Hohe Tatra – Das Gebirge entdecken


Die Hohe Tatra ist ein Hochgebirge zwischen Polen und der Slowakei. Sie zieht das ganze Jahr über Besucher an, die das wunderschöne Bergpanorama genießen, Wintersport betreiben oder wandern möchten. Große Städte wie Zakopane und Poprad stellen der Region dar.

Überblick

Die Hohe Tatra gilt als das kleinste Hochgebirge der Welt, aber dennoch gibt es hier sehr viel zu entdecken. Der 2.499 m hohe Rysy ist der höchste Berg Polens, und auch die slowakische Seite bietet viele hohe Gipfel wie etwa die Gerlsdorfer Spitze mit 2.655 m. Wanderer genießen die schönen Pfade, klaren Bergseen und idyllischen Wasserfälle: Etwa 225 km ausgewiesene Wanderwege durchqueren den Nationalpark. Die Strecke von Zakopane zum Bergsee Morskie Oko (zu Deutsch Meerauge) ist besonders populär. Auch Radfahrer, Reiter und Gleitschirmflieger kommen auf ihre Kosten.

Hohe Tatra Natur
Willkommen in der Hohen Tatra

In der kalten Jahreszeit ist die Hohe Tatra ebenso sehr beliebtes Reiseziel. Insbesondere der Wintersportort Zakopane in Polen zieht zahlreiche Skifahrer an, die Pisten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade suchen. Auch internationale Wettkämpfe, wie etwa die Skisprung-Weltmeisterschaften, finden in Zakopane statt.

Regionen und Städte

Die schönen Regionen und Städte in der Hohen Tatra überzeugen mit ihrer malerischen Landschaft und der besonderen Holzarchitektur. Auf einer Fläche von 340 km² sind viele größere und kleinere Orte zu finden. Zwei Drittel der Bergregion liegen in der Slowakei und ein Drittel in Polen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts stellt die Tatra einen Nationalpark in der Slowakei und in Polen dar. Im Jahr 1992 wurde das Gebirge zum Biosphärenreservat der UNESCO erklärt. Hier seht ihr eine Auswahl interessanter Regionen und Städte.

Prešov

In der Nähe der Hohen Tatra befindet sich der sogenannte Landschaftsverband Prešovský kraj mit Prešov als Hauptstadt im nordöstlichen Teil der Slowakei. Es handelt sich um eine der höchsten Gemeinden des Landes, die auf etwa 300 m über dem Meeresspiegel liegt. Der beliebte Kur- und Wintersportort Štrbské Pleso bietet viele leichte und mittelschwere Pisten, was sich auch sehr gut für den Winterurlaub mit Kindern anbietet. In den Sommermonaten ist in Prešov eine Bootsfahrt über den Gletschersee ein Highlight.

Hohe Tatra Strbske Pleso
Der Gletschersee in Štrbské Pleso

Poprad

Am Fuß der Hohen Tatra liegt die Stadt Poprad. Sie gehört ebenfalls zum slowakischen Teil des Gebirges und gilt als Tor dorthin. Von Poprad aus könnt ihr mit der Elektrischen Tatrabahn fahren und so Orte wie Štrbské Pleso in nur einer Stunde erreichen. Darüber hinaus ist Poprad eines der wichtigsten touristischen und kulturellen Zentren der Region Prešovský kraj. Nehmt euch ein paar Stunden Zeit, um die Kirchen und historischen Bauten sowie den Fluss der Stadt zu erkunden. Im Sommer werden darauf auch Bootstouren angeboten.

Podhale

Auf der polnischen Seite des Gebirges befindet sich die Region Podhale. Neben Skigebieten und Wanderwegen locken hier die herrlichen Thermalbäder, die vor allem bei niedrigeren Temperaturen viel Spaß bereiten. Freut euch auch auf einige der besten Aussichten auf die Gipfel des Hochgebirges, etwa von Bukowina Tatrzańska aus. In diesem Ort gibt es auch eine schöne Therme. Übrigens lebt in dieser Region auch die Bevölkerungsgruppe der Goralen, die eine ganz besondere Architektur, Kunst und Küche haben. Die Dörfer in der Region Podhale sind daher für Kulturinteressierte besonders spannend.

Hohe Tatra Bukowina Tatrzanska
Bukowina Tatrzańska lädt zum Verweilen ein

Zakopane

Zakopane ist eine Stadt am Fuß der Hohen Tatra. Sie gilt als das Zentrum des polnischen Wintersports, was an den abwechslungsreichen Skigebieten liegt. Zudem gibt es ab dem Stadtzentrum viele schöne Wanderrouten mit herrlichen Ausblicken. Die Après-Ski-Szene der Stadt ist ebenfalls sehr attraktiv. Besucht an einem sportfreien Tag unter anderem das Tatra-Museum, unternehmt eine Kutschfahrt, besichtigt goralische Dörfer oder besichtigt im Rahmen eines Tagesausflugs Krakau.

Sehenswürdigkeiten

Die wichtigste Sehenswürdigkeit der Hohen Tatra ist der eigentliche Nationalpark mit seinen Bergen, Gipfeln und schönen Ausblicken. Aber auch Höhlen, Bäche, Seen sowie Flora und Fauna gehören zu den Höhepunkten. Eine Übersicht an Sehenswertem findet ihr im Folgenden.

Wasserfälle

Die Wasserfälle der Hohen Tatra sind beliebte Ziele für Wanderer im Hochgebirge. Auf der polnischen Seite ist der Siklawa-Wasserfall zu sehen, der 80 Meter hoch ist und eine geradezu magische Umgebung aufweist. Auf der slowakischen Seite gibt es einen schönen Wanderweg oberhalb des Wasserfalls Obrovský vodopád. Von dort ist auch die Tatra-Magistrale, der größte Wanderweg des Hochgebirges, zu erkennen.

Hohe Tatra Siklawa Wasserfall
Ein Ausflug zum Siklawa Wasserfall in Polen

Seenlandschaft

Die unzähligen Bergseen in der Hohen Tatra zeichnen sich durch sehr klares Wasser aus, in dem aber aufgrund der Höhe nur recht wenige Tiere leben. Dennoch lohnt sich ein Besuch der Binnengewässer, in denen sich bei gutem Wetter die Bergkulisse besonders schön spiegelt. Diese Szene ist unbedingt ein Urlaubsfoto wert! Im polnischen Teil des Gebirges ist zum Beispiel der Schwarze See am Rysy ein Highlight. Er ist ringsum von Felswänden umgeben. Auf der slowakischen Seite ist der Popradské Pleso See mitten im Wald besonders schön – hier wähnt man sich gleich in den Alpen oder gar in Kanada! Einer der schönsten Seen der Hohen Tatra heißt Morskie Oko, auch als Meerauge bekannt. Bei Urlaubern ist er sehr beliebt, weshalb es sich empfiehlt, einen der ruhigeren Seen zum Entspannen aufzusuchen.

Bauwerke

Die Bauten der Hohen Tatra sind meist urige Alm- und Berghütten, von denen viele im Stil der Goralen gehalten sind. Sie dienen der Rast nach beschwerlichen Aufstiegen oder langen Skiausflügen. Außerdem werdet ihr viele Gipfelkreuze und katholische Kapellen, vor allem im polnischen Teil der Tatra, finden.

Hohe Tatra Marienheiligtum
Das Marienheiligtum in Wiktorówki

Ein sehenswertes Heiligtum mit Bergpanorama ist das Maryjne na Wiktorówkach, dass sich in 1.200 m Höhe befindet. Es wurde in Gedenken an eine Erscheinung der Maria im 20. Jahrhundert erbaut. Das Gebäude liegt in der Nähe der Alm Rusinowa Polana.

Im Bachledova-Tal in Ždiar befindet sich ein ungewöhnliches, aber umso schöneres Bauwerk: Der Baumkronenweg ist fast zwei Kilometer lang und bietet mit seinem 32 m hohen Turm und den auf Höhe der Baumwipfel verlaufenden Pfaden die Möglichkeit, den Wald aus einer anderen Perspektive zu erleben. Die Informationstafeln klären euch über die Flora und Fauna sowie die lokalen Wälder der Hohen Tatra auf.

Tier- und Pflanzenwelt

In der Hohen Tatra kommen auch Tierfreunde auf ihre Kosten. Nehmt am besten ein Fernglas mit in den Urlaub, um die verschiedenen Vogelarten, Wildkatzen, Otter und teilweise sogar Braunbären beobachten zu können. Besonders häufig sind die Gämsen zu sehen, die auch als Symbol der Tatra bekannt sind. Die Flora ist in dem Hochgebirge ebenfalls abwechslungsreich. Etwa 25 Pflanzenarten haben hier eigenständige Erscheinungsformen gebildet, die in der Form nirgendwo anders auf der Welt zu finden sind.

Eine besonders schöne Wanderung, mit vielen Möglichkeiten zum Bestaunen der Natur, ist zum Beispiel im Tal Dolina Kościeliska zu finden, genauer gesagt ab dem Ort Kiry. Dieser ist ab Zakopane schnell mit dem Auto oder Bus erreicht. Das üppig begrünte Tal wird von einem Fluss durchquert und es gibt verschiedene Höhlen am Weg. Am Ende der Route befindet sich eine Wanderhütte, in der ihr euch mit Speisen und Getränken erfrischen könnt.

Aktivitäten

Die Hohe Tatra bietet eine große Auswahl an Freizeitmöglichkeiten, weshalb sich dieses Reiseziel sehr gut für Aktivurlauber und Abenteurer eignet. Auch für den Urlaub mit Kindern ist das Gebirge durchaus empfehlenswert. Neben Wanderungen ist die Region vor allem für Wintersport bekannt, aber auch Bergsteigen und Paragliding sind verbreitet.

Wandern gehen

Beinahe das ganze Jahr über könnt ihr in der Hohen Tatra durch schöne Täler, auf hohe Gipfel und an bezaubernden Seen wandern. Die Schwierigkeitsgrade der gut ausgeschilderten Wege variieren. Wer mag, kann auch eine geführte Tour buchen, um die herausfordernden Pfade gemeinsam zu bewältigen.

Hohe Tatra Wandern
Eine Wanderung durch die Bergkulisse der Hohen Tatra

Die Tatra-Magistrale auf der slowakischen Seite des Gebirges ist der längste Wanderweg. Er führt von Ost nach West und ist etwa 73 Kilometer lang. Um den schwersten Pfad, den Adlerweg im polnischen Teil der Hohen Tatra, zurückzulegen, solltet ihr sechs bis acht Stunden einplanen. Obgleich der Weg nur etwa fünf Kilometer lang ist, bringt er viele Herausforderungen, von Granit über feuchte Stellen, mit sich. Seit daher auf jeden Fall wachsam und konzentriert!

Wintersport treiben

Im Winter halten sich Urlauber ebenfalls gerne in der Hohen Tatra auf. Sowohl auf der slowakischen als auch polnischen Seite des Hochgebirges gibt es Skigebiete, die sowohl für Skifahrer als auch für Snowboarder eine gute Auswahl an Pisten bieten. Skilanglauf ist auf den Winterwanderwegen möglich und auf den teils zugefrorenen Seen können Aktive Schlittschuh laufen oder Eishockey spielen. Das Skigebiet Tatranská Lomnica ist sehr gut ausgestattet. Es bietet die längste Piste der Slowakei und insgesamt über fünf Kilometer Strecke. In Polen finden sich die meisten Pisten rund um Zakopane. Hier ist der Winterurlaub auch ohne eigenes Auto oder Mietwagen gut möglich.

Bergsteigen gehen

Wer nicht nur gerne wandert, sondern sich auch beim Klettern beweisen möchte, ist in der Hohen Tatra ebenfalls an der richtigen Adresse. Die Gipfel lassen sich das ganze Jahr über besteigen. Wer allein unterwegs ist, sollte den markierten Wegen folgen. Die Pfade ohne Markierung dürfen nur Mitglieder von anerkannten Bergsteigervereinen mit Erlaubnis beklettern. Alternativ könnt ihr euch von einem Bergführer begleiten lassen.

Seilbahn fahren

Für Reisende mit Kindern und für Urlauber, die es lieber ruhiger angehen lassen, sind die verschiedenen Zahnrad- und Seilbahnfahrten in der Region perfekt geeignet. Höhere Lagen lassen sich so ohne weite Fußwege erreichen, das gilt etwa für die Seilbahn in Zakopane auf den Berg Kasprowy Wierch. Und in der Slowakei ist Štrbské Pleso gut mit der Zahnradbahn aus dem Tal zu erreichen. Die Blicke auf die Bergkämme und Wälder der Hohen Tatra sind das ganze Jahr über ein wahrer Genuss.

Hohe Tatra Seilbahn
Ganz entspannt in der Seilbahn zum Gipfel

Paragliding machen

Adrenalinjunkies können sich in der Hohen Tatra am Paragliding versuchen. Dabei schwebt ihr wie ein Vogel über dem Hochgebirge und erhaltet einige der schönsten Blicke überhaupt. Etwas ruhiger geht es mit einem Heißluftballon zu – Touren lassen sich bei guten Wetterbedingungen vor Ort buchen.

Reise-Infos

Die Hohe Tatra ist von Deutschland aus schnell erreicht, beispielsweise wenn ihr auf den Flughäfen von Krakau oder Košice landet. Vor Ort bewegt ihr euch am besten mit einem Mietwagen. Wichtige Tipps und Hinweise rund um den Urlaub in der Slowakei beziehungsweise in Polen findet ihr hier.

Anreise & Fortbewegung vor Ort

Ab Deutschland ist die Hohe Tatra am besten per Flugzeug zu erreichen. Direkte Verbindungen nach Krakau in Polen oder Košice in der Slowakei sind ideal. Von dort reist ihr per Bahn, Bus oder Mietwagen weiter nach Zakopane oder Poprad.

Die Elektrische Tatrabahn ist vor Ort die beste Option, um Wanderwege und Sehenswertes in der Slowakei zu erreichen. Auf beiden Seiten sind gute Busverbindungen vorhanden, die Höhenunterschiede überbrückt ihr mit Zahnrad- und Seilbahnen.

Hohe Tatra Bergdorf
Faszinierende Eindrücke das ganze Jahr über

Zakopane im Süden Polens ist ein besonders guter Ausgangspunkt für eine Reise in die Hohe Tatra. Als größtes Wintersportzentrum des Landes gibt es hier viele schöne Landschaften und Pisten für verschiedene Schwierigkeitsgrade. Wer mit dem Auto anreist oder einen Mietwagen nimmt, kann im Sommer gut die Wanderwege der Region ansteuern.

Ideale Reisezeit

Die Hohe Tatra ist rund um das Jahr ein sehr schönes Reiseziel. Die Skipisten und Loipenstrecken sind meist zwischen Mitte Dezember und Ende März befahrbar, jedoch sind nahezu alle Berghütten das ganze Jahr über in Betrieb und nehmen auch Wanderer gern auf.

Wer warmes Wetter bevorzugt, sollte die Hohe Tatra im Sommer oder in den Herbstmonaten besuchen. Manche Wanderwege sind nur zwischen dem 15. Juni und dem 1. November zugänglich, jedoch ist es außerhalb der Zeiten möglich, mit einem Bergführer die Wildnis des Hochgebirges zu erkunden.

Vor allem über den Berggipfeln der Hohen Tatra kann sich das Wetter sehr schnell ändern, teils sogar im Minutentakt. Stellt euch daher sowohl auf Regen als auch auf Nebel und Sonnenschein ein.

Kulinarische Spezialiäten

Neben den atemberaubenden Landschaften punktet die Hohe Tatra auch mit ihrer unvergleichlichen Küche. Besonders bekannt ist die polnische Sauerkrautsuppe Kwaśnica. Auch Halušky, Kartoffelnocken mit salzigem Schafskäse, ist ein leckeres und stärkendes Gericht. In den vielen kleinen Orten sowie auf den Berghütten findet ihr diese Leckereien.

Hohe Tatra Halusky
Ein traditionelles Halušky genießen

Dank der Seen und Flüsse gibt es teils auch heimischen Fisch. Käsesorten wie geräucherter Ziegenkäse aus den polnischen Goralen sind ein weiteres Highlight. Vegetarische und vegane Gerichte sind hier eher weniger leicht zu finden, denn sowohl Polen als auch die Slowakei sind Länder, in denen man viel Fleisch isst.

Hotels & Unterkünfte

In der Hohen Tatra gibt es eine große Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten. In den größeren Hotels finden sich Sportaktivitäten, Unterhaltungsprogramme für Kinder und manchmal sogar Wellnessbereiche. Wer es ruhiger mag, ist in einem der kleinen Berghotels sehr gut aufgehoben. Auch in den größeren Städten gibt es viele Unterkünfte, selbst für ein kleineres Budget.

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