Puerto Plata auf Hispaniola entdecken


Wer einen Traumurlaub in der Karibik verbringen möchte, der denkt hierzulande meist zuerst an die Dominikanische Republik. Der Inselstaat hat traumhafte Strände und entzückende Städte zu bieten. Eine davon ist Puerto Plata nahe der Stelle, an der die Europäer einst erstmals siedelten.

Überblick

Die Hafenstadt Puerto Plata in der gleichnamigen Provinz der Dominikanischen Republik gilt als Wiege des dortigen Tourismus. Auch wenn sich der Schwerpunkt der Übernachtungen mittlerweile in den Inselosten verschoben hat, lohnt sich Puerto Plata noch immer für einen Traumurlaub am Strand. Die Stadt bietet euch aber nicht nur weiße Sandstrände und coole Surfspots in der Nähe, sondern auch ein sehr ursprüngliches karibisches Stadtbild. Die Stadt selbst ist nicht so sehr touristisch geprägt wie etwa Punta Cana. Hier könnt ihr viel von dem kulturellen Flair der Einheimischen genießen, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.

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Blick vom Isabel de Torres auf Puerto Plata

Geschichte

Bevor Kolumbus und die Spanier auf Hispaniola (die Insel, auf der sich die Dominikanische Republik befindet) ankamen, wurde sie bereits seit langer Zeit vom indigenen Volk der Taíno besiedelt. Im Jahr 1492 entdeckte Kolumbus das Eiland und ließ kurz darauf im Norden der Insel La Isabela errichten, die erste europäische Kolonie in Amerika.

Die Stadt Puerto Plata liegt einige Kilometer östlich von La Isabela und wurde kurz darauf von den Spaniern als weitere Hafenstadt gegründet. Der Name bedeutet so viel wie „Silberhafen“ und wurde angeblich von Kolumbus selbst erdacht, als er das silbern glitzernde Meer vom Ufer aus betrachtete. Seit der Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik von Spanien hat Puerto Plata eine wechselvolle Geschichte erlebt. Hier wurde die erste wichtige Zeitung des Landes herausgebracht und auch der Text der dominikanischen Nationalhymne erdacht. In Puerto Plata begann der Aufstieg des für das Land so wichtigen Tourismus.

Sehenswürdigkeiten

Auf den meisten der karibischen Inseln fasziniert vor allem die wundervolle Natur. Das ist rund um Puerto Plata nicht anders. Hier erlebt ihr Wasserfälle, einen majestätisch anmutenden Hausberg, ein Museum voller Bernstein und vieles mehr. Wir stellen die schönsten Sehenswürdigkeiten vor.

27 Charcos de Damajagua

Eines der schönsten Ausflugsziele in eurem Puerto Plata-Urlaub befindet sich wenige Kilometer südwestlich der Stadt. Mitten in dichter Vegetation versteckt stößt ihr auf die 27 Wasserfälle von Rio Damajagua, flankiert von exotischen Pflanzen und Tieren. Ein ausgebauter Pfad führt euch hinauf auf den Gipfel eines felsigen Hügels. Von dort aus könnt ihr in die meisten der Wasserfälle hinabrutschen oder hineinspringen. Wer sich die Sprungtiefe von bis zu acht Metern nicht zutraut, kann aber auch einen seitlichen Weg entlang hinabsteigen.

Isabel de Torres

Wenn ihr in Puerto Plata seid, seht ihr vor euch das weite Meer und hinter euch einen großen Berg, der unmittelbar auf die Stadt „herabblickt“. Das ist der Isabel de Torres, der knapp 800 Meter hohe Hausberg von Puerto Plata. Ihn zu erklimmen, lohnt schon allein wegen der tollen Aussicht über weite Teile der Gegend – übrigens der ideale Ort für Urlaubsfotos! Eine Seilbahn bringt euch in fünf bis sieben Minuten hoch und natürlich auch wieder runter in die Stadt. Oben angekommen, lohnt ein Besuch im dortigen Botanischen Garten, um euch die unterschiedlichsten Pflanzen anzuschauen.

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Botanischer Garten auf dem Isabel de Torres

Ocean World Abenteuerpark

Wer Badespaß, Schnorchelmöglichkeiten und tolle Tiershows komprimiert an einem Ort erleben möchte, sollte den Ocean World Abenteuerpark in Puerto Plata besuchen. Vor allem mit Kindern ist der Park ideal. Gegen Abend verwandelt sich die Anlage in eine Art „Nachtclub“ mit Disko und Casino.

Fort San Felipe

Die Einfahrt in den Hafen von Puerto Plata wird seit Jahrhunderten vom Fort San Felipe bewacht. Diese beeindruckende Festung wurde im 16. Jahrhundert von den Spaniern errichtet, um die Stadt vor beutegierigen Piraten und eroberungsfreudigen anderen Europäern zu schützen. Heute befindet sich ein Museum in den Mauern des Forts.

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Puerto Plata: Fort San Felipe am Hafen

Museo Del Ámbar

Bernstein ist bekanntlich ein Schmuckstein, der aus fossilem Harz besteht. Diesen gibt es auch in der Karibik. Der dominikanische Bernstein gilt als besonders klar und schön. Eine wunderbare Auswahl an Schmuckstücken findet ihr im Bernsteinmuseum von Puerto Plata, welches wiederum in einer nicht minder schicken viktorianischen Villa untergebracht ist.

Strände

Wasserfälle, Berge, Forts und Museen sind ja schön und gut. Aber ihr seid schließlich in der Karibik, also wollt ihr auch zum Strand, oder? Die Gegend um Puerto Plata verfügt über eine Vielzahl traumhafter Strände, die dazu einladen, dort den einen oder anderen Strandtag zu verbringen.

Playa Sosua

Auf halbem Weg zwischen Puerto Plata und dem Surferparadies Cabarete befindet sich der Sosua Beach. Weißer Sand, schattenspendende Bäume und ruhiges Wasser machen diesen Strand zum idealen Ort für einen Badeausflug mit der ganzen Familie. Auch Schnorcheln und Tauchen ist hier problemlos möglich.

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Baden an der Playa Sosua

Playa Dorada

Etwas näher am eigentlichen Stadtgebiet befindet sich der Dorada Beach. Allerdings müsst ihr hier auch in Kauf nehmen, dass einige Resorts und Hotelanlagen in der Nähe liegen und der Strand folglich oft sehr belebt ist. Andererseits gibt es hier viele Möglichkeiten für Wassersport, etwa zum Windsurfen, Kajakfahren, Segeln oder Parasailing. Rund um die Playa Dorada findet ihr außerdem viele weitere Möglichkeiten, euren Urlaubstag zu gestalten. Es gibt Geschäfte, Restaurants und ein Kino, mehrere Casinos und ein Reitzentrum. Unweit befinden sich ein 18-Loch-Golfplatz und ein Go-Kart-Zentrum mit drei Strecken.

Punta Rucia

Wenn ihr einen kleinen Tagesausflug machen wollt, dann orientiert euch nach Westen. Das Fischerdorf Punta Rucia wirkt zunächst unscheinbar, verfügt aber über eine ruhige Bucht, die ideal zum Schnorcheln und Tauchen ist. Viele bunte Fische schwimmen bereits wenige Meter vom Strand entfernt in großen und kleinen Schwärmen herum.

Punta-Rucia
Punta Rucia: Felsen am Strand

Auf dem Weg nach Punta Rucia kommt ihr übrigens an La Isabela vorbei. Heute ist das Gebiet ein historischer Park mit interessanten Artefakten aus Zeit der europäischen Kolonisation.

Aktivitäten

Schwimmen, Tauchen oder Wassersport sind euch nicht genug? Ihr braucht mehr Punkte auf der To-do-Liste für euren Urlaub in Puerto Plata? Dann haben wir einige gute Tipps, um euren Aufenthalt noch unvergesslicher zu machen.

Mit Buckelwalen schnorcheln

Wenn ihr zufällig zwischen Januar und März in Puerto Plata seid, dann könnt ihr mit etwas Glück etwas ganz Besonderes bestaunen. Dann nämlich ist in den Gewässern nördlich der Stadt die Geburtszeit junger Buckelwale. Im Schutzgebiet Banco de Plata könnt ihr sogar mit den Walen schnorcheln.

Euren eigenen Kaffee machen

In der Dominikanischen Republik wird unter anderem Kaffee angebaut. In Orten wie Cabarete oder Pedro Garcia gibt es Anbieter von Fairtrade-Bio-Kaffee, die euch mitnehmen auf eine lehrreiche Tour über die Plantagen. Später dürft ihr euren eigenen Kaffee rösten, mahlen und zubereiten. Wenn ihr kein Freund von Kaffee seid, dann gibt es ähnliche Touren übrigens auch für Kakaoplantagen, etwa in Guananico. Hier lernt ihr alles über die Herstellung von Schokolade, von der Kakaobohne bis zum Schokoriegel – natürlich inklusive Verkostung vor Ort.

Mit Barrakudas und Muränen tauchen

Falls ihr bereits viel Erfahrung im Tauchen habt, dann dürfte die Calle sin Salida in der Bucht von Sosua etwas für euch sein. Sandbänke und Korallenstöcke bilden hier ein Labyrinth, in dem Barrakudas, Muränen und Tintenfische zuhause sind. Eine schräg abfallende Felswand führt bis zu 30 Meter in die Tiefe. Hier könnt ihr Seepferdchen und Schnapper beobachten.

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Eine Grüne Muräne in ihrem Versteck

Einen Ausflug in den Nationalpark machen

Ein schönes Ziel für einen Tagesausflug bildet der Monte Cristi Nationalpark im äußersten Westen der Provinz Puerto Plata. Anders als im Regenwald ist es hier äußerst trocken. Höhepunkt des Parks ist der 237 Meter hohe El Moro, ein Kalksteintafelberg, der aus dem Wasser ragt. Wenn ihr im Monte Cristi seid, solltet ihr auf jeden Fall eine Bootsfahrt durch den Mangrovenwald machen und die vielen wunderschönen Vögel dort beobachten. Die vorgelagerte Insel Cayo Paraiso  sowie die namensgebende Stadt Monte Cristi, die 1506 gegründet wurde, sind einen Besuch wert.

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Die Playa El Morro im Monte Cristi Nationalpark

Rum kosten

Die Karibik ist vor allem für eine Köstlichkeit berühmt, nämlich für Rum, gebrannt aus dem hier seit Jahrhunderten angebauten Zuckerrohr. In Puerto Plata findet ihr das Brugal Rum Center. Hier könnt ihr erleben, wie aus einer unscheinbaren Pflanze jenes klare oder goldene Getränk entsteht, mit der sich Seeleute und Partygänger seit jeher den Abend versüßen.

Reise-Infos

Sicherlich habt ihr jetzt richtig Lust bekommen, der Karibik einen Besuch abzustatten und euren nächsten Urlaub in der Dominikanischen Republik zu verbringen. Damit dabei nichts schiefgeht, haben wir euch die wichtigsten Tipps zu Reisezeit, Einreise und Leben vor Ort zusammengetragen.

Reisezeit

Puerto Plata liegt an der Nordküste der Dominikanischen Republik und sollte daher am besten in der warmen und regenarmen Zeit zwischen Mai und Oktober besucht werden. Das Thermometer steigt dann nicht selten auf bis zu 30 Grad. Von Juni bis November kann es zu Hurrikans kommen, wobei der September und Oktober besonders kritisch sind. Das Wasser wird nie kälter als 24 Grad.

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Bei gutem Wetter per Seilbahn auf den Isabel de Torres

Reisedauer

Allein schon wegen der langen Anreise von Europa solltet ihr euch nicht mit einem Kurztrip nach Puerto Plata begnügen. Mindestens zehn Tage sollten es schon sein, damit ihr alle Sehenswürdigkeiten besuchen könnt und trotzdem noch genug Zeit für erholsame Strandtage übrig bleibt.

Reisevorbereitung

Um in die Dominikanische Republik einreisen zu können, benötigt ihr lediglich einen gültigen Reisepass. Ein Visum ist für einen Aufenthalt von bis zu 30 Tagen nicht nötig. Wollt ihr länger bleiben, müsst ihr beim zuständigen Ausländeramt eine kostenpflichtige Verlängerung beantragen. Gezahlt wird in Puerto Plata ebenso wie im Rest des Landes mit dem Dominikanischen Peso (DOP). Nicht wundern: Preise werden oft gerundet oder ihr bekommt statt Wechselgeld Bonbons oder andere Naturalien.

Anreise

Üblicherweise reist ihr mit dem Flugzeug auf die karibische Insel. Der örtliche Flughafen von Puerto Plata ist der Aeropuerto Internacional Gregorio Luperón etwas östlich der Stadt. Momentan fliegt Condor direkt von Frankfurt am Main aus nach Puerto Plata. Alternativ könnt ihr in Cibao im Inland landen und per Bus die Nordküste erreichen. Mit Zwischenstopp seit ihr von Deutschland aus etwa 14 Stunden unterwegs, bevor ihr in der Dominikanischen Republik landet. Amber Cove ist ein moderner Kreuzfahrthafen westlich von Puerto Plata, der erst 2016 in Betrieb genommen wurde. Zahlreiche internationale Kreuzfahrtlinien legen dort an und bilden einen weitere Möglichkeit, zum Reiseziel zu gelangen.

Fortbewegung vor Ort

Innerhalb der Stadt selbst reicht es aus, ab und zu in ein Taxi zu springen. Ansonsten lässt sich Puerto Plata recht gut zu Fuß erkunden. Für Touren ins Umland ist ein Mietwagen sinnvoll. Die meisten bekannten Verleihfirmen haben Niederlassungen in der Puerto Plata oder am Flughafen. Das Straßennetz ist gut ausgebaut, es herrscht Rechtsverkehr und euer deutscher Führerschein gilt in der Dominikanischen Republik für 90 Tage.

Sprache & Verständigung

Amts- und Hauptverkehrssprache in der gesamten Dominikanischen Republik ist Spanisch. Dominikaner sind stolz auf ihre Hispanität und freuen sich, wenn ihr ein wenig Spanisch sprecht. Poliert daher euer Spanisch am besten etwas auf, ehe ihr euch nach Puerto Plata aufmacht.

Essen & Spezialitäten

Wie auf einer Insel kaum anders zu erwarten, dominieren Fisch und Meeresfrüchte oft die Speisekarten in Puerto Plata und den anderen Teilen des Landes. Allerdings ist gerade der Norden auch für seine Rinderzucht bekannt. Zudem werden Schwein, Huhn oder Ziege serviert. Keine Angst, auch Vegetarier werden dank des reichhaltigen Gemüse- und Obstangebotes der Insel satt.

Rum
Rum mit Eiswürfeln und Limette

Getrunken wird in der Dominikanischen Republik gern das einheimische Bier Presidente sowie natürlich der heimische Kaffee und Rum. Nach dem Essen reicht man beispielsweise einen Rum Añejo – einen alten, dunklen Rum auf Eis.

Hotels & Unterkünfte

In und um Puerto Plata findet ihr Hotels und Unterkünfte in allen erdenklichen Sternekategorien. Viele äußerst günstige Übernachtungsmöglichkeiten befinden sich in unmittelbarer Strandnähe, etwa am Playa Grande oder am Long Beach. Wer es etwas luxuriöser möchte, kann sich auch eine Strandvilla mieten oder er bucht gleich eine Suite in einem der 5-Sterne-Hotels.

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