Sassari im Norden Sardiniens

Sassari im Nordwesten Sardiniens ist Hauptstadt der gleichnamigen Region. Die lebhafte Universitätsstadt hat viel Kultur und spannende Sehenswürdigkeiten sowie zahlreiche Ausflüge in die Umgebung zu bieten. An der Küste locken schöne Strände und das Wetter garantiert einen unvergesslichen, sehr sonnigen Traumurlaub.

Sassari liegt im Norden von Sardinien und hat knapp 130.000 Einwohner. Die quirlige Universitätsstadt befindet sich auf einem Kalksteinplateau in der gleichnamigen Region. Sie blickt auf eine lange Geschichte zurück, denn schon hunderte Jahre vor Christus wurde hier gebaut. Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs Sassari auf seine heutige Größe an. Das mittelalterliche Zentrum und die vielen Festungen zeugen von der reichen Geschichte. Da Sassari oft belagert wurde, könnt ihr bis heute Burgen und Ruinen von Festungen zur Verteidigung der Insel vor Seeräuberangriffen besichtigen.

Der historische Kern von Sassari ist die wichtigste Sehenswürdigkeit in der Stadt, wobei rundherum viele moderne Bauten entstanden sind. Kirchen, Paläste und sogar prähistorische Sehenswürdigkeiten machen den Ort zu einem beliebten Reiseziel – ganz zu schweigen vom südländischen Flair, vielen Shopping-Möglichkeiten und Restaurants mit Köstlichkeiten. Zwar liegt Sassari nicht direkt an der Küste, bietet aber in der näheren Umgebung wunderschöne Badeorte wie Alghero, Stintino und natürlich Porto Torres.

Informiert euch am besten schon vor der Buchung über die nächsten Termine für das große sardische Reiterfest, „Cavalcata Sarda“, bei dem prächtige Trachten und imposante Reitkünste präsentiert werden. Es findet üblicherweise im Mai statt.

Sassari lässt sich sehr gut zu Fuß erkunden. So könnt ihr fast alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der historischen Altstadt in Ruhe besuchen, wofür ein paar Tage ausreichen sollten. Ab der Piazza d’Italia habt ihr den idealen Ausgangspunkt für Erkundungstouren sowie eine gute Auswahl an Cafés und Restaurants für Verschnaufpausen und angenehme Erfrischungen.

Die Altstadt von Sassari ist typisch für Italien. Sie punktet mit teils mittelalterlichen und vielen anderen alten Gebäuden, wodurch die Geschichte überall spürbar ist. Die Piazza d’Italia stellt ohne Frage das Zentrum der Altstadt dar. Der große Platz wird von der neoklassizistischen Provinzverwaltung, dem Palazzo della Provincia, dominiert. Das Gebäude stammt ebenso wie der Platz aus dem Jahr 1872.

Inmitten des Platzes befindet sich die Statue von Vittorio Emanuele II, König von Sardinien und Nationalheld des vereinigten Italiens. Zudem ist der Palazzo Giordano Apostoli mit seinen neogotischen Spitzbogenfenstern sehenswert. Lasst euch im Anschluss durch die vielen kleinen Gassen und Straßen der Altstadt treiben.

Sassari ist hervorragend für einen Shopping Trip geeignet. Ab dem Platz Piazza Castello entlang der Via Luzzati oder der Straße Corso Vittorio Emanuele gibt es unterschiedlichste Läden für Kunsthandwerk, Kleidung und Souvenirs.

Bis heute sind im historischen Zentrum von Sassari die Fragmente der alten Festungsmauern zu sehen. Die Verteidigungsanlagen stammen, wie in der ganzen Region üblich, aus dem 13. Jahrhundert. Im frühen Mittelalter gab es 36 Türme in Sassari, von denen bis heute lediglich sechs überlebt haben. Am schönsten und beliebtesten ist der Turnton-Turm, der gleich neben dem Universitätsplatz zu finden ist.

Die wunderschöne Grünanlage befindet sich auch im gleichnamigen Bezirk in Sassari. Palmen, mediterrane Pflanzen und sattgrüne Wiesen laden zum Verweilen und Entspannen in der Sommersonne ein. Die Parklandschaft umfasst etwa sechs Hektar Grünfläche und beherbergt zudem architektonische Werke, die die Geschichte des Parks und der Stadt repräsentieren. Hier könnt ihr dem Treiben der Stadt für einen Moment entfliehen und die pure Erholung spüren.

Das Nationalmuseum von Sanna, benannt nach dem Museumsgründer Senator Giovanni Antonio Sanna, ist eine der meistbesuchten kulturellen Einrichtungen in der Region Sassari. Hier gibt es viele Gegenstände, die von der Geschichte und Kultur der Umgebung zeugen. Die archäologischen Funde sind besonders wertvoll. Dazu gehören Bronzeschmuck, antike Waffen und paläontologische Objekte. Auch eine ansprechende Sammlung von Kunstobjekten ist für Besucher zugänglich.

Wie jede italienische Stadt bietet auch Sassari zahlreiche schöne Kirchen. Die Cattedrale di San Nicola stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde im Stil der katalanischen Gotik erbaut, was im Inneren des eindrucksvollen Gebäudes noch gut zu sehen ist. Die Fassade der Kathedrale erstrahlt seit dem 17. Jahrhundert im schnörkeligen spanischen Kolonialbarock-Stil. Barocke Baukunst ist auf Sardinien nur selten zu finden, weshalb diese Kirche einen Ausnahmefall darstellt. Das zugehörige Museum ist ebenfalls einen Besuch wert.

Auch die Kirche Santa Maria di Betlem ist eine spannende und wichtige Sehenswürdigkeit in Sassari. Es handelt sich um eine der ältesten Kirchen der Stadt. Das Gotteshaus an der ebenfalls nach Santa Maria benannten Piazza, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sie bietet eine Holzstatue, die etwa 800 Jahre alt ist. Jedes Jahr im August findet hier die beliebte Kerzenprozession der Stadt statt.

Der Palazzo Ducale von Sassari ist zwischen 1775 und 1804 entstanden. Er liegt ebenfalls im historischen Zentrum der Stadt und beherbergt unter anderem das Stadtmuseum. Im Palazzo di Città, dem Stadtpalast, ist das archäologische Museum zu finden.

Übrigens: Ganz in der Nähe des Palazzo Ducale ist der über 400 Jahre alte Rosello-Brunnen zu finden. Er gehört zu den berühmtesten Brunnen in Italien und ist sogar auf einer Briefmarke zu sehen.

Neben den vielen kulturellen Highlights der Stadt finden sich in der Region Sassari auch weitere Aktivitäten. In Alghero sowie in Porto Torres gibt es die Küste mit vielen schönen Stränden zu genießen. Auch der Ort Stintino mit seinem La Pelosa-Strand, die Insel Asinara und die Gemeinde Castelsardo sind sehenswert. All diese Hotspots sind im Rahmen eines Tagesausflugs gut erreichbar. Und wer mag, kann im Landesinneren wandern gehen.

Wer einen ganzen Tag am Mittelmeer verbringen möchte, sollte sich auf den Weg nach Porto Torres machen. Dieser beliebte Urlaubsort ist für alle Badefreunde und Strandliebhaber besonders attraktiv. Mit dem Strand von Platamona ist ein großer Sandstrand vorhanden, der beste Infrastruktur bietet.

Auch Castelsardo ist ein Highlight in der Nähe von Sassari. Diese reizende Stadt am Meer mit ihrem bekannten Schloss ist sehr atmosphärisch und bietet ein unvergleichliches Urlaubsflair. Sie überragt das Meer und stellt ein wunderbares Fotomotiv dar. Außerdem findet ihr hier mehrere Bademöglichkeiten und Möglichkeiten für Bootsausflüge. Wie oft auf Sardinien, sind die Strände der Umgebung teils eher von Steinen geprägt, aber ist es möglich, seine eigene Badestelle zu finden und zurechtzumachen. Achtet dabei darauf, nur dann ins Wasser zu springen, wenn ihr wisst, wie tief und steinig es ist – also nach einer vorsichtigen Erkundung.

Ein weiterer besonders schöner Strand nahe Sassari ist La Pelosa, der zu Stintino gehört. Hier ist es gut möglich, ein paar Stunden in dem Örtchen zu verbringen und dann am Strand zu entspannen. La Pelosa ist ein besonders angenehmer Sandstrand, der bei der ganzen Familie gut ankommen wird.

Alghero ist eine malerische Stadt an der nordwestlichen Küste von Sardinien. Sie ist bis heute von alten Stadtmauern umgeben und für ihre Kopfsteinpflastergassen bekannt. Die gotischen Gebäude rund um die Cattedrale di Santa Maria sowie verschiedene Palazzi und Kirchen sind definitiv einen Tagesausflug wert und noch dazu gibt es viele kleine, idyllische Strände in der näheren Umgebung.

Etwa 20 Minuten von Sassari entfernt liegt eine wichtige archäologische Fundstätte. Der prähistorische Altar Monte D’Accoddi wird auf etwa 3.200 Jahre vor Christus datiert. Informationstafeln in der Umgebung bieten euch weitere spannende Hintergründe zu diesem sehr bedeutenden Fund.

Nur sieben Kilometer von Sassari entfernt liegen die sogenannten Feenhäuser. „Domus de Janas di Montelè“ besteht aus kleinen Häusern, die in den Steinen ausgemeißelt wurden und eine bemerkenswerte Innengestaltung mit geheimnisvollen Symbolen haben. Vermutlich stammen die Häuser aus der Zeit vor Christus, etwa vor 4.000 bis 6.000 Jahren. Sie bezeugen einen eindrucksvollen Fortschritt in der Zivilisationsentwicklung. Heute sind die Häuschen auch als Feenhäuser oder Feengräber bekannt, denn in der Mitte eines jeden Hauses gibt es eine kleine Vertiefung, in die Besucher gerne ein Geschenk für Feen legen können.

Wer gern einige der lokalen Spezialitäten von Sassari verkosten möchte, sollte den Fischmarkt Largo Pescheria aufsuchen. Neben frischem Fisch und köstlichen Gerichten werden auf dem Platz auch weitere Güter, wie etwa Kleidungsstücke verkauft. Auch im angrenzenden Ort Sorso gibt es einen schönen Wochenmarkt, auf dem sich die lokale Küche entdecken lässt.

Neben den schönen Küstenstreifen bietet Sardinien auch ein durchaus interessantes Landesinnere mit wilden Gebirgslandschaften. Ab Sassari lässt sich zum Beispiel der Gebirgszug Monte Limbara bei Tempio Pausania gut erreichen. Hier gibt es gut ausgeschilderte Wanderwege, sogenannte Sentieri, aber auch zum Mountainbiken eignet sich die Region bestens, etwa in und um das Tal Valle di Logulentu.

Sassari ist gut angebunden und lässt sich auch von Urlaubern, die bereits in Italien unterwegs sind, schnell erreichen. Mehr über die Anreise, die beste Reisezeit, kulinarische Höhepunkte und Hotels für euren Urlaub auf Sardinien lest ihr hier.

Die beste Möglichkeit, um von Deutschland nach Sassari zu kommen, bietet der Flughafen in Olbia. Hier befindet sich außerdem ein Hafen, an dem viele Boote und Fährenanlegen. Ab Olbia sind es noch etwa eineinhalb Stunden Autofahrt oder eine etwa ähnlich lange Zugfahrt. Der Flughafen Elma in der sardischen Hauptstadt Cagliari ist etwa drei Stunden Fahrt mit dem Auto entfernt. Alternativ kommen Flüge nach Alghero infrage, von wo aus es nur 45 Minuten bis nach Sassari sind. Jedoch wird Alghero leider nicht von überall aus Deutschland angeflogen.

Vor Ort nehmt ihr euch am besten einen Mietwagen, um Sassari und die Strände in der Nähe gut zu erreichen. Sowohl an den Flughäfen als auch in der Stadt selbst findet ihr viele Stellen zur Autovermietung. Orte wie Porto Torres sind in 20 Minuten mit dem Auto erreichbar. Auch die Zugverbindung in Sassari ist recht gut und in der Stadt selbst bewegt ihr euch am besten zu Fuß, denn das historische Zentrum ist überschaubar.

Die beste Reisezeit für Sardinien ist von den Monaten Mai bis Ende Oktober. Auch im April kann es schon recht warm werden, aber dann ist das Wasser noch ziemlich kalt. Wer außerhalb der Hauptsaison nach Sassari reist, profitiert von niedrigeren Preisen und sehr gutem Wetter für Wanderungen, Klettertouren sowie sowie natürlich auch kulturelle Erlebnisse.

Jeden Mai findet in Sassari die „Cavalcata Sarda“ statt, ein wichtiges Reiterfestival, das schon seit 1711 existiert. Dabei ziehen 300 Reiter in traditionellen Trachten aus allen Orten Sardiniens durch die Stadt. Musik und Unterhaltung gehören ebenfalls dazu. Dazu gibt es im August mit der Kerzenprozession „Faradda die Candelieri“ ein weiteres Highlight.

Die sardische Küche vereint viele verschiedene Einflüsse. Schließlich liegen sowohl Afrika als auch Spanien in der Nähe der italienischen Insel. Im Landesinneren isst man vor allem Fleisch, während an der Küste Fisch, Krustentiere und Muscheln dominieren. Auch der sardische Käse ist sehr gut und sollte unbedingt einmal probiert werden.

Eine Besonderheit auf der Insel, die nicht jedem schmeckt, sind Schnecken (Ciogga), dennoch lohnt es sich auf jeden Fall, dieses Gericht wenigstens einmal zu verkosten. Probiert bei Gelegenheit auch den deftigen, gefüllten Fainè-Pfannkuchen. Er besteht aus Kichererbsen und wird im Holzofen zubereitet.

Freut euch auf gemütliche, kleine Unterkünfte und inhabergeführte Hotels und Pensionen in Sassari. In der näheren Umgebung gibt es auch ländlichere Hotels und kleinere Zimmer zu vermieten. Obwohl Sassari noch als Geheimtipp gilt, solltet ihr sicherheitshalber bei guten Angeboten sofort zuschlagen und euren nächsten Trip sofort planen.