Haie auf den Malediven


Die Atolle im Indischen Ozean sind ein absolutes Traumziel. Bunte Korallenriffe und weiße Sandstrände locken Wasserratten aus aller Welt. Unter dem Meeresspiegel wartet eine faszinierende Welt voller Artenreichtum. Auch einige Haie haben hier einen Lebensraum gefunden. Welche das sind? Das erfahrt ihr im Folgenden.

Überblick

Ein Urlaub auf den Malediven, das bedeutet für viele Reisende: Das Paradies wartet! Mehr als 1.000 Inseln sorgen für eine absolute Traumkulisse. Das warme Wasser des Indischen Ozeans finden hier nicht nur die Badegäste verlockend. Auch exotische Flora und Fauna haben sich hier ein faszinierendes und farbenfrohes Ökosystem erschaffen. Beim Thema Artenvielfalt stehen die Malediven in fast allen Bereichen sehr weit oben auf der Liste. Nur bei den Haien gibt es eine Ausnahme. Denn von den insgesamt 500 bekannten Spezies sind gerade einmal 26 auf den wunderschönen Atollen heimisch.

Wo gibt es Haie auf den Malediven?

Auf den Malediven werden das gesamte Jahr über Tauchgänge angeboten, bei denen man mit ein bisschen Glück die Chance hat, mit Haien zu schwimmen. Besonders häufig sind die faszinierenden Raubfische von Januar bis März anzutreffen. Die größten Vorkommen gibt es vor den Küsten der Atolle Ari und Addu. Dem Weißen Hai werdet ihr auf den Malediven jedoch nie begegnen. Für ihn sind die Gewässer schlicht und ergreifend zu warm. Unumstrittenes Highlight ist selbstverständlich der Walhai. Da der sanfte Gigant das ganze Jahr über auf den Malediven zu bewundern ist, haben sich die Atolle zu einer Art Hotspot gemausert. Aber auch, wenn die Wahrscheinlichkeit auf ein Treffen hier höher als in anderen Urlaubsländern ist, eine Hai-Garantie gibt es auch im Indischen Ozean nicht.

Malediven: Welche Haie gibt es?

Insgesamt leben im Meeresraum um die Malediven 26 verschiedenen Haiarten. Wir wollen euch im Folgenden einige dieser faszinierenden Kreaturen vorstellen und natürlich auch die Frage beantworten, ob die Raubfische dem Menschen gefährlich werden können. Zusätzlich haben wir noch einige Fun Facts zu Leopardenhai und Co. für euch zusammengestellt.

Tigerhai

Tigerhaie sind nach den Walhaien, dem Riesenhai und den Weißen Haien die viertgrößte Art der Welt. Mit gut fünf Metern Länge und bis zu 1.000 Kilogramm Gewicht können sie ganz schön angsteinflößend wirken. Die Raubfische werden bis zu 50 Jahre alt. Bei älteren Exemplaren können Laien nur schwer sagen, wen sie hier eigentlich vor sich haben. Denn die namensgebenden Streifen verblassen mit fortgeschrittenem Alter.

Haie Malediven Tigerhai
Tigerhaie können ziemlich angsteinflößend sein

Fun Fact: Tigerhaie haben eine Art natürliches Nachtsichtgerät im Körper. Am unteren Rand ihrer Netzhaut befindet sich ein reflektierendes Gewebe, das so genannte Tapetum lucidum, welches es dem Raubfisch ermöglicht, Licht in der Dämmerung zu verstärken. Das findet ihr noch nicht spannend genug? Wie wäre es dann mit einer Art eingebautem Radar, das die Fähigkeit hat, andere Lebewesen und ihre elektromagnetischen Felder selbst im Ruhezustand zu orten? Die so genannten Lorenzini-Glühbirnen befinden sich auf Höhe der Schnauze des Tigerhais und spüren selbst kleinste Muskelkontraktionen auf. Im Sand eingraben nützt anderen Meeresbewohnern hier also wenig. Der Tigerhai ist ein ausgezeichneter Jäger!

Hammerhai

Hammerhaie sind im Gegensatz zu anderen Arten extrem gesellige Lebewesen. Sie leben teilweise in sehr kleinen Gruppen, so genannten Schulen. Auf Nahrungssuche gehen sie allerdings allein. Körpersprache spielt bei den Raubfischen eine wichtige Rolle, denn ein leichtes Kopfschütteln, die Drehung des Körpers in eine ganz bestimmte Richtung und das Schwimmen in gezielten Schleifen dienen der Kommunikation. Aufgrund ihres friedfertigen Charakters sind Hammerhaie meist ungefährlich für den Menschen. Bei entsprechender Provokation von Tauchern jedoch können vor allem größere Exemplare in ihrer Verteidigung recht aggressiv werden. Also wart trotz aller Faszination, die von diesen außergewöhnlichen Lebewesen ausgeht, lieber euren Abstand bei einer Begegnung.

Haie Malediven Hammerhai
Ein Hammerhai auf der Jagd nach kleinen Fischen

Fun Fact: Wusstes ihr, dass einige Hammerhaie ab und zu einen Veggie Day einlegen? Der Schaufelnasen-Hammerhai zum Beispiel ernährt sich neben kleineren Fischen und Kalmaren auch gerne einmal von Seegras. Diese Haiart ist also keineswegs auch nur annähernd so blutrünstig, wie der Ruf, der ihr vorauseilt.

Walhai

Kommen wir nun zu den saften Giganten der Weltmeere. Die Malediven sind ein absoluter Hotspot für jeden, der davon träumt, einmal einem Walhai zu begegnen. Von Mai bis Dezember bevorzugen die Tiere die westliche Seite des Archipels. Danach ziehen sie weiter in den Osten. Die gute Nachricht jedoch: Die Chance zum Schwimmen mit Walhaien gibt es auf den Malediven das ganze Jahr über!

Haie Malediven Walhai
Ein Walhai vor der Küste der Malediven

Fun Fact: Walhaie sind so genannte Filtrierer. Mit ihrer Aufnahme von Phytoplankton tragen sie dazu bei, die Wasserqualität der Ozeane zu verbessern, indem sie eine übermäßige Algenblüte verhindern. Ein ausgewachsener Walhai kann eine Maulbreite von bis zu einem Meter haben und an die 6.000 Liter Wasser in einer Stunde filtern. Die einzigartigen Fleckenmuster der faszinierenden Kreaturen sind wie eine Art Fingerabdruck. Forscher katalogisieren die Spezies anhand dieser Muster und schließen so Rückschlüsse auf deren Bestand.

Schwarzspitzen-Riffhai

Diese Haiart lässt sich anhand der namensgebenden Schwarzfärbung an den Flossen leicht erkennen. Die Tiere halten sich besonders gerne in der Nähe der warmen Wasseroberfläche auf. Oft kommen sie dabei so nah, dass ihre Rückenflosse aus dem Meer herausragt. Schwarzspitzen-Riffhaie sind als äußerst soziale Lebewesen bekannt. Sie pflegen lebenslange Freundschaften und jagen in der Gruppe mit einzigartigem Teamwork.

Haie Malediven Schwarzspitzen Riffhai
Schwarzspitzen-Riffhaie leben gerne in Gruppen

Fun Fact: Wenn Riffhaie ihre Kräfte sparen wollen, dann gehen sie surfen. Klingt komisch, ist aber so. Sie lassen sich dann ganz entspannt von der Strömung tragen und sparen so bis zu 15 Prozent Energie.

Grauer Ammenhai

Diese Haiart gilt als besonders gutmütig. Wenn nicht provoziert gelten Ammenhaie als nicht angriffslustig, zutraulich, ja fast schon träge. Doch man sollte die Tiere nicht unterschätzen. Denn die bis zu vier Meter langen Fische können auch gehörig zuschnappen, wenn sie sich von Tauchern provoziert fühlen, oder Badegäste aus Versehen auf sie treten. Dies kann aufgrund der Tatsache, dass Ammenhaie gerne im seichten, flachen Wasser verweilen, nämlich durchaus vorkommen. Also Augen auf am Strand und Respekt beim Tauchgang.

Haie Malediven Ammenhai
Die schwarzen Flecken kommen nur bei den Jungtieren vor

Fun Fact: Ammenhaie gehen alleine auf die Jagd und fristen auch sonst ein Single-Dasein. Aber völlig allein und ungeschützt legt sich auch ein Ammenhai nicht zur Ruhe. In Gruppen von bis zu 40 Exemplaren finden sich Artgenossen zusammen und ruhen sich übereinandergestapelt aus.

Leopardenhai

Leopardenhaie leben in kleinen Gruppen, so genannten Schulen. Die nachtaktiven Tiere sind durch ihren schlanken Körperbau und die namensgebenden schwarzen Flecken leicht zu identifizieren. Der Nachwuchs wächst in Eiern im Mutterleib heran und wird lebend geboren. Nach dem Schlüpfen sind die Leopardenhaie, die in Deutschland auch als Zebrahaie bekannt sind, komplett auf sich allein gestellt. Das führt dazu, dass vor allem Jungtiere gerne auf der Speisekarte anderer großer Raubfische, wie zum Beispiel dem Weißen Hai, stehen.

Haie Malediven Leopardenhai
Leopardenhaie haben ein sehr friedfertiges Wesen

Fun Fact: Leopardenhaie sind niedlich! Das liegt daran, dass sie eine abgerundete Nase und ovale Augen haben. Diese Kombination wirkt für das menschliche Empfinden harmlos und ausgesprochen liebenswürdig. Zum Glück trügt der Schein nicht: Leopardenhaie sind äußerst friedfertig und Angriffe auf den Menschen sind nicht bekannt.

Weißspitzen-Riffhai

Diese Haiart ist besonders neugierig. Das kann hier und da dafür sorgen, dass sie dem Menschen beim Tauchgang besonders nahekommen. Dann heißt es, Ruhe zu bewahren und ruckartige, panische Bewegungen zu vermeiden. Weißspitzen-Riffhaie wachsen recht langsam und erreichen im Durchritt nur eine maximale Länge von 1,60 Meter. Die nachtaktiven Tiere jagen gerne zusammen als Team und gelangen dank ihres schmalen Körperbaus auch in enge Feldvorsprünge. Auf ihrer Speisekarte stehen Aale, Doktorfische, Meerbarben, Papageifische, Langusten, Krabben und Kopffüßler.

Fun Fact: Weißspitzen-Riffhaie eignen sich aufgrund ihrer Lernfähigkeit besonders dazu, sich von Tauchern füttern zu lassen. Sie sind regelmäßig am selben Spot anzufinden. Diese so genannte Ortstreue führte in der Mythologie Hawaiis zum Glauben, dass Ahnengeister, in der Landessprache so genannte Nā ʻAumākua, die Gestalt von Riffhaien annehmen.

Fuchshai

Der Fuchshai hat einen torpedoförmigen Körperbau und fällt besonders durch seine außergewöhnlich große Schwanzflosse schnell auf. Diese kann bis zu siebeneinhalb Meter lang werden. Generell gehört die Art zu den Eigenbrötlern des Unterwasser-Tierreichs. Nur in vereinzelten Fällen wurden Fuchshaie in kleinen, gleichgeschlechtlichen Gruppen beobachtet. Neben den Malediven könnt ihr die faszinierenden Kreaturen auch vermehrt vor der Küste Ägyptens und der Philippinen antreffen.

Fun Fact: Fuchshaie werden auch Drescherhaie genannt. Diesen recht rabiat klingenden Spitznamen verdanken sie ihrer ungewöhnlichen Jagdmethode. Mit ihrer langen Schwanzflosse betäuben sie ihre Beute. Der Fuchshai drischt also auf einen Schwarm ein und frisst anschließend die bewusstlosen Fische.

Gefahren vermeiden & richtiges Verhalten

Eines gleich einmal vorweg: Auf den Malediven gibt es bisher keinen dokumentierten Angriff eines Hais auf den Menschen. Die meisten heimischen Arten sind nicht aggressiv und aufgrund des großen Artenreichtums vor den Küsten der verschiedenen Atolle kommt auch kein Futterneid auf. Kein Wunder also, dass die Malediven als absoluter Hotspot gelten, wenn es darum geht, einmal mit Haien schwimmen oder tauchen zu wollen. Wenn Mensch und Hai aufeinandertreffen, gibt es einige wichtige Verhaltensregeln, die es zu beachten gilt. Denn wir sollten stets daran denken, dass es der Mensch ist, der in einen fremdem Lebensraum eindringt. Sein Verhalten ist maßgebend für die Reaktion eines Hais.

Gefahren vermeiden

 

  • Baden im trüben Wasser
  • Schwimmen mit zu viel Schmuck
  • Panische, ruckartige Bewegungen
  • Hotspots für Angler zum Schwimmen vermeiden
  • Baden in der Dämmerung

Richtiges Verhalten

 

  • Blickkontakt mit dem Hai halten
  • Ruhige Atmung, aufkommende Panik „weg atmen“
  • Dem Hai den Weg freimachen
  • Surfer sollten Arme & Beine nicht im Wasser hängen lassen
  • Parfumfreie Cremes und Sonnenlotionen nutzen

Lebensraum Malediven

Die wunderschönen Inseln der Malediven liegen im Durchschnitt lediglich 1,5 Meter über dem Meeresspiegel. Sollte der Indische Ozean aufgrund des Klimawandels noch weiter ansteigen, könnten die Atolle bald vom Wasser verschlungen werden. Nachhaltiger Tourismus ist auf den Eilanden mittlerweile auf dem Vormarsch. Doch leider lässt der Umgang mit Müll bei der Bevölkerung nach wie vor zu wünschen übrig. Viele der Plastikabfälle landen im Meer. Hier werden sie für alle Lebewesen, nicht nur die hier lebenden Haie, zur Gefahr.

Haie Malediven Fuetterung
Haie sind faszinierende Kreaturen der Meere

Für alle, die von den faszinierenden Meereslebewesen nicht genug bekommen können, haben wir hier noch einige weitere Beiträge, in denen ihr noch mehr über die verschiedenen Haiarten in unseren Weltmeeren erfahren könnt.

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4 Kommentare zum Thema
  1. Christian Broh

    Das ist kein Weisspitzenriffhai sondern ein grauer Riffhai und der Leopardenhai ist ein Zebrahai

    1. ab in den urlaub Magazin Redaktion

      Hallo lieber Christian,

      zunächst einmal Danke für deine Aufmerksamkeit und das rege Interesse an unserem Artikel über Haie auf den Malediven. Leopardenhaie sind im deutschen Sprachgebrauch tatsächlich auch als Zebrahaie bekannt. Wir haben den Text dahingehend leicht geändert und hoffen, dass weitere Missverständnisse damit vermieden werden können. Das Bild vom Weißspitzen-Riffhai ist nach erneuter Recherche richtig betitelt. Kannst du uns vielleicht sagen, welche Merkmale für dich hier ausschlaggebend waren, um das Exemplar als Grauen Riffhai zu identifizieren?

      Beste Grüße
      Die ab in den urlaub Magazin Redaktion

  2. Frank Schubert

    Hallo,

    bzgl. der Diskussion um den “Weißspitzen-Riffhai”. Das Bild zeigt keinen Weißspitzen-Riffhai, denn dieser hätte einen schlankeren, langgstreckteren Körperbau, eine größere zweite Rückenflosse und größere Bauchflossen und Afterflosse, sowie bartelähnliche Hautauswüchse zwischen Nase und Maul. Ein grauer Riffhai ist es auch nicht, denn dieser hätte kein helle/weiße Spitze an der Dorsalflosse (und an den pectoralen Flossen sowie der Schwanzflosse, auf dem Foto aufgrund der Perspektive nicht zu sehen). Es ist ein Silberspitzenhai, eine Art, die auch auf den Malediven zu finden ist, Riffhänge und das offene Meer bevorzugt, also kein typischer Riffhai ist. Vom Körperbau sind sich Silberspitzenhai und Grauer Riffhai aber durchaus ähnlich.

    1. ab in den urlaub magazin Redaktion

      Hallo lieber Frank,

      wir danken dir fürs aufmerksame Lesen unseres Artikels und deinen hilfreichen Hinweis. Wir haben das missverständliche Bild entfernt.

      Beste Grüße
      Die ab in den urlaub Magazin Redaktion