Grosseto in Italien kennenlernen


In der Provinz Grosseto bekommt ihr die Toskana von ihrer schönsten Seite präsentiert. Erlebt Entspannung an den Stränden und in Thermalquellen, bevor ihr in einem erstklassigen Restaurant die örtlichen kulinarischen Köstlichkeiten probiert. Wer sich bewegen möchte, geht im Maremma-Nationalpark wandern. Bei einer Besichtigungstour wandelt ihr auf den Spuren der Römer.

Überblick

Bei eurem Urlaub in Grosseto lernt ihr die südlichste und größte Provinz der Toskana kennen. Zu ihr gehören Eilande wie Giglio und Giannutri, die mit ihrer wildromantischen Natur bestechen. Die Inselgruppe Formiche di Grosseto ist ebenfalls ein Teil davon, besteht allerdings nur aus mehreren kleinen Felsen. Bei einer Italienrundreise seid ihr von Grosseto schnell in den angrenzenden Provinzen Siena, Pisa und Livorno. Durch ihre Lage am Mittelmeer und ihre uralte Geschichte ist Grosseto Thema einiger Sagen und Legenden. Sie besticht zudem mit der traumhaften Maremma-Landschaft, romantischen Weinbergen und bildschönen Stränden.

Castiglione della Pescaia Strand
Die Mittelmeerküste von Grosseto

Städte und Gemeinden

Die Vielfalt der Toskana zeigt sich nicht nur in der Landschaft, sondern auch in den Städten oder Gemeinden. Jede hat ihren Reiz. Lasst euch von deren Sehenswürdigkeiten und Flair inspirieren!

Grosseto

Die Stadt Grosseto wurde im Jahr 803 erstmals erwähnt, war Forschungen zufolge aber schon länger besiedelt. Amphitheater und Thermen erinnern noch heute an die Eroberung durch die Römer 294 vor Christus. 1204 wurde Grosseto offiziell als Stadt bezeichnet, bis sie im 19. Jahrhundert so richtig aufblühte. Das erkennt ihr an den prachtvollen Gebäuden im Stil des Neoklassizismus und der Neorenaissance.

Im Ortskern könnt ihr die imposante Stadtmauer und historische Gebäude besichtigen, zu denen der Dom San Lorenzo und der Palazzo Aldobrandeschi zählen. Funde aus der Etruskerzeit und regionale Kunst seht ihr im Museo Archeologico e d’Arte della Maremma. Anschließend erlebt ihr in gemütlichen Cafés die Gastfreundschaft der Italiener.

Cattedrale di San Lorenzo
Die Cattedrale di San Lorenzo

Castiglione della Pescaia

An der Maremma-Küste am Tyrrhenischen Meer, rund 20 Kilometer von der Provinzhauptstadt Grosseto entfernt, erwartet euch ein ruhiges Urlaubsziel. Castiglione della Pescaias Wahrzeichen ist eine mittelalterliche Burg, die über dem pittoresken Hafen thront. Doch besonders die Strände des Städtchens machen einen Aufenthalt einzigartig. Mehrfach von Umweltschutzorganisationen ausgezeichnet, erwarten euch die schönsten und saubersten Küstenabschnitte Italiens. Neben Stränden erstrahlt die Umgebung durch bewachsene Hügel, dichte Pinienwälder und Sümpfe, die zum Wandern einladen.

Castiglione della Pescaia
Castiglione della Pescaia am Tyrrhenischen Meer

Pitigliano

Im südöstlichen Teil der Provinz könnt ihr die Gemeinde Pitigliano erkunden. Idyllisch zwischen steilen Tälern an den Flüssen Lente und Meleta gelegen, spiegelt die Architektur des Ortes seine Vergangenheit wider. Außerhalb der Stadt trifft man auf etruskische Hohlwege, auch als „Vie Cave“ bekannt. Sie wurden in den Tuffstein gehauen und reichen bis zu 20 Meter in die Tiefe – ein Erbe der antiken Epoche. Grabstätten und Überreste einer etruskischen Siedlung erinnern an die einstige Herrschaft. Zu den Bauwerken späterer Epochen zählen der Palazzo Orsini vor der Altstadt. Heute könnt ihr die Festung als Museum besuchen. Die Kirche San Rocco aus dem 13. Jahrhundert ist das älteste Gotteshaus der Stadt.

Nach einer 20 Kilometer langen Autofahrt von Pitigliano aus erreicht ihr den Bolsena-See. Ein Gewässer, das durch einstürzende Krater vor mehr als hunderttausend Jahren entstand. Der ebenfalls in der Nähe liegende 1.738 Meter hohe Vulkan Monte Amiata zieht in der kalten Jahreszeit viele Wintersportler an.

Pitigliano
Gebaut auf einem Tuffsteinfelsen: Pitigliano

Massa Marittima

Diese Stadt liegt auf einem 380 Meter hohen Hügel über der Maremma-Ebene. Sie gliedert sich in drei Viertel. Die Città Vecchia ist die historische Altstadt, dessen Zentrum die Piazza Garibaldi bildet. Dort findet ihr den Dom San Cerbone im spätromanischen Stil aus dem 13. Jahrhundert. Bemerkenswert ist der Palazzo Comunale mit dem Gefängnisturm Torre del Bargello.

Die Città Nuova ist die Neustadt, in der früher Bergarbeiter lebten. Sie ist Standort einer Festung und des eindrucksvollen Glockenturms Torre del Candeliere. Der Aufstieg wird mit einem weitläufigen Blick auf grüne Hügel belohnt. Der dritte Teil der Stadt wird Borgo genannt und ist das frühere Handwerkerviertel. Von Massa Marittima sind es knapp 50 Kilometer bis in die Provinzhauptstadt Grosseto.

Sehenswürdigkeiten

Die historischen Bauwerke in der Toskana erzählen ihre eigene Geschichte. In der Provinz Grosseto begegnet ihr kunstvollen Villen und Türmen sowie urigen Plätzen, an denen ihr das italienische Dolce Vita fühlt.

Villa Romana A Cala Maestra

Auf der nordwestlichen Seite der Insel Giannutri liegen die Überreste einer prunkvollen Villa im römischen Stil. Sie stammt aus dem zweiten Jahrhundert und wurde von den Domizi Enobarbi erbaut. Dabei handelte es sich um eine bedeutende senatorische Familie. Von der Villa habt ihr einen fantastischen Ausblick auf die Küste.

Torre di Castel Marino

Im beliebten Maremma-Naturpark ist dieser Turm des Castel Marino schon aus der Ferne zu sehen. Er steht majestätisch auf einem Hügel. Gebaut wurde er von den Aldobrandeschi im Mittelalter – eines der ältesten verfolgbaren Adelsgeschlechter Italiens. Sie brauchten einen Ort, von dem sie die Küste überblicken konnten. Als in der Nähe der Turm von Collelungo entstand, verlor der Torre die Castel Marino seine Bedeutung. Aufgrund seiner auffälligen Bauweise ist er ein begehrtes Ausflugsziel.

Torre di Castel Marino
Der Torre di Castel Marino

Torre degli Appiani

Der mittelalterliche Turm wird auch Torre dello Sparviero genannt, da er sich auf der kleinen gleichnamigen Insel Sparviero befindet. Er galt als wichtige Verteidigungsanlage und soll Schauplatz etlicher Piratenüberfälle gewesen sein. Die felsige Insel liegt vor dem Badeort Punta Ala und ihre Bewohner sind Möwen sowie viele andere Wasservogelarten. Sehen könnt ihr den Turm lediglich vom Boot oder von der Küste aus.

Torre degli Appiani
Der Turm auf der Insel Sparviero

Cattedrale di San Lorenzo

Mit dem Bau der Kathedrale von Grosseto wurde 1294 angefangen. Damals begann man mit der Errichtung auf den Überresten der Pfarrkirche Santa Maria. Fertiggestellt wurde sie jedoch aufgrund von Unterbrechungen erst im Jahr 1800. Die Fassade im gotischen Stil beeindruckt Freizeithistoriker, Religiöse und Kulturinteressierte bereits von außen. Im Inneren erwartet euch ein Reichtum an Schätzen, der nur darauf wartet, entdeckt zu werden.

Chiesa di San Pietro

San Pietro ist eine wichtige Kirche in der Geschichte von Grosseto. Das ursprünglich deutlich kleinere Gotteshaus dürfte eines der ersten Steingebäude im Ort gewesen sein. Zu dieser Zeit wurde meist mit Lehm und Holz gearbeitet. Die heutige Kirche wurde schätzungsweise kurz nach 1138 errichtet.  Der Bau überzeugt mit grobem Travertin (Kalkstein aus Tivoli), äußeren Halbsäulen und Hängebögen. Vier Reliefs aus der Zeit zwischen dem zwölften und 13. Jahrhundert sind in die Fassade eingefügt. Im Inneren gibt es eine Darstellung von Jesus am Kreuz aus dem späten 14. Jahrhundert, das aus der Kirche Santa Maria di Grancia stammt.

Piazza Dante

Wenn ihr italienische Plätze liebt, seid ihr an der Piazza Dante in der Provinzhauptstadt Grosseto genau richtig. Sie wird auch Piazza delle Catene („Platz der Ketten“) genannt und liegt im Zentrum der Altstadt. Heute findet ihr hier wichtige Gebäude wie das Rathaus aus dem 19. Jahrhundert, die Kathedrale San Lorenzo und in der Mitte ein Monument des Großherzogs Leopold II. von Lothringen. Der Nordbereich des Platzes wird als Piazza Duomo bezeichnet.

Piazza Dante Palazzo Aldobrandeschi
Der Palazzo Aldobrandeschi an der Piazza

Aktivitäten

Grosseto ist ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber, die gerne in Nationalparks wandern und sich an Paradiesstränden erholen. Unsere Vorauswahl hilft euch dabei, einen ersten Überblick zu bekommen.

In den Cascate del Mulino baden

An diesen Thermalbecken spürt ihr die Kraft der Natur. Sie können ganzjährig besucht werden. Und dank einer Temperatur von 37 Grad Celsius ist auch das Baden zu jeder Jahreszeit angenehm. Das wussten schon die Römer zu schätzen. Die Cascate del Mulino befinden sich in Saturnia, das nach der römischen Mythologie die erste vom Gott Saturn gegründete Stadt auf der Apenninenhalbinsel war. Beim Besuch der Thermalquellen solltet ihr berücksichtigen, dass es sich um schwefelhaltiges Wasser handelt. Dieses hat einen besonderen Geruch, der nach dem Baden auf der Haut wahrnehmbar ist.

Cascate del Mulino
Ein Bad gefällig?

Im Nationalpark Maremma wandern

Dieses 9.000 Hektar große Naturschutzgebiet liegt in der Provinz Grosseto in der südlichen Toskana. Es reicht von Principina a Mare bis nach Alberese und Talamone. An der Küste des Tyrrhenischen Meeres lockt es mit Dünen und Naturstränden, an denen ihr Ruhe und Erholung findet. Naturidylle pur erlebt ihr auch an den Seen.

Auf den Weideflächen grasen die Pferderasse Maremmano und Maremma-Rinder, die an ihrer speziellen Hörnerform zu erkennen sind. Der Park ist der Lebensraum von vielen Wildtieren und ein großes Vogelschutzgebiet. Ein Höhepunkt ist im wahrsten Sinne des Wortes der 400 Meter hohe Monti dell’Uccellina. Abgerundet wird die facettenreiche Landschaft mit Pinienwäldern und einer mediterranen Macchie.

Der Regionalpark Maremma kann bei einer Wanderung erkundet werden. Dabei entdeckt ihr Höhlen, zum Beispiel die Grotta del Golino bei Talamone oder aber die Grotta dello Scoglietto im nördlichen Bereich.

Nationalpark Maremma
Blick auf den Nationalpark

Die Insel Giglio besuchen

Diese fabelhafte im Zentrum des Tyrrhenischen Meeres gelegene Insel ist das zweitgrößte Eiland des Nationalparks Toskanischer Archipel. Neben Stränden und einsamen Buchten entdeckt ihr die Natur auf Pfaden, die allesamt eine atemberaubende Aussicht bieten. Ein Hafen und das mittelalterliche Dorf Giglio können von euch erkundet werden. Den höchsten Punkt der Isola del Giglio erreicht ihr am Gipfel des Poggio della Pagana auf 496 Metern Höhe. Taucher freuen sich auf die faszinierende Unterwasserwelt mit ihren exotischen Meeresbewohnern. Nebenbei seht ihr mystische Höhlen und beeindruckende Schiffswracks. Nach einer einstündigen Bootsfahrt von Porto Santo Stefano aus erreicht ihr die Insel. Die Verbindung steht täglich zur Verfügung und wird besonders in den Sommermonaten häufiger angeboten.

Die Insel Giannutri erleben

Neben den felsigen unbewohnten Inseln des Formiche di Grosseto gibt es noch das bereits erwähnte Giannutri. Dort leben gerade einmal 30 Menschen. Vor Ort erfolgt die Fortbewegung hauptsächlich zu Fuß. Von Porto Stefano kommend legen die Fähren im kleinen Hafen von Spalmatoio-Ischiaiola an. Baden könnt ihr vor allem an der Cala Maestra und der Cala Spalmatoio. Achtet auf den Naturschutz der Insel – dieser wird hier großgeschrieben.

Einen Strandtag einplanen

Habt ihr Lust auf einen Strandtag in Italien? Dann seid ihr an der Cala di Forno im Süden des Maremma-Parks genau richtig. Sie überzeugt mit einer wilden Schönheit und ruhigen Lage – umgeben von nahezu unberührter Natur. Vielleicht erblickt ihr ein Wildschwein oder sogar Füchse! Während ihr am Strand in der Sonne liegt, erstrecken sich hinter euch grüne Hügel. Mit etwas Glück könnt ihr am Himmel den Wanderfalken zusehen. Die Cala di Forno ist nur zu Fuß oder über das Meer erreichbar. Denkt also an ausreichend Proviant.

Cala Violina, eine der beliebtesten Buchten in der Toskana, erhielt ihren Namen vom „Geigenklang“. Denn die Geräusche beim Gehen durch den hellen Sand sollen angeblich an den Klang des Musikinstruments erinnern. Die Cala Violina liegt im Naturschutzgebiet Bandite di Scarlino – zwischen Punta Ala und Follonica. Der Weg dorthin führt durch die mediterrane Macchie und kann zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden. Belohnt werdet ihr mit kristallklarem Wasser.

Den Tarot Park Giardino dei Tarocchi besuchen

Ein Erlebnis für Groß und Klein: der Kunstpark bei Garavicchio. Darin dreht sich alles um die Welt der Tarotkarten, die ihre Symbolik in den 22 großen Skulpturen zum Ausdruck bringen. Bestaunt sie bei einem Spaziergang durch den Park. Entworfen von der Künstlerin Niki de Saint Phalle, die bei der Realisierung von ihrem Mann Jean Tinguely unterstützt wurde, beinhaltet jede Figur eine Botschaft, die es zu entschlüsseln gilt! Online-Reservierungen werden empfohlen, da die Besucheranzahl begrenzt ist. Im Winter wird der Park vorübergehend geschlossen, seine Pforten öffnet er von Ende März bis Mitte Oktober.

Giardino dei Tarocchi
Im Giardino dei Tarocchi spazieren

Reise-Infos

Italien ist für viele Deutsche wie ein zweites Zuhause. Wer trotzdem noch Tipps für die Reisevorbereitung braucht, wird hier fündig.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Die Toskana ist das ganze Jahr eine Reise wert. Ideal für Besichtigungen sind die Monate zwischen April und Mai sowie September und Oktober. Ihr könnt zu dieser Zeit mit Tagestemperaturen von etwa 24 bis 26 Grad Celsius rechnen. Besonders warm ist es von Juni bis August: Perfektes Wetter für den Strand! Im Winter ist nicht mit Schnee zu rechnen.

Bei Reisen zwischen Juni und Juli erlebt ihr die Lavendelfelder der Toskana und im November beginnt die Olivenernte. Was die Reisedauer angeht, seid ihr flexibel. Dank der Nähe zu Deutschland sind sowohl Wochenendtrips als auch längere Reisen möglich.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Eine Flugverbindung gibt es zum Beispiel nach Florenz, das rund 145 Kilometer von der Provinzhauptstadt Grosseto entfernt ist. Weitere Möglichkeiten sind das etwa 150 Kilometer entfernte Pisa oder die Anreise über die italienische Hauptstadt Rom. Sie hat mehrere Flughäfen und ist in rund 178 Kilometern erreichbar.

Zwischen den großen Städten und der Provinz Grosseto verkehren regelmäßig Busse, mit denen ihr euch während des Urlaubs gut fortbewegen könnt. Ein Mietwagen erleichtert euch nicht nur die Anreise vom Flughafen zu eurem Zielort, sondern auch, die Strände oder Sehenswürdigkeiten zu besuchen.

Essen und Spezialitäten

Eine traditionelle Spezialität der Toskana ist Acquacotta, eine Gemüsesuppe serviert mit Ei und Brot. Ein kräftiges Tomatenaroma schmeckt ihr in dem Eintopf Buglione d´agnolle, der gerne zu Lamm oder Kaninchen gegessen wird. Freunde von deftigen Wildschweingerichten werden Cinghiale alla Maremmana lieben. Ebenso typisch für die Region ist die Nudelspezialität Tortelli maremmani con Spinaci.

Auf Pizza und Focaccia müsst ihr im Italien-Urlaub natürlich nicht verzichten: Eine regionale Variante wird mit dem Hefeteig Schiaccata zubereitet. Anschließend verwöhnt ihr euren süßen Gaumen mit der Biskuit-Leckerei Zuppa Inglese oder einem italienischen Eis.

Hotels und Unterkünfte

In der Region Grosseto findet ihr Unterkünfte für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Vom eleganten Hotel mit Extrakomfort bis zum einfachen Zimmer, das mit seinem italienischen Charme überzeugt, ist alles dabei. Bei uns findet ihr alles, was das Urlauberherz begehrt.

Sag uns Deine Meinung zu diesem Thema

* Pflichtfelder