Die Inselregierung der Balearen hat per Eilverfahren ein neues Gesetz verabschiedet, das den „All-Inclusive-Tourismus“ eindämmen soll. In einzelnen Urlaubsorten auf Mallorca und Ibiza dürfen Hotels keine Alkohol-Flatrates mehr anbieten.
Neue Verordnung gegen exzessives Trinken
Am 17. Januar 2020 hat Mallorcas Regierung ein entsprechendes Eilgesetz verabschiedet, dass sich gegen exzessive Trinkgelage von Urlaubern richtet. Betroffen sind die Orte Magaluf und Playa de Palma auf Mallorca. Auf der Nachbarinsel Ibiza soll das Verbot für Sant Antoni de Portmany gelten. Ein vergleichbares Gesetz hat es laut spanischen Medien im Land zuvor noch nie gegeben.

Gegen den Alkohol-Missbrauch auf Mallorca sei das neue Verbot demnach als eine erste Phase zu werten, der weitere Maßnahmen folgen sollen. Sukzessive sollen die Hotel-Flatrates auch anderswo auf der Insel verboten werden. Die Verordnung soll schon Ende Januar umgesetzt werden.
Beschränkung für Hotels und Restaurants
All-Inclusive-Hotels müssen künftig Getränke einzeln abrechnen, wie die Mallorca Zeitung berichtet. Auch Restaurants dürfen nicht mehr zum Vieltrinken verleiten. Zum Mittag- und Abendessen sollen maximal drei alkoholische Getränke pro Gast ausgegeben werden. Auch mit den beliebten Happy-Hour-Angeboten soll vorerst Schluss sein. Geschäfte und Kioske, die Alkohol verkaufen, sollen zwischen 21.30 Uhr und 8 Uhr geschlossen bleiben, auch sollen die Schaufenster frei von alkoholischen Getränken bleiben.
Wer ist vom Verbot betroffen?
Deutsche Urlauber an der Playa de Palma kommen bisher eher weniger mit Alkohol-Flatrates in Hotels in Berührung, da diese am Ballermann weniger verbreitet sind. Der Alkoholkonsum findet hier vor allem in den großen Diskotheken wie dem Bierkönig oder dem Megapark statt. Das Trinken am Strand und auf der Straße sind bereits vor Jahren stärker reglementiert worden. Empfindlicher dürfte es die britischen Urlauber in Magaluf und auf Ibiza treffen, die bisher gerne die Alkohol-Flatrates ihrer Hotels in Anspruch nahmen.

Ebenfalls verboten werden soll das sogenannte „balconing“, bei dem Urlauber von Balkon zu Balkon klettern oder gar in den Hotelpool springen wollen. Immer wieder kommt es dabei zu tödlichen Unfällen.