Ushuaia in Argentinien


Ein Urlaub im Süden Argentiniens führt an Ushuaia nicht vorbei, da die Stadt das Tor zu Feuerland, zur Pinguininsel und vielen weiteren Höhepunkten ist. Alles Wichtige über Ushuaia und das nahe Umland erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel!

Überblick

Als Hauptstadt der argentinischen Provinz Tierra del Fuego ist Ushuaia die südlichste Stadt der Welt. Sie ist ruhig gelegen, umgeben von Bergen, Wäldern und Seen. Ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region. Mit ihren etwa 68.000 Einwohnern liegt die Stadt direkt am Beagle-Kanal. Sie wurde im Jahr 1868 als englische Missionsstation gegründet. Antarktiskreuzfahrten, die hier starteten, verhalfen der Stadt zu ihrer Berühmtheit, ebenso wie die Ausflüge in den Feuerland-Nationalpark, die ebenfalls in Ushuaia ihren Anfang haben. Auch Bootstouren auf dem Beagle-Kanal und Touren zur Pinguininsel starten in Ushuaia.

Blick auf Ushuaia
Blick auf Ushuaia vom Wasser aus

Sehenswürdigkeiten

Ushuaia bietet eine Mischung aus malerischen, bunten Holzhütten und modernen Gebäuden. Die Stadt ist vor allem als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung beliebt. Jedoch gibt es auch einige Sehenswürdigkeiten in Ushuaia selbst, wie etwa den Hafen, die Boutiquen der Innenstadt sowie die Museen.

Stadtzentrum

Im Stadtzentrum von Ushuaia findet ihr viele interessante Läden und Boutiquen sowie gemütliche Cafés und Restaurants. Hier könnt ihr einen entspannten Tag verbringen und durch die Straßen schlendern oder euch nach einem langen Tag in der Natur ein ruhiges Café suchen, um euch mit lokalen Köstlichkeiten zu verwöhnen. Wenn ihr schon in der Stadtmitte seid, solltet ihr euch auf jeden Fall die Plaza Islas Malvinas mit ihrem Denkmal zum Falklandkrieg anschauen. Das ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Stadtzentrums. Die Falklandinseln heißen in Argentinien “Islas Malvinas”.

Museo Marítimo y del Presidio

Das bekannteste Museum von Ushuaia ist das Museo Marítimo y del Presidio, ein früheres Gefängnis. Es wurde im Jahr 1904 errichtet, um politische Gefangene festzuhalten. Heute können Urlauber das Gefängnis besichtigen. Der früher sehr gefürchtete Ort wurde 1947 stillgelegt. Inzwischen ist es möglich, im Museum mehr über Antarktika, die Schifffahrt und Forschungsreisen der Region, aber auch über die Geschichte des Zuchthauses und der Polizei zu erfahren. Dabei ist der Trakt, der als Gefängnis belassen wurde, besonders interessant.

Museo Maritimo y del Presidio
Dampfmaschine im Museo Maritimo y del Presidio

Die Gefangenen mussten das Gefängnis damals selbst aufbauen. Dazu gehörten auch eine Küche, eine Bäckerei, eine Feuerwehr, eine Telefonzentrale, ein Elektrizitätswerk und Werkstätten. Vor Ort wird mehr über die strenge Disziplin und die inhaftierten Schwerverbrecher, die übrigens auch in der Umgebung arbeiten mussten und zum Beispiel Straßen, Brücken und die südlichste Bahnstrecke der Welt bauten, vermittelt.

Museo Fin del Mundo

Auch das Museo del Fin del Mundo in Ushuaia ist definitiv einen Besuch wert. Darin geht es um die Geschichte der Region, um die Seefahrt, den Walfang und um die heimische Naturkunde. Das Museum ist im ehemaligen Gebäude der argentinischen Nationalbank in der Nähe des Hafens beheimatet. Es wurde bereits 1979 eröffnet.

Hafen

Ushuaia trägt unter anderem den Beinamen „Tor zur Antarktis“. Das liegt daran, dass fast alle Expeditionsschiffe in die Antarktis ab dem Hafen der Stadt starten. An der langen Pier legen zudem fast jeden Tag mehrere Kreuzfahrtschiffe an. Wenn ihr ein paar Tage mehr Zeit eingeplant habt, könnt ihr mit dem Schiff eine Reise in die Antarktis unternehmen. Am besten plant ihr eine solche Fahrt vorab. Falls ihr jedoch erst vor Ort Lust dazu bekommt, ist dies manchmal auch recht spontan möglich.

Hafen von Ushuaia
Die lange Pier im Hafen

„Fin del Mondo“-Schild

Wenn man schon am “Ende der Welt” ist, muss das natürlich auch festgehalten werden! An der Plaza Civica, zwischen Hafeneingang und Touristenbüro, befindet sich ein Schild mit der Aufschrift “Fin del Mondo”. Hier solltet ihr auf jeden Fall eine Kamera oder euer Mobiltelefon parat halten und ein einzigartiges Erinnerungsfoto schießen. Auch das Straßenschild der Ruta Nacional 3 ist nicht weit, nämlich am Eingang der Avenida Maipu. Diese über 3.000 Kilometer lange Route verbindet Buenos Aires und Ushuaia.

Ushuaia Fin del Mondo
Hinweisschild "Fin del Mondo" in Ushuaia

Ushuaia-Schriftzug

Dort, wo die Avenida Luis Pedro Figue über einen Damm in Richtung Flughafen führt, steht der große Schriftzug von Ushuaia. An dieser Stelle seht ihr in nicht zu übersehenen, weißen Buchstaben den Namen der Stadt geschrieben. Aufgrund der Kulisse im Hintergrund ist der Andrang für Fotos oft groß. Es lohnt sich definitiv, hier ein Selbstporträt oder ein Gruppenbild aufzunehmen. Am besten ist es, dafür eine Zeit zu wählen, in der gerade kein großes Kreuzfahrtschiff anlegt.

Ushuaia-Schriftzug: Zeit für ein Foto!

Beagle-Kanal

Der Beagle-Kanal liegt im Süden von Argentinien und Chile. Es handelt sich um die wichtigste Wasserstraße in Feuerland, die den Atlantik mit dem Stillen Ozean verbindet. Benannt wurde sie nach dem Forschungsschiff HMS Beagle, von dem aus Robert FitzRoy 1831 den Kanal entdeckte. Bei einer Bootstour durch die natürliche Wasserstraße könnt ihr den Blick auf die verschneiten Anden sowie auf die heimischen Robben genießen.

Robben im Beagle Kanal
Robben lassen es sich im Beagle-Kanal gutgehen

Schiffswrack Saint Christopher

Hinter dem Hafengelände befindet sich das Wrack der Saint Christopher. Es ist zu Fuß ab der Plaza Civica, mit einem kleinen Spaziergang am Beagle-Kanal entlang, in Richtung Westen erreichbar. Die Geschichte dahinter ist interessant: Das ehemalige Passagierschiff Monte Cervantes reiste 1930 unter der deutschen Flagge und sank vor Ushuaia nach nur zwei Jahren im Dienst. Es lief auf einen Felsen und schlug leck. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Wrack demontiert, um den wertvollen Stahl zu bergen. Drei Schleppschiffe sollten 1954 das gesamte Wrack nach Ushuaia bringen, was jedoch nicht funktionierte. Die Monte Cervantes sank endgültig und eines der Schleppschiffe, die Saint Christopher, erlitt Schäden und wurde zum Wrack.

Aktivitäten

Besonders spektakulär sind die Aktivitäten in der Umgebung der südlichsten Stadt der Welt. Im Folgenden erfahrt ihr, welche Unternehmungen ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen solltet.

Parque Nacional Tierra del Fuego

Das größte Highlight nahe Ushuaia ist der Parque Nacional Tierra del Fuego (zu Deutsch “Nationalpark Feuerland”). Die Landschaften beeindrucken mit imposanten Bergketten, Mooren, Seen und Kiesstränden. Wunderschöne Wanderungen durch subantarktische Wälder oder entlang der Küste warten auf euch. Im Sommer, also von Dezember bis Februar, sind hier sehr viele Gruppen unterwegs. Abends und außerhalb der Hauptsaison werdet ihr fast niemandem treffen – dafür aber umso mehr Tiere und Pflanzen, die im Nationalpark größtenteils ungestört leben.

Nationalpark Tierra del Fuego
Landschaff im Nationalpark Tierra del Fuego

Emerald-Lagune besichtigen

Im Nationalpark Tierra del Fuego liegt die besonders schöne Laguna Esmeralda. Sie ist nach ihrer eindrucksvollen grün-blauen Farbe benannt. Als Ziel für einen Tagesausflug mit dem Auto ist sie bestens geeignet. Am besten sucht ihr die Lagune gemeinsam mit einem erfahrenen Führer auf, der euch durch das Lasifashaj-Tal und entlang des Esmeralda-Flusses führt, bis ihr den schönen See erreicht habt. Auch ein sehenswerter Wasserfall befindet sich in der Nähe.

Laguna Esmeralda
Die Laguna Esmeralda im Nationalpark Feuerland

Pinguininsel besuchen

Ein weiterer Beiname von Ushuaia ist „Hauptstadt der Pinguine“, weshalb ein Besuch der Pinguininsel zu jeder Reise in die südlichste Stadt der Welt dazu gehört. Es dauert nur etwa 30 Minuten, in einem kleinen Boot die Pinguininsel Martillo zu erreichen. Im Rahmen einer geführten Tour lässt sich die Insel gut erkunden. Sie ist mit hunderten von niedlichen Magellan-Pinguinen bevölkert. Die Tiere sind nicht sehr schüchtern, weshalb ihr gemeinsam mit ihnen am Strand spazieren könnt.

Martial-Gletscher anschauen

Eine kurze Autofahrt, etwa 15 Minuten von Ushuaia entfernt, liegt der eindrucksvolle Martial-Gletscher. Er bietet eine Wanderroute, die ungefähr sechs Kilometer lang ist. Die Hälfte der Steigung könnt ihr aber auch mit einem Sessellift zurücklegen. Ohne diesen dauert der Aufstieg durchschnittlich zwei Stunden. Der Weg hinauf lohnt sich definitiv, denn oben angekommen, werdet ihr mit einem eindrucksvollen Blick auf ganz Ushuaia und die Berge der Umgebung belohnt. Im Umland gibt es viele verschiedene Wanderrouten. Im Winter ist es außerdem möglich, am Gletscher Snowboard oder Ski zu fahren.

Estancia Harberton besuchen

Die Estancia Harberton ist ein historischer Gutshof, der etwa 80 Kilometer südöstlich von Ushuaia liegt, und zwar in einer wilden Gegend am Beagle-Kanal. Die Ruta 3 führt in die richtige Richtung und nach 38 Kilometern wechselt man auf die unbefestigte Ruta J, um den Gutshof zu erreichen. Nach einer Fahrt durch üppige Wälder ist die Estancia erreicht. Hier erinnert nichts mehr an die Zivilisation der Stadt. Es werden Touren angeboten und es gibt ein Museum, einen Tea Room sowie ein Restaurant.

Reise-Infos

Ein Urlaub in Argentinien, spezieller in Ushuaia und Umgebung, ist definitiv etwas für Abenteurer. Die Reise lohnt sich vor allem aufgrund der einzigartigen Natur. Um bestens auf den Aufenthalt vorbereitet zu sein, fassen wir die wichtigsten Tipps zusammen.

Anreise & Fortbewegung vor Ort

Es gibt mehrere Möglichkeiten, nach Ushuaia zu reisen. Ab argentinischen Flughäfen wie Buenos Aires, El Calafate oder Córdoba werden Direktflüge ans „Ende der Welt“ angeboten. Die Flugzeit liegt bei etwa dreieinhalb Stunden, wenn ihr von der Hauptstadt Buenos Aires startet. Auch ab Chile ist Ushuaia gut zu erreichen, entweder per Flugzeug oder von Punta Arenas mit dem Bus. Dies dauert etwa zwölf Stunden inklusive einer Fähre von Patagonien nach Feuerland. Alternativ fahrt ihr mit dem Mietwagen durch Argentinien oder erreicht Ushuaia mit dem Schiff ab Puntas Arenas.

Ideale Reisezeit

Die Maximaltemperatur in Ushuaia liegt bei circa 14 °C und die Nächte werden sehr schnell kalt. Rund um das Jahr solltet ihr daher warme Kleidung beim Kofferpacken berücksichtigen. Das ozeanische, subpolare Klima führt zu milden Wintern mit hoher Luftfeuchtigkeit. In den Sommermonaten von Dezember bis Februar liegt die durchschnittliche Lufttemperatur bei 9 °C. Im März sind es durchschnittlich 7 °C und im Mai -2 °C. Minusgrade werden nur selten erreicht, aber der kalte Wind führt dazu, dass es sich kälter anfühlt als es ist.

Die beste Reisezeit für Ushuaia ist der argentinische Sommer zwischen dem 23. September und 23. März. Im Winter herrscht Polarnacht. Das heißt, dass die Nacht 24 Stunden lang dauert und es maximal blau, aber nicht hell wird. Dies wird vom 20. bis 22. Juni gefeiert: Während der „längsten Nacht der Welt“ schläft niemand in der Stadt und es gibt zahlreiche Feierlichkeiten. Tipp: In der Nebensaison gibt es in Ushuaia einige der schönsten Sonnenaufgänge der Welt.

Kulinarische Spezialitäten

Ushuaia bietet ein abwechslungsreiches Menü, zu dem typisch argentinische Empanadas, aber auch Pizza, Meeresfrüchte, Steak und patagonisches Lammfleisch gehören. Bei den Einheimischen sind Sandwiches sehr beliebt. Traditionell isst man nach einem langen Tag in der Natur ein Hühnchen- oder Schinkensandwich. Aber auch Ei, Käse, Thunfisch und Rote Beete sind verbreitet. Das feine Miga-Brot mit verschiedenen Füllungen ist in jeder Bäckerei zu kaufen. Probiert auch den argentinischen Mate-Tee.

Hotels & Unterkünfte

Ushuaia bietet Unterkünfte für jedes Budget. Es gibt luxuriöse Hotels mit fantastischen Blicken über die Berge und den Beagle-Kanal als auch Apartments, charmante Holzhäuser sowie klassische Hotels. Wer lieber Geld in Aktivitäten steckt, sollte bei der Übernachtung sparen.

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1 Kommentar zum Thema
  1. corbekua

    Herzlichen Dank für Deinen ausführlichen wertvollen Beitrag. Wirklch interessant und gute Tipps. Ein lieber Gruss aus Brasilien.