Sveti Stefan in Montenegro


Sveti Stefan ist eine kleine Insel in der Adria. Zugehörig zu Montenegro ist sie mit dessen Festland über einen Steindamm verbunden. Einfach zu Fuß oder mit dem Auto könnt ihr nicht hinüber, denn die Insel steht neben den Anwohnern nur Hotelgästen oder Besuchern im Zuge einer geführten Tour offen. Wir zeigen euch, warum sich ein Abstecher lohnt.

Überblick

Nur 1,64 Hektar ist sie groß und doch kennt sie in Montenegro jeder: Die Adriainsel Sveti Stefan liegt wenige Kilometer von Budva entfernt. Früher einmal ein beschauliches Fischerdorf, gehört heute das gesamte Eiland einer Luxushotelkette und die Preise für eine Übernachtung sind entsprechend hoch. Wer die Insel betreten möchte und kein Hotelgast ist, muss entweder ein Entgelt entrichten oder sich einen Platz in einem der Restaurants reservieren. Während die Häuser der Hotelgruppe auf Sveti Stefan beziehungsweise die Unterkunft am Strand seit 2020 aus rechtlichen Gründen geschlossen hat, können Gäste immer noch eine Niederlassung am nahen Miločer Beach buchen. Der hübsche Anblick sowie die gut 800 Olivenbäume in den Straßen machen Sveti Stefan zu einem der beliebtesten Fotomotive bei einem Montenegro-Urlaub.

Blick auf die Insel Sveti Stefan
Blick auf die Insel Sveti Stefan

Geschichte

Sveti Stefan war im 15. Jahrhundert ein Fischerdorf mit rund 400 Mitgliedern des Paštrovići-Stamms. Zum Schutz vor Piraten und Angriffen der Osmanen wurde von den zwölf Großfamilien der Insel eine Mauer errichtet, so dass das Dorf sich in eine Festung verwandelte. Tatsächlich war die Verteidigung gegen Überfälle derart gut, dass angreifende Schiffe erobert werden konnten und das erbeutete Gold den Reichtum der Inselbewohner vermehrte. Die Familien ließen auf ihrem Eiland die noch heute stehende Kirche des Heiligen Stefan errichten und benannten ihre Inselfestung danach: Sveti Stefan.

Dank ihrer Lage war die Insel bis ins 19. Jahrhundert hinein ein wichtiges Handelszentrum. Diese Bedeutung verlor sie im 20. Jahrhundert, woraufhin Sveti Stefan im Jahr 1954 nahezu verlassen war. Später wurde entschieden, die Insel zum Resort umwandeln zu lassen und dabei die historische Gestaltung zu bewahren. Daher ist die Architektur von Sveti Stefan noch heute geprägt vom Charme der Steinhäuschen aus dem 15. Jahrhundert, während in den Innenräumen moderner Luxus vorherrscht. Adelige wie die britische Prinzessin Margaret, Politiker wie Willy Brandt und Stars wie Sylvester Stallone und Claudia Schiffer gehörten im Laufe der Zeit zu den Gästen der Insel.

Strände

Die Strände rund um Sveti Stefan gehören zu den schönsten in Montenegro, denn während die Küstenlinie der Adria meist aus grobem Kieselstrand besteht, wird der Untergrund nahe Sveti Stefan feiner. Kleine Kiesel und kristallklares Wasser malen ein ganz besonderes Bild und laden zum Entspannen und Schwimmen ein.

Sveti Stefan Beach

Auf der Insel selbst befindet sich kein Strand, doch auf der rechten und linken Seite des Steindamms erstreckt sich der Sveti Stefan Beach. Der Sveti Stefan Beach North, vom Eiland aus gesehen auf der linken Seite, gehört zu dem Luxusresort und steht den Gästen der Insel zur Verfügung. Allerdings ist es möglich, gegen Bezahlung den Abschnitt als Tagesgast zu nutzen. Der Sveti Stefan Beach South auf der gegenüberliegenden Seite des Steindamms ist ein öffentlicher Strand mit bestem Blick auf die Insel. Die hiesigen Sonnenliegen und Schirme sind günstiger, aber noch immer preisintensiver als in anderen Regionen Montenegros.

Der nördliche Strand

Miločer Beach

Der Miločer Beach schließt sich auf dem Festland an den Sveti Stefan Beach North an und ist ebenfalls Hotelgästen vorbehalten, außer Tagesgäste greifen tief in die Tasche, um sich dort aufhalten zu dürfen. Der Strand wird manchmal auch King’s Beach genannt, was historische Gründe hat. 1934 ließ die serbische Adelsfamilie Karađorđević hier ein Sommerhaus bauen, das Alexander I. Karađorđević aufgrund eines Attentats selbst nie bezog. Seine Witwe und ihre Kinder erklärten es zum Sommerdomizil. Heute ist die Villa Miločer ein privates Resort und gibt dem Strand seinen Namen. Nördlich vom King’s Beach gibt es zudem den Queen’s Beach, der nur wenige Gehminuten von Ersterem liegt.

Baden am Miločer Beach

Crvena Glavica Beach

Verlasst ihr den Sveti Stefan Beach South weiter in Richtung Süden, stoßt ihr auf den Crvena Glavica Beach. Hier wird das Genießen der Sonnentage in Montenegro budgetfreundlicher und ihr seid noch vergleichsweise nah an Sveti Stefan. Der 100 Meter lange Strand setzt sich aus einer Mischung aus Felsvorsprüngen, Kieselsteinen und einer Betonterrasse zusammen. Durch Klippen im Hintergrund liegt die kleine Bucht gut vor Wind geschützt und eignet sich dank Sanitäreinrichtungen und einem Restaurant für einen Strandtag mit der ganzen Familie. Holzwege führen zwischen den Liegen über den Boden und der Einstieg ins Meer ist steiniger, sodass sich Badeschuhe empfehlen.

Sehenswürdigkeiten

Zu den sehenswerten Attraktionen bei Sveti Stefan gehört neben der malerischen Festungsinsel selbst die Küste mit reicher Natur und historischen Gebäuden.

Kirche des Heiligen Stefan

Die orthodoxe Kirche befindet sich auf der Insel und kann entsprechend von Urlaubern ohne gebuchte Übernachtung auf Sveti Stefan nur im Rahmen einer geführten Inseltour besichtigt werden. Nehmt ihr an solch einer Führung teil, könnt ihr die alte Fassade betrachten, die sich nahtlos in den erhalten gebliebenen Charme des einstigen Fischerdorfs einpflegt. Ein Steinweg führt zu dem schlichten Platz, auf dem die kleine Steinkirche mit typisch rotem Dach steht. Ein weißes Kreuz über einer kleinen Glocke markiert die Vorderseite. Für euch ist es eine kurze Zeitreise hinein in den religiösen Alltag des 15. Jahrhunderts.

Kirche St. Sava samt Sveti Stefan Great View

Auf dem Festland gegenüber von Sveti Stefan erhebt sich die Kirche St. Sava. Dieses mittelalterliche Gebäude am Ende einer schmalen und relativ steilen Straße könnt ihr frei besichtigen. Der Besuch lohnt sich auch für alle, die weniger an der Architektur des 13. Jahrhunderts interessiert sind. Unmittelbar vor dem Gotteshaus erwartet euch eine kreisrunde Aussichtsplattform, die einen perfekten Blick auf Sveti Stefan erlaubt und das gesamte Panorama des Küstenabschnittes von Budva abdeckt. Die Aussichtsplattform wird daher auch Sveti Stefan Great View genannt und ist vor allem für Hochzeitsfotos ein begehrter Ort. Ein Foto, geschossen von der Aussichtsplattform, gehört bei einer Tour durch die Region für viele Gäste zum Pflichtprogramm.

St Sava Budva
Die Aussicht genießen

Kloster Praskvica

Das Kloster nahe Sveti Stefan liegt auf dem Festland zwischen Budva und Bečići. Der serbisch-orthodoxe Bau soll bereits im Jahr 1050 als Kirche gegründet worden sein, auch wenn eine schriftliche Erwähnung erst 1307 zu finden ist. Zu den Highlights vor Ort zählen die Hauptkirche der Heiligen Nikola, Ikonen des Künstlers Radul aus dem Jahr 1681 und die Überlieferungen eines Offiziers aus Russland, der hier zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Mönch der Gewalt abschwor. Eine Steintafel nahe dem Kloster weist darauf hin, dass der einarmige Mann binnen zehn Jahren eigenständig eine drei Kilometer lange Steinstraße vom Kloster bis zum Küstendorf Celobrdo bei Sveti Stefan angelegt habe.

Kloster Praskvica
Auf dem Klostergelände

Aktivitäten

Ihr könnt euch nicht zwischen Wassersport oder dem Erkunden der näheren Umgebung entscheiden? Setzt einfach beides auf eure Wunschliste!

Wassersport an den Stränden treiben

An den Stränden bei Sveti Stefan eröffnet sich euch ein kleines Wassersportparadies. Für eine Erkundung der malerischen Küste bieten sich Stand-Up-Paddling (SUP) und Kajakfahren an. Verleihmöglichkeiten findet ihr unter anderem direkt am Queen’s Beach. Wer es etwas schneller und aufregender mag, kann sich für Jetskifahren oder Parasailing entscheiden und das Wasser an sich vorbeirauschen lassen beziehungsweise aus der Vogelperspektive bewundern. Für Familien bieten sich Ausflüge mit Tretbooten an und beim Schnorcheln lässt sich die faszinierende Unterwasserwelt rund um Sveti Stefan entdecken.

Durch den Miločer Park spazieren

Rund um die Villa Miločer erstreckt sich eine gut 18 Hektar große Parkanlage. Bei einem Spaziergang durch die Anlage seid ihr umgeben von Oliven, Zedern und Agaven, seht blühende Mimosengewächse sowie Kakteen und könnt euch ganz in der exotischen Flora verlieren. Steuert beim Spazieren unbedingt auf den Felsen zwischen dem Miločer sowie Sveti Stefan North Beach zu, um atemberaubende Fotos zu machen. Diese Stelle ist ein hervorragender Platz für das Schießen von Fotos.

Milocer Park
Der Park hinter dem Miločer Beach

Budvas Altstadt kennenlernen

Nur zehn Kilometer nördlich von Sveti Stefan findet ihr euch in Budva wieder. Die Gründung der Stadt geht bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. zurück, sodass ihr eine der ältesten Siedlungen an der Adriaküste besucht. Spaziert durch die Altstadtgassen, bewundert die Kirche des Heiligen Johannes des Täufers und genießt den Ausblick von der Zitadelle am Meer. Ein Archäologisches Museum erwartet euch ebenso wie das Kloster Podostrog und die ein Kilometer lange Stadtmauer.

Bečići entdecken

Auf etwa halber Strecke zwischen Sveti Stefan und Budva kommt ihr am Küstenort Bečići vorbei. Macht es euch hier gemütlich, wenn ihr am fast zwei Kilometer langen Strand einen Sonnentag verbringen wollt und nutzt zusätzlich die Möglichkeit, die kleine Gemeinde genauer zu erkunden. Dabei werdet ihr auf die Kapelle Crkva Svetog Tome (St. Thomas Church) stoßen, die umgeben von Grün einen hübschen Akzent in Meeresnähe setzt. Spaziert vorbei am Mix aus Wohnhäusern und Ferienunterkünften und gönnt euch eine kleine Stärkung in einem der Restaurants.

Becici
Einen Abstecher nach Bečići machen

Reise-Infos

Ein Urlaub in Montenegro ist mit guter Planung schnell organisiert und bald seht ihr Sveti Stefan aus der Nähe!

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Das regenarme und milde Klima lädt in den Sommermonaten zum Badeurlaub ein. Vor allem im Juli und August könnt ihr regelmäßig mit 30 °C Lufttemperatur rechnen. Wem das zu heiß ist, der fasst die Monate Mai und Juni sowie September und Oktober für einen Besuch ins Auge, zumal dann der Andrang an Reisenden geringer ist.

Der Besuch von Sveti Stefan lässt sich als Tageausflug von Budva aus organisieren, dann habt ihr das Wichtigste gesehen. Wer länger bleiben möchte, kann sich gegenüber der Insel im Dorf gleichen Namens eine Unterkunft suchen und von dort das Umland entdecken. Es besteht seit den 1950er Jahren und setzt sich aus Hotel, Apartments und Restaurants zusammen.

Reisevorbereitungen

Montenegro ist kein Mitglied der EU, doch für einen Urlaub, der maximal 30 Tage im Land vorsieht, genügt euer Personalausweis. Erst bei längerem Aufenthalt von bis zu drei Monaten müsst ihr einen Reisepass vorlegen und zusätzlich ein Visum beantragen.

Montenegro besitzt in puncto Währung eine besondere Stellung: Bereits seit 1918 hat das Land keine eigene Währung, und obwohl der Staat kein EU-Mitglied ist, gilt seit 2007 der Euro als offizielles Zahlungsmittel.

Sprache und Verständigung

Gleich fünf offizielle Amtssprachen werden seit 2007 gelistet: Montenegrinisch, Serbisch, Bosnisch, Albanisch und Kroatisch. Durch die vielen internationalen Besucher nahe Sveti Stefan werdet ihr aber mit Englisch keine Verständigungsprobleme haben. Viele Restaurants und Hotels im gehobenen Preissegment beschäftigen auch Angestellte mit Deutschkenntnissen.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Für die Anreise via Flug sind zwei internationale Flughäfen für euch interessant: Ihr könnt nach Tivat fliegen und die restlichen rund 35 Kilometer per Auto zurücklegen oder ihr landet in Montenegros Hauptstadt Podgorica, die etwa 65 Kilometer von Sveti Stefan entfernt im Landesinneren liegt.

Auf der Festlandseite unmittelbar bei Sveti Stefan könnt ihr bei einem Tagesausflug alles zu Fuß erreichen. Beachtet Folgendes: Seid ihr mit einem Mietwagen da, entfallen relativ hohe Gebühren für die Parkplätze.

Essen und Spezialitäten

In den Restaurants auf Sveti Stefan werden Speisen und Getränke auf höchstem Niveau zubereitet und angeboten. Ob nationale oder internationale Speisen, kein Wunsch der Inselgäste bleibt unerfüllt. Auf dem Festland findet ihr erschwinglichere Angebote, die ebenfalls Lust auf ein Essen machen und von Fleischgerichten über frischen Fisch bis hin zu vegetarischen und veganen Gerichten reichen. Erwachsene bekommen den berühmten Pflaumenschnaps Sljivovica angeboten.

Hotels und Unterkünfte

Sveti Stefan ist ein exklusives 5-Sterne-Resort. Die Insel beherbergt luxuriöse Villen und Suiten, die einen atemberaubenden Blick auf die Adria bieten. Deutlich preiswertere Übernachtungsmöglichkeiten erwarten euch auf dem Festland, wo ihr die Wahl zwischen Sterne- und Boutique-Hotels samt Pool- und Spa-Anlagen habt oder euch für moderne Apartments entscheiden könnt.

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