Catanzaro im Süden Italiens

Eine Reise nach Catanzaro führt bis zur Stiefelspitze Italiens und damit hinein in eine unvergessliche Zeit zwischen majestätischen Bergen und zwei Meeren: dem Tyrrhenischen sowie Ionischen Meer. Ob Kultur, Natur oder Entspannung – die Stadt und gleichnamige Provinz ziehen euch mit Vielfalt und Schönheit in den Bann.

Auf dem italienischen Festland findet ihr euch ganz im Süden in der Region Kalabrien wieder. Insgesamt fünf Provinzen gehören zur weltbekannten „Stiefelspitze“, darunter Catanzaro. Die größte Stadt dieser Provinz trägt ebenfalls den Namen Catanzaro und ist seit dem Jahr 1972 Hauptstadt Kalabriens.

Die bislang ältesten Funde zeigen eine frühe Besiedlung in der Altsteinzeit und auch später war Catanzaro aufgrund der Lage zwischen zwei Meeren enorm begehrt. Überall werdet ihr auf die Spuren vergangener Hochkulturen stoßen, darunter die der alten Griechen und Römer, der Byzantiner sowie der Normannen. Die Stadtgründung selbst wird auf das fünfte Jahrhundert nach Christus datiert. In der byzantinischen Zeit verhalf der Handel mit Seide der Region zu Wohlstand und über die Jahrhunderte wechselten zwar die Güter, doch der Schwerpunkt als Handelszentrum blieb. Neben Öl und Weizen wurde süditalienischer Wein zum Exportschlager.

Die Hauptstadt selbst wurde auf drei Hügeln erbaut, besitzt zwei Wasserläufe und etliche Brücken sowie Tunnel als Verbindungselemente. Alles das zusammen gibt ihr einen besonderen Charme mit hohem Wiedererkennungswert. Eine Verbindungsbrücke der Stadt ist zugleich die größte Bogenbrücke Italiens: die Ponte Morandi.

Die Provinz Catanzaro begeistert mit ihren Stränden alle auf der Suche nach Erholung. Da sie an das Tyrrhenische Meer und das Ionische Meer grenzt, habt ihr eine große Auswahl und könnt von Strand zu Strand reisen.

Catanzaro Lido ist ein Viertel der Hauptstadt und Badeort zugleich. Südlich des Stadtkerns und direkt an der Ionischen Küste erwarten euch hier ein Sandstrand entlang des klaren Wassers sowie ein malerischer Fischereihafen. Selbst bei größerem Andrang in den Sommermonaten verteilen sich die Besucher dank der Länge des Strandes und alle Gäste finden auf dem Sand sowie an der belebten Strandpromenade ein Plätzchen. Der Aufenthalt bietet sich vor allem für Reisende an, die nahe der Provinzhauptstadt bleiben und dennoch Strandatmosphäre erleben möchten.

Fahrt ihr vom stadtnahen Catanzaro Lido rund acht Kilometer weiter in Richtung Süden, könnt ihr das Ionische Meer beim Dorf Copanello bewundern. Der Golf von Squillace mit kristallklarem Wasser liegt direkt vor euch, während ihr durch den feinen Sand des Strands lauft. Hinter euch im Landesinneren ist das namensgebende Dorf ebenfalls einen kleinen Abstecher wert. Der Strand liegt direkt unterhalb einer beeindruckenden Felsformation und fügt sich in eine insgesamt malerische Umgebung ein.

Noch einen Katzensprung südlicher beginnt Lido di Pietragrande. Dieser Strand weiter abseits vom Trubel ist familienfreundlich und überzeugt mit goldgelbem Sand sowie ruhigem Wasser. Die sanften Wellen machen den Küstenabschnitt zu einem beliebten Ziel bei allen, die schnorcheln und tauchen wollen.

An der gegenüberliegenden Küstenseite und damit am Tyrrhenischen Meer könnt ihr einen entspannten Strandtag in Gizzeria Lido verbringen. Hier tauscht ihr die eher windgeschützte Ostküste gegen hervorragende Windverhältnisse für Surfer und Kiter ein. Aus diesem Grund kommen viele Wassersportler hier her und wer sich das erste Mal auf einem Board versuchen möchte, lernt die Grundlagen direkt vor Ort.

Naturdenkmäler und von Menschenhand erschaffene Sehenswürdigkeiten warten bei einer Reise durch die Region. Wir stellen die schönsten Must-sees vor.

Als Hauptstadt thront Catanzaro auf drei Hügeln und bietet bei bis zu 600 Metern Höhenunterschied zum Meeresspiegel spektakuläre Ausblicke auf das nahe Ionische Meer im Osten und bei gutem Wetter sogar auf das fernere Tyrrhenische Meer im Westen. Die Stadt begrüßt euch mit einer eindrucksvollen Kulisse aus Kirchen und historischen Gebäuden.

Die Cattedrale di Santa Maria Assunta und der Brunnen Il Cavatore sind ebenso einen Besuch wert, wie die Burg Aragonese und zahlreiche Museen, unter anderem das Museum der Seidenkunst (Museo dell’Arte della seta). Ihr werdet mit vielen jungen Menschen ins Gespräch kommen, denn die Universität „Magna Graecia“ der Stadt ist ein Magnet für Studenten aus ganz Italien und lebt von dem kulturellen Austausch. Auf Festivals wie dem Festa di San Giovanni wird das ausgelassene Lebensgefühl der Stadt besonders greifbar.

Zu den beeindruckendsten Bauwerken der Region gehört das Teatro Politeama in der Hauptstadt. Es wurde im Jahr 2002 eröffnet und besitzt den Grundriss einer Leier. Der Architekt Paolo Portoghesi zollt damit den schönen Künsten Tribut und auch die Menschen der Region lieben ihr modernes Kulturzentrum mit 930 Plätzen im Hauptsaal: Viele Theateraufführungen, Konzerte und Musicals finden statt und die Akustik ist wunderbar.

Die Ponte Bisantis trägt offiziell den Namen Viadotto Fausto Bisantis, wird umgangssprachlich aber fast immer Ponte Bisantis oder Ponte Morandi, nach ihrem Ingenieur Riccardo Morandi, genannt. Die größte Bogenbrücke des Landes wurde im Jahr 1962 als Autobahnbrücke fertiggestellt und hat eine Länge von 468 Metern. Unter der Ein-Bogen-Brücke fließt der Wasserlauf Fiumarella durch die teils naturbelassene Landschaft und zaubert ein stimmiges Gesamtbild.

Ihr liebt den Anblick eines Wasserfalls, der sich ungebremst in die Tiefe stürzt und dabei mit glitzernden Wassertropfen in der Luft alles um sich herum zum Strahlen bringt? Ein solches Naturspiel erwartet euch beim Dorf Zagarise: Auf 160 Metern bannt sich der Campanaro-Wasserfall seinen Weg in die Tiefe und ist dabei in eine märchenhafte Waldlandschaft eingebettet. Wanderwege bringen euch bis ans Wasser heran und die mediterrane Vegetation lädt zum Durchatmen ein.

Naturfreunde werden den Park der mediterranen Biodiversität lieben. Auf gut 13 Hektar Fläche findet ihr euch in einem Freigelände wieder, das sich ganz der Forschung und dem Schutz der regionalen Biodiversität widmet. Die Wege führen euch an einer Vielzahl von Pflanzen vorbei und mehrere Spielplätze sowie Picknickbereiche laden zu Pausen im Grünen ein. Neben Skulpturen gibt es auch ein Labyrinth aus Hecken zu entdecken. Sicherlich aufregend für die ganze Familie. Da der Park im oberen Teil der Stadt liegt, habt ihr einen schönen Blick auf die umliegende Landschaft.

Nahe der Kleinstadt Borgia geht ihr im Archäologischen Park von Scolacium auf Zeitreise. Auf dem Gelände reihen sich große Olivenbäume aneinander, Ausgrabungen eines einstigen Theaters erheben sich und Marmorskulpturen ergänzen das Gesamtbild. Ihr erhaltet viele Hintergrundinformationen zur Olivenölherstellung und könnt obendrein ein Museum erkunden.

Auf einer Entdeckungsreise durch die Provinz Catanzaro werdet ihr alles außer Langeweile finden. Ihr könnt mit festem Schuhwerk über die Hügel wandern, am Mittelmeer sportlich werden und unterwegs Highlights wie die Standseilbahn kennenlernen.

Unter dem Namen Funicolare di Catanzaro fährt eine elektrische Standseilbahn vom unteren Teil der Hauptstadt, Catanzaro Marina, hinauf in die Oberstadt, Catanzaro Centro. Die Bahn existiert seit fast 100 Jahren und wurde zuletzt im Jahr 2016 grundlegend modernisiert. Sie gibt den Einwohnern eine bequeme Möglichkeit, die Höhendifferenz auf schnelle Weise zu überwinden. Für Urlauber bietet der Ausblick während der Fahrt eine großartige Aussicht auf die umliegende Landschaft und das Ionische Meer.

Die Stadt Lamezia Terme liebten bereits die alten Römer dank der heilsamen Thermalquellen der Region. Nutzt einen Tag, um im Ortsteil Sambiase in die Terme Di Caronte einzutauchen. Das warme und schwefelhaltige Wasser ist eine Wohltat für die Gelenke, lockert verspannte Muskeln, hilft den Atemwegen und pflegt die Haut. Zwei kleine Wasserfälle sorgen vor und nach dem Aufenthalt im Thermalwasser für angenehme Abkühlung. Die Umgebung der Therme zieht aber auch mit Olivenhainen und Weinbergen alle Naturfreunde an, während historische Stätten wie die Burgruine Castello Normanno-Svevo und die Altstadt einen kulturellen Einblick in die reiche Vergangenheit der Region bieten.

In der Provinz lohnt es sich, vor allem abseits klassischer Souvenirstände in die kleinen Gassen und Geschäfte der Ortschaften abzutauchen. Dort lernt ihr das lokale Kunsthandwerk kennen. Die Einheimischen haben sich die Tradition der Seidenkunst bewahrt und verkaufen edle Seidenstoffe sowie Kleidung mit und aus Seide. Darüber hinaus findet ihr handgemachte Holzschnitzereien und Keramikwaren. Mit reichlich Obst und Gemüse könnt ihr euch jeden Donnerstag in der Woche am Mercato rionale di Casciolino versorgen. Sicherlich bietet sich hier auch die perfekte Möglichkeit, das eine oder andere Souvenir aus Italien zu ergattern.

Ebenfalls in Kalabrien und nördlich von Catanzaro liegt die Provinz Cosenza mit gleichnamiger Hauptstadt. Die antike Stadt am Fluss Crati, dem längsten Fluss Kalabriens, wird von einem herrlichen Bergpanorama umgeben. Neben der beeindruckenden Landschaft warten das historische Zentrum mit engen Gassen, alten Kirchen und Gebäuden auf euch. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Dom von Cosenza, eine romanisch-gotische Kirche aus dem zwölften Jahrhundert. Cosenza ist bis heute ein kulturelles Zentrum samt Universität und Museen, die ihr das gesamte Jahr über erkunden könnt.

Verlasst ihr Catanzaro in Richtung Norden, stoßt ihr im Zentrum Kalabriens auf den Nationalpark Sila. Seit dem Jahr 1997 steht dieser Teil des Gebirgsmassivs als „Grüne Lunge Kalabriens“ unter Schutz und lädt mit bewaldeten Hügeln zum Wandern, Radfahren und Reiten ein. Besonders eindrucksvoll sind zum einen die bis zu 40 Meter hohen und teils 400 Jahre alten Schwarzkiefern und zum anderen die Seen im Park: Lago di Cecita, Lago Arvo und Lago Ampollino. Spaziert am Wasser entlang und wagt euch mit Kanu oder Tretboot hinaus auf die glänzende Wasseroberfläche. Wollt ihr den Nationalpark von oben sehen, macht eine Heißluftballonfahrt!.

Die Gemeinde Squillace ist beliebt bei Urlaubern aus den nördlichen Regionen Italiens. Unter einer authentischen Atmosphäre erkundet ihr in aller Ruhe die beiden unterschiedlichen Ortsteile: Squillace Superiore auf dem Hügel und den Küstenabschnitt Squillace Lido direkt am Mittelmeer. Außerdem entdeckt ihr eine normannische Burgruine aus dem elften Jahrhundert, das „Castello di Squillace“. Ihre Architektur folgt keiner bestimmten Stilrichtung, denn sie wurde häufig umgebaut. Die Gemeinde besitzt auch einen hübschen Dom sowie die Teufelsbrücke. Die Brücke mit dem vollen Namen Ponte del Diavolo eignet sich besonders gut für eine kleine Wanderung an Nordseite des Squillace-Felsen und ermöglicht euch zudem die Überquerung des gleichnamigen Flusses.

Begebt euch ins Abenteuer und packt die Koffer für einen Urlaub im wunderbaren Italien! Für einen gelungenen Aufenthalt in Kalabrien beziehungsweise Catanzaro haben wir noch einige Tipps parat.

Von April bis November zieht das mediterrane Klima der italienischen Stiefelspitze Reisende mit angenehmem Wetter an. Im Winter bleibt es mit etwa sieben Grad mild, jedoch nehmen die Niederschläge zu. Die besten Monate für Strandtage sind Juni, Juli und August mit Temperaturen von über 30 Grad und wenig Regen. Die hohen Temperaturen sind allerdings für Erkundungstouren nicht ideal. Wer die gesamte Region bereisen, Radfahren und Wandern möchte, sollte daher abseits des Hochsommers nach Catanzaro fahren.

Aufgrund der kurzen Anreise lohnt sich Catanzaro auch schon für einen kurzen Trip. Wer aber vor allem die Region und nicht nur die Hauptstadt erkunden will, sollte sich doch mindestens eine Woche Zeit nehmen. So bleiben herrliche Strandtage auch nicht außen vor.

Der schnellste Weg von Deutschland nach Catanzaro führt euch von den Flughäfen Köln und Düsseldorf binnen zweieinhalb Stunden zum Internationalen Flughafen in Lamezia Terme. Dank Direktflug kommt ihr entspannt in der Region an und könnt entweder sofort die Sehenswürdigkeiten in Lamezia Terme erkunden oder reist knapp 30 Kilometer mit Zug, Bus oder Mietwagen weiter zur Hauptstadt Catanzaro.

In der Stadt Catanzaro selbst kommt ihr gut zu Fuß zurecht und könnt so alle Sehenswürdigkeiten ansteuern. Für umliegende Ziele und Ausflüge an den Strand bietet sich ein Mietwagen für maximale Flexibilität an.

Die kalabrische Küche ist in Catanzaro allgegenwärtig und nutzt großzügig Gewürze wie Basilikum, Paprika und Oregano. Werden Gerichte als scharf bezeichnet, könnt ihr davon ausgehen, dass dies auch wirklich so gemeint ist und Peperoni im Einsatz ist. Darüber hinaus ist die regionale Küche berühmt für Speisen wie ‘Nduja (eine pikante Rohwurst), Pasta mit Kalabrischer Sauce und Süßes wie Tartufo di Pizzo (eine Eisspezialität).

Lange suchen muss niemand, denn eine Vielzahl an Hotels und Unterkünften aller Preisklassen sind über die gesamte Region verteilt. Spa- und Familienhotels am Strand stehen in den Sommermonaten hoch im Kurs, weiter im Landesinneren findet ihr große Hotels samt Pool ebenso wie kleinere Pensionen.