt.

Abenteuer Sandboarding

Im Coral Pink Sand Dunes State Park locken erhabene Sanddünen zum Trendsport Sandboarding. Die wunderschön rosafarben leuchtenden Dünen erweisen sich mit bis zu 30 m Höhe als perfekter Ort für den Spaß im Sand. Ihr könnt die benötigten Sandbretter oder Schlitten mieten und ganz spontan in das Abenteuer eintauchen. Pluspunkt: Der Sand ist in der Regel nicht zu heiß, sodass ihr getrost barfuß laufen könnt.

Baden

Utah hat zwar keine Küste, aber immerhin ein potenzielles Badeziel: den Great Salt Lake, der größte Salzsee der Vereinigten Staaten von Amerika. Mit Maßen von 120 km Länge und bis zu 45 km Breite ist der See ideal für einen Schwimmausflug. Schwimmen werdet ihr in dem See allerdings weniger, wegen des hohen Salzgehalts verleitet das Wasser eher zum Schweben.

Nachbarstaaten besuchen

Die umliegenden Bundesstaaten verführen zu längeren Ausflügen. Vom Südwesten Utahs ausgehend, kann die pulsierende Metropole Las Vegas in Nevada Ziel sein. An den Süden angrenzend lockt Arizona als weiterer naturschöner Bundesstaat mit Felsformationen, versteinerten Bäumen und dem Grand Canyon. Startet ihr im Osten von Utah Richtung Nachbarstaaten, landet ihr in dem mit den Rocky Mountains gesegneten Colorado.

Maroon Lake
Der Maroon Lake in Colorado

Reise-Infos

Darf es nun Utah als nächster Urlaub sein? In dem Fall solltet ihr noch die Infos ganz zum Schluss lesen, so dass ihr gut auf eure bevorstehende Reise in die USA vorbereitet seid.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Hauptsaison herrscht in Utah im Juli und August, wenn die meisten Menschen in den Bundesstaat reisen. Die sonst so charmante Abgeschiedenheit könnt ihr in diesen Wochen hingegen nicht immer ganz ungestört genießen. Zwischen Mai und Juni sowie im September ist Utah als Outdoorziel daher eher empfehlenswert. Die Temperaturen sind mit circa 18 bis 23 Grad immer noch angenehm für Wanderungen und andere Aktivitäten.

Zwar gibt es Nonstop-Flüge nach Utah, doch mit einer Flugzeit von elf Stunden lohnt sich kein Kurzreise ab Deutschland. Mindestens eine Woche ist ratsam, um die Nationalparks eurer Wahl zu erkunden oder Orte wie Salt Lake City zu besuchen. Bei Roadtrips quer durch den Bundesstaat oder in andere Staaten der USA solltet ihr zusätzliche Tage einberechnen.

Dokumente, Währung und Bezahlung

Von deutschen Staatsbürgern wird kein Visum für die Einreise benötigt, jedoch ein gültiger Reisepass. Denn mit diesem müsst ihr, am besten frühzeitig, die notwendige ESTA-Genehmigung beantragen.

In Utah zahlt ihr mit der Landeswährung US-Dollar. Für Trips durch die Natur mit Stopps in kleinen Orten sollte Bargeld mit dabei sein. In Salt Lake City lässt sich das Geld an Automaten abheben. Beachtet Wechselgebühren!

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Von Frankfurt a. M. führen Direktflüge ohne Zwischenstopp nach Salt Lake City. Nach elf Stunden seid ihr angekommen. Je nachdem, wohin ihr reisen möchtet, empfehlen sich Zug oder Mietwagen.

Innerhalb der größeren Städte wie Salt Lake City bringen euch Busse und Stadtbahnen voran. Von Ort zu Ort fahren mitunter Schnellzüge. Über den Highway, seid ihr mit einem Mietwagen bei bester Aussicht in Richtung Bryce Canyon und andere Sehenswürdigkeiten unterwegs.

Essen und Spezialitäten

Die Anbaubedingungen für Obst und Gemüse sind in Utah nahezu optimal. Deshalb landen viele frische, vegetarische Gerichte auf dem Teller. Deftige Steaks und ähnliche Fleischspezialitäten fehlen ebenfalls nicht.

Hotels und Unterkünfte

Die meisten Hotels in Utah fügen sich stimmig in die naturnahe und rustikal anmutende Umgebung ein. Übernachtet komfortabel und doch preisgünstig in einem Bed & Breakfast und stärkt euch morgens ausgiebig für die Wanderung. Viele der Unterkünfte begrüßen zudem mit einem Wüsten-, Berg- oder Felsenpanorama vor der Tür. Oder aber ihr wählt Stadthotels in Salt Lake City, um bewusst einen Kontrast zum Outdoorprogramm zu schaffen. Internationale Ketten von Standard bis Luxus sind vertreten und ermöglichen eine erholsame Nachtruhe, bevor ihr auf Streifzüge in die Wildnis geht.

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