Stralsund: Hansestadt an der Ostsee

Stralsund liegt am Strelasund und wird „Tor zur Insel Rügen“ genannt. Die Hansestadt ist ein Muss für Ostseeliebhaber und historisch Interessierte. Seit 2002 gehört die Altstadt zum UNESCO-Welterbe, da sie Zeugnisse der Backsteingotik aufweist. Mit den Stränden hat Stralsund einen hohen Erholungswert. Das maritime Flair und die gute Luft sind weitere Gründe, zu kommen.

Stralsund liegt in Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten Deutschlands. Die Hansestadt gehört zum Landkreis Vorpommern-Rügen und befindet sich an einer Meerenge zwischen Rügen und dem Festland. Da die Stadt und die Insel so dicht beieinander liegen, bietet es sich an, beide Ziele in einem Urlaub zu besuchen.

Seit dem zehnten Jahrhundert ist die Siedlung Strale bekannt. Bereits im Jahr 1234 erhielt Stralsund das Stadtrecht, damit ist sie die älteste Stadt Pommerns. Durch Siedler aus Westfalen wurde sie zu einer wichtigen Handelsstadt im Ostseeraum. Da sie ein Gründungsmitglied der Hanse ist, war sie auch an internationalem Handel beteiligt, wodurch sie noch größeren Wohlstand erlangte. Seit dem Jahr 1990 lautet die amtliche Bezeichnung Hansestadt Stralsund.

In Stralsund könnt ihr auf den Spuren der Vergangenheit wandeln. Ihr seht interessante Bauwerke mit einer spannenden Geschichte und vielfältige Museen, in denen ihr viel lernen könnt. Geht mit offenen Augen durch die Hansestadt und ihr werdet einige Highlights erblicken!

Bei einem Spaziergang durch die malerische Altstadt von Stralsund zeigen sich viele historische Sehenswürdigkeiten. Das Stadtbild ist geprägt von schmuckvollen Giebelhäusern und stattlichen Bürgerhäusern, die an die Blütezeit der Hansestadt erinnern. Die Altstadt grenzt an den Strelasund an und liegt auf einer Insel, die von mehreren Teichen umgeben ist. Sehenswert sind vor allem der Alte Markt mit dem prunkvollen Rathaus und der Artushof.

Eine große maritime und meereskundliche Ausstellung erwartet euch in diesem Museum. Es wurde im Jahr 1951 ursprünglich als Naturkundemuseum gegründet und im Laufe der Zeit erweitert. Die Ausstellung befasst sich mit der Flora und Fauna der Ostsee sowie mit dem Schutz der Meere. Ein Höhepunkt ist das Aquarium mit den Schildkröten, das in einem separaten Gebäude untergebracht ist. Auf dem Vorplatz könnt ihr einen historischen Fischtrawler sehen.

Die facettenreiche Unterwasserwelt der nördlichen Gewässer wird im Ozeaneum präsentiert, das zum Deutschen Meereszentrum gehört. Auf 8.700 Quadratmetern gibt es mehrere Aquarien und im größten Becken befinden sich etwa 2,6 Millionen Liter Wasser. Thematisch wird nach Nord- und Ostsee sowie dem Atlantik getrennt. Das Ozeaneum ist das Zuhause von Flundern, Stören und Dorschen. Haie betrachten argwöhnisch ihre Besucher und Hummer bewegen sich über den Boden. Neben den Aquarien gibt es abwechslungsreiche Ausstellungen, in denen ihr euch spannende Exponate anschauen könnt, wie unter anderem das Modell eines 26 Meter großen Blauwals. Kinder können sich in einem separaten Bereich Meeresbewohner wie Muscheln und Seesterne entdecken. Das Ozeaneum befindet sich auf der Stralsunder Hafeninsel.

Das Museumsschiff befindet sich normalerweise im Stralsunder Hafen. Es ist allerdings geplant, dass 90 Jahre alte Segelschiff in einer Werft zu reparieren. Die Arbeiten sollen bis Ende 2023 dauern. Wer bis dahin warten kann, sieht ein beeindruckendes Schiff, das im Mai 1933 in der Hansestadt Hamburg gebaut wurde. Es wurde von der Reichsmarine in Auftrag gegeben und eingesetzt, nachdem das Trainingsschiff Niobe untergegangen war. Als auch die Gorch Fock I sank, wurde sie im Jahr 1947 geborgen und zu einem Museumsschiff umgebaut. Sie ist 82 Meter lang und mit 23 Segeln ausgestattet. Wissbegierige Besucher erfahren viel über die Technik und die Geschichte des Schiffs.

Wenn ihr mit dem Auto diese Brücke überquert, macht ihr nicht nur einen schönen Ausflug. Ihr fahrt über das Wahrzeichen von Stralsund, welches ein rekordverdächtiges Bauwerk ist. Die Rügenbrücke ist die größte Schrägseilbrücke in Deutschland und befindet sich in einer Höhe von 127 Metern über dem Meeresarm. Sie ist etwa vier Kilometer lang und ähnelt optisch einer gigantischen Stimmgabel. Die Brücke verbindet die Ostseeinsel mit dem Festland.

Es gibt zwei Strände: Im Strandbad Stralsund herrscht in der Hauptsaison buntes Treiben, während es am Deviner Strand meist ruhiger zugeht. Ansonsten könnt ihr auch die märchenhaften Strände auf der Insel Rügen entdecken.

Dieser beliebte Strand bietet einen großartigen Blick auf die Ostsee und den Strelasund. Rügen ist ebenfalls zu sehen. Ihr könnt es euch im feinen Sand gemütlich machen und die Sonne genießen. Das Strandbad ist für Familien mit Kindern geeignet. Die lieben Kleinen bauen prachtvolle Sandburgen und planschen im Wasser, während die Eltern die Seele baumeln lassen. Wer sich sportlich betätigen möchte, kann schwimmen oder tauchen gehen, aber auch Volleyball ist sehr gut möglich. Bei passenden Windverhältnissen könnt ihr dort einen Drachen steigen lassen. Für das leibliche Wohl sorgen Restaurants und Cafés in der Nähe.

Im Südosten von Stralsund befindet sich der Deviner Strand. Er liegt in einem Naherholungsgebiet, idyllisch am Waldrand. Der paradiesische Sandstrand weist eine Länge von 450 Metern und eine Breite von 25 Metern auf. Die Wasserqualität ist hervorragend – ideal zum Baden. An diesem zweiten Stadtstrand fühlen sich Erwachsene und Kinder wohl.

Wer etwas Abwechslung braucht, kann sich einen Strandtag auf Rügen gönnen. Zu den beliebtesten Stränden gehört das Prachtexemplar im Ostseebad Binz. Es ist ein Eldorado für Sonnenanbeter und Wassersportler. Ob rasantes Kitesurfen oder gemütliches Tretbootfahren: Der Strand ermöglicht alles, was das Urlauberherz begehrt. Von der Seebrücke legen Fähren zu den berühmten Kreidefelsen ab.

Im Ostseebad Sellin wartet ein weiterer Traumstrand auf euch. Er ist 600 Meter lang und besteht aus weißem Sand, der sehr fein ist. Da der Strand vor zu starken Wellen geschützt ist, eignet er sich auch für Familien mit kleinen Kindern. Auch dieser Kurort verfügt über einen langen Steg ins Meer

Ob Badespaß im Wasser oder Spaziergang am Hafen: Stralsund hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Wenn ihr euren Kindern die Tierwelt zeigen möchtet, geht ihr in den Zoo. Wie wäre es mit einer anschließenden Marzipanverkostung? Erwachsene können den Abend mit einer Brauereibesichtigung ausklingen lassen.

Am Westufer des Strelasunds befindet sich der Hafen von Stralsund. Er hat eine 450 Meter lange Mole, an deren Spitze das sogenannte Molenfeuer steht. Dabei handelt es sich um einen weißen Turm mit einem Solaraufsatz und einem grünen Band. Der Ausblick ist faszinierend und reicht über die Stadt und den Hafen sowie über den Rügendamm und die Rügenbrücke. Der Hafen hat rund 300 Liegeplätze und ist der Standort der Gorch Fock I, die ein beliebtes Motiv für Urlaubsfotos ist. Das maritime Flair am Hafen lädt zum Flanieren und Träumen ein.

Der Stralsunder Zoo ist eine Attraktion für große und kleine Besucher. Dort begebt ihr euch auf eine aufregende Reise vom Bauernhof bis in den Dschungel. So jedenfalls lautet das Motto in der Selbstbeschreibung. Auf einer Fläche von rund 16 Hektar leben etwa 1.000 Tiere, die zu 150 Arten gehören. Einige von ihnen laufen frei herum und begrüßen neugierig die Zoobesucher. In den Streichelgehegen können Kinder auf Tuchfühlung gehen und die Tiere aus der Nähe kennenlernen. Ein sicherer Abstand sollte beim Bewundern der Löwen und Bären eingehalten werden. Das gilt auch für die Wölfe, Bisons und Schimpansen, die in dem Tierpark leben. Der Zoo ist mit naturnahen Gehegen gestaltet und lädt zum Verweilen ein. Zum Ausruhen stehen viele Bänke bereit.

Das Stralsunder Marzipanhaus ist ein Höhepunkt für alle, die ihren Gaumen verwöhnen möchten. In der Marzipanwerkstatt könnt ihr unter Anleitung selbst Marzipan herstellen. Außerdem erfahrt ihr Wissenswertes über die verführerische Mandelspezialität. Ihr seht den gesamten Produktionsprozess, der vom Rösten der rohen Marzipanmasse im Kupferkessel bis zum Abflammen der Marzipantaler reicht. In der Informationsecke im Foyer ist die Geschichte der Manufaktur dargestellt.

Die Hansestadt hat bereits seit dem Jahr 2009 ihr eigenes Marzipan, das von dem gebürtigen Schwaben Thomas Eberl erschaffen wurde. Es wird mit Liebe zum Detail in Handarbeit zubereitet – mit einem Mandelanteil von rund 70 Prozent. Marzipanbrot oder Marzipanhappen: Ihr könnt nach Herzenslust naschen.

Biertrinker kommen in Stralsund voll auf ihre Kosten. In der Störtebeker Braumanufaktur werden seit 1827 Biere nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Der köstliche Gerstensaft wird unter dem Namen „Störtebeker“ und „Stralsunder“ angeboten. Im Laufe der Zeit sind weitere Varianten wie Craftbiere entstanden. Die Brauerei landet bei internationalen Wettbewerben regelmäßig auf einem der oberen Plätze – zum Beispiel beim World Beer Cup. Eine Besichtigung der Brauerei lohnt sich, denn ihr erfahrt hier viel über die Geschichte und Herstellung des Biers und könnt es natürlich auch direkt probieren.

Die größte Insel Deutschlands liegt in Sichtweite. Deshalb bieten sich interessante Tagesausflüge nach Rügen an. Die direkte Verbindungsstrecke ist die A20, die gut mit dem Auto befahren werden kann. Auf Rügen solltet ihr euch den Nationalpark Jasmund anschauen. Er liegt im Nordosten der Insel auf der Halbinsel Jasmund. Auf dem 3.100 Hektar großen Areal befinden sich die legendären Kreidefelsen, das Wahrzeichen von Rügen. Die bekannteste Kreidefelsformation ist der Königsstuhl, der auf einer Höhe von 118 Metern über der Ostsee thront. Von dem 200 Quadratmeter großen Plateau habt ihr einen grandiosen Ausblick. Eine besondere Art, die Insel zu erkunden, ist die Fahrt mit dem Rasenden Roland, wie die Dampflokomotiven liebevoll genannt werden.

Habt ihr jetzt auch so richtig Lust bekommen, die Hansestadt zu besuchen? Während der Planung fragt ihr euch, wann die beste Reisezeit für einen Urlaub in Mecklenburg Vorpommern ist und welche kulinarischen Spezialitäten auf euch warten? Die Antworten und weitere nützliche Informationen bekommt ihr hier.

Sonnenanbeter und Badeurlauber fühlen sich zwischen Juni und September am wohlsten. Dank der angenehmen Wassertemperaturen sind der Juli und August am besten zum Schwimmen in der Ostsee geeignet. In diesen beiden Monaten ist auch die Lufttemperatur im Durchschnitt am höchsten, während es im Februar am kältesten ist.

Stralsund ist immer eine Reise wert – unabhängig von der Dauer. Ein Wochenendtrip in die Hansestadt ist genauso schön wie eine längere Auszeit zum Baden und Erholen. Dank des vielfältigen Angebots an Tätigkeiten und Sehenswürdigkeiten wird es auch Aktivurlaubern und Abenteuerlustigen nicht langweilig.

Stralsund ist bequem mit dem Auto oder Zug zu erreichen. In Stralsund gibt es sieben öffentliche Buslinien, die innerhalb der Stadt verkehren und zum Teil bis in das Umland führen. Dank einer Nachtexpresslinie kommt ihr auch nachts schnell von A nach B. Eine Alternative ist die Fortbewegung mit dem Zug. Der Hauptbahnhof von Stralsund befindet sich zwischen der Altstadt und der Tribseer-Vorstadt. Für spontane Fahrten stehen Taxen bereit. Wer gerne an der frischen Luft unterwegs ist, kann Stralsund mit einem Leihfahrrad oder zu Fuß erkunden.

Die Köstlichkeiten der Region könnt ihr auf einer kulinarischen Stadtführung entdecken. Wir geben euch einen kleinen Vorgeschmack. Ein Klassiker ist der Bismarckhering, der im Original aus Stralsund stammt. Dahinter steckt folgende Geschichte: Der Reichskanzler Otto von Bismarck soll im Jahr 1871 von dem Fischhändler Johann Wiechmann ein Fässchen mit sauer eingelegtem Hering geschenkt bekommen haben. Da der Staatsmann so begeistert davon war, durfte der Händler den leckeren Fisch unter dem Namen Bismarckhering verkaufen.

Dank der Lage an der Ostsee stehen in Stralsund natürlich viele weitere Fischspezialitäten auf der Karte. Wer fangfrischen Fisch selbst zubereiten möchte, kann ihn am Hafen oder auf dem Wochenmarkt kaufen. Die Hansestadt hat auch für den süßen Gaumen etwas zu bieten: Stralsunder Marzipan.

In Stralsund kann jeder Urlaub machen. Wer sich besonders viel Komfort wünscht, bucht ein elegantes Hotelzimmer in bester Lage mit Blick auf die Ostsee. Für den kleinen Geldbeutel gibt es einfache Zimmer oder Pensionen. Sparfüchse können auch auf Angebote im näheren Umland achten.