Reisefreiheit: Urlaub ohne Grenzen?


Verreisen kann so einfach sein: Träumen, buchen, Koffer packen und los! Stopp! Schon mal am Check-in-Schalter gestanden und vergessen, dass ihr ein Visum braucht? Selbst mit gültigem Reisepass nimmt die Reisefreiheit manchmal ein jähes Ende und Urlauber kommen nicht in alle Länder, die sie vielleicht bereisen wollen. Das Global Passport Power Ranking 2019 fasst genau das zusammen und hat dabei den mächtigsten Reisepass weltweit ermittelt.

Je ausgefallener die Reiseziele, umso schwieriger gestaltet sich zumeist die Reisefreiheit. Obwohl man als Bundesbürger in so viele Länder ganz unkompliziert einreisen kann, gibt es doch einige Reiseziele, für die man ein Visum braucht. Und auch bei den Visa gibt es Unterschiede – hier kommt der Überblick.

Reisepässe
Unerlässliches Utensil: der Reisepass

Der mächtigste Reisepass weltweit

Das Unternehmen ARTON Capital hat die Reisepässe und diplomatischen Beziehungen von 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen und 6 Territorien genau unter die Lupe genommen und dabei den aktuellen Passport Index des Global Passport Power Rankings aufgestellt. Den mächtigsten Reisepass weltweit besitzen dabei Staatsangehörige der Vereinigten Arabischen Emirate. 116 visafreie Reiseländer, 57 Visum bei Ankunft ausstellende Länder sowie nur 25 Länder mit Botschaftsvisum reichen zu Platz eins. Im Reisepass Ranking folgend genießen Finnen, Luxemburger und Spanier ihre große Reisefreiheit auf dem zweiten Platz.

Der deutsche Reisepass liegt derzeit auf Platz drei, der seinen Besitzern Visafreiheit in 127 Ländern garantiert. Das sogenannte „Visa on arrival“ wird deutschen Staatsbürgern in 40 Ländern der Erde ausgestellt, beispielsweise für einen sonnigen Strandurlaub im beliebten Urlaubsziel Ägypten. Das typische Visum über eine Botschaft muss für Reisen in 31 Staaten vorab gestellt werden.

Das Ranking basiert auf einem Punktesystem aus visafrei und Visa bei Ankunft bereisbaren Ländern, dem Mobilitäts-Score. Hinzu kommen die Weltoffenheit der bereisbaren Länder durch deren globale Einreisebestimmungen sowie der Human Development Index der Vereinten Nationen zur Wahrnehmung eines Landes im Ausland. Den letzten Platz im Reisepass Ranking belegt im Übrigen Afghanistan mit nur fünf Ländern ohne Visumpflicht.

Schon vor der Abreise sollten sich Urlauber darüber Gedanken machen, ob sie im Zielland ein Visum für ihre Reisefreiheit benötigen. Jede Nation hat dafür eigene Visaregeln aufgestellt. Da stellt sich die Frage, für welches Land benötigt man welches Dokument und wie kommt man an dieses heran?

Einreise mit Personalausweis

Für Reisen in die meisten Länder Europas genügt den Deutschen ein Personalausweis, denn hier gilt Visafreiheit. Abhängig von der Reisedauer muss darüber hinaus eine Aufenthaltsgenehmigung im jeweiligen Land gestellt werden. Den Personalausweis erhält man bei der zuständigen Meldebehörde der Stadt oder Gemeinde.

Betreffende Staaten:

Bis 30 Tage Reisedauer:

Bis 90 Tage Reisedauer:

Bis 360 Tage Reisedauer:

Passport
Reisepass mit Einreisevermerken

Einreise mit Reisepass

Das wichtigste Dokument auf Reisen ist der Pass. Bei Einreise in die meisten Länder der Welt reicht dieser aus oder ist Grundlage für die Beantragung eines Visums. Den Reisepass erhält man, genau wie den Personalausweis, bei der zuständigen Meldebehörde der Stadt oder Gemeinde. Geht sorgsam damit um, denn ein Verlust kann gravierende Folgen nach sich ziehen. Was im Fall des Falles zu beachten ist, findet ihr in unserem Artikel Reisepass verloren.

Betreffende Staaten:

Bis 14 Tage Reisedauer:

  • Lesotho

Bis 15 Tage Reisedauer:

Bis 30 Tage Reisedauer:

  • Weißrussland
  • Belize
  • Kapverdische Inseln
  • Dominikanische Republik
  • Indonesien
  • Kasachstan
  • Mongolei
  • Philippinen
  • Thailand
  • Usbekistan

Bis 60 Tage Reisedauer:

  • Kirgisistan

Bis 90 Tage Reisedauer:

  • Israel
  • Jamaika
  • Japan
  • Macao
  • Malaysia
  • Marshallinseln
  • Mauritius
  • Mikronesien
  • Moldawien
  • Marokko
  • Namibia
  • Nicaragua
  • Palau
  • Palästinensische Gebiete
  • Paraguay
  • Peru
  • Katar
  • St. Lucia
  • St. Kitts und Nevis
  • Samoa
  • Senegal
  • Singapur
  • Salomon-Inseln
  • Südafrika
  • Südkorea
  • St. Vincent und Grenadinen
  • Taiwan
  • Timor-Leste
  • Tonga
  • Trinidad und Tobago
  • Tunesien
  • Tuvalu
  • Ukraine
  • Vereinigte Arabische Emirate
  • Uruguay
  • Vanuatu
  • Venezuela

Bis 120 Tage Reisedauer:

Bis 180 Tage Reisedauer:

Passkontrolle
Einreise am Flughafen

Einreise mit Electronic Travel Authorization (eTA/ESTA/ETA/NZeTA)

Dieses erst in den letzten Jahren etablierte elektronische Verfahren gilt für Länder, in denen für Ausländer keine Einreisebewilligung erforderlich ist. Um die Reisefreiheit zu garantieren, müssen alle persönlichen und reiserelevanten Daten über ein Onlinezertifikat eingegeben und abgesendet werden. Die Genehmigung bzw. Ablehnung folgt dann direkt nach Absenden des Antrags. Über die tatsächliche Einreise wird jedoch direkt vor Ort entschieden. Der Reisepass muss trotz allem vorgelegt werden.

Betreffende Staaten:

 

  • Australien
  • Neuseeland
  • Kanada
  • Sri Lanka
  • Vereinigte Staaten von Amerika

Einreise mit E-Visum

Über 20 Staaten weltweit haben die Visaerstellung bereits digitalisiert. Statt unnötiger Wege zu einer Botschaft können hier ebenfalls alle Daten vor Reisebeginn in einem Onlinezertifikat übermittelt werden. Wichtig ist hier, dass der gültige Reisepass meist per Upload hinzugefügt werden muss. Gezahlt wird die Visagebühr unkompliziert per Kreditkarte. Nach Prüfung des Antrags erhält man das Visum einfach per Mail, das man sich sicherheitshalber ausdrucken sollte. Für die Einreise ist der Reisepass dennoch unerlässlich. Nicht zu spät beantragen, lautet die Devise, denn auch die Bearbeitung auf dem digitalen Weg kann einige Tage in Anspruch nehmen!

Viele dieser Länder bieten parallel das „Visa on arrival“ an, das jedoch bei Einreise am Flughafen mehr Zeit in Anspruch nimmt. Wer also auf Nummer sicher gehen und den Zeitfaktor nicht aus dem Auge lassen möchte, nutzt das E-Visum.

Betreffende Staaten:

  • Guinea-Bissau
  • Indien
  • Iran
  • Kenia
  • Kuwait
  • Myanmar (Burma)
  • Laos
  • Nigeria
  • Oman
  • Pakistan
  • Papua Neu-Guinea
  • Tadschikistan
  • Tansania
  • Uganda
  • Sambia

Visa on arrival

Weniger aufwendig als ein Botschaftsvisum ist das Visa on arrival. Bei Einreise wird der Reisepass an der Passkontrolle geprüft und das Visum in Form eines Stempels oder Einklebers im Pass dokumentiert. Die erhobene Visagebühr muss vor Ort beglichen werden. Am Beispiel eines vollbesetzten Urlaubsfliegers in Ägypten zeigt sich, wie zeitaufwändig diese Prozedur werden kann, wenn man nicht auf ein E-Visum zurückgreifen will oder kann.

Betreffende Staaten:

Bis 7 Tage Reisedauer:

  • Togo

Bis 30 Tage Reisedauer:

  • Angola
  • Ägypten
  • Äthiopien
  • Bahrain
  • Bangladesch
  • Burkina Faso
  • Eswatini
  • Iran

Bis 45 Tage Reisedauer:

  • Komoren
  • Tadschikistan

Bis 60 Tage Reisedauer:

  • Papua Neu-Guinea

Bis 90 Tage Reisedauer:

  • Gabun
  • Guinea-Bissau
  • Kuwait
  • Madagaskar
  • Nepal
  • Pakistan
  • Suriname (Touristenkarte)
  • Sambia
  • Zimbabwe
Visabeantragung
Visa-Beantragung

Botschaftsvisum

Andere Nationen machen es ungleich schwerer unsere Reisefreiheit in vollen Zügen auszuleben, denn hier gilt Visumpflicht. Hier muss das jeweilige Visum im Voraus offiziell beantragt werden. Bei einer organisierten Reise übernimmt das der Reiseveranstalter. Wer individuell verreist, muss sich selbst kümmern und sich dafür an die Botschaft oder einen zugelassenen Dienstleister wenden, der die Beantragung des Visums übernimmt. Das erteilte Visum wird an der Passkontrolle zusammen mit dem Reisepass kontrolliert. Die Dauer des ausgestellten Visums ist abhängig vom jeweiligen Land und deren Festlegungen. Bitte beachtet, dass hierfür ebenfalls eine Gebühr berechnet wird und für die Antragsbearbeitung einige Tage verstreichen können – also nicht zu spät darum kümmern!

Betreffende Staaten:

  • Afghanistan
  • Algerien
  • Bhutan
  • Burundi
  • Kamerun
  • Zentralafrikanische Republik
  • Tschad
  • China
  • Kongo
  • Demokratische Republik Kongo
  • Äquatorialguinea
  • Eritrea
  • Ghana
  • Guinea
  • Irak
  • Liberia
  • Libyen
  • Mali
  • Nauru
  • Niger
  • Nordkorea
  • Russische Föderation
  • Saudi Arabien
  • Sierra Leone
  • Südsudan
  • Sudan
  • Syrien
  • Turkmenistan
  • Jemen
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