Trentino: Provinz im Norden Italiens


Trentino in Norditalien ist das perfekte Ziel für alle, die sich einen aktiven Urlaub unter freiem Himmel wünschen. Neben dem malerischen Bergpanorama findet ihr ursprünglich gehaltene Dörfer, in denen die Zeit stillzustehen scheint.

Überblick

Das Trentino ist die hauptsächlich italienischsprachige Provinz der Region Trentino-Südtirol. Mit seinem Panorama aus hohen Berggipfeln in den Dolomiten beziehungsweise Alpen verzaubert es auf Anhieb Outdoorfans und Liebhaber von Wanderungen, anspruchsvollen Radtouren oder dem Wintersport. Zur Szenerie gehören auch klare Bergseen sowie der Gardasee, dessen nördlicher Teil zum Trentino zählt.

Im Norden an die Schweiz und Österreich sowie im Süden an die italienische Lombardei und die Region Venetien grenzend, befindet sich Trentino in idealer Lage für einen vielseitigen Urlaub mit kurzer Anreise aus Deutschland. Inmitten der Berge, Täler, Gewässer und grünen Landschaft fühlt ihr euch im Nu erholt und lebendig zugleich.

Städte und Dörfer

Die Hauptstadt der Provinz Trentino ist Trient. Auch die kleinen Dörfer gefallen direkt auf den ersten Blick. Dort findet ihr ein authentisches Lebensgefühl wie aus längst vergangenen Zeiten. Ein paar von ihnen zeigen wir hier!

Trient

Im schönen Trient kann die kulturelle Seite im sonst hauptsächlich naturbelassenen Urlaub erlebt werden. Dort herrscht durch den Mix der italienischen Dolce-Vita-Kultur und deutschen Einflüssen ein niemals langweiliges Flair. Auch durch die Lage in den traumhaften Naturpanoramen des Trentinos hat Trient einen großen Vorteil gegenüber anderen Städten.  Eine Besichtigungstour führt euch an Highlights wie dem Castello del Buonconsiglio vorbei, welches wir euch später noch näher vorstellen. Auch der Domplatz mit seinen alten Gebäuden ist sehenswert.

Trient Domplatz
Der Domplatz in Trient

Rango

Einen scharfen Kontrast zum städtischen Leben in Trient bilden Dörfer wie Rango, das circa 37 km von der Hauptstadt des Trentinos entfernt liegt. Die exponierte Lage in 800 m Höhe und der Empfang über eine Steintreppe, die schließlich zu einem alten Torbogen führt, sind Besonderheiten des Dorfes. Rango ist eines der apartesten und schönsten Dörfer Italiens, das euch sofort in die Vergangenheit zu entführen scheint. Verschlungene Gassen, geheimnisvolle Gewölbekeller und unterirdisch verlaufende Tunnel tragen zum außergewöhnlichen Charme von Rango bei.

Rango
Eine Gasse in Rango

Mezzano

Auch Mezzano schenkt euch eine Auszeit, die gefühlt in vergangene Tage versetzt. Wie Rango ist es eines der malerischsten Dörfer Italiens, geprägt von einer Mischung aus Stein- und Holzbauten, die teilweise opulente Verzierungen wie Fresken aufweisen. Sanft plätschernde Brunnen und alte Scheunen kreuzen bei einer Entdeckungstour immer wieder euren Weg. Auch dem spannenden Museum Tabìa del Rico solltet ihr einen Besuch abstatten, denn es bietet euch einen Einblick in das einstige Leben der Dorfbewohner. Zudem solltet ihr einen Blick auf die Ortskirche San Giovanni werfen.

Mezzano
Mezzano vor schöner Bergkulisse

Wer mit den Einheimischen ins Gespräch kommen möchte, sollte sich auf einen der roten Stühle im Dorf setzen und die daran befindliche Glocke läuten. Anschließend dürfte es nicht lange dauern, bis einer der Einwohner vorbeikommt und euch mehr über die örtlichen Bräuche erzählt.

Vigo di Fassa

Vigo di Fassa, inmitten der Dolomiten angesiedelt, kann den Dorfbesuch im Trentino abrunden. Das als Kulturzentrum bekannte Dorf in der Region fasziniert mit dem Museum Monzoni, das Mineralien aus den Dolomiten präsentiert, und dem Ethnographischen Museum Ladin de Fascia. Wer alle Museen besucht hat, kann Vigo di Fassa als idealen Ausgangsort für Wanderungen und Klettertouren nutzen, schließlich liegt der kleine Ort selbst schon auf über 1.380 m Höhe.

Sehenswürdigkeiten

Bei den Sehenswürdigkeiten bilden historische Schlösser und Kirchen die eine Komponente, besondere Pfahlbauten und natürliche Spots die andere.

Castello del Buonconsiglio

In Trient ist die größte Burganlage der Provinz zu Hause: das Castello del Buonconsiglio. Das Schloss war früher der Sitz der Fürstbischöfe. Das von einer Schlossmauer umrahmte Bauwerk stammt aus dem 13. Jahrhundert und aus der Feder einiger der talentiertesten Architekten ihrer Zeit. Außerdem nahmen die Bischöfe selbst Einfluss auf die imposante Gestaltung, die auf mehreren Stilepochen wie der Renaissance und der Gotik beruht. Die schützende Mauer des Komplexes wurde im 16. Jahrhundert zugefügt. Im Inneren werden im Kunstmuseum wertvolle Exponate wie Skulpturen, Gemälde und Manuskripte ausgestellt.

Castello del Buonconsiglio
Das Castello del Buonconsiglio in Trient

Wallfahrtskirche Santa Giuliana

In der Nähe von Vigo di Fassa, einem der hübschen, bereits vorgestellten Bergdörfer, verbirgt sich ein echter Wallfahrtsort: die Kirche Santa Giuliana auf einer leichten Anhöhe. Sie wurde ursprünglich im 13. Jahrhundert errichtet, aber im 15. Jahrhundert liebevoll restauriert. Durch das Hinzufügen eines geschnitzten Altars erscheint das Gotteshaus auch heute noch in einem besonderen Glanz. Sehenswert sind die Fresken und Statuen wie jene der Heiligen Madonna. Gönnt euch auch vor der Kirche einen Moment des Innehaltens, denn die Aussicht, die sich von der Hügellage über die Gegend ergibt, ist nicht zu verachten.

Pfahlbauten am Ledrosee

Die Pfahlbauten am Ledrosee beruhen auf einer Geschichte aus der Bronzezeit. Damals war ein auf Pfählen stehendes Dorf am Ufer des Sees vorhanden, von dem noch knapp 10.000 Pfähle übrig sind. Seit diese zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt wurden, ist der Ledrosee zu einem bedeutenden Kulturspot der Region geworden. 2011 ist er sogar ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen worden. Damit die Atmosphäre möglichst authentisch bleibt, existiert ein altertümliches Dorf, in dem originale Hütten nachgebaut wurden, und ein Museum, das mit Funden wie Dolchen oder Kronen aus Bronze pure Nostalgie versprüht.

Ledrosee Pfahlbauten
Pfahlbauten am Ledrosee besuchen

Monte Cevedale und Palòn de la Mare

Manche Urlauber sind mit der Ansicht von Sehenswürdigkeiten, welche die Natur geformt hat, deutlich zufriedener als mit historischen Gebäuden. Im Trentino erwarten sie in dieser Kategorie Berge wie der 3.769 m hohe Monte Cevedale, der höchste Berg der Gegend. Er trennt die Lombardei und das Trentino durch seine Spitze. Schön ist aber nicht nur der Monte Cevedale selbst, sondern auch der umgebende Nationalpark mit seinen Gletschern.

Monte Cevedale
Blick auf den Monte Cevedale

In dem Park mit Namen Stilfserjoch ist auch der mit 3.703 m ähnlich hohe Palòn de la Mare zu finden. Er fungiert als natürliche Trennlinie der Provinzen Sondrio und Trient. Wer zum Monte Cevedale aufbricht, kommt üblicherweise am Palòn de la Mare vorbei.

Aktivitäten

Überwiegend Gemütlichkeit im Urlaub walten zu lassen und von einem Dorf zum nächsten Naturpanorama zu schlendern, mag zwar traumhaft entspannend sein. Doch was, wenn doch einmal die Unternehmungslust aufblüht? Dann empfehlen sich die folgenden Aktivitäten für Kurzweil während der Reise.

Wandern und Bergsteigen

Treibt ihr euch im gern zu Höchstleistungen an? Dann probiert es mit einer herausfordernden Wanderung oder einer Bergsteigertour. Die Landschaft ist perfekt geeignet, um zum Kletterer zu werden.

Geführte Touren durch die Alpen oder Dolomiten bringen euch sicher ans Ziel. Wer sich schon als Fortgeschrittener oder Profi betrachtet, kann aber auch auf eigene Faust starten. Informiert euch in diesem Fall zum Beispiel in eurem Hotel oder eurer Pension über passende Strecken. Insgesamt existieren über 1.000 Wanderwege in unterschiedlicher Schwierigkeit. Klettertouren quer durch die Dolomiten werden ebenfalls angeboten.

Radfahren

Die Radwege im Trentino können sich ebenso sehen lassen wie die Wanderstrecken. Auf über 400 Kilometern verteilen sie sich scheinbar kreuz und quer durch die Kulisse aus Bergen, Tälern, Wiesen und Wäldern. Die Wege sind aber stets gut ausgebaut und in der Regel bequem zu befahren. Beim Dorf Mezzano tretet ihr als Anfänger, gemütlich mit der Familie oder als anspruchsvoller Mountainbiker in die Pedale. Alternativ widmet ihr euch einem Teilstück des Etsch-Radwegs, der entlang des gleichnamigen Flusses von Bozen nach Verona führt.

Trentino Radfahren
Radfahren im Trentino

Wintersport treiben

Mit Südtirol als Nachbarn hat es das Trentino ein bisschen schwer, doch auch hier gibt es herrliche Skigebiete. In Vigo di Fassa fahrt ihr beispielsweise durch die elf Skigebiete von Rosengarten oder ihr entscheidet euch für die Skiregion Val di Sole. Hier versteckt sich eines der schneesichersten Alpentäler, das mit 270 Pistenkilometern Spaß ohne Ende verspricht. Am Monte Cevedale trefft ihr hingegen auf ambitionierte Wintersportler, die den langen Aufstieg auf sich nehmen, um wieder rasant hinabsausen zu können. Begleitet werden sie von Ausblicken auf die gegenüberliegenden Berge wie die Königspitze. In der Hauptsaison für Wintersportler, also etwa von Dezember bis April, gibt es einen Transfer vom Flughafen Verona in Richtung Wintersportgebiet. Quasi aus dem Flieger in die Skier zu steigen, wird damit ein reelles Vorhaben.

Trentino Wintersport
Wintersport im Trentino unternehmen

Hundeschlitten fahren

Mit dem Hundeschlitten durch die verschneite Bergwelt zu fahren, ist ein echtes Erlebnis im Trentino. Ihr wählt zwischen Kursen, nach denen ihr selbst auf Erkundungsfahrt durch die Hügellandschaften geht, oder geführten Ausflügen. Da die Hunde häufig sehr zutraulich sind, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der erholsame Trip beginnen kann. Selbst für die Jüngsten sind rasante Schlittenfahrten mit den freundlichen Tieren drin, denn bereits für Kinder ab drei Jahren werden betreute Ausfahrten angeboten.

Schwimmen und Wassersport treiben

Der Gardasee, der größte der Seen Italiens, liegt je nach Ausgangsposition im Trentino-Urlaub wenige Minuten bis etwa zwei Stunden entfernt. Besonders im Sommer wird er zum reizvollen Ziel für Einheimische und Gäste, denn er eignet sich zum Baden. Die geringe Fläche, die sich im Trentino befindet, weist obendrein eine wunderbare Kulisse aus den Alpen mit ihren Berggipfeln auf. Am Nordufer des Sees liegen die Stadt Riva del Garda sowie die Gemeinde Nago-Torbole. Nutzt die Zeit am Gardasee zum Windsurfen, Fahrten mit dem Ausflugsboot oder Stand-Up-Paddling.

Nago Torbole Gardasee
Nordufer des Gardasees

Reise-Infos

Wenn ihr euch jetzt in die Provinz verliebt habt, müsst ihr euch eigentlich nur noch Urlaub nehmen und die Buchung starten. Zumindest beim zweiten Part dürften euch unsere Infos am Ende helfen. Sie zeigen zum Beispiel die ideale Reisezeit und die Möglichkeiten der Anreise oder Fortbewegung vor Ort.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Im Urlaub Sport zu treiben und dabei auf angenehme Weise ins Schwitzen zu kommen, gelingt während einer Reise ins Trentino im Frühling oder Herbst. Sommerlich warme Temperaturen machen den Zeitraum zwischen Juni und August eher ungeeignet für dieses Vorhaben, doch Badeurlauber freuen sich umso mehr über die Bedingungen am Gardasee. Besichtigungen sind fast ganzjährig möglich. Wintersportler reisen zwischen Dezember und April in die Region, wenn sogar spezielle Shuttles von manchen Flughäfen in die Skigebiete fahren.

Wer der Provinz einmal sein Herz geöffnet hat, wird schwer wieder wegkommen. Deshalb raten wir von Anfang an zu mindestens einer Woche Aufenthalt. Dann bleibt genug Zeit für eine Besichtigung von Trient und den Bergdörfern sowie für reichlich Aktivitäten im Freien.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Der nächstgelegene Flughafen, der per Nonstop-Flug ab Deutschland erreichbar ist, ist Verona. Direktflüge starten zum Beispiel in Frankfurt am Main und benötigen eine Stunde Flugzeit. Sehr entspannt! Nach der Landung geht es die übrigen Kilometer in etwa anderthalb Stunden mit der Bahn oder dem Mietwagen nach Trient.

Wer in Süddeutschland lebt, kann auch auf den Zug ausweichen. Von München aus nach Trient sind es circa fünf Stunden mit der Bahn, von Frankfurt am Main braucht ihr um die neun Stunden. Für die bestmögliche Flexibilität am Urlaubsort empfiehlt sich alternativ die Anreise mit dem PKW.

Im Trentino überwindet ihr lange Distanzen mit dem Bus- oder Zugnetz. Generell ist auch die Fortbewegung mit dem Fahrrad empfehlenswert. Je nach Strecke können die Routen aber sehr anspruchsvoll sein.

Sprache und Verständigung

Trentino ist italienischsprachig, aber durch die Nähe zu Österreich und deutschsprachige Touristen habt ihr manchmal Glück und trefft in diesem Italien-Urlaub auf Einwohner, die ein wenig Deutsch verstehen.

Essen und Spezialitäten

Wer Fleisch mag, wird das Trentino lieben, denn von deftiger Gulaschsuppe bis hin zum sättigenden Eintopf mit Lamm ist fast alles auf der Speisekarte vertreten. Stärkend kann auch das Gericht Smacafam sein, das entfernt an eine Foccacia erinnert. Der würzige Hartkäse Trentingrana ist ebenfalls eine Spezialität der Gegend, die es zu probieren gilt.

Hotels und Unterkünfte

Die Hotels in Trentino sind passend für verschiedene Urlaubsvorhaben. Es gibt sie in großer Zahl, in nahezu jeder Ausstattung, Lage und Art. Von der preiswerten Pension bis hin zum Wellnesskomplex gestattet ihr euch eine Auszeit nach Wahl; nur beeinflusst von der Reisekasse oder dem Urlaubsfokus. Wanderungen beginnen am besten in einer Unterkunft in den Bergen, während Besichtigungen am besten von städtischen Hotels aus starten. Um zu sparen, empfehlen sich im zweiten Fall abseits des Zentrums gelegene Unterkünfte, die zudem viel Ruhe schenken, oder das frühe Buchen.

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